1. Reden wir miteinander ...

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ARD-Doku über Leiharbeiter bei Amazon

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Ipani, 15 Februar 2013.

  1. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Die, die verantwortlich wären, wissen es vielleicht wirklich nicht konkret. Es ist ein Riesenkonzern mit Riesenstrukturen. Oder sie wollen es nicht wissen.
    Letztendlich muss sich jeder, der da irgendwie beteiligt ist, an seine eigene Nase fassen. Auch das Land, das rein politisch gesehen, solche Bedingungen zulässt.
    Ursula von der Leyen kommt wohl auch schon in Wallungen, was Leiharbeitsfirmen hierzulande betrifft.:whistle: Schadet nicht, aber sie agiert ja nur, weil es gerade in den Medien war. Aber das läuft natürlich ohnehin länderübergreifend.
    Die 24-Stunden-Pflegekräfte haben es oft auch nicht besser. Es ist ein Politikum.
     
  2. rheneas

    rheneas Gast-Teilnehmer/in

    ungerechtigkeit und fragewürdige arbeitsbedingungen/bezahlung gibt es leider in allen bereichen.

    man kann als konsument nur versuchen überlegt und nachhaltig einzukaufen/zu leben.

    wobei das extrem schwierig ist, weil man an allen ecken und ende getäuscht wird.
    so gesehen wäre nur die totale selbstversorgung der stein des weisen, allerdings auch eine lebenseinstellung.
     
  3. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    Sie wollen es nicht wissen - in A und in D reißen diese "Vermittler" schon länger kein Leiberl mehr.

    -Fleur-
     
  4. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    wieso auf die psyche? der konsument hat die macht, du entscheidest was du kaufst oder nicht kaufst, nicht die anderen. das hat nix mit psychozeug zu tun, sondern mit kritischem hinterfragen.
    und ich wälze zudem nicht "alles" ab, wie ich schrieb, kann man ohnehin nie ganz aus diesem irrsinn aussteigen, dazu sind wir zu abhängig (z.b. von handy+computer), ABER immerhin ein wenig und ein wenig ist immer besser als gar nicht.

    mir scheint, dass die konsumenten im zweifelsfalle ihre macht nur dafür nutzen, damit es weiterhin schwedenbomben oder wieder tschisi-eis gibt, aber es würde durchaus für mehr reichen.

    was hast du gegen eigenverantwortung? :)
     
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  5. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Ja, genau.
    Mich macht das auch immer fertig, dass man schon gar nicht mehr weiß, wie man sich und seine Familie halbwegs ethisch korrekt (nicht nur gegenüber Menschen, sondern auch gegenüber Tieren) versorgen soll. Bzw. ist es ein Fulltime-Job, sich immer und genauestens zu informieren. Und man käme vermutlich zum Ergebnis, dass man IMMER Schaden anrichtet. Und man moralisiert ständig und nervt die ganze Familie und den Freundeskreis.
    Aber ganz wie du sagst - ein wenig ist immer noch besser als gar nicht.
     
  6. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    wenn ich mich richtig erinnere, sind viele versuche, einen wirksamen käuferboykott auf die beine zu stelle, ergenislos verpufft. kurzfristig mag eine handelskette, eine mineralölfirma oder eben jetzt amazon umsatzeinbrüche feststellen. langfristig jedoch stabilisieren sich wieder die umsätze, weil die konsumenten zu eigennützig denken.

    in die buchhandlung gehen? wozu? online bei amazon krieg ichs auch. bequemlichkeit rulez. ;)
     
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  7. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Das entspricht absolut meinen Erfahrungswerten.
    Ich versuche niemanden zu bekehren auch nicht die eigene Familie.
    Was ich allerdings will ist, dass sie wissen wer für den Wohlstand drauf zahlt und warum manches so angenehm abläuft.

    Ob man dann boykottiert, oder es wohl mit dem Gefühl etwas nicht absolut Korrektes zu tun, dennoch kauft, bleibt jedem überlassen.

    Nur nicht hinschaun, damit es einem besser geht und sich, wo auch immer mit der eigenen Rechtschaffenheit brüstln, gefällt mir nicht.

    Ich nehme manches bewußt in Kauf, anderes geht mir zuweit, das kann ich in keiner Form unterstützen. Wo meine persönlichen Grenzen sind, setzte ich selbst fest.
    Jeder andere, auch wenn es nicht mit mir konform ist, soll sich natürlich auch selbst entscheiden. Darauf kommt es für mich an, sich zu entscheiden und sich bewusst zu sein, wo das eigene Westerl seine Patzn hat. Das ist nix worauf man stolz sein muss. Eine Schand ist es auch nicht.

    So zu tun als wäre die Weste weiß, weil man ja das alles nicht wissen kann, sich über Preisgestaltung auch keine Gedanken machen muss, etc., empfinde ich weitaus unangenehmer. (in manchen Fällen auch unangenehm unbedarft)
     
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  8. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    nehmen wir an, wir folgen dem beispiel der katusblüte und hinterfragen ständig. wie reagiert ein vegetarier, wenn er sich gedanken darüber macht unter welchen bedingungen die erntearbeiter im ... sagen wir burgenland arbeiten. da schmeckt einem das gemüse nimmer weil man beim verzehr an diese frohnarbeiter denken müßte.

    glückliche eier vom freilaufenden bauern? :D also eier von freilaufenden hühner, in nester gelegt wären unbezahlbar würde man den arbeitsaufwand gerecht entlohnen.
     
  9. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Ich mache mir nicht laufend Gedanken.
    Das ist nicht notwendig.
    Wenn man will sieht man.

    Zu vermitteln liegt allerdings im meinem Erziehungsauftrag.
    Diesen erfülle ich so gut als möglich - soweit es halt mein Spatzerlhirn zulässt. ;)

    Tja und wenn ich nega bin (;)), muss ich auch schaun, wie ich meine Leut satt bring.

    Was ich gesagt habe, ist dass ich es bedenklich finde, nicht sehen zu wollen.
    Genauso habe ich gesagt, dass jeder selbst entscheiden muss, was für ihn noch vertretbar ist, auch wenn man es auf kein Fähnchen heften kann.

    Um dein Post nicht zu ignorieren.
    Ich würde mir wünschen, dass der Vegetarier von den Umständen weiß unter denen das Gemüse auf den Markt gelangt und sich dann für sich entscheidet, es zu kaufen oder nicht.
    Ansich ist alles ganz einfach, oder?

    Tja genauso ob es jemanden schmeckt oder nicht, muss er selbst wissen.
    Das geht mich nix an.
     
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  10. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde den Ansatz, dass mehr oder weniger der/die KonsumentIn allein verantwortlich ist, neoliberal und frage mich, wieso dies auch unter Menschen, die sonst den Neoliberalismus zumindest kritisch gegenüber stehen, so verbreitet ist.

    Gruss
    Manuela
     
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  11. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Da hast du Recht.

    Ob einer kauft oder nicht, liegt dennoch in seiner Entscheidung.
    Die nimmt ihm keiner ab.
    Da würden wir nämlich auch schon schreien.
    Wollen wir mündig sein oder nicht.
    So wie die Welt sich nun mal dreht, darf man nicht jedem vertrauen.
    Warum sollte es Produkten gegenüber anders sein, als gegenüber Menschen und Medien.
    Das lehren wir schon unsere Kinder.

    Wir schöpfen ja gerne aus der bunten Vielfalt, die Kehrseite gehört wohl ebenfalls dazu.

    An den Konsumenten abzuwälzen ist sicher falsch.
    Solange - ich schreibe jetzt, ich vermute - Richtlinien, Gesetzesvorlagen bzw. -änderungen mitunter unter Rücksichtnahme auf Betriebszuzügen, oder bestehenden Unternehmen formuliert werden, braucht man sich nicht gesteigert, der Blüten, die es treibt zu wundern.
     
  12. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Warum würdest du schreien, wenn Mindeststandards eingehalten werden müssen?
    Für mich hat das auch nichts mehr mit mündig zu tun, sondern ist nur mehr eine Überforderung.
    Und so geht es nicht nur mir, sondern vielen andren auch.
    Und nein, eigentlich mag ich mich damit nicht auseinandersetzen müssen.

    Ich hätte gerne, dass wenn ich in einen Laden gehe oder über ein Versandhaus bestelle, nur Ware angeboten wird, bei denen ein Mindeststandards eingehalten wurde.
    Das empfinde ich auch überhaupt nicht als Entmündigung.

    Und der Preis würde sich auch nicht merklich ändern, nur die Gewinne der Konzerne würden weniger werden.

    Ich hätte gerne, dass die WTO in ihre Verträge soziale Mindeststandards einarbeitet und die mit Hilfe von NGO'S überwacht und das sich eine EU dafür international stark macht.

    Gruss
    Manuela
     
  13. Nunda

    VIP: :Silber

    Hejoka - danke, du sprichst mir aus der Seele!
     
    hejoka gefällt das.
  14. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    hejokahejoka: Sie bewegen sich scheinbar im gesetzlichen Rahmen, oder?

    Wenn unsere Volksvertreter, die wir ja wählen um uns zu vertreten, das so sehen, wird es schon gut für uns so sein?
    In dem besprochenen Fall, gibt es soweit ich weiß, kein Einschreiten von Behörden.

    Wir wollen alle gerne frei und sicher konsumieren.
    Das macht ja keinen Spaß bei jedem Handykauf grausliche Bilder im Kopf zu haben, aber dennoch eines zu brauchen.

    Der Fisch fängt weiter oben an zu stinken, meiner bescheidenen Meinung nach.

    Deinen Wunsch kann ich sehr gut nachvollziehen und darf mich sofort dran hängen.
    Bis zu dessen Erfüllung, müssen wir dennoch weiter im Trüben fischen. :(
     
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  15. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Also lt. dem ARD Beitrag ist das nicht mehr innerhalb des gesetzlichen Rahmen und es ist stark zu hoffen, dass die Behörden eine Prüfung machen.

    Ja, stimmt der Fisch fängt oben zu stinken an.
    Aber es ist mE auch wichtig, dass die Basis klar diese Mindeststandards einfordert und nicht den Schwarzen Peter unter einander hin- und herschiebt.

    Gruss
    Manuela
     
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  16. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Du hast Recht, es wundert mich.
    Ich bin mir ziemlich sicher, schon seit geraumer Zeit darüber gewusst zu haben.
    Der Inhalt der Doku war mir nicht neu.

    Da gibt es nichts hin und her zu schieben.
    Ganz klare Richtlinien, die eingehalten werden müssen.
    Darum würde ich bitten.

    Wie gesagt, es ist keine neue Geschichte.
    Zeit um Einzuschreiten gab es genug.
    Jedes Inspektorat hätte längst hellhörig werden müssen.

    Tja, warum ist das wohl nicht passiert........
    ...da wird doch nicht irgendwo wer blind sein....

    Wir können hoffen, oder auch auf die Straße gehen.
    That´s it.
     
  17. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    ich verlinke hier einen artikel aus dem jahre 1997, der damals schon die mißstände be leiharbeitsfirmen aufzeigt. zwar ging da "nur" um salzburg, aber rückschlüsse auf in ö oder d gebräuchlichen usancan, auch heute noch, sind duraus zulässig.

    kunst|fehler ONLINE
     
    anna-mari gefällt das.
  18. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    mit schrecken stell ich fest, daß sich die zahl meiner vfehler deutlich erhöht. man möge mir das bitte verzeihen. das zipperlein hat meine griffln fest im griff. und ständig nachlesen und richtigstellen mag ich auch net.
     
  19. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber


    Wieso kommt immer, immer, immer dieses Argument! :headbang: Kein Mensch macht sich mehr die Mühe, durch Hinterfragen eine eigene Meinung zu bilden, sondern es wird munter nachgeplappert. Die Probleme einer globalen Wirtschaft sind weit komplexer als mit einem einfachen "Grenzen dicht. Alles gut." zu beantworten wäre.

    Um nur auf diesen speziellen Faden einzugehen und es einfach zu halten. Was hindert einen Konzern wie Amazon daran seine Bücher für den deutschsprachigen Raum in Tschetschenien verpacken zu lassen? Die Löhne wären noch niedriger, Grundstückspreise, Baukosten, alles ein Nepp. Das wiegt die Differenz beim Porto garantiert wieder auf. Das würde aber auch alle anderen Arbeitsplätze in der Verwaltung kosten, die sicher mehrheitlich von deutschen Staatsbürgern ausgeführt werden. Laut Wikipedia sind das rund 4000 Mitarbeiter. Alle arbeitslos. Abgang. Vorhang.


    Es ist eine einfache Entscheidung: Qualität oder Quantiät. Ich entscheide mich im Regelfall für die Qualität und im Idealfall auch für die Nachhaltigkeit. Am Beispiel Kinderschuhe wäre das ein Paar in Österreich gefertigter Waldviertler für ca. € 60,--. Das China-Plastik-Klumpert kostet das Gleiche.

    Und bitte keinen :( Das ist wirklich der Gipfel des Zynismus! Du triffst als Konsument globale Entscheidungen! Kinderarbeit und ihre wirtschaftliche Notwendigkeit steht (leider) ausser Zweifel. Aber die Bedingungen unter denen sie passieren muss, die kannst du mit deiner Kaufentscheidung mittragen! Beispiel:

    Beispiel: Karma Chakhs - startnext.de
    Chucks (aka "Converse") fair gehandelt zum gleichen Preis wie die Originalen hergestellt in Sri Lanka. € 31.000 Euro wurden für dieses Crowdfundingprojekt gesammelt! Das ist eine positive Botschaft. :)

    Einatmen, ausatmen. :) Was hat eine kritische Einstellung zum Konsum mit Gehirnwäsche zu tun? Manipulation ist es zu glauben, man bräuchte jedes Jahr einen anderen, flacheren, größeren Fernseher. Oder ein iPhone 4,5,6, unendlich. Also, ich fühle mich nicht besonders fremdgesteuert und fahre mit meinem Konsumverhalten ganz gut ...


    Das müsstest du mir jetzt bitte genauer erklären, ich warte gespannt auf deine Definition von Neoliberalismus! :)
    Und natürlich ist der Konsument verantwortlich, aber wenn jeder mittlerweile glaubt Cola, Saft und Tiefkühlpizza seien Grundnahrungsmittel, natürlich geht das ins Geld. Hinterfragen und Kritik sind die Zauberwörter der Generation mit der meisten Verantwortung seit Menschengedenken.
     
    Ipani und bluevelvet gefällt das.
  20. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    KittyMeKittyMe: man sieht an diesem thread sehr gut, dass die meisten wenig von eigenverantwortung halten und sie lieber abgeben und zwar - haha - an die "schuldigen" (wenn man es in dem fall so nennen will), die konzerne, die das übel verursachen. das entbehrt nicht einer gewissen ironie, über die ich jedoch nicht lachen kann, weil ich weiß, was diese haltung verursacht: weiteres elend.
    solche leute finden tausend gründe und argumente, um weiterhin nichts an ihrem konsumverhalten zu ändern und lieber andere dafür verantwortlich zu machen. und genau deshalb ändert sich nichts.
     

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