1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Angelina Jolie: Beidseitige Mastektomie

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Lissi, 14 Mai 2013.

  1. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    wenn du wörter wie 'unumwunden' verwendest... hach! :love:

    der QQ weiß, wovon ich rede... wir erotisieren uns gern gegenseitig mit solchen kunstwerken der sprache :D
     
  2. CatDeeley

    CatDeeley Gast-Teilnehmer/in

    Sie hat sich doch die Brueste rekonstruieren lassen? Ist ja nicht so, dass sich auesserlich (!) was veraendert hat, darum geht es mir. Und was Catherine Zeta-Jones betrifft, hieß es auch, dass sie nicht wollte, dass es publik wird, aber kann man ihr die Erkrankung 'veruebeln' ? Ihr Mann war lange schwer krebskrank und die wird auch ihre eigenen Probleme haben, allein schon, dass einem eventuell den ganzen Tag ueber, irgendwelche Paparazzis folgen und dich in allen Lebenslagen fotografieren..
    Ich verstehe dein Problem gerade ehrlich gesagt nicht?
    Mir gehts nur darum: macht es die Jolie, sind das DIE Schlagzeilen, macht eine Christina Applegate das, dann wird das 'kurz' erwaehnt und das Leben geht weiter.
    Es wird immer gesagt, sofern ein Prominenter an XY erkrankt: 'Ja, jetzt wird man offen ueber die Erkrankung sprechen und es wird so vielen Menschen helfen.' und nach einem halben Jahr kraeht da kein Hahn mehr (auch wenn ich glaube, dass es einigen helfen wird, aber sicher trotzdem nicht von der Gesellschaft als 'alltaeglich' anerkannt werden wird).
    Ich weiß nicht wie sehr du bei dt. Fussball bewandert bist, bzw wie sehr es bei euch in der Presse war.
    Aber der Freitod von Robert Enke?
    Wochenlang hieß es: 'Ja, jetzt werden Leute weniger schlecht ueber Depressionen sprechen, jetzt wird sich alles aendern, wir werden alle offener werden! Menschen mit Depressionen werden endlich anerkannt werden und nicht mehr als faul tituliert werden!' .. mh ja.. davon merke ICH persoenlich gar nichts..
    Betroffene werden jetzt wieder aufgesucht und tingeln von Sendung zu Sendung und sprechen ueber ihr Leid, bis dann die naechste Schlagzeile ueber ein anderes Thema erscheint und die Betroffenen/das Thema in der Versenkung verschwindet.
     
  3. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    soeben war in "guten abend österreich" auf puls4 ein sehr sachlicher bericht zu dem thema und unter welchen bedingungen frauen bei uns den gentest kostenlos bekommen oder in der folge die vorbeugende brust-op von der krankenkasse bezahlt wird. man sah jedoch auch ausschnitte von interviews amerikanischer frauen, die den schritt a.j.'s begrüßen. unter anderem auch sharon osbourne zu hören, die ebenfalls brustkrebs hatte.

    es gab vor vielen jahren eine kampagne im orf, in dem über depressionen und den umgang damitberichtet wurde. es kamen einege durchaus prominente zu wort, bei denen man nicht vermutete, daß sie unter depressionen leiden. geändert hat das nur sehr wenig. noch heute wirst du in ö schief angschaut, wenn du bekennst, einen therapeuten oder gar einen psychiater zu konsultieren. du darfst alkoholkrank sein aber net psychisch aus dem gleichgewicht.
     
    KikiundLauftier gefällt das.
  4. CatDeeley

    CatDeeley Gast-Teilnehmer/in

    Und genau das meine und ich und deswegen verstehe ich den Hype nicht und was du von mir willst ;)
     
  5. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin eher ein Skeptiker, was die medizinischen "Fortschritte" (insbesondere Genetik) betrifft und ich bin ein Fan der Unversehrtheit des menschlichen Organismus, der sowieso viel zu oft durch irgendwelche unnötigen Medikamente und Operationen in seiner Regenerationsfähigkeit extrem gefordert wird.

    Im konkreten Fall hat mein Interesse dazu geführt, dass ich mich in den letzten Tagen mit einem Klinik-Vorstand im AKH (einem erfahrenen Spezialisten) und 2 betroffenen Frauen unterhalten habe und mich so über diese Materie schlau zu machen versucht habe.

    Ich möchte euch über meine Erkenntnisse informieren.

    Also, Brustkrebs ist heutzutage recht gut heilbar. Die Erfolgsrate ist 85%, wenn man alle Fälle egal in welchem Stadium der Krankheit ansieht. Sie liegt bei fast 100%, wenn die Krankheit früh erkannt wird. Die Früherkennungs-Diagnostik ist zudem ausgezeichnet, sodass man sich bei regelmäßiger Kontrolle eigentlich keine großen Sorgen machen muss. Wenn die Krankheit ganz früh erkannt wird, ist nicht mal eine Chemotherapie notwendig.

    ABER:
    Wenn jemand einen Defekt (Mutation) an den Genen BRCA1 oder BRCA2 hat, ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Brustkrebs in bereits jungen Jahren über 85%. Dieser Gendefekt bewirkt nämlich, dass der natürliche Schutz vor Entwicklung eines Tumors in der Brust nicht vorhanden ist. Die Gendiagnostik ist zudem extrem zuverlässig. Jedenfalls haben Frauen mit diesem Gendefekt ein 100% Risiko einen ausgewachsenen Tumor zu entwickeln, wenn sich auch nur eine Zelle in ihrer Brust irgendwann bösartig verändert (normal würde die körpereigene Abwehr damit eventuell fertig werden, bevor der Tumor entsteht). Und dieser Tumor wächst im Vergleich zu Frauen ohne diesen Gendefekt auch noch unheimlich schnell.

    Frauen mit diesem Gendefekt sind also auch bei der Früherkennung benachteiligt und haben (trotz generell guter Heilungschancen bei dieser Krebsart) eine höhere Sterblichkeitsrate als Frauen ohne diesen Gendefekt.

    Die vorbeugende Operation wird für diese Frauen von der Krankenkasse bezahlt. Dabei werden die Brustdrüsen entfernt und mit einer Silikoneinlage ersetzt, ähnlich den bekannten Schönheits-Operationen, die Frauen auch mal ganz ohne medizinischen Grund "im Vorbeigehen" machen lassen. Optisch bleibt die Brust gleich, nur eine kleine Narbe ist unsichtbar in der unteren Brustfalte vorhanden.

    Kein Vergleich zu der Prozedur, die einem bevorsteht, wenn die Krankheit wirklich da ist.

    Leider ist die gendiagnostik in Österreich teuer. Wenn mehrere Vorerkrankungen in der Familie vorhanden sind, bezahlt aber auch diesen die Krankenkasse. Für alle anderen kann ich diesen Service empfehlen:
    Genetic Testing for Health, Disease & Ancestry; DNA Test - 23andMe

    Also ist meine Schlussfolgerung jetzt diese:
    Hätte jemand, den ich lieb habe, diesen Gendefekt würde ich ihr unbedingt zu dieser Operation raten. Und allen anderen Frauen würde ich dringend raten, sich genau zu informieren und sich dann gut zu entscheiden. Jedenfalls sollte man diesen Gendefekt nicht auf die leichte Schulter nehmen.
     
    vonHasenfuss, alwi, Kaktusbluete und 2 anderen gefällt das.
  6. farbenfroh

    VIP: :Silber

    vielen dank für deinen beitrag!

    hoffentlich verlieren jetzt viele, die eine vorbelastete familienanamnese haben, die scheu vor dem gentest und der dazugehörigen behandlung.
     
  7. Amica32

    Amica32 Es ist alles nur geklaut!
    VIP: :Silber

    Das gefällt mir:D
     
  8. asoisdes

    asoisdes ind
    VIP: :Silber

    Wenn Frauen genetisch vorbelastet sind, wird sie der Arzt hoffentlich über die beste Vorgehendweise aufklären. Aber ich gehe natürlich von europäischen Verhältnissen aus- insofern ist Jolies Gang an die Öffentlichkeit vielleicht doch nicht so überflüssig; vielleicht stimmt es sogar auch einige europäische Frauen nachdenklich, und sie entschließen sich zu einem Arztbesuch, wenn sie schon wissen, dass die Oma, die Mama, die Tante an Brustkrebs erkrankt waren und sie es bisher vor sich hergeschoben haben, denn plötzlich ist es vielleicht irgendwie "in".*ans Hirn greif*
    Ansonsten nervt es mich, dass um 1 Paar neue Silikonimplantate mehr in Hollywood so ein Trara gemacht wird. Die Dame hätte sich früher oder später mit ziemlicher Sicherheit ohnehin welche machen lassen. Wirklich interessieren würde mich ja nur noch, ob sie die Brustwarzen auch entfernen hat lassen, denn das wäre der Punkt, womit ich persönlich ein echtes Problem hätte (wenn es meine eigenen wären) , aber darüber spricht man nicht, oder.
     
  9. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Sie hat sich die Brustwarzen nicht entfernen lassen. Das macht man eigentlich nur, wenn bereits Krebs diagnostiziert wurde. Dann muss man das Brustdrüsengewebe inklusive Übergang zur Haut komplett entfernen.

    Vorbeugende Operationen sind optisch unsichtbar, selbst wenn man sich nackt zeigt. Genau deshalb bleibt auch nach einer solchen Operation ein geringes Restrisiko (5% ). Würde man auch das vermeiden wollen, müsste man eine Brust-Amputation vornehmen lassen. Dann hat man (mangels Vorhandensein von Gewebe) 0% Risiko mehr.
     
    asoisdes gefällt das.
  10. marionr1

    marionr1 Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde es ja nett von der Krankenkasse, dass sie mir diese Operation bezahlt, aber trotzdem nein danke.
     

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