ATV disst/mobbt Strache!

Das wird der Obsidan gar nicht glauben, aber das bin noch nicht einmal ich.

Die Wiener sind schon arme Würstel.
Da haben sie eine durch und durch korrupte rote Freundelwirtschaft, die wirklich mal dringend in Oposition muss und irgendwie so gar keine Partei die demokratisch dagegen anstinken kann. Normalerweise müsste hier eine schwarz geführte Koalition her, eventuell mit einer kleineren liberalen Partei oder notfalls sogar mit den Grünen (in D geht das auf Landeseben, wenn auch mehr schlecht als recht). Jahrzehntelange Erbpfründe sind einfach schlecht in einer Demokratie. Selbst in Bayern ist die CSU zumindest nicht mehr alleine dran.

Aber irgendwie, es ist doch eine Demokratie, auch in Österreich., und wenn es keine Partei gibt, die wählbar zu sein scheint, so gab es wohl keine Demokraten, die eine solche aufgebaut haben, und da sind alle aufgerufen.

Was ich an der Situation nicht kapiere, warum gerade in Österreich keiner was böses sagen darf, aber hintenrum dann Denkzettel verteilt werden, so richtig neidig und ätschbätsch. Und das, obwohl fast jedem klar ist, dass man da den Bock zum Gärtner macht. Oder glaubt irgendwer dass es unter den Blauen nicht erst recht eine Parteibuchwirtschaft wird? Aber da kommt dann irgendwie noch eine Lust am Untergang oder zumindest etwas selbstquälerisches zum Vorschein. Ich glaube es hat seinen Grund, dass der Freud in Wien geschafft hat.

 

Doch, das glaube ich sofort.
In D ist das politische Spektrum deutlich besser besetzt mit einer FDP und realpolitisch orientierten Grünen.

Deine Frage kann ich dir vielleicht sogar beantworten. Ja, es ist allen klar, dass die FPÖ genauso korrupt ist, wie alle anderen. Ja, Österreich ist eine Bananenrepublik und die Bürger wissen es. Als gelernter Österreicher weiss man jedoch auch, dass nichts so ist, wie es versprochen wird. Dementsprechend werden die ganzen Wahlaussagen nicht mehr sehr ernst genommen, weil es ohnehin andere (niemals gewählte) Instanzen gibt, die ganz grobe Blödheiten jederzeit verhindern.
Nun zur Denkzettelwahl. Viele wünschen sich eine Politik, die gewisse FPÖ-Elemente einbaut, aber natürlich nicht so extrem. Die effektivste Methode zur Umsetzung ist FPÖ wählen. Alleinregierung gibt es sowieso nie und jeder Koalitionspartner würde die notwendige Entschärfung bringen. Selbst bei einer weiteren Alleinregierung durch die SPÖ kämen weitere Elemente der FPÖ in die tatsächliche Politik hinein, wenn sie ausreichend dazugewinnt.

 

Für Wien mag das sogar noch aufgehen, aber gerade das europaweite Abschneiden rechtspopulistischer Parteien ruft in mir tiefes tiefes Mißtrauen ob der "Beherrschbarkeit" hervor. Man sollte nicht die Durchsetzungsfähigkeit der demokratiefeindlichen Kräfte innerhalb dieser doch schon weit am rechten Rand stehenden Parteien unterschätzen. Nein, weder ein Haider noch ein Strache sind ein Franco oder Mussolini (um mal den Hitler zu vermeiden), so ein Format haben sie nicht. Aber gerade das "lassen wir die Rechten mal dran, die sind schon zu kontrollieren" ist eben mehr als einmal schief gegangen.
Und wenn dann mal eine Führungspersönlichkeit kommt, die die Rechte europaweit vereint, mit einem Marketinggenie (ehemals Propanda) wie ein Goebbels, da habe ich einfach ein ganz schlechtes Gefühl bei so Experimenten.

 

Naja, naja....

Und warum ermöglichen dann die etablierten Kräfte durch ihre Ignoranz diese Tendenzen?

 

Es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied zu allen früheren Szenarien: Die Zeit der absoluten Mehrheiten ist vorbei. D.h. Koalitionen sind nötig und Koalition heisst immer Kompromiss. Und dass es zu einer gewaltsamen Machtergreifung kommt, kann ich mir trotz schlechter Wirtschaftslage kaum vorstellen.
Im Übrigen, die beste Entzauberung ist, sie in die Auslage zu stellen, damit sie mit den realpolitischen Niederungen zurechtkommen müssen. Z.B. Haider hat sich kaum dass er LH war, sehr gemäßigt.
Und gerade du müsstest doch den Effekt bei den deutschen Grünen schön mitverfolgt haben. Was waren das tlw. für fürchterliche Anarchos, bis sie in der Regierung sassen, und jetzt? Deshalb bin ich in der Hinsicht sehr gelassen, selbst wenn es einen europäischen rechten Charismatiker geben sollte.

 

nein es ging um die neutralität des ATV bei einer politischen diskussion (meiner bescheidenen meinung nach)

 

aber dieses "jetzt erst recht" prinzip hat trotzdem gut funktioniert.

 

ich probiers nochmal

wenn jemand sich als opfer darstellt, als unverstandener - der nur das beste für alle österreicher will und so stimmen fängt - ist es dann intelligent genau DAS zu tun, um ihn zu bestätigen? oder ist es gescheiter ihn zu wort kommen lassen und ihn mit fakten zu zerpflücken?

 

aber wenns von den "guten" kommt, ist das doch okay.......*zynismus off*