1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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an alle studenten - bitte klärts mi auf

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von myway, 29 Oktober 2009.

  1. Ich bin beim 2. Bildungsweg nicht von so kurzfristigen Zeiten ausgegangen, sonder von längeren. Jemand der Ausbildung abschließt, arbeitet und dann eine neue Ausbildung beginnt. Das wird doch nicht finanziert?
    Ebenso wie die bereits erwähnten Weiterbildungen von Beruftstätigen die sich weiterbilden um ihre Chance zu erhöhen oder sich weiteres Wissen aneignen, da wird auch nicht gefördert oder bezahlt.
     
  2. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    natürlich gibts gratis abendschulen für erwachsen um die matura nachzuholen
     
  3. Bitte um Info welche Abendschulen die Matura gratis anbieten bzw. wer dann die Kosten übernimmt.

    Die Matura ist übrigens nicht die einzige Weiterbildung. Da gibt es Lohnverrechnungskurse, Weiterbildung in der Buchhaltung, im Finanzwesen, Weiterbildung für Friseure, weiterführende Computerkurse, usw. Bis jetzt hab ich noch nicht gehört, dass diese Fortbildung vom Staat bezahlt worden wäre.
     
  4. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    für ahs: http://www.henriettenplatz.at/
    für hak: http://www.abendschulen.at/index.asp
    das nennt sich unterschied zwischen privaten und staatlichen bildungsangebot :rolleyes:
     
  5. psycho-chicken

    psycho-chicken Gast-Teilnehmer/in

    ich hab politikwissenschaft studiert, ich weiß wie lobbying abläuft.

    den staat interessiert es letztrangig, ob er das geld nun in sozialleistungen oder in die bildung steckt. da wirken sehr viele unterschiedliche kräfte mit.

    ich wollt noch was zu den studienrichtungen sagen: die universität ist eine einrichtung, an der WISSENSCHAFTLICHE LEHRE stattfindet und an der GEFORSCHT wird. der staat muss für sowas geld locker machen. ich habe mich nie dezitiert gegen die studiengebühren ausgesprochen, aber sie sollen dann bitte auch auch für die verbesserung der bedingungen an den unis verwendet werden.

    das urteil darüber, was als studium wichtig ist oder nicht, ist ein persönliches und das interessiert niemanden. in österreich hat es immer eine staatliche universität gegeben wo jeder alles studieren konnte was er möchte und das soll auch weiterhin so bleiben. natürlich müssen sich dinge ändern.
    ´studiengebühren ok, aber in bedürftigkeitsfällen erlass, verbesserung der verwaltung, ausbau der studienplätze, mehr personal, moderne studienpläne, keine zeitvergeudung durch unwirtschaftliche bürokratie, etc etc etc.
    je mehr studienrichtungen es gibt umso besser. gott sei dank komen jedes jahr mehr dazu.

    man darf eine weiterbildung anderer art nicht mit einem hochschulstudium vergleichen, man darf einen wifi-kurs, einen privaten lehrgang oder eine fh nicht mit einem hochschulstudium vergleichen.
    an der hochschule wird in erster linie wissenschaftliches arbeiten gelehrt. es dient der wissenschaft.
    das sind zwei völlig verschiedene welten.

    je größer die intellektuelle vielfalt, umso besser für die gesellschaft. und ja die gesellschaft und der staat profitieren von gut gebildeten menschen und deshalb sollte das auch unterstützt werden.

    wenn ich aufs wifi geh, zahl ich mich dumm, aber ich finde ganz andere bedingungen vor. ich setze mich rein, ich lerne und werde gepüft, dann bin ich ausgebildet. ich lerne dort aber unter modernsten bedingungen, mit modernstem matierial.

    universität ist da etwas ganz anderes. die uni wurde früher komplett vom bildungsministerium verwaltet. das ist seit 2001 anders, seit dem verwaltet sich die uni zu großen teilen selbst, und entscheidet wie das budget aufgeteilt wird, seitdem gibts probleme.
    wenn aber der staat meint, es muss zugangsbeschränkungen geben, dann soll niemand studiengebühren zahlen müssen.
    bildungseinrichtungen wo man mehr bezahlt, werden zwar staatlich unterstützt zum teil oder zu einem minimum, sie können aber selbst über alles entscheiden.

    das argument, wer studieren will, soll dafür bezahlen so wie man für andere weiterbildung auch bezahlen muss, dann soll der staat alle unis privatisieren.
    die uni ist aber eine staatliche einrichtung. ebenso wie öffentliche schulen.
    das geld ist da, nochmal. es ist alles eine frage der verteilung. es gibt überall einsparungspotential.
    der politk sind die studenten genauso wurscht, wie die armen. nur zu wessen gunsten entschieden wird, ist eine frage des politischen kräfteverhältnisses. niemanden im parlament interessiert wirklich ob du am hungertuch nagst, oder der hörsaal voll ist.
     
  6. Warum ist nur Bildung, die direkt eine Berufsausbildung ist, wichtig? Auch Menschen mit "nur" Bildung können dieses dann in ihren späteren Berufen einsetzen.
    Sind jetzt beispielsweise Steuereinnahmen vom Menschen, die über ihre Forschungen wissenschaftliche Artikel veröffentlichen, weniger wert als Steuereinnahmen von beispielsweise Anwälten?

    Nochmal meine Frage: Sollte alles abseits der Pflichtschule von dem jeweiligen Menschen selbst bezahlt werden? Schließlich ist auch eine Matura keine Berufsausbildung sondern reinstes Privatvergnügen und sollte dann laut dir ja auch privat finanziert werden.


    Wenn jetzt der Staat plötzlich nur noch ins Gesundheitssystem investieren würde, gäbs ein schönes Problem. Eine Mischung aus Allem ist notwendig.

    Wie gesagt, wäre schön, wenn der Staat mehr Weiterbildungen anbieten würde, bzw. wenn auch von Unternehmen mehr für ihre Angestellten finanziert werden würde, denn schließlich profitieren dann ja genau die (Staat und Unternehmen) im Endeffekt ebenso wie die Einzelperson, die sich fortbildet.

    Kann eh. Nur am Wollen scheiterts halt.

    Meinst? Ich sehe genau bei solchen Dingen Bildung als eine der ersten Prioritäten, denn Menschen, die in den genuss einer guten Bildung/Ausbildung gekommen sind, müssen sich nicht so häufig diese Frage stellen als solche, die grad mal die Pflichtschule absolviert haben.
     
  7. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Die Zugangsbeschränkungen sorgen ja nur dafür, dass die begabtesten und motiviertesten Leute die Ausbildung machen..da seh ich nichts Negatives. Ich finde auch nicht, dass es die Bildungsfreiheit einschränkt....wer zu dumm ist, wird auch die Matura nicht schaffen. Habe übrigens von meinem Bruder (Internist +Privatdozent) gehört, dass die jetzigen Medizinstudenten, die er beim Praktikum betreut, um Klassen besser sind als die vor der Zeit der Aufnahmetests.

    Zur privaten-öffentlichen Finanzierung: Es gibt in Österreich öffentliche und private Volksschulen, Hauptschulen, Gymnasien,usw, und auch öffentliche und private Unis. Üblicherweise wählt man auf jeder Stufe nach der Qualität der Ausbildung und den eigenen finanziellen Möglichkeiten. Wer sichs leisten kann und will, kann auch in Salzburg auf der Privatuni um fast 10.000€/Jahr Medizin studieren...und sogar die haben viel mehr Bewerber als Studienplätze.

    Wenn ich jetzt deine Idee anwende, müssten alle Schüler/Studenten, die entweder irgendwann wiederholen (ja, auch die!!) oder aber zusätzliche Angebote in Anspruch nehmen, dafür extra zahlen. Besonders traurig finde ich, dass sich hier keiner aufregt, wieviel das Wiederholen eines Schuljahres kostet, aber dass die Begabten/Motivierten keine zusätzlichen Angebote (wie eben ein Zweitstudium) kriegen sollen.
     
  8. Da stimm ich dir schon zu. Es geht aber auch darum Prioritäten zu setzen.
    Jedem sollte die Möglichkeit gegeben werden eine gute kostenlose Berufsausbildung, die zusätzliche Bildung ist zwar hilfreich aber nicht zwingend notwendig.
    Wenn eben nicht ausreichend Geld vorhanden ist, dann sollte man überlegen was tatsächlich notwenig sit.

    Siehe oben.

    Nein, nicht nur, aber auch hier müssen Prioritäten gesetzt werden. Was ist wichtig, was weniger wichtig.
    Wichtig ist eine gute medizinische Versorgung, keine Klassenmedizin und hier mangelt es ganz schön. Manche Menschen müssen auf OPs oft monatelang warten.

    Nein, es ist einfach nicht genug vorhanden um allen Ansprüchen gerecht zu werden und so ergibt es sich leider, dass jeder ein wenig zurückstecken muss und aus persönlicher Sicht ist das niemals gerecht.

    Nein, denn es sich nicht nur Menschen die gerade mal die Pflichtschule absolviert haben in argen finanziellen Nöten.
     
  9. Ich würde gar nicht sagen zu dumm, es gibt eben Menschen die für bestimmten Ausbildung nicht geeignet sind.

    Den Ansatz dieser Idee find ich gar nicht so schlecht und darüber darf man sich auch ruhig aufregen. Warum sollte jemand der z.B. zu faul ist ein weiteres Jahr gratis die Schule besuchen. Vorallem wären hier in manchen Fällen auch wieder die Eltern gefordert mehr auf ihre Kinder einzuwirken und sich wieder mehr um die schulischen Aufgabe der Kinder zu kümmen.
     
  10. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in

    http://www.oecd.org/document/13/0,3343,en_33873108_33873245_39283725_1_1_1_1,00.html


    http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/wirtschaftspolitik/316184/index.do
     
  11. Es sind aber nicht nur gezielte Berufsausbildungen gut und wichtig, auch beispielsweise die Forschung ist wichtig, weil man ohne diese niemals weiterkommen würde. Dir würden z.B. super engagierte Ärzte nichts bringen, wenn es niemanden gibt, der gewisse Dinge erforscht und auf Grund deren Forschungen dir dann ein Arzt helfen kann, oder ohne Menschen, die die technischen Geräte, die die Gesundheitsversorgung verbessern, entwickeln, oder ohne diejenigen, die mit irgendwelchen Pulvern herumexperimentieren, die du dir dann einwirfst um gesund zu werden, usw. Und alle diese Menschen haben KEINE bestimmte Berufsausbildung, sondern eben "nur" Bildung.
    Oder beispielsweise Politiker (ja, ob mans glaubt oder nicht, aber auch diese Leute braucht ein Land) - die haben alles mögliche studiert, es gibt schließlich keine Politiker-Ausbildung.
    Und Millionen anderer Leute, von deren Arbeit du direkt oder indirekt profitierst, tun diese Arbeit, weil sie KEINE spezifische Berufsausbildung haben, sondern weil sie forschen, entwickeln, denken, philosophieren, untersuchen, experimentieren, hirnwixten, ....


    Übrigens heißt das dann, dass du dafür bist Schule ab Ende der Pflichtschule kostenpflichtig zu machen, und nur Lehrausbildungen kostenlos, seh ich das richtig?

    Nein, es müssten nicht unbedingt Prioritäten gesetzt werden, da dies alles leistbar ist. Wie gesagt gehts halt ums Wollen. Es gibt viele Länder, in denen den Staatsoberhäupten sehr daran gelegen ist nicht in Bildung zu investieren, da sichs so leichter regieren lässt.
    In Staaten, die vom Neoliberalismus überzeugt sind, bzw. bei denen solche Menschen an der Macht sind, wird viel privatisiert werden.
    Das alles heißt aber nicht, dass es sich diese Staaten nicht leisten KÖNNEN ein besseres Sozialsystem aufzubauen, sie WOLLEN bloß nicht.

    Und auch in Ö wäre es durchaus finanzierbar die medizinische Versorgung gewaltig zu verbessern, man müsste halt ZUERST investieren und bekommt DANACH dann die Investitionen zurück (gesündere Bevölkerung = arbeitsfähigere Bevölkerung). Nur ob die, die die Macht haben diese Investitionen zu tätigen, dies auch wollen, ist eine andere Frage.

    Nicht nur, hab ich eh gesagt, aber zum Großteil.

    Die Frage ist nicht, warum man schlechten Schülern ein Extra-Jahr finanzieren soll, die Frage ist, warum Schüler, die vielleicht in 2 Fächern schlecht sind, 12 Fächer nochmal machen sollen.
     
  12. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in

    http://www.ustream.tv/recorded/2454541


    Der Rektor der TU Wien sagt nein zu Studiengebühren,
    da sie nie sozial gerecht umgesetzt werden können.

    Studiengebühren nicht schuld an Studienzahlenschwankungen,
    der Konnex kann nicht hergestellt werden.
    Bei Einführung der Studiengebühren sind Studentenzahlen an der TU Wien
    nicht zurückgegangen. (!)
    Studiengebühren kosten aber der Verwaltung mehr , als sie bringen. (in der derzeitigen Höhe)

    Weiters hält er die Bakk/Master Aufteilung für nicht gut,
    und spricht über den freien Unizugang...

    "Ansturm auf die Unis keine Naturkatastrophe wie ein Tsunami, sondern etwas Erfreuliches und Positives."


    Stream: http://www.ustream.tv/recorded/2454541

    (Die Diskussion mit dem Rektor beginnt erst ca. bei 0:29)
     
  13. Versteh ich das jetzt richtig? Menschen die forschen könnten auch u.a. Juristen, Publizisten, Theaterwissenschaftler, etc.?
    Forschung im Laufe der Ausbildung würde ich auf jeden Fall befürworten.

    Aber ich denke doch auch, dass diese Menschen in einem Beruf ausgebildet sind, oder seh ich das falsch?

    Nein und das habe ich auch im ersten Absatz geschrieben.

    Da bin ich eben anderer Meinung was Österreich betrifft.
    Meiner Ansicht ist es nicht leistbar und leistbar schon aber auf Kosten anderer.
    Die Frage stellt sich jetzt nur wem nehmen wir etwas weg und wer bekommt dann diesen Anteil.

    Stimmt, woher soll das Geld kommen? Höhere Steuern, weitere Abstriche im Gesundheitsystem, Sparmaßnahmen in der Ausbildung?

    Der Punkt würde mich auch interessieren, gibt es hierzu vielleicht irgendwelche Fakten?

    Da stimm ich dir zu. Da würde die Möglichkeit bestehen die 2 Fächer in den Ferien nachzuholen, vor Schulbeginn die Prüfung anzulegen und die Eltern müssen den Zusatzunterricht und die Prüfung bezahlen.
     
  14. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Da kommt dann wieder die soziale Ungerechtigkeit und die Einkommensschere zum Tragen...die Bessergestellten können die Sommernachhilfe bezahlen, die Armen nicht...gerecht?
     

  15. Danke.
    Würde es eine Möglichkeit geben zu unterscheiden zwischen privatorientiereter Bildung, rein aus Interesse (da ich bei einer Schreiberin das Gefühl hatte, sie wurde ein weiteres Studium sozusagen just for fun wählen) und Bildung mit Interesse hier einen Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten?


    Das hab ich leider überlesen und das ist sicherlich eine Möglichkeit.

    Auch nicht, aber da sind wir wieder beim Punkt, allen Wünschen und Forderungen kann man eben nicht gerecht werden.
     
  16. Ja, du siehst es falsch, denn abgesehen von wenigen Ausnahmen wie z.B. Medizin ist KEIN Studium eine Ausbildung.

    Du hast geschrieben, dass Berufsausbildung kostenlos sein sollte, und zusätzliche Bildung selbst bezahlt werden soll. Da beispielsweise die AHS-Oberstufe weder verpflichtend ist noch eine Berufsausbildung, müsste die deinem Post zu Folge von jedem selbst bezahlt werden.

    Doch, es ist eben leistbar, weil es dann eben wieder zurück kommt. Wenn ich X Euro ins Gesundheitssystem investiere, dadurch die Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung erhöhe und dadurch 2X retour bekomme, dann hat sichs doch ausgezahlt. Zusätzlich hat man dann zu dem investierten Geld noch Gewinn gemacht, den man wieder investieren kann. Nur ists eben die Frage, ob diejenigen, die das Geld haben, es auch investieren wollen.

    Irgendjemand hat vor ein paar Posts den Link inklusive Zitat gepostet. OECD

    Es würde auch die Möglichkeit bestehen, dass schwache Schüler laufend während des Schuljahres unterstützt werden und geschaut wird, wie die Schüler den Lehrstoff am Besten aufnehmen können.
     
  17. Also wenn ich Medizin studiere, aus der Intention heraus dem Staat durch meine zukünftigen hohen Steuern was Gutes zu tun, dann muss ich nicht bezahlen. Wenn ich das aber studiere, weil mich dieses Gebiet intressiert, weil Arzt mein Traumberuf ist, weil ich überzeugt davon bin dabei glücklich zu werden, dann muss ichs mir selber zahlen.

    Guter Plan.
     
  18. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    @ Scholastica: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist das Studium für die StudentInnen eine Ausbildung - der Großteil der AbsolventInnen in den Lehramtsstudien, bei Wirtschaftsstudien, technischen Studien, Medizin, Zahnmedizin, Vetrenärmedizin, Jus, naturwissenschaftlichen Studien (ohne Lehramt gerechnet) nutzt das Wissen aus dem Studium als Grundausbildung für ihren Beruf und braucht das Studium auch dafür.

    Die Idee nach Humboldt, daß eine Universität sowohl Ausbildungs- als auch Forschungsstätte ist, ist natürlich wichtig und richtig. Aber man soll eines nicht vergessen: für die Große Mehrheit ist sie Ausbildungsstätte. Jene StudentInnen, die während und nach ihrem Grundstudium (Mag., Bakk., Master) forschend tätig sind und sein werden, ist - logischerweise - begrenzt.

    Man könnte das auch einfach regeln: Man reduziert die Universitäten auf die Ausbildung der zukünftigen ForscherInnen (egal, ob in der Wirtschaft oder im Universitätsbereich) und der Rest wird an Fachhochschulen ausgebildet, die natürlich auch ein Sprungbrett für weitere Forschungskarrieren sein können und sollen. Wir kommen dann zum amerikanischen System bzw. sind beim Bakk./Master/Dr. - System, wo die Akademiker-Quoten nicht deswegen viel höher sind (gilt auch für Frankreich und zT. Deutschland und England und und und), weil soviele auf die Unis gehen, sondern weil es als Anschluss an die Schule (zT. mit 16 oder 17 beginnend) eine "akademische Ausbildung" gibt, die zügig absolviert wird und werden soll und dann gibt es halt die, die sich vertiefen (ein paar) und die, die Ausbildung nutzen.

    Was auch zur Akademiker-Quote zu sagen ist: Ja, Kindergarten-Pädagoginnen oder führere PÄDAK-AbsolventInnen oder jene die eine HTL oder eine HAK oder HLW absolviert haben, sind in Österreich nicht "Akademiker". Aber die Ausbildung ist sicherlich genauso gut, wie in vielen Ländern die "akademische" Ausbildung in diesen Berufen/Bereichen. Der Unterschied ist: Bei uns werden HAK/HTL/HLW/KiGa-Pädagoginnen-Ausbildungen bisher im "dualen" System, also als "allgemein bildende Schulausbildung" und als "spezielle Berufsausbildung", die auf der allgemeinen Schulausbildung aufsetzt, geführt.

    Wenn ich den USA (dort ist es am sichtbarsten, stimmt aber für viele Länder) die College-AbsolventInnen, die keinen Master oder PhD gemacht haben, als "AkademikerInnen" wegzähle, dann ist dort die AkademikerInnen-Quote nicht niedriger als in Österreich. Auch könnte ich es machen, wie in Frankreich: Ich lasse die HAK-, HLW- und HTL-SchülerInnen erst mit 17 ihre Spezialfächer beginnen und nenne sie dann (mit 19-20, also so wie heute) AkademikerInnen.

    Die Frage, ob es das (v.a. das Wegräumen der HTL/HAK/HLW, den wahrscheinlich besten Teil des österr. Bildungswesens) sehr sinnvoll ist, sei dahingestellt.

    lg
    Dimple
     
  19. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube nicht. Idealerweise sollte ein Studium aus beiden Gründen absolviert werden. Die, die nur studieren, damit sie nachher gut verdienen, tun mir leid. Die, die keine Aussicht auf einen Job haben, der ihrer Ausbildung entspricht, genauso. Ich kenne eine junge Archäologin, die nach ihrem Studium - weils keinen Job gab - noch ein Lehramtsstudium begonnen hat. In welche Kategorie gehört sie? Die Chancen auf Jobs sind in der Archäologie schon immer schlecht gewesen, aber sie hat halt gehofft, doch etwas zu finden. Ok, jetzt ist sie in der Realität angekommen, traurig genug...soll sie jetzt beim Billa Regale schlichten?

    Wirklich abgrenzen lässt sich das nur bei den Pensionisten, die bestimmt keine finanziellen/beruflichen Interessen mehr verfolgen, sondern eine sinnvolle Beschäftigung/Herausforderung suchen. Aber in meiner Altersklasse (bin 43) gibts beides: Leute, die für den Job eine Zusatzqualifikation wollen und Hobbystudenten (wie ich).
     

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