1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Akademiker gerecht entlohnt?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Knofihex, 8 Januar 2012.

  1. corvimum

    corvimum Gast-Teilnehmer/in


    Ich hab nur bis hier hin gelesen, also verzeiht, falls es schon erwähnt wurde, aber hier muss ich widersprechen!
    Ich bin Studentin am dh Campus Wien und mache gerade den bac in Gesundheits und Krankenpflege und wir bekommen nicht 1cent!!!
    Im Vergleich zur diplomschule, die monatliches Taschengeld bekommen und nichts für ihre Ausbildung bzahlen müssen, müssen wir um die 400€/Semester Studiengebühren bezahlen und sind während unserer Praxiszeit gratis Arbeitskräfte für die jeweilige praktikumsstelle!


    (... Entschuldigung für etwaige Rechtschreibfehler - iPhone!)
     
  2. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Wieso für Berufstätige nicht möglich? :confused:

    Wir sind Gründungsmitglieder einer Kindergruppe, haben also nicht wenig mitgearbeitet. Wir sind beide berufstätig, habe zwar seit die Gründung noch zwei Kinder bekommen, arbeite aber immer neben Baby und dazwischen vollzeit + berufliche Weiterbildung. Wir haben auch keine Großeltern in Österreich. Aber es geht trotzdem. Wir waren auch nicht das einzige Paar die beide vollzeit arbeiten, natürlich arbeiten in vielen Familie ein oder beide Elternteile nicht vollzeit, aber es sind alle berufstätig.
    Wegen der kürzeren Öffnungszeiten haben wir eine Babysitterin engagiert, die die Kinder oft am Nachmittag abholt, so machen es auch einige andere Familien.
    Kochdienst machen die meisten zuhause.

    Klar ist es eine Mehrverpflichtung, aber es sind fast alles Mitglieder und Interessenten berufstätig.
     
  3. girasole007

    girasole007 Gast-Teilnehmer/in

    Als Volksschullehrer brauchst du sehr wohl deine Vorbereitungszeit. Bei Jugendlichen, die man in der Woche vll 3 Stunden hat fällt es wohl weniger ins Gewicht, ob man das eine oder andere Mal einen Film zeigt oder nur nach dem Buch arbeitet. Teenies betteln ja nicht gerade darum, dass sie mehr gelehrt bekommen. ;)

    Wenn du in der VS keine ordentliche Vorbereitung hast (egal, ob schon vor Jahren geplant oder neu erstellt), hast du ein Problem. Du kannst in der 4. Klasse ja nicht 25 Kinder entlassen wobei die Hälfte weder schreiben noch lesen kann. Abgesehen davon interessiert die meisten Eltern ja zumindest noch in der VS-Zeit, was ihr Kind so treibt. Ausruhen gibts da nicht. - Aber du hast natürlich recht, ich werde bestimmt nicht für jedes Jahr, jede Klasse, jede Woche, jeden Tag eine neue Planung erstellen.Wofür auch? Ich kann zB. die Buchstabenerarbeitung nicht jedes mal neu erfinden. Grob wirst du immer was übernehmen, aber allein wenn du jedes Radl ein anderes Schulbuch machst, wird sich auch deine Planung ändern etc. - OT, ich werd hier keine Lehrerdiskussion starten.

    @40 Stunden: --> 24h Präsenz, 10h Nachbereitung (2h pro Tag zuhause), 4 Stunden am WE; Die restlichen 2 Stunden pack ich nochmal drauf, weil ich Junglehrerin bin. Man glaubt es kaum, aber der "Halbtagsjob Lehrer" erfordert es auch, dass man daheim arbeitet. Vorteil sind sicher wieder die Ferien, aber ganz ehrlich: Wer deshalb Lehrer wird, hat in dem Beruf sowieso nix verloren.

    Hab Freunde im Büro und bei Versicherungen, die können sich (so gut wie) je nach Lust und Laune Gleittage und Zeitausgleich nehmen, wann sie wollen. Da hängt man dann mal hier und da paar Tage an ein Wochenende und hat auch Ferien. Ist ja nicht so, als gäbs freie Tage in anderen Berufsgruppen nicht auch.
     
  4. Pharma

    Pharma Gast-Teilnehmer/in

    Die Lehrer die ich kenne sagen da ganz was anderes.
     
  5. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Kindergartenpädagoginnen und Mitarbeiter der MA48 sind beide von der GÖD Gewerkschaft öffentlicher Dienst vertreten. Das ist also nicht der Grund.

    Fakt ist, der entscheidende Punkt für die Höhe des Gehaltes einer Berufsgruppe ist das Geschlecht.
    Ausbildung, Verantwortung usw sind nur zweitrangige Entscheidungskriterien.

    Noch bis in die 70er Jahre hinein war im Kollektivvertrag festgeschrieben, dass Frauen für die selbe Arbeit weniger verdienen als die Männer.
    Die Gewerkschaft hat immer auf das Familienernäher-System (Mann ist Hauptverdiener, Frauen erwirtschaften nur einen Nebenverdienst) gesetzt und dementsprechend die Gehaltsverhandlungen geführt.

    Gruss
    Manuela
     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    ich schaetze mal, dass das nur bei den frueheren akademien so ist, die zur hebung der akademikerquote zu fh geadelt wurden.
    Ich unterrichte selbst an einer fh, aber dort macht kein studi ein praktikum gratis.
     
  7. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe zwei Lehrer in meinem Bekanntenkreis. Eine Sonderpädagogin (AE) im zweiten Unterrichtsjahr. Nach der Schule holt sie sofort Ihr Kind vom Kindergarten ab, macht jeden Tag Nachmittagsprogramm. Wenn der kleine dann um 20 Uhr schläft bereitet sie jeden Tag noch rd. zwei Stunden vor, Freitags aber nicht, dafür am Wochenende dann nochmals ca. 3-4 Stunden. Sie kommt nach eigenen Angaben auf rd. 12 Stunden Vorbereitungszeit, in Ausnahmefällen bis maximal 15 Stunden. Ihr Gehalt beträgt € 1.400 netto, ist also nicht gerade berauschend. Dann kenne ich noch einen männlichen Hauptschullehrer, rd. 15 Jahre im Dienst, er unterrichtet Mathematik und Sport und ich glaube er ist grundsätzlich kein schlechter Lehrer. Er braucht 1-2 Stunden Vorbereitungszeit in der Woche. Er hat den Beruf bewusst gewählt, viel Freizeit, lange Ferien, dafür weniger Geld. Er findet sein Gehalt für einen sicheren Halbtagsjob OK. Was ich damit sagen will ist, es gibt halt unterschiedliche Wahrheiten.
     
  8. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich bezweifle, dass der Arbeitsmarkt so einfach mit dem Gütermarkt verglichen werden kann, es spielen noch viele andere Faktoren in die Entlohnung mit hinein, die tw. auch irrational sind, zB. das Ansehen eines Berufes, ob der Beruf männlich dominiert ist oder eher als Frauenberuf gesehen wird etc. Die Vorraussetzung, dass sich die Löhne rein nach Angebot/Nachfrage richten, wäre ja ein völlig unregulierter Markt für alle Berufsgruppen, davon sind wir ja gerade in Österreich weit entfernt (Stichwort Interessensvertretungen zB).
     
  9. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab jetzt nicht den ganzen Faden durchgelesen, aber mein Kommentar dazu:
    Studieren lohnt sich wirklich kaum noch, bietet aber eine gewisse Arbeitsplatzsicherheit.

    Das Lebenseinkommen gilt es zu betrachten. Da schauts schon nicht sehr gut aus für die Akademiker.
    Wenn man das Lebenseinkommen auch noch steuer- und sozialleistungsbereinigt, dann siehts nochmal schlechter für den Akademiker aus.
    Der Akademiker darf nämlich deutlich mehr an den Staat abdrücken und bekommt auch weniger raus.

    Bedanken dürft ihr auch bei diesem Parasiten-Staat, der Akademiker besonders schröpft.

    Der vielfach propagierte, aber völlig falsche „Fachkräftemangel“ hatte nur ein Ziel: Eine Lohnkostensenkung.
    Wenn das Angebot an gut ausgebildeten Akademikern steigt, dann fallen logischerweise die Gehälter.

    Der Schlüssel für ein gutes Realeinkommen liegt woanders: Sparsamkeit.
    So kann auch ein einfacher Facharbeiter ein gutes Vermögen aufbauen und davon besser leben als jeder Akademiker, der deutlich mehr verdient, aber keine Rücklagen hat und vielleicht sogar noch Schulden abstottern darf.

    Dazu kommt die bei Akademikern noch häufiger vorkommende Prestigesucht. Der höhere Verdienst geht nicht selten vollständig für einen höheren Konsum drauf.

    Eine andere Ursache ist das Studieren von Orchideenfächern.
    Auch bei Akademikergehältern gilt Angebot und Nachfrage.
    Eine höhere Bezahlung gibts nur dort, wo die Nachfrage besteht.
     
  10. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Viel Arbeit... ja. Und der Aufwand wird ja auch honoriert, jedoch nicht vom ersten Tag an. Jeder muss sich beweisen, langfristige zeigen was er tatsächlich kann, und wie er Theorie und Praxis miteinander zu verbinden weiß. Wer glaubt, dass er alleine aufgrund eines Studiums viel verdienen wird, der wird hart in der Realität ankommen. Bei viel Einsatz ist für jeden alles möglich, aber dann wirds für den Akademiker leichter, sind einen Vorteil gegenüber dem Nicht-Akademiker zu schaffen, was Gehalt und Position angeht.
     
  11. Laura82

    Laura82 Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab selbst studiert (Psychologie), bin zwar kein Großverdiener aber schlecht verdienen tu ich auch nicht.

    Es kommt auch nicht aufs Studium an (und ich weiß von was ich spreche ich arbeite in der Personalbranche) - es kommt darauf an was die Leute leisten, was sie drauf haben. Berufserfahrung zählt immer noch mehr als Studium. Und sich über das Gehalt einer Krankenschwester zu beschweren ... sorry.... aber den Job muss man auch mal machen können und wollen - ist sicher kein Honiglecken und sie muss sicherlich mehr leisten als so mancher BWL Absolvent der hinterm PC sitzt!

    Facharbeiter sind gut bezahlt weil sie immer wieder rar am Markt sind... jeder rennt studieren weil er glaub er macht dann mehr Geld und es gibt immer weniger spezialister Facharbeiter (gerade in der Metallindustrie).... natürlich sind diese Leute dann mehr gefragt wenn es nur wenige gibt die es können. Firmen wie Rosenbauer suchen ständig spezialistere Facharbeiter die werden mehr als überdurschnittlich gute Akademiker verdienen und es ist auch in Ordnung so. Uni bzw. FH ist nicht alles. Wenn ich mir anschau was Kindergartenpädagoginnen oder die Helferinnen verdienen - das sind Leute denen sehr viel abverlangt wird und die einen Nasenrammel verdienen - die können sich aufregen. Oder Behindertenbetreuer, Altenpfleger ---> das sind Knochenjobs mit wenig Entlohnung.

    Und zum Thema Turnusärzte: Grundgehälter sind nicht berauschen, das ist richtig aber eines ist FIX es bleibt bei denen NIE beim Grundgehalt und außerdem sind sie in Ausbildung. Wenn man wo anders ein Praktikum macht kann man froh sein wenn man überhaupt was kriegt!
     
  12. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Hier werden wieder mal wie so oft, Äpfel mit Birnen verglichen.
    Die Tabelle sieht in den Köpfen folgend aus:
    1. Studium
    2. Matura
    3. Lehre
    4. Ohne Ausbildung

    So hat das Gehalt auszusehen und nicht anders, egal welcher Tätigkeit er nachgeht.
    Die Erkenntnis kommt mit den ersten Gehaltszetteln frei Haus und so werden einige in die Realität zurückgeholt.

    Es gibt tatsächlich einige Branchen, in denen nach der Lehre 14x Brutto ca. 1700.- bei Mo-Do 07-16 und Fr 07-12 bezahlt würde. Überstunden werden extra verrechnet und sind erwünscht. Der Haken, es gibt zu wenig Bewerber und die Firmen jagen sich gegenseitig die Leute mit Kopfprämien ab. Somit erhöht sich das Einstiegsgehalt auf ca.2000 + x.
    Warum sollte eine Firma solche Summen zahlen, würden auf jede offene Stelle 10 Bewerber kommen?

    Extreme Gehälter wovon auch z.T. die Rede war sind Gehälter, welche Zulagen includiert haben. Wer von Euch könnte sich sienen Arbeitsplatz an einem Hochofen, in einer Gießerei (natürlich 4er Schicht), Müllwagen usw. vorstellen?

    Für jeden der meint er ist unterbezahlt, hab ich einen Rat:
    Lohn fordern gehen. Somit stellt man in kurzer Zeit seinen "Wert" am Markt fest. Auch eine Bewerbung bei anderen Firmen soll schon die Augen öffnen.

    Gibt es ein Gehaltsschema, ist nur eine Änderung im Kollektiv zu erreichen. Für den Bediensteten im z.B.: Kindergarten würde es Organisation zuerst, gute Verhandlungen und dann Streik bedeuten. Ja, auch auf dem Rücken der Kinder. Sind alle die Organisiert sind bereit das durchzuziehen ohne "Umfaller", könnte dabei was rauskommen.

    Harald
     
  13. ellela

    ellela Gast

    Nur die Kindergärtnerinnen der Ma11 werden von der GÖD vertreten.
    Nicht die in privaten Einrichtungen.

    Und die GÖD ist sehr wohl unterteilt in einzelne Sektionen je nach Berufsgruppe auch da hängt es selbstverständlich davon ab wie sich die einzelnen beteiligten Personen engagieren und positionieren.
     
  14. edelfee

    edelfee Gast

    mein mann und ich arbeiten von 9 bis 17/18 uhr. wann und wie sollen wir in einer elternverwalteten kindergruppe mitarbeiten?
     
  15. edelfee

    edelfee Gast

    genau das ist der punkt und es hat sich bis heute wenig geändert. was nutzt eine vertretung durch die gewerkschaften, wo hpts männer an den schaltstellen sitzen, die schon gottgegeben geringere gehälter für frauenbranchen als für männerbranchen vorsehen?
     
  16. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Gerechtigkeit und Lohnarbeit- ja, bitte, passt das denn überhaupt zusammen? :D

    Was man auch immer vergleicht, es ist alles "unfair".
    Es ist unfair, dass die Leute mit Berufseinstieg bis in die 90-er noch halbwegs gutes Geld verdienen, während Leute mit Beruseinstieg im nächsten Jahrtausend mehr Qualifikationen brauchen, um halb so gute Stellen zu kriegen. Es ist unfair, dass gut ausgebildete Menschen ewig Praktika machen müssen. Dass ihre Jobs dann an unterbezahlte mit 3-Monats-Kursen gehen. Genauso ist es ein Witz, dass fertige Akademiker Gymnasiastenjobs machen. Es ist unfair, dass Frauen mit Kindern bei Bewerbungen gleich ausgeschlossen werden. Es ist unfair, dass Arbeiter mit enormen Schmerzen nicht mit 55 in Pension gehen können, aber Lehrer schon.
    Es ist insgesamt alles unfair.
    Wenn ich mir anschaue, was alles wie sehr unfair ist, denke ich, dass es gerade die Akademiker trotz allem vergleichsweise besser erwischt haben.
    Zumindest die Nawi, Jus und Medizin- Akademiker. Die Geisteswissenschafter verdienen im Schnitt sicher schlechter als Facharbeiter.
     
  17. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    @ fst: Mich interessiert das schon länger, wie finanziert ihr eure Nanny?
    Verdient ihr so gut, dass ihr euch wirklich eine voll angestellte Nanny mit Versicherung und allem leisten könnt? Oder ist es ein Au-Pair?
     
  18. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    .. und Wirtschaftswissenschaftler, mit Uni- oder FH-Abschluss verdient man in der Regel meist den Betrag, den ein Maturant brutto bekommt, netto.
     
  19. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Wenn man dann auch nur die Zeit arbeiten würde, die man bezahlt bekommt, wäre das natürlich ein lohnendes Geschäft.

    Ich kenne keine Wiwis bis 30 mit guten Karriereverläufen. :(
    Außer eine, die in Papas Firma arbeitet.
    War früher sicher anders, oder vielleicht kenne ich die falschen Leute.
     
  20. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Bei 99% der Inserate steht auch dabei, dass sich die Ausschreibung an einen HAK-Maturanten oder Uniabsolvent (BWL) oder FH Absolvent, Fachbereich Wirtschaft richtet.
    Ich hab aber leider keine Statistiken, ob ein HAK-Absolvent da überhaupt Chancen hat.

    LG,
    Glueckskatze
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden