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brauchtum "allerheiligenstriezel"

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von morty, 2 November 2009.

  1. lena0809

    lena0809 Gast

    ich habe den brauch erst in der steiermark kennengelernt bzw mal vor jahren von meiner freundin erwähnt bekommen, sie kommt aus salzburg. in den bundesländern, wo ich bis jetzt gewohnt habe in österreich (vorarlberg, tirol, kärnten) habe ich davon noch nicht was gehört, aber ich war auch jeweils in den städten unterwegs (außer in vorarlberg).

    habe mal lange gesucht, woher der braucht stammt bzw worauf er baisert, habe aber nicht wirklich was gefunden. tatsache ist, es ist nicht von der kirche vorgesehen.

    liebe grüße,
    lena.
     
  2. maribah

    maribah Gast

    Die Herkunft ist ein bisschen komplex.:D

    Also so wie ich es kenne, gehts darum, dass die Strietzel verteilt werden als Brot an Arme, Dienstboten, speziell aber von den Paten an die Patenkinder - im Auftrag (also im Austausch sozusagen) dafür für die Toten zu beten.

    In manchen Gegenden wurden früher die Striezel auch direkt auf die Gräber gelegt. Dahinter steht wieder die wirklich uralte Idee, dass die Toten in der Nacht zwischen Allerheiligen und Allerseelen wiederkehren und sich an dem Brot nähren dürfen.

    Die Form des Zopfes kommt scheints daher, dass man früher in Trauer die Haare geschnitten und geflochten hat.

    Es ist also eine Art "Seelenbrot" zum Gedenken an die Verstobenen.
    (Und es gibt ein römisches Fest (das ursprünglich aber im Februar gefeiert wurde) die Parentalia, bei der es ganz konkret um das Gedenken und die Verehrung der Ahnen ging. Und zwar als innerfamiliätres Fest mit Opferkränzen, Wein und Brot.

    Das dürfte sich dann mit der Idee des keltischen Samhein verbandelt haben.
     
  3. lena0809

    lena0809 Gast

    in der orthodoxen kirche gibt es den allerheiligentag 4 mal im jahr und im prinzip ist immer der glaube da, dass die toten mitessen und trinken sollen. deshalb wird auch essen immer mit zum friedhof gebracht und auch dort gelassen (für die verstorbenen raucher wird sogar eine zigarette mitangezündet ;)).

    was mich eben immer durcheinander gebracht hat, dass es nur die patenkinder sein sollten... in der orthodoxen kirche gibt man an solchen tagen ebenfalls essen weiter, aber jedem, den man begegnet. dieser soll der toten gedenken und eben für die "seelen" mitessen... so ungefähr...:)
     
  4. maribah

    maribah Gast

    Ich glaub die Patenkinder sind nur das Überbleibsel. Ursprünglich wurde es eben auch an Arme und Dienstboten ausgegeben. Wird regional auch unterschiedlich sein.
     
  5. marge-s.

    marge-s. Gast-Teilnehmer/in


    danke für die ausführliche erklärung!
     

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