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Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Lohi, 2 November 2011.

  1. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Bei mir wars auch ähnlich, ich denke es war gar nichts anderes als Gym im Bewußtsein (Lehrerfamilie)
    ich hatte im Nachhinein gesehen das Glück, dass es mich sozusagen aufgeplattelt hat in der vierten und da es Latein war, ich trotzdem in eine BHS wechseln konnte,
    war der richtige Weg für mich, da ich eher eine Praktikerin bin, ich hab dann noch diverse Ausbildungen, meinem Berufsbild entsprechend gemacht (neben dem Beruf, bin gleich mit 19 eingestiegen) und auch studiert, aber als meine Große gekommen ist abgebrochen, das möcht ich wieder aufnehmen, ev. auch was anderes, aber da gehts bei mir mittlerweile um echtes Interesse und Weiterbildung, da ich in meinem Job glücklich bin.

    Ich wünsch mir für meine Kinder, dass sie nicht das Gefühl haben, sie könnten nicht das machen was sie wollen, was ihnen auch liegt, rein aus Konventionen heraus, da sind wir aber eh weit entfernt. Ich und mein Mann haben aber auch die Möglichkeiten ihnen verschiedene Wege aufzuzeigen und sie zu unterstützen.
    Sie sollen sich frei entwickeln können,
    na klar wünsch ich mir eine gute Ausbildung für die beiden, aber das muss nicht 8 Jahre AHS sein und ein Studium.
    Wir werden sehen, ich finde trotzdem dass dieses Entscheiden mit 10 schwierig ist, selbst mit 14 ist es noch nicht einfach, zumindest für viele.
     
  2. ja. eh! es war irgendwo eh klar, aber ich wollt sichergehen :)

    danke! die chancen liegen irgendwo zwischen 0 und 100%, mal schauen :D
     
  3. mcw

    mcw Gast

    das hat jedoch damit zu tun, dass die anforderungen auch im bereich der verwaltung teilweise hochkomplex werden und eben "sekretärinnenjob" gerade im laufe der letzten 10 jahre ein schwammiger begriff für sehr unterschiedliche ansprüche geworden ist. an der uni ist der anteil der akademiker/innen in verwaltungs- und technischen berufen z.b. ebenfalls enorm gestiegen, was jedoch mit den stark gestiegenen anforderungen zu tun hat. es stellt sich halt immer die frage nach dem aufgabengebiet dahinter, nicht alleine nach der schlichten berufsbezeichnung. wenn man budgetverantwortung, die organisation von diversen bereichen über hat, mehrere fremdsprachen beherrschen sollte und "nebenbei" unzählige verschiedene teilweise ziemlich komplexe computerprogramme beherrschen muss, die nicht zur standardsoftware gehören, dann ist das eben oft mit einem herkömmlichen schulabschluß nicht abgedeckt.
     
  4. Jaha, aber das ist nicht wirklich einfach um nicht zu sagen sehr schwer.

    Es gibt sicherlich Kinder die schon recht früh wissen was sie beruflich machen möchten. Das ist aber eher die Ausnahme.

    Mit Ende dieses Schulsemsters stehen wir vor dieser Entscheidung und wir tendieren in eine Richtung wissen aber nicht ob das die erste und gute Wahl ist.
     
  5. muell23

    muell23 Gast

    Käme wohl wieder drauf an, wo sich das Gym befindet.

    Klar ist, eine gute HS könnte oder kann unter Umständen in den 1. LG besser sein, als ein schlechtes Gym. Die Schule besteht aber nicht nur aus den Hauptfächern und in den Nebenfächern gibts keine Leistungsgruppen.

    Demnach führt sich die Diskussion - HS contra Gym ad absurdum. Beide haben ihre Berechtigung, beide ihren Bildungsauftrag und der ist eben unterschiedlich.
     
  6. klar is das schwer! sauschwer! und für die, dies eh wissen, was sie machen möchten, isses eh super (mein mann war so, dass er es schon in der vs wusste), aber alle anderen brauchen gezielte förderung, angebote, ideen, beschäftigung. also ich hab ja bis dahin noch einen weiten weg, aber das is das thema, das ich bei meiner tochter hundertpro sehr, sehr intensiv behandeln möchte. praktischerweise sind mein mann und ich sehr unterschiedlich in unseren talenten und begabungen, daher werden wir schon mal einen großen bereich abdecken können, denke ich. es is halt nix, was innerhalb von ein paar wochen und mit ein paar tagen der offenen tür in irgendwelchen schulen abgehakt werden kann, da ghört schon mehr dazu.
     
  7. muell23

    muell23 Gast

    In meiner Familie ist dies auch üblich,wobei die Wahl der Schule frei ist, solange sie mit Matura abschließt.

    Mein Sohn weiß, dass er alles werden kann, was er gern möchte. Elektriker, Fliesenlegern, Tischler, ebenso wie Mediziner, Physiker, Chemiker, Biologe, etc.. kein Thema - aber erst NACH der Matura. Wird auch gern von uns finanziert.

    Mir ist der Ansatz - du kannst werden was du gern möchtest, bei weitem lieber als du musst werden, was dein Schulabschluss hergibt.

    Und so wirds vermittelt und auch aufgenommen.
     
  8. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Das habe ich am eigenen Leib miterlebt. Darum möchte ich näher darauf eingehen.
    Als ich (auf Empfehlung der Volksschule) in die AHS kam, war es noch völlig normal, später in einer Versicherung, einer Bank oder sonstwo in der mittleren Verwaltung arbeiten zu können. Andernfalls wäre ich nie in die AHS geschickt worden.

    Dann plötzlich-nämlich wirklich plötzlich-hieß es, Maturanten seien für die Wirtschaft mehr oder weniger wertlos. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. In der ZiB trat ein Wirtschaftsforscher auf und verwendete die Formulierung "die teuerst ausgebildeten Hilfsarbeiter".

    Der Typ ist sicher heute noch stolz auf seine scharfsinnige Aussage, es stimmt in gewisser Weise ja auch. Die Allgemeinbildung, die eine AHS vermittelt, bringt vordergründig im Beruf erstmal garnix. Da ist es unerheblich, wieviel punische Kriege es gegeben und ob das noch irgendjemand weiß.

    Die Matura war sehr schnell abgewertet und ein Haufen Leute hatte recht bald ein Problem, eben das von Berthold geschilderte.

    Und ein Aspekt fiel völlig unter den Tisch. Nämlich der, dass die tatsächliche Berufsausbildung im Betrieb stattfand und stattfinden sollte.
    Keine Frage, jeder Betrieb sollte die Möglichkeit haben, unter möglichst motivierten Bewerbern, die gewisse Grundkennisse selbstverständlich mitbringen, den Passenden auszuwählen.
    Nur: dieser sollte dann im Betrieb sorgfältig ausgebildet werden, denn gewisse Dinge kann man nur dort lernen. Keine Schule hat je fix-und fertige Schadensachbearbeiter oder ähnliches ausgespuckt, die man nur mehr an den Schreibtisch setzen muss, damit sie die volle Performance bringen.

    Früher haben die Betriebe diese Heranbildung ihrer Angestellten auf sich genommen. Man ging ja von einem langjährigen Arbeitsverhältnis aus. Das ist inzwischen unwirtschaftlich.
    Für jemanden, den ich sowieso nach ein paar Jahren durch jemand Billigeren zu ersetzen gedenke, tu ich mir das nicht an. Da verlange ich gut ausgebildetes Frischfleisch, bringe ihm das Nötigste schnellschnell bei, gerade soviel, dass ein Mindestmaß an Qualität erreicht wird und ab geht die Post.

    Und dieser Vorgang beschleunigt sich immer mehr.

    Im Moment dürfte die Wirtschaft eher das Problem haben, dass die Leute nicht mehr schreiben, rechnen und sich benehmen können, um es überspitzt zu formulieren, d.h. es krankt am Allernötigsten.
    Da sollte dringendst etwas geschehen.

    Man könnt auch die höhere Schule fachspezifischer gestalten und die Allgemeinbildung zurücknehmen, über die punische Kriege kann man sich auch selbst informieren.

    Aber: die Wirtschaft mit teuerst ausgebildeten Quasi-Fachleuten ausrüsten würde ich nicht. Was ist, wenn es dann in ein paar Jahren, wenn diese Schüler dann auch eingestellt werden wollen, wieder nicht reicht? ("teuerste Hilfsarbeiter") und die Leute in Bratislava oder Indien den Job genauso erledigen?

    Man könnte da vielleicht besser die Betriebe direkt bei der Ausbildung unterstützen, so weiss man wenigstens was mit dem vielen Geld passiert.
     
  9. Ja schon, aber das Spektrum erweitert sich je älter die Kinder werden und oft sind Dinge die mit 9 interessant sind und für die ein Kind Talent hat dann 3 oder 4 Jahre später völlig uninteressant.

    Ich würde mir das auch wünschen, dass Kind mit Matura abschliest. Andererseits wenn die Talente und Interessen in Richtung eines Handwerksberuf gehen, warum nicht Lehrabschluss, Gesellenprüfung und dann den Meister?
    Diese Variante ist doch auch eine Möglichkeit und wenn Kind erst die Matura macht und dann sich auf den Handwerksberuft stürzt verliert es eine Unmenge an Zeit.
    Klar gibt es auch die HTL Variante was aber wenn Kind gerne den Lehrberuf ausüben möchte?
     
  10. muell23

    muell23 Gast

    Welche Zeit - wer hetzt einen denn durch die Kindheit? Gibts ein vorgeschriebenes Zeitlimit?

    Dann fängt er eben erst mit 19 oder 20 eine Lehre an - na und? Würde er studieren, würde er auch erst mit 25 oder noch später Geld verdienen.

    Es spricht nichts, gar nichts gegen einen Lehrberuf. Aber bitte, nur weil das Kind dies so will und nicht nur, da der Schulabschluss nichts anderes möglich macht.

    Und wenn er dann mit 30 draufkommt, dass zB. Fliesenleger doch nicht so seines war, dann muss er nicht erst mühsam die Studienberechtigungsprüfung machen, neben der Arbeit, sondern kann in die gewüschte Fachhochschule oder Uni gehen und dort anfangen (wenns ihn nehmen, vorausgesetzt)
     
  11. Nein, gibt es nicht, aber wenn Kind das so möchte, warum denn nicht. Kind möchte vielleicht nicht mehr ausschließlich die Schulbank drücken und lieber sein handwerkliches Geschick zum Einsatz bringen.

    Es geht doch nicht ausschließlich um Geld verdienen, es geht darum dem Kind das anzubieten was es gerne möchte. Und selbst wenn Kind sagt es möchte bald Geld verdienen, dann ist doch auch das völlig legitim. Später sieht das Kind den späten beruflichen Einstieg vielleicht negativ, oder vielleicht schon während dessen und ich mag eigentlich nicht dann dastehen und mir denken:"Ich hab das Kind dazu gezwungen".

    Stand das irgendwo, dass Kind das nicht möchte? Davon geh ich mal nicht aus.


    Nur weil es eventl. vielleicht irgendwann mal sein möchte, muss Kind unbedingt die Matura machen - wenn es das nicht will?
     
  12. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Mir ist es im Prinzip egal, was meine Kinder beruflich werden wollen. Nur wie gesagt, meine Tochter wird eher nicht die Noten haben, dass sie jetzt nach der 4. groß die Wahl haben wird, sich eine andere Schule auszusuchen.
    Es werden die mit dem besseren Notendurchschnitt - inkl. allen HS-Abgängern aus der 1. Leistungsgruppe - vorrangig behandelt werden.

    Wenn meine Tochter jetzt beschließen würde, sie will Köchin werden und ihr Hobby wäre kochen. Dann soll sie bitte den Beruf erlernen. Nur wenn sie überhaupt nicht weiß, was sie machen soll, dann denke ich nach wie vor, dass sie in einer AHS/BHS oder was auch immer besser aufgehoben ist.

    Und mir geht es eben darum, dass ich es für schwierig halte, Pubertierende so weit zu motivieren, dass sie einen guten Notendurchschnitt bekommen und daher sich den Weg nicht verbauen.
    Und wenn man sieht, wie viele Schulabbrecher es gerade in diesem Alter gibt, liege ich wohl mit meiner Vermutung nicht so falsch. Daher will ich für meine Kinder keine Gesamtschule, bei der nach 8 Jahren Schule gewechselt werden muss.
     
  13. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    wobei meines Erachtens die VS schon alleine ein Beweis ist, dass die Idee der Gesamtschule nicht funktioniert:
    Die Schwachen gehen nämlich auch hier unter und werden nicht separat gefördert. Mit Ausnahme einer Stunde/Woche DAZ und einer Stunde/Woche Förderunterricht.
     
  14. Aber diese Muss-Entscheidung findet doch eigentlich eh jetzt schon statt, nach 4 Jahren VS und da kommt der Druck dazu, dass Kind einen sehr guten Notendurchschnitt haben muss um an der Schule der Wahl aufgenommen zu werden.
     
  15. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich hätte das auch geglaubt, nur heute weiß ich, dass ich mich wie in allen anderen Berufen dort über kurz oder lang gelangweilt hätte.

    Und mit 14 wollte ich sowieso nicht arbeiten. Lehre mit 14 wäre für mich die schlechteste aller Optionen gewesen. Denn schon damals war mir klar: nirgends sonst hat man so viel Freizeit wie in einer AHS. Und nachdem meine Tochter zB den Stundenplan einer Freundin, die jetzt Kindergartenschule geht, gesehen hat, ist das für sie durchaus auch ein Grund in der AHS zu bleiben.

    Und selbst eine AHS-Matura ist keine Sackgasse, es gibt danach auch noch genug Möglichkeiten.

    Wobei das ja eigentlich nichts mit dem Bildungsvolksbegehren zu tun hat.
     
  16. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Das Recht vielleicht schon, aber die Möglichkeit nicht, denn die müssen sich mit 14 entscheiden. Und genau das wird aber allen passieren, wenn es eine Gesamtschule gibt. Da muss dann mit 14 entschieden werden. Nein, eigentlich muss schon mit 12/13 entschieden werden: denn dann werden die Noten ab der 3. Klasse interessant für die weiterführenden Schulen bzw. für die Wahl des Lehrplatzes.
     
  17. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ist zwar total unwichtig und nebensächlich: aber ich konnte überhaupt nicht Handarbeiten und ich habe es gehasst - aus tiefstem Herzen: alles, was ich in der Schule gestrickt oder gehäckelt hatte, hat dann meine Oma augetrennt und neu gemacht: Topflappen sahen eher aus wie 8Jahre lang verwendete Fischernetze, gestrickte Quadrate waren eher Mischungen aus Kreisen und Dreiecken mit Wabenförmigen Einschnitten. :eek:
    Das hat dann die Schulwahl auch sehr schnell und rasch eingeschränkt: es gab in IBK nur eine einzige Schule ohne Handarbeiten.
    Mit 15 habe ich aber dann meine Leidenschaft für das Stricken entdeckt und mache das heute noch: ich verstehe Strickmuster, ich kann sogar während des Lesens Stricken. Ich habe in der Schule gestrickt und dann später auf der Uni. Ich habe zig Pullover, Schals, Socken, bunt, einfärbig und mit schwierigen, zum Teil selbst gestalteten Mustern.
    Hätten mich meine Eltern zu dieser Zeit in ein Wollegeschäft geschickt um dort eine Lehre zu machen, wäre ich vielleicht auch glücklich gewesen. Mit 10 wäre das mein absoluter Albtram gewesen.
    Und heute bin ich froh, dass ich Matura habe und doch noch studieren kann.
     
  18. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, super - und derzeit muss mit 10 entschieden werden. Nicht theoretisch, schon klar, aber de facto schon. Nein, eigentlich mit 8/9, weil .. siehe oben.
    Ist natürlich um Häuser besser.
     
  19. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Und genau diesen Punkt sehe ich so zwiegespalten. Ich sehe ja, wie viele einen schlecht bezahlten Lehrberuf gelernt haben und sich dann nur so durch das Leben fretten. Wo zB eine kaputte Waschmaschine schon fast eine wirtschaftliche Kastastrophe darstellt.

    Und da bleibt dann die Überlegung: Traumberuf oder doch etwas, wo man zumindest einen gewissen Standard leben kann?
     
  20. Da kommt es aber eben auch darauf an, wie sich der Mensch dann weiterentwickelt. Mit dem Lehrabschluss wird man nicht weit kommen das ist klar und das die Ausbildung mit dem Lehrabschluss nicht abgeschlossen ist, ist für mich ganz klar.

    Könnte man durchaus in die Ausbildungsüberlegung einbeziehen.
     

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