1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Abschied vom Sozialstaat

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 24 Februar 2012.

  1. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Ich wurde zwar nicht gefragt, bin aber der gleichen Meinung wie Susi75. Unser Spielplatz ist voll von jungen Müttern aus Russland, der Ukraine, Rumänien, etc. Vieler dieser Frauen studieren hier gratis, haben noch keinen einzigen Tag in unserem Land gearbeitet und beziehen Kinderbetreuungsentgeld und Kinderbeihilfe. Für EU-Bürger kann ich es ja einsehen, aber bitte warum können Russen und Ukrainer hier gratis studieren und Beihilfen beziehen, wenn sie hier noch nie gearbeitet haben. Und viele haben gar nicht vor hier zu bleiben, die lassen sich die Ausbildung finanzieren und gehen dann wohin wo die Arbeitsbedingungen besser sind. :rolleyes:

    Ich habe mal eine gefragt, warum denn alle nach Österreich wollen und nicht nach Großbritannien oder so, da kam die Antwort in Österreich ist es am einfachsten für uns.

    Was ich auch reformieren würde, sind die extrem hohen Wohnbauförderungen und Zinszuschüsse, die Höher sind als das derzeitige Zinsniveau. Wenn man sich aus eigener Kraft keine 150 m² leisten kann, kann man halt nur 120 m² bauen, Pech gehabt, so sehe ich das. Wenn man einer Musikkapelle beitreten will, dann muss man sich halt seine Tracht uns sein Instrument selbst finanzieren, wird alles gefördert.
     
  2. edelfee

    edelfee Gast

    mich stört zB am generationenvertrag (ohne eine staatliche pv aufgeben zu wollen), daß niemals bei den pensionisten gekürzt wird. daß die renditen haben, von denen wir träumen können. daß die demographischen lasten immer zu lasten der jungen und erwerbstätigen gehen.

    als das asvg geschaffen wurde, betrug der pensionsversicherungsbeitrag 10% und die leute haben 41 jahre eingezahlt und 10 jahre konsumiert. heute zahlen die leute 37 jahre ein und konsumieren 25 jahre. und der pv-beitrag beträgt 22,8%. obwohl die pensionisten sich immer mehr und mehr und mehr aus dem system herausgeholt haben, holt man sich immer nur von der beitragszahlern immer mehr und mehr und mehr bis unsere löhne schon derart mit abgaben belastet sind, daß es wettbewerbsschädlich und demotivierend ist. die pensionisten haben sich einfach aus der verantwortung gestohlen und als stärkste wählerlobby jahrzehntelang echte reformen verhindert, die bewirkt hätten, daß die lasten der demographie auf alle mitspieler in dem spiel verteilt werden.

    jetzt zahlen wir horrende beiträge und werden nur mehr einen bruchteil der pensionen bekommen, die die jetzigen pensionisten kriegen. und trotzdem werden die immer noch geschont und tragen fast nie (jetzt das erste mal, aber auch nur gering und wahrscheinlich wird das eh wieder aufgeweicht) zu irgendwelchen konsolidierungsmaßnahmen bei. sogar den alleinverdienerabsetzbetrag - der einzige mickymouse beitrag beim sparpaket von loipersdorf - wurde ihnen wieder zurückgegeben.

    ehrlich - unter diesen bedingungen scheiß ich auch auf den generationenvertrag. ja, er gehört gekündigt und neu verhandelt und zwar mit einer ordentlichen einbeziehung der derzeitgen pensionisten. ich bin schon für eine staatliche pv - aber nicht mehr unter diesen bedingungen.
     
  3. edelfee

    edelfee Gast

    mit welchem aufenthaltstitel kommen diese frauen? bei uns darf nicht jeder studieren und es bekommt auch nicht jeder kindergeld oder familienbeihilfe. sind das anerkannte asylanten? sind die mit österreichern verheiratet? es kann nicht einfach jeder zu uns kommen und leistungen beziehen, da gibt es nur sehr eingeschränkte möglichkeiten.

    drittlandsstudenten studieren übrigens auch nicht gratis, die hatten immer die doppelt so hohen studiengebühren zu bezahlen.
     
  4. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Die erste Rentenversicherung gabs übrigens in Deutschland im Jahr 1891.
    Der Beitragssatz lag damals bei 1,7% bei einem Renteneintrittsalter von 70 Jahren.
    Die Lebenserwartung lag damals bei und 42 Jahren.

    Nur mal so zum Vergleich, auf welchem Luxus-Niveau wir heute eigentlich leben.
     
  5. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Unter welchem Titel sie kommen weiß ich nicht. Ich bin mit einer Ukrainerin befreundet, sie war zuerst Aupair, dann hat sie studiert, mittlerweile ist sie mit einem Russen verheiratet und hat einen Sohn. Er arbeitet seit zwei Jahren in Österreich, sie hat noch nie hier gearbeitet und bekommt Kinderbetreuungsentgelt. Ihre Schwester ist auch hier und besucht irgendein College. Sie wohnt im Studentenheim und findet es so toll, dass so viele Landsleute auch hier sind. Die Freundin eines Bekannten stammt ebenfalls aus der Ukraine, sie hat zuerst in Frankreich studiert und studiert jetzt Medizin in Wien, keine Ahnung wie das geht aber angeblich müssen sie alle nix zahlen. Meine ehemalige Assistentin kommt aus Russland und hat in Deutschland studiert, ebenfalls gratis.
     
  6. PiQuadrat

    PiQuadrat Gast

    Schon ende des Mittelalters richteten die Knappen in Schwaz die sogenannte Bruderlade ein. Jeder Knappe zahle einen Teil seines Lohnes ein, damit wurde ein Krankenhaus (das Bruderhaus) finanziert und auch soetwas wie eine "Berufsunfähigkeitsrente" ;)
    (Eine Alterspension war jedoch nicht wirklich nötig, denn von der von dir erwähnten Lebenserwartung konnten die Knappen nur träumen)
     
  7. wow deine einstellung ist auch ein hammer. dh nur wenn du mehr bekommst als die anderen tust du was dafür.
     
  8. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Ja und da bin ich bei weitem nicht der Einzige.
    Daher hat der Kommunismus auch nie auf Dauer funktioniert bzw. hat sich nur als Unrechtsregime längere Zeit am Leben erhalten können.
     
  9. Samhain

    Samhain Gast

    Und das ist das Problem, du glaubst du bist nicht der Einzige und das glauben viele, aber die Mehrheit wünscht sich das Gegenteilige, glaubt aber nicht daran (vielleicht auch du?) und deswegen funktioniert es nicht. Eben ein funktionierendes Paradoxon.
     
  10. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Täuscht mich der Eindruck oder würdest du dich über so eine Entwicklung freuen?
     
  11. ich bin auch kein kommunist, aber wenn ich wählen müsste wär mir das die bei weitem liebere variante als der kapitalismus.
     
  12. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    - Mietbeihilfen würde ich komplett streichen
    Warum? Wenn sich jemand 100 m2 nicht leisten kann, dann muss er eben in eine kleinere Wohnung ziehen. Würde ja wahrscheinlich doch so einige betreffen und dann würden größere Wohnungen deswegen nicht auf Dauer leerstehen, sondern günstiger vermietet werden, d.h. der wahnwitziger Mietzinswucher würde somit eingedämmt, anderseits würde zb. ein teilzeitbeschäftigter Mensch wieder motiviert werden doch den ganzen Tag zu arbeiten, wenn er sich das eben leisten will!

    - Studium + Beihilfen: Ein Student kostet dem Staat bereits unabhängig von Stipendien eine Unsumme an Geld! Viele studieren hier gratis und tragen das hier erworbene Wissen dann ins Ausland, finde ich nicht korrekt, ebenso ist es für viele, die nur fürs Studium hierher kommen relativ günstig in Österreich zu studieren

    - würde eine Höchstpension einführen, zb. 3000,-- unabhängig davon, was der Mensch einst verdient hat!

    - würde Kinderbetreuungsgeld, so wie früher, nur Erwerbstätigen auszahlen, also jenen, die auch in dieses System einzahlen und nicht für alle, wie jetzt - bitte, warum bekommt eine Hausfrau, die ja gar keinen Verdienstentgang hat jetzt plötzlich Geld oder eine Studentin/Schülerin? Das ist unleistbar!
    Zuvor war der Topf voll, im satten Plus, jetzt schaut´s anders aus...
    Weiters gäbe es für alle das gleiche und nicht einkommensabhängig usw.

    - Zuschüße für Hort, Kiga etc. würde ich streichen, dafür würde ich die Familienbeihilfe erhöhen. Ob jemand selber auf sein Kind schaut oder die Oma oder der Kiga ist völlig egal, jeder wie er will bzw. es sich eben auch leisten kann.

    - beim Arbeitslosengeld würde ich ein "Bonus-/Malussystem" einführen - für mich wäre es schon ein Unterschied, ob jemand einmal in 20 Jahren arbeitslos wird oder jedes Jahr arbeitslos "feiert".

    - Einführung einer verpflichtenden Pflegeversicherung!

    - Vereinheitlichung staatlicher Leistungen für ganz Österreich! D.h. es bekommt jeder gleich viel Pflegegeld zb. in Vorarlberg, ebenso in Wien und auch die Regreßansprüche sind dieselben!

    - Familienbeihilfe wird in dem Land ausbezahlt, wo das Kind seinen Lebensmittelpunkt hat!

    - Sehr schnelle Abwicklung, max. 4 Wochen, bei Asylanträgen. Entweder muss derjenige zurück oder er darf hier bleiben und bekommt eine Arbeitsbewilligung usw. und wird nicht irgendwo auf Staatskosten Monate geparkt oder der Staat kommt dann Jahre später doch drauf, dass diese Menschen kein Bleiberecht haben

    - Mindestsicherungsbezieher oder "Sozialfälle" müssten sich bei mir Einbringen für das Gemeinwesen, d.h. sie müssten verschiedene Tätigkeiten machen wie zb. Essen ausgeben bei Sozialstellen, Reinigungsarbeiten übernehmen in öffentlichen Gebäuden, Müllsammeln in der Natur usw., ansonsten bekämen sie von mir genau 0,-- Euro, ein "Durchfüttern" gäbe es bei mir schlichtweg nicht! Und ich rede hier nicht von Personen, die körperlich dazu nicht in der Lage sind! Ich würde einfach den "ichwillnixtun" lernen, dass sie mit dieser Einstellung wahrscheinlich nicht überleben :cool:.

    - Vereinheitlichung der Kanal-, Müllgebühren, egal, wo er in Österreich lebt und das bezogen auf die Anzahl der Personen, die im Haushalt leben und nicht bezogen auf die m2 der Wohnfläche.

    - "Berufsschutz" in Bezug auf Früh- bzw. Invaliditätspension würde ich streichen, ggf. wenn diese Person nur mehr eine Arbeit ausführen kann, wo diese Person weniger verdient bei gleicher Stundenanzahl, dann sollte es eine Ausgleichszahlung geben, d.h. es wäre mir wurscht, ob die bournout-Lehrerin, welche die Kinder net "dapackt", putzen geht oder in einem Lager arbeitet zb.

    Ach, es gäbe sooo viel, wo man sparen könnte in unserem Staat - wozu brauchen wir 9 Bundesländer mit so einen Haufen Politiker, die allesamt nicht unterbezahlt werden??? Streichung der Hälfte mindestens! Ebenso sollten diese alle ein Einheitsgehalt erhalten, welches sich orientiert am besseren Mittelstand - zb. 3000,-- netto ist die Grenze! Und sie müssten selber fahren können, sie müssen ja bei Meetings nicht saufen, so dass ein Chaffeur nötig ist. Weiters Ausgaben, wie Übernachtungen/Essen/Kleidung/Friseur etc. sind nicht zur Gänze vom Steuerzahler zu übernehmen!
    Sie können sich ja bei einer Wurstsemmel genauso gut unterhalten bzw. von mir aus noch ein normal gutbürgerliches Gasthaus/Essen von zb. 10,-- bis 15,-- pro Person wie in einem 5-Sterne-Hotel, Kleidung benötigt jeder andere Arbeitnehmer auch und ok, könnten steuerlich zb. absetzbar sein in einem bestimmten Rahmen - sie sollten, wie jeder Arbeitnehmer km-Geld oder Dienstauto zur Verfügung gestellt bekommen (allerdings ohne Chaffeur und das Auto in einem bestimmten Rahmen, muss ja kein Merzedes sein). Videokonferenzen anstatt teurer Flüge usw.
     
  13. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in


    Bei uns gibt es die vielumstrittenden 1 Euro Jobs. Damit werden aber auch Arbeitsplätze weggenommen.
    Hier gibt es z.B. Menschen, die für 1 Euro Stundenlohn die Straßen säubern, Friedhöfe pflegen ect.

    Man kann darüber echt streiten.

    Ansonsten hätten wir bei deinen Vorschlägen bald Amerikanische Verhältnisse. Arm und Reich
     
  14. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

     
  15. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Uhmm, wie soll man sich die Abwicklung eines Asylantrages in 4 Wochen vorstellen? Hast Du eine Ahnung was für Sachverhalte da erleuchtet werden müssen?
     
  16. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in


    Stimmt absolut - da stehen dann unwillige, unmotivierte Leute rum und arbeiten kaum etwas und im Gegenzug wurden Stellen für Ungelernte gestrichen. Dabei ist es für Ungelernte eh schwierig genug, überhaupt irgendeine Arbeit zu finden.
     
  17. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Das schlimmste ist, dass von Anfang anklar war, dass das System nicht auf Dauer funktionieren wird - aber das hat die Herren Politikers damals nur wenig gestört.
     
  18. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    kann ich nicht so bestätigen. Hier scheinen diese Jobs sehr beliebt zu sein, denn man darf den Stundenlohn ja behalten, ohne dass dieser angerechnet wird.

    Hab allerdings in Berichten gesehen, wie jeder überqualifizierte sich die Finger nach so einem Job leckt,um überhaupt eine Aufgabe zu haben.
     
  19. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Das kommt vielleicht auf die jeweilige Stelle an: Aushilfe in einem Kindergarten ist was anderes, als wenn du den Stadtpark säubern sollst. Und dann gibt es tatsächlich Leute, die wirklich arbeiten wollen und die jede Arbeit machen, nur um vor die Tür zu kommen.

    Aber egal wie: würde man die Arbeitswilligen mit Sozialversicherung anstellen können, wäre das für alle Seiten besser.
     
  20. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ja, ganz genau. Du triffst es auf den Punkt und ich hätte mir sehr gewünscht, dass einmal irgendjemand von den Entscheidungsträgern ein bißchen Mut und Kreativität gezeigt hätte, schließlich wird das auch von uns verlangt. Aber der damalige Zug ist leider abgefahren und heute ist es noch weit schwieriger.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden