1. Reden wir miteinander ...

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Akademiker gerecht entlohnt?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Knofihex, 8 Januar 2012.

  1. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ich denke mir auch oft, warum man eigentlich studiert hat.
    Ich bin gerade auf Jobsuche (nur weg von dem miserabel bezahlten sprachlichen Sch***) und danke unseren Herren und Damen Politikern, dass nun Gehaltsangaben verpflichtend in Inseraten stehen müssen. Denn so weiß ich gleich von vorneherein, wo ich nicht arbeiten werde.

    Gestern gelesen: BWL Absolvent (explizit verlangt, nicht, wie sonst meist, Hak/Uni/FH), Wunderwutzi, wo alles perfekt sein sollte, stressresistent, einsatzbereit, ... - für 1600€ brutto. :eek:

    Während ich in meinem Wunschbereich durchaus Stellenanzeigen gelesen habe, die etwa das Doppelte bieten, ohne großartige Berufserfahrung.

    Aber auch abseits vom akademischen Bereich habe ich Haarsträubendes gelesen: Rezeptionistin, Matura verlangt, perfekte Englischkenntnisse, weitere Sprachen erwünscht, perfekte EDV Kenntnisse, langjährige Berufserfahrung - und dann zahlen sie 1200€ brutto im Monat. Wer kann denn davon leben?

    LG,
    Glueckskatze
     
  2. ellela

    ellela Gast

    Das Problem bei diesem Thema ist, dass hier im Prinzip nicht der Kunde selber bezahlt. Das ist eine "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" Geschichte.
    Gerade im pädagogischen Bereich ist die Frage nach Qualität eine sehr subjektive. Und ich fürchte, dass es sich dabei eher um ein (städtisches) Minderheitenproblem handelt.
     
  3. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Mein Highlight vor einigen Monaten war ein Inserat, Assistenz der Geschäftsleitung MUMOK, abgeschlossenen Studium, entsprechende Berufserfahrung, etc: *trommelwirbel* € 850,-- brutto für 20h. ha ha hA HA
     
  4. ellela

    ellela Gast

    Diese Gehaltsangaben sind bitte nicht ernstzunehmen, weil die meisten Unternehmen bei Einführung nicht wirklich wußten wie sie damit umgehen sollen.
    Also schreiben sie sicherheitshalber den MindestKV Ansatz rein. Dh. jeweilige Verwendunggruppe 1. Berufsjahr.
    Das sagt nichts darüber aus, was man sich letztendlich ausverhandelt.
     
  5. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Schlau finde ich dieses Vorgehen aber nicht. So etwas schreckt mich als Bewerberin ab.

    Klar kann man verhandeln - aber wenn 1600€ als Basis genannt werden und man bewirbt sich ohne Berufserfahrung in dem Bereich, wird es wohl nicht wesentlich mehr werden.

    Außerdem bekommen andere Unternehmen es ja auch hin, einen realistischen Wert zu nennen?!

    LG,
    Glueckskatze
     
  6. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Wahrscheinlich auch inklusive der Spekulation darauf, dass du nicht nach exakt 20 Stunden den Griffel fallen lässt und gehst, sondern mehr arbeitest...

    LG,
    Glueckskatze
     
  7. ellela

    ellela Gast

    Die KV Ansätze schwanken um bis zu 100%. Und wie gesagt, das spielt sich ein. Inzwischen schreiben eh schon viele, dass Überzahlung möglich ist, oder das tatsächliche Gehalt von Berufserfahrung etc. abhängt.
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Warum?
    Glaubst du wirklich, dass wenn du einem Treichel eine Million wegnimmst, irgendjemand anderer auch nur einen Cent mehr bekommt?

    Jeder, der nach anderen rufen muss, um die eigenen Interessen durchzusetzen ist schwach.

    Eben nicht. Diese Dinge betreffen eine sehr kleine Minderheit. Die Mehrheit der Menschen hat KEINE Kinder im Kindergartenalter. Der Mehrheit der Menschen ist völlig egal wie es in KIGAs zugeht. Für die Mehrheit der Politiker ist nichts mehr ein Alptraum, als intelligente Staatsbürger.
    Und selbst bei den "Betroffenen" kann es sich ein Teil problemlos "richten" und hat dann auch kein Problem mehr. Da gibt es halt dann einmal einen aussertürlichen Bastelbeitrag oder bei einem Ausflug einen Euro Extrakosten und die Sache ist wieder geritzt.
     
  9. girasole007

    girasole007 Gast-Teilnehmer/in

    Lehrer ist doch ein Sozialberuf. Und ich kann dir sagen, dass die genau gar nix drohen können, sonst würden sie nicht so einen ungerechtfertigt niedrigen Lohn bekommen. Die Nachfrage nach Lehrerin ist groß! Wird deshalb mehr bezahlt? Nein. Sie holen sich Studenten und ziehen Zweitlehrer aus Klassen ab, damit jede Klasse zumindest einen Lehrer hat. Das widerum wirkt sich fatal auf die Qualität des Unterrichts aus....ein Teufelskreislauf! Das einzig "positive" am Lehrermangel ist, dass auch nicht fertig ausgebildete Studenten einen Job haben und man sich als angehender Lehrer leichter eine Schule aussuchen kann.

    Versteh mich bitte nicht falsch, ich kann deinen Gedankengang gut nachvollziehen, aber dieses allgemeine Problem frustriert mich einfach ungemein. (Wie man vielleicht hört :D) Aber nun gut. Das Leben ist nicht fair. Ändern wir, was wir können und mit dem Rest müssen wir uns scheinbar arrangieren.
     
  10. clumsy

    clumsy Gast

    obsidian: du denkst jetzt aber ein bisschen zu klein
    nur weil ein mensch kein kind im kindergartenalter hat, bedeutet das noch lang nicht, dass die dortigen zustände sein leben (und sei es 15 jahre später) nicht beeinflussen würden

    edit: ich lese aus deinen postings einen haufen egoismus raus
    keine ahnung, ob der zu dir gehört oder nur zur argumentationsschiene

    ich find diese denkweise 'ich, ich, ich und dann lang nix' ein wenig grausig
     
  11. girasole007

    girasole007 Gast-Teilnehmer/in


    Also da muss ich dir widersprechen. Stichwort Arabischer Frühling. Was war daran schwach? Denkst du, dass ein einzelner Bürger das alleine hätte schaffen können?

    Wenn Sozialberufler mehr verdienen würden bzw. Akademiker, dann geht es ja um ganze Berufsgruppen und nicht um einen Einzelnen, der gerne mehr verdienen würde.

    Oder versteh ich dich falsch?
     
  12. ellela

    ellela Gast

    Für sowas gibts Gewerkschaften. Ich gehe davon aus, dass alle die über ihr Gehalt jammern dort Mitglied sind und sich aktiv für die Rechte ihrer Kollegen einsetzen indem sie sich zB als Betriebsräte uä engagieren?
     
  13. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    ist nicht nur in den geisteswissenschaften so. allerdings hab ich vollwissentlich etwas nicht vom arbeitsmarkt verlangtes studiert - dass ich jetzt die situation etwas weniger enthusiastisch sehe als mit 18 ist in prinzip mir selbst zu zuschreiben. allerdings war das studium genau mein ding und das alleine ist schon sehr viel wert :)
     
  14. girasole007

    girasole007 Gast-Teilnehmer/in

    Du hast Recht, dafür gibt es Gewerkschaften und man kann Mitglied einer Gewerkschaft sein. Das heißt aber nun nicht, dass man 300 000 Betriebsräte braucht,oder?
     
  15. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich finde die Lehrergehälter nicht so niedrig, aber das ist wohl Ansichtssache.
    Und wenn ich daran denke, wie schnell die Idee 2h mehr Unterricht abgeblockt wurde... :rolleyes:


    Bezüglich Teufelskreis gebe ich dir Recht, nur sehe ich die Problematik darin, dass gar niemand ernsthaft daran interessiert ist, das zu ändern.

    Im Gegenteil, ich denke im Großen.
    Fahre mit einer U-Bahn und höre den Gesprüchen rundum zu. Geh in eine Arztpraxis im Wartezimmer, nimm dir einmal nur zur Tarnung eine Zeitschrift und höre den Leuten zu.
    Der durchschnittliche Denkhorizont liegt bei 1-3 Monaten!!!
    Du erwartest Weitsicht und vorausblickendes Denken von Leuten, die sich vor allem überlegen ob sie sich morgen eine neue Zigarrettenschachtel kaufen können, oder doch erst nächste Woche.

    Und die, die dieses Danken haben, haben längst Wege und Strategien um sich nicht mit den kleinen Alltagsmühen abgeben zu müssen.
    Dann hast du noch die so genannten Entscheidungsträger, die durch Parteiakademien und Günstlingsnetzwerke auf Positionen gespült wurden, wo sie zwar etwas bewirken könnten, aber sie müssen die nächste Wahl auch gewinnen und da schielt man eben auf die Mehrheit (siehe erster Absatz).
     
  16. ellela

    ellela Gast

    Wenn ich daran denke, wie viele Betriebe es gibt, die gar keinen Betriebsrat haben....

    Nur interessehalber, vielleicht weiß es ja jemand. Gibts bei KIWI, Kinderfreunde, Alt-Wien und den anderen großen privaten Betreibern eigentlich welche?
     
  17. Lacrima-gaudii

    Lacrima-gaudii Gast-Teilnehmer/in

    möcht noch was dazu anmerken. ich bin ja eine, die anscheinend so gedacht hat als sie sich für den beruf kindergartenpädagogin entschieden hat.ABER damals war ich ! 14 !!! eigentlich ja noch ein kind und ich konnte beim besten willen nicht abschätzen was das leben kosten kann und vorallem wieviel !!!
    und diese unmündigkeit wird schamlos ausgenützt.
     
  18. amanin

    amanin Gast

    :eek: zu tiefst erschreckend!
     
  19. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Natürlich gibts Vorteile, sonst wär ich nicht mehr dort.
    Man kann hier Branchenerfahrung bekommen, wie es in dieser Form in einem Unternehmen nicht möglich wäre und meine Tätigkeit ist wirklich interessant und bereichernd. Ich gehe jeden Tag gerne hin, das wiegt für mich schon einiges an Geld auf.
    Aber die Bezahlung sorgt dafür, dass sich nur Idealisten oder Idioten bewerben und alle die was drauf haben nach ein paar Jahren gehen und wir dauernd wen neuen einschulen müssen.
    Das ist schade und kostet im Endeffekt wahrscheinlich mehr als gelegentlich jemandem eine Gehaltserhöhung zu geben.
     
  20. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich finde das weder erschreckend noch unfair. Ein Freund ist mit Lehre und anschliessenden Meister mit Mitte 30 seit 15 Jahren berufstätig, ich komme im Vergleich auf 9 Berufsjahre. Es sind einfach zwei verschiedene Ausbildungswege, es ist ja nicht so das ein Absolvent einer Lehre keine Ausbildung hätte und fürs unqualifiziert sein überzahlt wird. Ich mein, ich könnte keine Fliesen verlegen, Elektrik anschliessen oder Möbel tischlern, warum soll eine handwerkliche Leistung nicht angemessen bezahlt werden? Beziehungsweise alte, kranke und sterbende Menschen zu pflegen ist eine andere Herausforderung als sie als Arzt zu behandeln, für mich hat beides seinen Anspruch auf gerechte Entlohnung.

    Ganz abgesehen davon ist es ja keine reine Willensentscheidung, sondern man muss aus den Voraussetzungen die man mitbringt halt das beste machen. Selbst wenn ich wüsste das ich als Absolventin der technischen Physik den Bombenjob mit dem Hammergehalt kriegen würde, ich könnt´s einfach nicht.

    Meiner Meinung nach sind Angestelltengehälter im allgemeinen über die letzten Jahre zu wenig gestiegen, egal in welcher Berufssparte (anwesende Aufsichtsratvorsitzende bitte aufzeigen).
     

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