15 Jahre Ehe und dann das

finde ich echt nett von dir, in einem öffentlichen forum die situation deiner bekannten von fremden beurteilen zu lassen.

sie erzählt dir eine sehr private situation und du trittst es breit bzw. lässt es breittreten - das versteh ich nicht!

oder hat sie dir gesagt, bitte schreib das in einem forum?

 

find ich jetzt nicht so wild - es ist ja anonym hier und er nennt ja keine namen und niemand kennt ihn persönlich und kann auf seine bekannten schließen (oder doch? ich weiß ja nicht was bei euch in wien außerhalb des forums noch so abgeht)
wild find ich wenn er schreibt "die lieselotte müller" - da gabs doch unlängst so wen hier

 

nein, wenn sie kinder will und er sich klar dagegen ausspricht kann sie die "verlorene" zeit nicht ihm anlasten. sie ist freiwillig trotzdem bei ihm geblieben.

 

Ich hatte mal eine Beziehung mit einem Mann, der für mich eine erkennbare homophile Neigung hatte. Als er die Beziehung beendete und sich als homosexuell outete, war das eine Bestätigung meiner Vermutung. Begründung seinerseits für die Beziehung zu mir war, dass ich seinem Idealfrau-Typus entsprochen habe, er sich seiner Neigung nicht sicher war und meinte, wenn jemand dazu beitragen könne, sich seiner tatsächlichen Neigung bewusst zu werden, dann ich.
Für mich war das kein Drama. Aber ich war auch nicht verheiratet mit ihm....


Es wundert mich trotzdem, dass in dem von Waran berichteten Fall die Ehefrau nichts bemerkt haben wollte.
MMn kann man Homosexualität nicht so lange so gut verbergen.

 

Das ging aus dem ersten posting nicht hervor.

Die "Aufklärung" war zeitgleich mit meinem.

Gruss
Manuela

 

da ich mal in einem umfeld gearbeitet habe (vor laaaaaaaaaanger zeit), wo relativ viele männer beschäftigt waren, die zuerst eine ehe und erst danach ihr outing hatten, weiß ich, dass bei vielen nicht die angst der ausschlaggebende grund für die verleugnung ihrer sexualität war, sondern vielmehr oft der wunsch nach familie/kindern und auch nach dem was man bürgerliche normalität nennen könnte. ich glaube, dieser zwiespalt ist letztlich leicht nachvollziehbar - man will ein leben, von dem man weiß, dass es nur mit einer lüge möglich ist, aber man meint zuerst, man könnte das "opfer" bringen und erst nach und nach zeigt sich, dass die kluft, die dadurch entsteht, zu tief reicht und man überall ist, nur nicht dort, wonach man sich gesehnt hat. darum fände ich es an der zeit, dass homosexuelle paare auch kinder adoptieren können, dann führt einen der wunsch nach einer familie nicht in die (schein)ehe und am ende sind alle beteiligten wahrscheinlich unglücklich/unzufrieden.

 

Nicht selten würde ich sagen. Kenne persönlich einen Fall in meiner Umgebung (Bekannte).

Für sie war es ein großer Schock, da sie 2 Kinder mit ihm hatte. Musst als Alleinerzieherin durchstarten, hat es aber auf lange Sicht super im Griff!


Soviel ich das jetzt verstanden habe, hatte der Mann während der Beziehung keine(n) anderen? Dann find ichs pers. ok!

 

also ich find sein verhalten einfach nur unfair, beschissen!
niemand braucht mir erzählen, dass ich innerhalb von 15 jahren nicht weiß ob ich die seite gewechselt hab oder nicht!
auch wenn er sie vielleicht die ganze zeit über geliebt hat, er wusste mit sicherheit schon länger, dass er eine ausgeprägte homosexuelle ader hat!
die frau im dunkeln tappen zu lassen finde ich wie gesagt unfair!

 

es ist ja nicht so, dass man sich überlegt: "hm!? werd ich jetzt depressiv, oder soll ich doch lieber was lustigeres machen?"

diese wahlmöglichkeit gibt es nicht und während einen die selbstzweifel auffressen, gibts kein "ins getümmel werfen" und das auch noch genießen.

 

ich denk, es ist nicht leicht, sich selbst einzugestehen wie man dazu steht. und dann es auch noch seiner frau zu sagen, ein weiterer schritt.

es gibt genug homosexuelle, die erst im laufe ihres lebens drauf kommen, bzw. dazu stehen können. so ungewöhnlich ist das nicht.

 

Ich bin absolut bei dir !!
Da ich hier aber nicht im geschützten Privat Bereich schreiben kann, kann ich leider nicht mehr dazu beitragen.

lg whoopie

 

Eine Umorientierung oder meist ist es ja nur eine erweiterte Orientiertung muss ja nicht unbedingt ein Scheidungsgrund sein, oder?

Jeder hat nur ein Leben, die Entwicklung kann nicht immer partnerkonform laufen.

lg irene

 

Mir wäre es lieber, wegen einem Mann verlassen zu werden (weil ich ihm das nicht geben kann) als wegen einer Frau. (beides natürlich garstig.)

Wobei es sicher voll schlimm ist, dass 15 Jahre lang nicht gemerkt zu haben und mit jmd zusammen gelebt zu haben, der einen Teil von sich versteckt. Und warum einem das nicht aufgefallen ist...

 

Vielleicht auch: einen Teil vor sich versteckt.

lg irene

 

Du bist aber jetzt nicht der Grund, weswegen der Ehemann seine Homosexualität geoutet hat, oder?

Ernsthaft: ich hoffe, es ist nur eine Interessensfrage, dass Du Dich nicht mit Frauen beschäftigst und hat nicht Probleme als Ursache.

 

in erster linie ist sie eine, nach 15 jahren verlassene (vermutlich betrogene) frau. da kann man schon mal in ein tiefes loch fallen und zur unterstützung antidepressiva benötigen.. würde den einnahmegrund nicht primär bei der verschwiegenen, verleugneten homosexualität der ehepartners sehen.

das er eine freundschaft aufrechterhalten erhalten will ist aber im moment wohl ein wenig viel verlangt.. wenn ich betrogen, belogen und verlassen worden bin brauche ich eine zeitlang um mit dieser kränkung klar zu kommen bevor ich wieder ansatzweise einen freundschaftlichen kontakt mit meinen expartner denken könnte.

 

und ihr Verhalten fände ich, wenn es so gewesen wäre wie du mutmaßst, schlicht und ergreifend naiv: niemand kann mir erzählen dass ein halbwegs intelligenter mensch es nicht merkt, wenn der partner, den man immerhin schon viele jahre kennt, während der ehe wissentlich die seite wechselt.

ich mutmaße dass er es selber eben NICHT gewusst hat. nur so hat sie es nicht spüren können.

 

Kann man es tatsächlich selbst nicht wissen?
Also auch nicht mal vermuten?
Verdrängung?

Der Freund, den ich hatte, war sich seit dem Beginn der Pubertät unsicher.
Bei anderen weiß ich, dass sie sich dessen seit der Entdeckung der eigenen Sexualität bewusst waren.

 

nun ich kenn auch andere "depressive", die sich wegen relativer kleinigkeiten einfach gehen lassen "mir gehts ja sooo schlecht, buhu..." und wo ein sich-bewusst-ins-leben-stürzen wunder wirken würde.

außerdem find ich diese situation jetzt überhaupt nicht irgendwie todtragisch. gut, ein bisschen tragisch vielleicht schon. aber deswegen ernsthaft gleich in schwere depressionen verfallen

wenn sie sich nicht ins getümmel stürzen mag, dann könnte sie ja sport betreiben, neue hobbys suchen... wie eben andere verlassene mensch auch. das gibts ja öfters, dass eine beziehung den bach runter geht.