1. Reden wir miteinander ...

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Das Dilemma mit der Billigkleidung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von 0xym0r0n, 2 Mai 2013.

  1. farbenfroh

    VIP: :Silber

    du bist nicht bereit darüber nachzudenken, aber arbeiten dürfen sie, damit du dir um 4,99 ein shirt kaufen kannst.
    mit dem rest versuchst du nur alles ein bissal schönzureden, weil es gleicht sich ja aus und da is das bissl ausbeutung eh nicht so schlimm.
     
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  2. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber


    es ist die frage - wollen wir am elend was ändern ja/nein. wir haben es in der hand als konsumenten unseren bescheidenen teil beizutragen, entweder nehmen wir ihn wahr oder ignorieren ihn. das ist auch schon wieder alles und darum braucht diese diskussion auch gar nicht mehr weitergeführt werden. auf diesen kleinen nenner kann man sie letztlich reduzieren.
    die entscheidung bleibt - wie du richtig feststellst - jedem selbst überlassen.
    das war es auch schon wieder von meiner seite, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass faire kleidung nichts mit luxusdesignboutiquen zu tun hat und es einen sehr informativen thread dazu bereits gibt. wer sich über alternativen schlau machen will, kann ihn ja lesen, wer es nicht will, der soll es bleiben lassen.
     
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  3. trilogie

    trilogie Gast

    genau, mach dir doch dein bild über mich, so wie du es gerne haben möchtest. du hast weder meine frage nach der einschätzung des charakters aufgrund dieser thematik beantwortet noch eine für mich konstruktive lösung der probleme der dritten welt aufgezeigt. von dir kommen nur unqualifizierte äußerungen über meine vermeintliche empathielosigkeit. freut mich, dass du dich in der position siehst, so weise und erhaben auf andere herabzuschauen.

    und bluevelvetbluevelvet, wenn man mir etwas sicher nicht nachsagen kann, dann, dass ich menschenverachtend bin. und nein, ich glaube nicht, dass wir irgendetwas in der hand haben. dazu bin ich bereits zu desillusioniert.
     
    #63 trilogie, 5 Mai 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5 Mai 2013
  4. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Das ist schade. Aber verständlich.
    Trotzdem hoffentlich nicht wahr.
     
  5. trilogie

    trilogie Gast

    nicht mein tag heute...:devil:
     
  6. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Tut leid. Wenn es dich tröstet: Er ist bald vorbei!
    Auf ein besseres Morgen! ;)
     
  7. trilogie

    trilogie Gast

    danke, werde schlafen gehen. gute nacht
     
  8. farbenfroh

    VIP: :Silber


    nein, ich sehe weder herab, noch bin ich frei von fehlern.
    glaubst ich hab kein bangladeshteil im schrank? ich versteh schon, dass man nicht immer und ausschließlich bereit ist mehr geld für fairtrade produkte auszugeben. wollen würd ichs auch, aber nicht nur auf kleidung bezogen. es ist ein zusammenspiel vieler faktoren - lösung hab ich natürlich keine, leider.
     
  9. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Nichts ändern, hab ich nie gesagt.

    Wenn du dich mit der Thematik beschäftigst, kannst du wenn du dich als Käuferin und die produzierenden Hände und deren anerkannt faire Arbeitsbedingungen siehst, nimmer als fair sehen. :)

    Ja irgendwo hast du recht, sie haben zwar ein wirkiches scheißgrausliches Leben, aber besser als andere.

    Wenn das für fair genügt, ja dann ist es fair. :)
    Meine Empfindung lässt es nicht zu und wirklich wohl fühlen kann ich mich nicht.
    Um mein Gewissen zu beruhigen ist das zu wenig.

    Moi, erst letztens die Kinder die "Rainforest zertifiziert" lebten, die Schule wurde nie fertiggestellt und die Fünfjährigen sitzen mit den Macheten und schlagen die Kakao-Nüsse auf - nojo - prangt aber überall nett oben - auf der anderen Seite sollen sie froh sein, dass sie nicht verhungern. ;)

    Gut, auf Schokolade kann ich verzichten - aber da geht die Diskussion ja eher drum wie bös der Lindt ist - da kann man schon wo hinhaun, da brauch man nicht an den Ursprung zurück. :)

    "Fair" ist nicht mehr als ein Verkaufstrick zum Marktvorteil und Kundenberuhigung - wenn du dich mit der Thematik beschäftigst wirst du das traurigerweise feststellen müssen. :(
     
  10. trilogie

    trilogie Gast

    genauso sehe ich das leider auch... und ich würde mich gerne ganz anders engagieren in diesen ländern...
     
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  11. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Mittlerweile ist die Zahl der Toten über 1000 gestiegen.
    Kurioserweise wird darüber weitaus weniger emotional diskutiert, als über einen Terroranschlag in Boston mit einer einstelligen Zahl an Toten. Auch das Medieninteresse ist weitaus geringer.

    Wer jetzt noch schreibt, dass es egal ist, wenn faire Kleidung auch nur bedeutet, dass die Stundenlöhne etwas höher und die Arbeitsbedingungen ein wenig menschenwürdiger und vor allem sicherer sind, der will dann tatsächlich gar nichts an der Veränderung beitragen und das ist und bleibt der springende Punkt bei der Diskussion.

    Es gibt durchaus die Macht des mündigen Konsumenten, die Frage ist bloß, was man daraus macht.
     
  12. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Ich habe mich mit der Thematik mehr als ausreichend beschäftigt und kaufe darum lieber "Fair fashion" als "faire" Schokolade. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe und das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
    Auch GEA ist zum Beispiel eine Alternative, da wird lokal produziert und das ist keineswegs nur Augenauswischerei, sondern vor Ort direkt nachvollziehbar, ebenso wie viele andere Projekte, die von green clothes oder Leuten, die fair fashion produzieren, direkt in den betroffenen Gebieten betrieben werden.

    Zudem geht es nebenbei auch um biologischen Anbau, weniger Giftstoffe (das kommt ebenfalls den Textilarbeitenden zugute) und dem Errichten kleiner Produktionsstätten direkt in den Dörfern, da können solche Sachen wie in Bangladesch gar nicht geschehen. Und das alles wird nicht nur versprochen, sondern auch gemacht, wenn du daran zweifelst, kannst du ja die Projekte in den betroffenen Ländern aufsuchen und dich vor Ort davon überzeugen, ob es eine Lüge ist oder nicht. ;)
    Ich habe mir schon mal so ein kleines und feines Projekt angesehen und es funktioniert und ist tatsächlich gut und besser, als das herkömmliche, das genügt mir, um an die Idee zu glauben.
    Wenn es dich interessiert, das Internet ist voller Infos zu dem Thema und auch der Thread zu Fair fashion hier im you, auf den ich bereits in meinem ersten Posting verwiesen habe.
     
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  13. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Und was zeigt man mir dort?
    Das erste Hindernis um sich ein Bild zu machen, ist das Beherrschen der Landessprache um mit Menschen sprechen zu können, wenn sie das denn überhaupt dürfen. :)

    Ja, das Interenet ist voll so und so.
    Ich kann Positivberichte und Negativberichte suchen.
    Wieviel Prozent des Warenausgangs tatsächlich dort produziert sind, wo man die Besichtigungstour macht und welcher Anteil dort nur etikettiert wird, wird einem niemand auf die Nase binden.

    Mein Glaube ist ganz einfach sehr gering.

    Was ich allerdings sehr gut finde, ist dort zu kaufen, wo man ein gutes Gefühl hat. Das ist schon ein Auswählen und ein Beschäftigen mit der Thematik, das ansich von Konsumbewußtsein zeugt.

    Übrigens, ich esse keine Schokolade mehr - außer in sehr seltenen Situationen.
    Es ist mir ganz einfach zu blöd. :D
    Nackert gehen, werd ich lieber bleiben lassen. ;)
     
  14. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Ich gehe auch nicht nackert, keine Bange. :D Ich habe dafür inzwischen mehr fair produzierte Kleider und weniger 08/15-T-Shirts und vermisse sie auch nicht. Mein Kleiderkasten ist etwas übersichtlicher geworden und in fünf oder zehn Jahren bin ich vielleicht dann sogar bei 100% angelangt. Das wäre fein und ja, ich glaube sehr wohl daran, dass dadurch etwas geändert wird. :)
     
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  15. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Und überhaupt: Wenn es doch nur die Kleidung wäre, die von dem Dilemma betroffen ist... :)
    Da war ich wohl zu sehr beeindruckt von den 1000 Toten. Sonst hätte ich den Thread anders genannt.
     
  16. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Ja, es geht um weitaus mehr als nur Kleidung, nur leider gibt es nicht immer eine echte Alternative, z.B. wenn es um Computer oder Handys geht. :(
     
  17. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Ja und genau da wird´s eben zur Glaubensfrage.
    Man lässt uns sehen was man uns sehen lassen will.
    Das würde ich genauso machen, würde ich Unternehmen dieser Art betreiben und ich denke, dass das in jeder Branche ähnlich ist.

    Berichte, Berichte, lese ich schon lange kaum mehr von den Firmen, sondern halte mich an Medien, die ich persönlich - wieder Glaubensfrage - als irgendwo glaubwürdig erachte.

    Ich denke doch ziemlich bewußt zu leben, erkenne allerdings die Grenzen der Machbarkeit und die schier unlösbaren Verknüpfungen.

    Deshalb und dabei bleibe ich - tatsächlich faire Bekleidung gibt es nicht.

    Leute zu streicheln und ihnen zu sagen, dass es ihnen besser geht weil sie in "fairen" Betrieben arbeiten, ist zuwenig.
    Sie sind ebenso Sklaven für unseren Lebensstandard. Vielleicht, was nicht immer bestätigt ist, oft werden sie ja durch Schulden des Quartiers und der notwendigen Lebensmitteln auch an "faire" Betriebe gebunden, sind sie die Sklaven, denen es etwas besser geht, als anderen.

    Das sie durchgehend Opfer unserer (auch modernen) Wirtschafts-Kolonisation sind, und ihr Leben unserem Lebensstandard unterzuordnen haben, stelle ich in den Raum. Sie produzieren weder für sich noch für ihr Land, auch das Geld bleibt weder bei ihnen noch in ihrem Land. Abgegrast und ausgebeutet, zieht man irgendwann dorthin weiter, wo die Leut noch ärmer sind - das sehen wir in Europa genauso, wenn man sie die Firmenabwanderungen und die Punkte ihrer Reise betrachtet. :(
     
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  18. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Das Grundproblem ist, dass man Wirtschaftstreibende die unterschiedlichen Entwicklungs- und Lebensstandard-Stufen verschiedener Regionen der Erde zum eigenen pekuniären Vorteil ausnutzen lässt.

    Solange die Menschheit keine Lösung zur Gleichstellung des Lebensstandards in allen Regionen der Erde hat, sollte man das schlicht verbieten (moralisch gesehen könnte man es bereits jetzt als verboten betrachten) oder, wie früher, durch ausreichend hohe Zölle unrentabel machen. Da würde dann wenigstens der Staat verdienen und nicht einzelne Unternehmer.

    So, wie es jetzt gerade läuft, eine strategisch betriebene Ausnutzung der unterschiedlich entwickelten Regionen der Erde, ist das eigentlich ein Armutszeugnis für die Menschheit. Aber solange es Menschen gibt, die das zynischerweise auch noch als Vorteil sehen ("die Armen in Bangladesch können froh sein, damit wenigstens einen Dollar am Tag zu verdienen") ist eh Hopfen und Malz verloren.
     
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  19. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Da unterschreib ich jedes Wort.
     
  20. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Das ist systemimanent. Und das System heißt Kapitalismus.
    Übrigens eine ganz witzige und sehr passende Szene dazu befindet sich relativ am Anfang von Joseph Heller, "Remdrandt war 47 und sah dem Ruin ins Gesicht" große Empfehlung, das Buch!
     
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