"Zwänge" aus der Kindheit...

Vielleicht hat sie es ja auch schon von ihren Eltern und im Laufe der Jahre ist der Grund für die Verbote verschwunden, nur das Verbot blieb!

Beispielsweise war es für mich ganz schwer, dass ich die Kinder im Freien essen lasse. Ich wusste lange nicht, wieso. Ich hatte das in der Kindheit so eingetrichtert bekommen, wie einen Glaubensgrundsatz.
Auf Nachfrage bei meiner Mutter erkannte ich den Grund: mein Opa hat das seinerzeit seinen Kinder so eingedrillt, weil es damals so viele arme Menschen gab und die sollte man nicht brüskieren, in dem man in der Öffentlichkeit aß und sie hatten Hunger!
Diese Regel hielt sich eisern bei uns, obwohl es ja nicht mehr so klar Verhungernde in unseren Breiten gibt.

 

zwänge aus der kindheit..was ein zwang war, jeden sonntag mit der uroma in die kirche gehen müssen, und da ganz ruhig dasitzen, sonst hat sie uns mit ihren ellbogen in die rippen gestoßen
und noch ein zwang, von anfang oktober bis ende mai strumpfhosenpflicht- jedoch die kratzigen aus wolle

 

Uns wurde immer gesagt, dass wir uns beim Einkaufen beim Einkaufswagen festzuhalten haben, da meine Eltern nicht wollten, dass wir 1. verloren gehen und 2. nicht durch die Einkaufsgänge rennen. -Ich halt mich heut noch, wenn mein GG mit dem Wagerl fährt, oft an...

 

Ich nehme heute noch die Wäsche in den Rauhnächten ab, weil ich mich nicht ganz von der Angst befreien kann, dass sonst im nächsten Jahr ein Angehöriger sterben könnte:wahh:

 

vorm weggehen noch schnell lulu

 

ich kann keinen kaugummi schlucken!

"du darfst keinen kaugummi schlucken, der verklebt dir den magen."

selbst jetzt ist es mir unmöglich einen kaugummi zu schlucken, es ist wie eine innerliche sperre.

 

ein zwang nicht, aber eine zwanghafte handlung meiner mutter : jedesmal, bevor wir wo aus dem auto ausgestiegen sind, hat sie auf ihr stofftaschentuch gespuckt, um uns von etwaigen speiseresten im gesicht zu befreien das war erst schlimm

 

man lässt schranktüren nicht offen.
ich kann nicht schlafen, wenn der schiebeschrank auch nur einen mm offen ist. der muss zu sein.

witzigerweise geht es gg nach jahren unserer beziehung nun genauso

 

Bei mir ist es auch kein richtiger Zwang aber sehr geprägt bin ich zB. von der Aussage meiner Mutter wenn wir immer einkaufen waren und ich ein bestimmtes Kleidungsstück wollte und sie es mir immer mit dem Satz "Das haben doch alle anderen Kinder auch" und ich habs dann nicht bekommen. Seit dem stört es mich immer wenn zufällig jemand die gleiche Jacke, T-Shirt usw. anhat, manchmal wechsle ich sogar die Strassenseite.
Doch bei Zeiten von H&M, C&A, KIK usw. muß ich bei meinen Kindern schon sehr über den Schatten springen und damit zurecht kommen das schon mal ein zweites Kind im Kiga oder Schule das gleiche Leiberl anhat.

 

der satz: zuerst die arbeit dann das vergnügen.

hab heute noch probleme mich einfach zu vergnügen - wenn arbeit rumliegt (und das tut sie immer....)

 

Das hab bis heute nicht losbekommen.

und ich sags zu meinem Kind auch automatisch, wobei der steigt mir da eh nicht drauf ein.

Und - Hände waschen wenn ich nach Hause komme. Das hat mir mein Papa so eingetrichtert, das passiert ganz austomatisch.

 

kein zwang, aber eine allgegenwärtig präsente erinnerung: nicht in die wiese steigen, keine blumen pflücken.

ich war immer in der wiese und hab blumen gepflückt, ballgespielt etc. plötzlich der hysterische schrei meiner mum. ich muss rauf. alle fenster zu.
ich verstand die welt nicht. von diesem tag an durfte ich sehr lange nicht mehr raus.
und die äpfel vom garten, die tomaten wurden in sogar in den darauffolgenden jahren weggeworfen.
es war tschernobyl.

manchmal noch, wenn ich heute im park liege und kurz vorm wegdösen bin, hör ich noch den schrei von meiner mum.

 

• nicht die augen verdrehen, die bleiben sonst stecken :vogelzeig:
• keinen kaugummi schlucken, der verpickt den magen
• ...

 

Das mit der Wäsche, die zu Weihnachten und Silvester nicht hängen darf, mach ich auch. Und vor dem Schlafengehen wird ein Kontrollgang durch die gesamte Wohnung gemacht, und am Esstisch darf nichts stehen und vor allem keine Brösel liegen, wegen "der armen Seelen", und das Messer darf nicht auf dem Rücken liegen.

 

also das ist mir alles wurscht. nur die bröseln nicht, aber nicht wegen den armen seelen, sondern wegen den ameisen

 

Ja, den kenne ich auch, mir geht's wie dir.

Auf lange Sicht erfolglos war bei mir folgende Zwänge: Sich z.B. bei wichtigen Ausgängen, z.B. dem Einkaufen einer Brille einen ROCK anzuziehen. Frisieren vor dem Weggehen. Nur geputzte Schuhe in's Schuhkasterl. Überhaupt habe ich wohl aus Trotz auf den mütterlichen Schönanzieh- und Putzfimmel heute eine eher legere Haltung in Bezug auf Kleidung und Ordnung

 

Noch ein G'schichtl von Schwiemu für meinen GG: Iss schön Karotten, dann kannst du bald pfeifen

 

das bin ich bis heute nicht losgeworden, und wenn ich nur schnell zum Bäcker sprinte.


ansonsten bin ich relativ zwangfrei aufgewachsen. (oder ich habe es erfolgreich verdrängt)

 

siehst, bei uns hats immer geheißen, wer viel karotten isst, sieht besser

ich geh auch jedes mal vorm fortgehen aufs klo, ebenfalls meine kinder