1. Reden wir miteinander ...

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2 stunden mehrarbeit für lehrer

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 28 Februar 2009.

  1. sane

    sane Gast

    Das ist ja wohl ein Traum.

    Und wie immer ist es so eine seltsame österreichische Idee. Wo zuerst gehandelt wird, dann evaluiert, dann nachgedacht und dann wird halt der nächste Schmarrn gemacht.
    Warum schafft es die österreichische Politik nicht, sich einmal in anderen Ländern umzusehen, wie dort Schule gehandhabt wird? Es gibt 193 anerkannte Staaten auf der Welt und einige wird es wohl mit einem vernünftigen, funktionierenden Schulsystem geben. :rolleyes:

    Ich möchte nicht Lehrer sein, egal ob mit 2 Stunden mehr oder weniger.
     
  2. Kiki72

    Kiki72 Gast-Teilnehmer/in

    Was mich an der ganzen Sache ärgert ist, dass diese "Schaffung" von Resourcen für Förderstunden, Teamstunden,... als neue Reform verkauft wird.

    Als ich in der GTVS angefangen habe, hatten wir wesentlich mehr Stunden zur Verfügung. Lernstunden (diese dienen zur Festigung des Lernstoffes) waren mit zwei Lehrer besetzt, um auf einzelne Schüler besser eingehen zu können. Freizeitstunden waren auch "doppelt" besetzt, um die Klasse teilen zu können. Diese Stunden wurden immer mehr weggekürzt. Förderstunden fielen aus, weil ein Kollege dringend in einer Klasse gebraucht wurde, weil diese "unbesetzt" war,....


    Als die Lehrer dagegen aufbegehrt haben, wurde sie abgeschasselt. Nun kommt man drauf, dass da schon etwas Wahres dran war;).
     
  3. Q

    Q Gast

    Na, das letzte Mal warens auf Fact Finding Mission in Finnland und haben festgestellt, dass man mit dem dortigen Schulsystem die Pisa-Tests besser schafft, und daraus geschlossen, dass die Gesamtschule die beste Idee sei.

    Dass es was damit zu tun haben könnte, aus welchem Schulsystem die Aufgabenstellungen stammen und wieviel Druck auf die richtige Beantwortung ausgeübt wird, auf die Idee sind sie beim Fact Finden nicht gekommen, weil das nicht in das schöne ideologische Gebilde gepasst hätte, das gefestigte Rote dort belegt finden wollten.
     
  4. Kiki72

    Kiki72 Gast-Teilnehmer/in



    Stimmt!

    Man pickt sich ein paar Schmankerl heraus (die zur jeweiligene "Ideologie passen) und bastelt daraus eine Schulreform, ohne darauf zu achten wie die Gegebenheiten im entsprechenden Land sind.
     
  5. Elva179

    Elva179 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin auch der Meinung, das Vorgehen der Ministerin, ihre Pläne den Betroffenen über die Medien mitzuteilen, war sehr unklug.

    Was mir sehr suspekt ist - dass deswegen keine Stellen abgebaut werden. Das kann sich meiner Meinung nach nicht ausgehen.

    Sinnvoller wäre es, gleichzeitig auch die Stunden für die Schüler wieder um 2h zu erhöhen.
     
  6. Elva179

    Elva179 Gast-Teilnehmer/in

    :D:D:D
     
  7. Kiki72

    Kiki72 Gast-Teilnehmer/in


    Laut Ministerin sollen die gewonnenen Stunden für Förderstunden, etc. zur Verfügung stehen.
     
  8. Q

    Q Gast

    Die Frau hat in Wirklichkeit nur ein Ziel: sie will sich in der Öffentlichkeit als "Taffe Mackerin" präsentieren, die die Macht der schwarzen Lehrergewerkschaft und die Sonderstellung der (mehrheitlich schwarzen) AHS-Lehrer gebrochen hat. Macht sich mit dem Anspruch auf Ministerpension in der Tasche gut bei der Suche nach einem hochbezahlten "elder Stateswoman"-Job.

    Die Wahrscheinlichkeiten sprechen allerdings nicht dafür, dass das gelingen wird.
     
  9. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in


    Dem allen kann ich nur zustimmen, komme aus einer Lehrerfamilie und hab in meiner Kindheit schon gesehen wieviel meine Mutter in ihrer Freizeit zusätzlich gearbeitet hat, ob´s Vorbereitungen waren, Renovierungsarbeiten in der Klasse in den Sommerferien,
    .... sie hat´s gern gemacht, einfach weil sie ihren Beruf sehr mochte
    Außerdem hat sie viele Fortbildungen gemacht auch in der Freizeit, hat für sie einfach dazugehört.
    Klar war´s angenehm für uns Kinder dass die Mama spätestens um 14 Uhr daheim war, aber dann ist sie auch noch beim Korrigieren und Vorbereiten gesessen.

    So wie´s von vielen gesehen wird ist´s einfach nicht, klar gibt´s wie in jeder Berufsgruppe schwarze Schafe und man kann/soll ja durchaus Veränderungen diskutieren, aber bitte doch nicht auf diese Art und Weise

    und das Wort Solidaritätsbeitrag finde ich so gebraucht einfach dämlich.
     
  10. Kiki72

    Kiki72 Gast-Teilnehmer/in

    :D


    Diesen Eindruck habe ich auch.

    Das "Rückgängigmachen" vom Scha*, den ihre Vorgängerin verzapft hat, wird als ganz neuer Wurf verkauft.

    Jetzt soll es Förderstunden, etc. geben, die es eh schon gegeben hat, die aber weggekürzt wurden:rolleyes:.
     
  11. SSS

    SSS Gast

    Nichts.
    Der Job ist ohnehin kein Honiglecken.
     
  12. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Das kann ich auf ejeden Fall bestätigen, ich habs genossen, den ganzen Sommer meine eltern zu haben.

    Daß es sich für meinen Papa zu einer 60-Stunden-Woche entwickelt hat, daß er auf eigene Kosten Büromaterial kaufen muß, etc. ist eine andere Sache.
     
  13. lisi5

    lisi5 Gast-Teilnehmer/in

    ministerin schmied sollte sich einmal nachhilfeunterricht holen, was in den schulen wirklich los ist - eigentlich hätte sie sich schon längst einarbeiten müssen.
    wir müssen ganz viel zeit mit schulentwicklung ("qualitätsmanagement", wird von oben verordnet und erhöhte unseren bürokratischen aufwand ungefähr ums dreifache), zusätzlichen elternberatungen, schülerberatungen etc. verbringen. wobei ich eltern-und schülerberatungen gerne mache und sie sinnvoll finde, nur dann möchte ich sie auch dementsprechend vergolten bekommen.
    permanent kommen neue verordnungen und erlässe, was wir noch alles tun sollen - teilweise wahnwitzige dinge. die durchschnittliche maturaangabe in deutsch umfasst bei uns z. .b mittlerweile 10 Seiten (reine Angabe!!!!!!!) das muss einmal recherchiert und zusammengestellt werden - in meiner schulzeitz gab es 3 zitate, davon musste man sich eines aussuchen und dazu einen aufsatz schreiben. hier haben sich die anforderungen mittlerweile ja mindestens "verhundertfacht" - aber das weiß ja leider fast niemand.
     
  14. emma79

    emma79 Gast-Teilnehmer/in

    Überstunden!!!

    Ich kenne kaum eine berufsgruppe die gratis arbeitet. Warum sollen es dann die Lehrer. Pflichtschullehrer müssen die ersten 10 Supplierungen gratis halten. Erst ab der 11 werden sie dafür bezahlt. Erklär so ein System einmal einer andern Berufsgruppe. Ich glaube nicht, dass es hier um diese Einsparung geht. Ich glaube, es geht darum ein Sytem zu erhalten, dass sich nicht mehr finanzieren läßt. Auch die Neue Mittelschule kostet zu viel. und die soll erhalten bleiben. Auch wenn es auf kosten der Junglehrer geht.

    lg
     
  15. maribah

    maribah Gast

    Das genau ist der Punkt.;)

    Und im übrigen bin ich gerade erstaunt wie hochzivilisiert das hier abgeht. :eek:

    Ich bin die Lehrerhetze ja gewohnt und hab mir den Thread bewusst verkniffen bisher. Ich arbeite zwar nicht mehr in dem Beruf und werds wohl auch nicht mehr, trotzdem freuts mich wenn über das gesellschaftlich mittlerweile anerkannte Lehrerbashing hinaus, die tatsächlichen Problematiken mal angesprochen werden.

    Ich hab den Posten übrigens ursprünglich abgeben müssen, weil anno dazumal der 7.Klasse die Biologie gestrichen wurde -auch sehr populär präsentierte Einsparungsmaßnahmen damals... mit dem Effekt dass ganze Jahrgänge auf einmal um ein sattes Jahrzehnt auf der Warteliste zurückgerutscht sind...:rolleyes: - aber Vater Staat hat sichs ja leisten können, überaltete Lehrkörper heranzuzüchten und teuer ausgebildete Junglehrer in andere Berufsstände abzudrängen.

    Aber das ist nur der Beginn des Problems... egal, wie gesagt, es freut mich dass hier ausnahmsweise einmal essentieller diskutiert wird.:)
     
  16. emma79

    emma79 Gast-Teilnehmer/in

    Junglehrer

    ich glaube, man sollte versuchen die ältern lehrer zu entlasten( die burn out quote ist erschreckend hoch unter den lehren) und gleichzeitig neue junglehrer anstellen. anstatt die ältern noch mehr unterrichten zu lassen. Dies soll auf keinen fall ein angriff auf die ältern lehrer sein, sondern nur eine umschichtung der stunden. älter lehrer -2 Stunden, junglehrer +2 Stunden. Natürlich unter der voraussetzung man führt ein neues besoldungsschema!!!

    lg. emma79
     
  17. daju

    daju Gast-Teilnehmer/in

    :eek: da muss ich als junglehrer (ok, inzwischen im 5. dienstjahr und ETWAS routine mehr) widersprechen. wenn du als junglehrer mit einer vollen lehrverpflichtung an die schule kommst (d.h. z.B. 5 mathe-klassen) und du hast diese jahrgänge noch nie unterrichtet hast du von haus aus kein wochenende und keine ferien - weil du aus dem vorbereiten überhaupt nicht mehr raus kommst... (da bist du weit über der 40-stunden-woche).
    ich muss aber dazu sagen, dass ich beim vorbereiten a bissl perfektionistisch bin. trotzdem war ich in meinen ersten 3 jahren mit jeweils 1 matura-klasse pro jahr genügenst gefordert.

    ich hab übrigens heuer 23 werteinheiten gemacht (hab gedacht, dass pack ich schon, 1 klasse mehr), musste eine klasse aber jetzt wieder abgeben, weil ich zu weihnachten streichfähig war.

    lg julia
     
  18. Kroni

    Kroni Gast-Teilnehmer/in

    Aus der Sicht einer Kindergärtnerin- es geht nicht nur den Lehrern so!:(

    Wir in den Heilpädagogisch -Integrativen Gruppen hatten immer 30 STunden im Kinderdienst und 10 Vorbereitungsstunden.
    Von einem Tag auf den anderen wurden uns 5 Stunden von der Vorbereitungszeit gestrichen.
    Gerade bei uns war es sehr wichtig, sich für jedes "besondere Kind" speziell etwas vorzubereiten, GEspräche im Team usw.

    Ich fürchte, wenn es von der Regierung durchgesetzt werden will, dann wird es auch kommen!
    Bei uns ist es damals einfach gemacht worden, ohne daß vorher jemand etwas davon wußte.
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    Wobei Schulpolitik Marke Gehrer schon was selten Dämliches auch war, das muss man mal festhalten.
    Dass nicht alles, was neu ist, automatisch besser sein muss, steht auf einem anderen Blatt!
     
  20. Kiki72

    Kiki72 Gast-Teilnehmer/in

    Ja, da hast du vollkommen recht!


    Musste gerade schmunzeln, weil mir gerade das Organscreening bei meinem ersten Sohn eingefallen ist. Der (mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte) FA fragte mich so allerhand, auch nach meinem Beruf. Als ich ihm sagte, dass ich Lehrerin sei meinte er: "Oiso eure oberste Chefin hat aber auch einen selten großen Vogel!" (damals noch besagte Gerer):cool:.


    Ihre Schulpolitik war extrem dämlich, da ist es schon ein "Fortschritt", wenn ihre Nachfolgerin die Patzer, die sie sich geleistet hat, wieder rückgängig macht. Wenn auch mit recht fragwürdigen Mitteln und Methoden. Wobei auch noch zu befürchten ist, dass sie eher den Spargedanken, als den Verbesserungsgedanken für die Bildung der österreichischen Schüler im Sinn hat.
     

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