Bei der Hochzeit den Namen des Mannes annehmen

Zwar nicht mehr ganz aktuell, aber ausschlaggebend wird sich das in den letzten Jahren nicht verändert haben.
Hätten Sie gewusst, ...?: Ehename - ...wie häufig der Name der Frau als gemeinsamer Ehename gewählt wird?

 

Weil man üblicherweise immer noch mehr Erklärungsbedarf hat, wenn man mit einer Tradition bricht, als wenn man sie befolgt. Und zwar nicht nur den Traditionsbefürwortern gegenüber sondern auch bei der breiteren Masse, die der Tradition an sich (bzw. ihren Hintergrund betreffend) ziemlich gleichgültig gegenübersteht.
Und weil deshalb stets Mutmaßungen darüber kursieren, warum man denn nun gegen die Tradition verstößt, darunter im nämlichen Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Kaliber der Art "steht er unter ihrem Pantoffel?".
Summa summarum wird er das (noch), ohne dass die Frau dabei in Gefahr eines Identitätsverlustes gerät.

 

Das ist aber doch in jedem Fall eigenartig, findest du nicht? Und nicht unbedingt ein Zeichen für tatsächliche Gleichberechtigung, im Grunde wird dann ja sogar der Mann diskriminiert, dem es in Wirklichkeit vielleicht einfach nur egal ist, welchen Namen er trägt. Ich kenne übrigens recht viele Paare mit Doppelnamen, die dann allerdings immer nur ihren Geburtsnamen nennen, das verwirrt mich zusehends, ich weiß nie, wie ich sie ansprechen soll (wenn ich nicht mit ihnen per Du bin, dann hat man das Problem natürlich gar nicht).

 

Ja, lustig. Das Problem habe ich auch oft. Da war letztens ein Geschäftskontakt, sie hieß so ähnlich wie "Leutheusser-Schnarrenberger". Es war wirklich extrem mühsam bei dem Meeting dauernd "Frau Leutheusser-Schnarrenberger" zu sagen. Nachdem ich 5x tapfer den ganzen Nachnamen ausgesprochen hatte, war ich frech und habe sie humorvoll darauf angesprochen wie mühsam das ist. Seither kann ich zwar Sabine zu ihr sagen (nachdem sie gemeint hat, sie heiße "Schnarrenberger"), aber dieser Einzelfall löst das Grundproblem auch nicht.

Abgesehen davon ist es extrem inkonsequent sich selbst einen Doppelnamen zu geben und diesen dann im Real Life gar nicht zu verwenden.

 

Beim Übergang von einer Ungleichberechtigung zu einer Gleichberechtigung gibt es fast immer solche Verwerfungen, und die Bruchlinien der Gerechtigkeit verlaufen dann querfeldein. Ich bin zuversichtlich, dass sich dieses Thema in unseren Breiten bald erledigt haben wird. Wobei die einzige Möglichkeit, dieses Problem in Zukunft bei Vorhandensein von Kindern gänzlich zu vermeiden, die wäre, nur Partner mit dem gleichen Nachnamen zu suchen - aber das wollen wir doch auch nicht.

Außerdem bin ich hier sowieso das ärmste Schwein - habe einen langen Doppelnamen und muss täglich dutzende Male unterschreiben.

 

ich sag nur: iiiiiisland!!!!!

da hilft nur eines: neue ehe mit einer chinesin namens li...

 

Sehr weise und eloquent zusammengefasst, also fragen wir lieber gleich gar nicht nach der Gerechtigkeit, sie ist auf einem langen Spaziergang und niemand kennt ihre derzeitigen Koordinaten.

Und willst du von Leuten mit denen du per Sie bist, beim Doppelnamen genannt werden oder verwendest du dann auch nur deinen Geburtsnamen? Oder dürfen sie dich ärmstes Schwein nennen? Hilfe, ich bin so überfordert.

 

Wie ist es eigentlich bei eingetragener Partnerschaft mit der Namensgeschichte?

 

Mit mir sind alle per Du.
Beim Anrufentgegennehmen ist es auch mühsam.

 

Tja, da kommt man wirklich ins Schwitzen und vor allem will man beruflich natürlich eventuelle Fettnäpfchen vermeiden, allerdings ist es für mich ein undurchschaubares Spiel, die Leute schreiben immer ihre Doppelnamen und nennen dann allerdings nur ihren Geburtsnamen, während man sie aufgrund der E-Mail-Korrespondenz natürlich mit dem Doppelnamen angesprochen hat...und manche klingen dann richtig säuerlich, aber bitte, woher soll ich das wissen?

 

Ehrlich? Auch Leute, mit denen du nur zwei- oder dreimal wegen irgendwelcher Sachen im Job Kontakt hast oder die du zu einer Publikation etwas fragst und die dir dann antworten? Sehr verwegen, außer dein Umfeld ist zu 99% angloamerikanisch.

Mein Mitleid ist dir fix zugesichert, versprochen.

 

Was willst du hören? Ich bin halt keine Respektsperson, aber wenn ich hier schreibe, dass ich jünger aussehe als ich bin, krieg ich von dir eine übergezogen.

 

Nein, niemals, ich bin doch so friedfertig

 

bald wird man dich zu den junggebliebenen zählen....

 

ERWISCHT!
Sätze, die bedeutungslos geworden sind | YOU.at - Deine Freunde, Deine Interessen und DU

Bei deiner Definition von "friedfertig" möchte ich dich nicht in "kampfeslustiger" Stimmung erleben.

 

Haha, stimmt.
Ich bin derzeit total entspannt, ooohhhhm.
Und für dich:

Wolfgang Ambros & Freunde - Für immer...

 

Gespräch mit einem Freund nach unserer beider Hochzeit (nicht wir einander), welche sich zeitlich mit einem Monat Abstand ereignete. Er war froh, dass sich sein Gefühl gegenüber seiner Partnerin NICHT geändert hat, ich hab mich gefreut, DASS es sich geändert hat (also meinem Partner gegenüber).

Er hatte Angst, dass es ihn erdrückt, er sich eingesperrt fühlt, ich habe mich gefreut, dass ich mich verbundener fühlte. Mein Exmann meinte auf Nachfrage, dass sich sein Gefühl mir gegenüber durch die Hochzeit nicht verändert hat. Also ich glaube nicht, dass das so passé ist.

 

Bei meiner Frau und mir hat sich durch die Heirat exakt nichts am Gefühl verändert und wir haben den Tag unserer Hochzeit übereinstimmend als keinesfalls den schönsten Tag unseres Lebens empfunden, und zwar nicht wegen einer hinterfragenswerten Entscheidung, sondern weil dieser Tag einfach stressig war.

Wir sollten uns generell nichts vormachen, wir alle erfahren eine ziemlich schwer zu überwindende kulturelle Prägung (wobei uns auch ohne diese schon unser evolutionäres "Hardwiring " genug Streiche spielt, und da meine ich jetzt nicht das Mann/Frau Ding). Jeder von uns ist nunmal eine Frau oder ein Mann, denkt als solche/r und wird als solche/r wahrgenommen.

Wenn dir die Hochzeit mehr bedeutet hat, so sehe ich darin nichts Verwerfliches, die Partnerschaft auf eine schiefe Ebene Bringendes. Die Menschen sind nunmal unterschiedlich, vielleicht wird auch in der supergleichberechtigten Zukunft eine Mehrheit derer, für die mit der Hochzeit eine spürbare Änderung in der Qualität einer Beziehung einhergeht, weiblich sein, who cares. Gefährlich wird es nur, wenn aus solch geschmäcklerischen Unterschieden handfeste Benachteiligungen direkt oder indirekt resultieren.

 

ich habs als kind schon immer irgendwie eigenartig empfunden, dass man den hochzeitstag als den schönsten tag des lebens bezeichnet... als würde es danach nur mehr bergab gehen. obwohl mir klar war (ich war ja ein schlaues kerlchen ), dass das damit nciht gemeint ist, ist dieser gedanken hänengeblieben... hätte ich nur auf mein gefühl gehört!