Babies ohne Windeln...

uff, das beruhigt mich aber!

dann brauch ich also nichts weiter zu tun, als das baby die ganze nacht beim schlafen zu beobachten und wenn es halb aufwacht schnell ganz aufwecken, indem ich es nackert ausziehe und übers klo halte...

na DAS erleichtert die methode natürlich ungemein! :roflsmiley:

 

lena-marie ist wahrscheinlich kein kompetentes kind!

oder du bist ganz einfach unsensibel und selbstsüchtig...

 

Ich hab's gewusst, da ist noch jede Menge Potential.

Windelfrei: Ich bin 4 Wochen nach der Geburt am Schreibtisch gesessen und habe gearbeitet, wann immer mein Baby schlief. Damit war windelfrei allein aus Zeitgründen nie auch nur im Gespräch.

 

im 4. monat. davor hab ich immer wieder mit dem gedanken gespielt, es mir aber, so wie du und viele andere, nicht so recht vorstellen können. man muss es einfach tun, um draufzukommen, ob es was ist.es war auch sommer, zwutschki konnte nackig sein, hab halt anfangs viel babydecken gewaschen, das legt sich aber mit der zeit. außerdem gibt es ja back-up lösungen - etwa unterhosen mit einlage.

ich sehe es so: ich gehe ja sonst auch auf zwutschkis bedürfnisse ein. stillen nach bedarf, tragen nach bedarf etc. dazu gehört auch, auf sein ausscheidungsbedürfnis - soweit in meinem alltag möglich - einzugehen.

babies bzw kleinkinder pinkeln übrigens nicht ständig, wie viele offenbar glauben. anfangs sind die abstände recht kurz, werden aber bald länger. zwutschki pinkelt oft 1 stunde nicht, oft, v.a. nachmittags, auch länger - da hält sich der aufwand wirklich in grenzen und es ist eher eine frage des wollens als des könnens.

womit du schön auf den punkt gebracht hast, dass windeln der bequemlichkeit der eltern dienen und nicht der des kindes... aber, wie gesagt, auch ich greife auf windeln zurück, wenn die situation es erfordert - mir ist aber bewusst, dass das meinem komfort dient. glücklicher bin ich, wenn zwutschki sich ohne windel frei bewegen kann.

übrigens: das hygiene-argument von lucy777 kann ich absolut nicht nachvollziehen - was genau ist hygienisch daran, sein klo auf dem popsch zu tragen? was genau ist unhygienisch daran, seine ausscheidungen ins klo zu machen? sind wir erwachsenen unhygienisch, weil wir ins klo machen und nicht in eine windel?

 

bitte, was soll daran praktisch sein?

beispiel: du stapfst mit deinem baby im tragetuch oder ergo oder wem auch immer durch den winter... schön! die sonne scheint, es ist kalt, rund um dich nur kahle bäume und schneeflächen... aber kalt ist es halt, drum hat dein baby auch eine reihe von schichten an und in der tragehilfe steckt es auch noch. ein blick in sein ausdrucksstarkes gesichterl sagt dir 'AHA! in ca. 3 sekunden wird mein baby nun lulu machen!'

rechne dir mal die chance aus, wer schneller ist: du beim ausziehen oder das baby beim lulu-machen.

die selbe geschichte funktioniert übrigens auch mit sommerkleidung. 3 sekunden sind nämlich IMMER schneller um, als man einem kind hose, body und unterhose ausgezogen hat.

nicht zu vergessen, dass man - wenn man nicht grade im winterwald ist - in den 3 sekunden auch noch schnell ein geeignetes gefäß braucht, wo das kind nach rein-luluen kann... spannendes projekt, etwa beim billa oder in der u-bahn...

und selbst wenn das alles in 3 sekunden zu erledigen wäre... wenn das baby ein bübchen ist, hat man das nächste spannende problem.

alles in allem: ein wirklich brauchbares konzept, das uns viiiiel zeit und frust ersparen könnte, im vergleich zum windelwechseln!

 

schade, dass hier wild herum spekuliert wird, warum es nicht machbar ist, ohne sich mit dem thema wirklich auseinander zu setzen.

woher weißt du, dass du nur 3 sekunden zeit hast, dein baby auszuziehen, wenn es muss? wenn babies wissen, dass auf ihr ausscheidungsbedürfnis eingegangen wird, können sie länger warten!

ich konnte mir windelfrei anfangs, als ich erstmals davon hörte, auch nicht vorstellen. aber ich habe mich damit befasst und es gibt sehr gute gründe, windelfrei (oder teilzeit windelfrei) zu praktizieren.

wenn nur vorurteile aus der schublade gekramt und als (schein-)argumente verwendet werden, lässt sich aber nicht g'scheit diskutieren. schade.

aber vielleicht mag ja die eina oder andere mitleserin, die neugierig ist, sich mit dem thema auseinandersetzen und entdeckt so etwas spannendes, sinnvolles, neues - wie ich vor einigen monaten.

 

dann war sie zumindest im halbschlaf - und der macht sich meist durch zappeln bemerkbar.

babies pinkeln übrigens in der regel direkt nach dem aufwachen - das macht die windel schnell sehr voll...

aber es spricht auch nix dagegen, babies während des schlafs eine windel umzumachen, wenn man sich ums bett fürchtet. hab ich anfangs auch getan.

 

klar und die etwas älteren kinder die das problem des bettnässens haben, die pinkeln auch nicht im schlaf.

 

du sagst es eh schon selber - dabei handelt es sich - soweit ich informiert bin - um eine schlafstörung, weil diese kinder eben nicht aufwachen zum pinkeln. der normalfall ist es nicht.

 

aber wieso denn? ich reihe doch differenziert meine argumente aneinander? warum tust du so, als wäre es nicht so?

:roflsmiley: DANKE! you made my day!

ja, klar, das machen doch die meisten, oder? DAS ist nicht 'windelfrei', wenn man das kind ab und zu und wenn es ohne allzu große sauerei möglich ist, windelfrei lässt. das brauchst du nicht als 'besonders' hervorheben.

siehe oben. nix schein, nur argumente! nur bist du halt nicht bereit, dich damit auseinanderzusetzen... warum nur?

ja, vielleicht lässt sich so manche junge mutter einreden, dass sie nur zu unsensibel und zu faul ist, weil sie etwa nicht bereit ist, das kind die ganze nacht zu beobachten, ob es nicht vielleicht halb aufwacht! :vogelzeig:

 

bitte auch die säuglinssterblichkeit nicht ganz ausser acht lassen - die auch damit zu tun hat, dass die gleichen fliegen, die auf der kacke herumkriechen, die die kinder verlieren, dann auf den gesichtern und pöpschen sowie auf dem essen der menschen herumkriechen.
ähnlich wie es bei uns im mittelalter war, als man die inhalte der nachttöpfe auf die strasse leerte.....
das ist guuuuuut, das wil ich auch!

 

Und wieder einmal stellt sich die Frage: Wozu Vico?

 

Ich kann mir das schlicht und einfach nach 3 Kindern nicht vorstellen, sorry! Vielleicht bin ich schon zu alt und unflexibel, wer weiß

Beim ersten Kind war ich völlig unerfahren und froh, Hunger, Durst, Kuschelbedürfnis, Bewegung oder Ruhe, Schlaf oder Unterhaltungsbedürfnis etc. zu erkennen... Das war ein Herbstbaby, also nix mit nackig lassen...

Beim zweiten war ich zwar schon erfahrener, aber die hatte als Frühchen echt andere Probleme und ich andere Sorgen... abgesehen war Nr. 1 erst 17 Monate alt, also 2 Wickelkinder (bzw. 2 "Ich muss wissen wann mein Kind lulu/gacka muss") - Nein danke! Da war auch jeder Ausgang mit den beiden über die ersten 6 Monate ein Wahnsinns-Unternehmen (3. Stock ohne Aufzug udgl)

So, beim 3. und Nachzügler hatte ich zwar viel mehr Ruhe, aber leider auch zwei Großkinder plus 2 Stiefkinder (nebenbei noch 2 Großväter der Jüngsten, die beide pflegebedürftig waren und de facto im Sterben lagen). Auch hier hatte ich echt andere Sorgen...

Übrigens wurden alle 3 Kinder (und auch meine Stiefkinder) problemlos nach dem 2. Geburtstag sauber (bei 3 von den Fünfen auch gleich in der Nacht). Also wüsste ich nicht, warum ich mir vorher schon den Stress antuen müsste?!

Zum Thema pinkeln im Schlaf: gerade am Anfang war für mich der Schlafentzug mit einem Baby immer die größte Strafe...ich war froh, dass meine Kids schliefen (jowoll, Egoist!), und wenn es auch nur 2-4 Stunden waren. NIE würde ich auf die Idee kommen, 1. das Baby zu beobachten, ob es schnauft, zuckt, strampelt.... und 2. es dann aufwecken, ausziehen und übers Klo halten!!

Ich finde sowas hirnrissig....sorry!

Dass früher die Kinder angeblich mit 1 Jahr schon sauber waren (wie mir meine Mutter samt Schwieger- und Ex-Schwiemu versicherten) lag an den Stoffwindeln (was meine Mutter offen zugab). Die hatte keine WaMa und Stoffwindeln (sonst gab es bei uns noch nix) am Herd im Topf auszukochen war nicht so wirklich lustig! Also gnadenloses Training...

Wers machen will und damit glücklich wird, gerne...

Aber für mich fällt das in die gleiche Kategorie wie "Stillen bis 6 Jahre", Lotusgeburt, militante Veganer etc. Man kann sicher immer alles "anders" machen, obs besser ist, sei dahingestellt...


PS: @lucy, du bist zu streng, gg

 

HHHHAAAAAAAALLLLTTTTT!
Das hat man bis ins 19. Jahrhundert gemacht. Nicht alles, was grausig ist, stammt aus dem Mittelalter.

 

ich bin mal zufälligerweise in einer windelfrei gruppe in einem sonst recht netten eltern kind zentrum gelandet. und seitdem bin ich wirklich skeptisch was windelfrei angeht.

jede zweite wortmeldung dort war von einer mutter die erzählt hat dass sie 'leider noch nicht gut genug ist'. weil sie sich in der nacht, oder unterwegs, oder sonstwann noch nicht trauen, weil sie zu langsam sind, weil doch immer wieder was daneben geht, usw. ich weiß schon, fehler dürfen passieren, aber all die frauen dort haben sich eigentlich ununterbrochen für ihre unzulänglichkeit entschuldigt. ich find sowas furchtbar. frische eltern, insbesondere mütter haben mehr als genug zu tun, haben viele schon mit schuldgefühlen zu kämpfen, ich seh überhaupt nicht ein was der sinn darin sein sollte, noch etwas hinzuzufügen, in dem wir versagen können. wenn etwas müttern vor allem das gefühl gibt unzulänglich zu sein finde ich es nicht gut.

(und wenns den einzelnen die das hier praktizieren ein anderes gefühl gibt - super. aber das müssen nicht alle wollen)

dann hab ich gewagt zu fragen, wie denn das ist, wenn das kind in betreuung ist, zb in der krippe. ich wurde böse angeschaut, und mir wurd mitgeteilt dass sie das nicht gut finden, kinder so früh in betreuung zu geben und dass man im übrigen selbst die verantwortung dafür trage lösungen zu finden falls man alleinerziehend, oder sonst betreuungsbedürftig sei. na sowas.
ich bin dort weg, hab nur geflucht, und ernsthaft überlegt mein tt gegen einen kiwa zu tauschen, weil ich einn ernsthaften distanzierungswunsch gegenüber all diesen alternativ aber komlett unpolitischen eltern verspürt hab.
weil ich in meiner naivität geglaubt hab, dass antiautoriäre erziehung/jetzt anti-pädagogik, und tt, und stillen, und familienbett einer bewegung entsprungen sind der es wichtig war dass auch mütter arbeiten können, und dass kinderbetreuung vorhanden und gut sein soll, und dass eltern auch bedürfnisse haben - aber wie es ausschaut ist davon leider nicht viel übergeblieben. und jetzt fühl ich mich manchmal etwas einsam. aber das war jetzt OT.

 

das hast du schön gesagt!

 

:goodpost:

 

hallo!

ich habe den bericht auch gelesen und gut gefunden. ich kann fast alles unterschreiben. ich finde windelfrei extrem angenehm im vergleich zum wickeln (ich habe den vergleich mit meinen grossen!).
abgesehen von geld- bzw. waesche-ersparnis (je nachdem, ob man wegwerf- oder stoffwindeln verwendet) haben die babys einen popo ohne ausschlaege oder hautreizungen. das allein waere fuer mich schon ein ausreichendes argument! wenn ich dann noch beobachte, wie befreit miriam ist, wenn ich auf ihre unruhe reagiere und mit ihr aufs klo gehe, weiss ich, dass es (obwohl manchmal muehsam, aber ist es das mit kindern nicht immer? ) der richtige weg fuer uns ist.
deswegen starte ich jetzt den (fast aussichtslosen,aber was soll's... ) versuch, einige vorurteile zu widerlegen:

@lucy:

1. mit naturvoelker meint sie u.a. die inuit, die wohl in etwas(!) kaelteren gegenden leben als wir. ausserdem sind in grossen teilen asiens (auch in den staedten, z.b. hongkong, tokio) windeln unueblich.
2. miriam muss nicht 100x, ausserdem traegt sie keine strampler, sondern U-hosen und babylegs. das drueberhalten dauert sicher weniger lang als das wickeln...
3. bei durchfall wuerde ich wahrscheinlich auch windeln verwenden - ist ja nicht verboten!


@littlemushroom:

1. klar braucht es etwas uebung, um die "sprache" des baby zu verstehen. die braucht es aber auch bei den hunger- muede-, bauchwehsignalen. am anfang ist es mehr ein ausprobieren: baby schreit, was koennte es brauchen?
und ich bin ueberzeuigt davon, dass viele (nicht alle!!!) babys weniger bauchweh haetten, wenn man mit ihnen aufs klo gehen wuerde, weil naemlich das in wirklichkeit ihr beuerfnis ist, wenn der bauch drueckt.
2. du kannst auch ein topferl oder das waschbecken verwenden.

@cyn:

ich kann dir nur schreiben, wie es bei uns ist: miriam (3 mon.) schlaeft um ca. 20.00 ein und pinkelt bis ca. 5.00 morgens (so gut wie) sicher nicht (sie schlaeft "unten ohne"), auch nicht vor oder nach dem stillen. erst gegen morgen wird sie dann manchmal unruhig, weil sie aufs klo muss, da ist sie dann aber eh schon halbwach...
viele eltern verwenden uebrigens in der nacht windeln und untertags nicht.

gegenbeispiel: pezis gg mit miriam im tragetuch "stapft" durch den christkindlmarkt am karlsplatz. miriam ist ca. 2 wochen alt. sie wird unruhig und zeigt uns, sie wird bald muessen. wir entscheiden uns fuer die toilette auf der TU (dort ist es schoen warm), setzen uns dort auf eine bank, gg schaelt miriam aus dem TT (sie traegt keine "reihe von schichten", weil es im TT eh warm ist) und geht mit ihr aufs klo. das ganze hat ca. 20 min. gedauert, die windel ist trocken geblieben.
(anmerkung: unterwegs hat miriam immer eine windel an, und mittlerweile macht sie auch hin und wieder hinein, wenn's unbedingt sein muss...)

lg
pezi

 

pezi, du weißt, ich hab dich sehr gern und ich schätze auch viele deiner ansichten sehr.

aber ich finds total traurig, wenn ein so kleines baby schon so auf 'zammzwicken' konditioniert ist, dass es nicht nur unruhig wird, sondern auch wimmert und schreit, anstatt 'frei' in die windel zu lulu-en.

dieses lange zurückhalten ist meiner ansicht nach keine 'leistung', die man bewundernd hervorheben kann, sondern ein bedauernswertes fakt, wo ein kind gestresst wurde und die meisten anderen kinder gemütlich lulut hätten und der ganze auftrieb unnötig gewesen wäre.

dieses privileg steht babies einfach zu, finde ich.