1. Reden wir miteinander ...

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Züchten wir uns unsere Krankheiten selbst?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mcw, 3 Juni 2011.

  1. mcw

    mcw Gast

    Anlass für diese Frage ist ein Artikel in der FAZ, der die EHEC-Erkrankungen in Deutschland unter etwas anderen Gesichtspunkten beleuchtet. Zudem möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass es nicht DIE EHEC-Erkrankung gibt. Jährlich treten immer eine gewisse Anzahl an EHEC-Fällen in jedem Land der Welt auf, jedoch handelt es sich dabei um relativ harmlose Stämme, in Deutschland sorgt ein äußerst ungewöhnlicher und aggressiver EHEC-Stamm für die vielen Erkrankungen und leider auch Todesfälle.

    Und hier nun zum Zitat aus dem FAZ-Artikel:
    Ist die Über-Industrialisierung mit ursächlich?

    Innerhalb weniger Tage ist aus der Gesundheitsnation Deutschland ein Krisengebiet geworden. Alles scheint schiefgelaufen zu sein: Ausgerechnet kontaminiertes Gemüse ist in den Handel gelangt, von dem bislang niemand sagen kann, woher es kam und wie es verseucht wurde. Dass man Gurken aus Spanien schnell als Infektionsquelle ausmachen konnte, hatte auch etwas Beruhigendes. Verunreinigtes Gemüse im natürlich längst nicht so fortschrittlichen Südeuropa, das klang sehr plausibel. Am Ende war die Spur falsch.
    Was aber wäre, wenn der Ehec-Ausbruch doch hausgemacht ist? Könnte eine Über-Industrialisierung in der Industrienation Deutschland mit ursächlich sein? Die Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft um jeden Preis? In der Tierhaltung setzen die Mäster weiterhin auf Antibiotika, was zu immer neuen Resistenzen führt und Keime gefährlicher macht. Das Ehec-Bakterium, das naturgemäß in Wiederkäuern vorkommt, ist widerstandsfähiger geworden. Inwieweit das eine Rolle spielen könnte, sollte sich hoffentlich klären lassen.


    (Quelle: http://www.faz.net/artikel/S31034/ehec-krise-kein-gesundes-land-30429994.html)
     
  2. ja, davon bin ich überzeugt!

    aber nicht nur in der nahrungsmittelerzeugung läuft mMn was schief:
    so viele menschen nehmen wegen jedem lärcherlschaß gleich eine ganze palette von medikamenten, und fieber ist sowieso böse. unsere körper haben doch vollkommen verlernt, wie sie sich auch selbst helfen können! dann kommt halt einmal was "neues" daher und alle sterben wie die fliegen. weil die medikamente nicht mehr wirken und der körper sich nicht zu helfen weiß.
    zum glück kommen viele ärzte schön langsam wieder davon ab.
     
  3. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Ja, die Probleme sind hausgemacht, überall, wo massenweise gezüchtet wird! :cool:

    Naturvölker kennen unsere Zivilisationskrankheiten und Probleme nicht!
     
  4. maviddama

    VIP: :Silber

    genau, die sterben, wie "wir" früher, an den guten alten kindergrankheiten, diversen mängeln, spepsis, durchfällen...
     
  5. mcw

    mcw Gast

    kindergrankheiten und spepsis...hüstel.
    das mit den durchfällen erscheint mir zudem angesichts der ehec-fälle ein bisserl unpassend, aber prinzipiell geht es ja nicht darum, die rückschrittlichkeit und das ende der zivilisation als heilbringende lösung auszurufen, sondern gewisse dinge zu hinterfragen.
     
  6. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Ich habe nicht behauptet, dass diese Urvölker keine Krankheiten hätten, sondern es geht hier in diesem Thread um Seuchen, die die "Zivilisationsländer" mit ihren Massen produzieren!
    Und DIESE kennen diese Völker nicht!
     
  7. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Ich hinterfrage oft genug, warum man Tonnen an Lebensmittel wegschmeißen muss, weil so viel überproduziert wird, während andere Völker dem Hungertod in die Augen sehen! :(

    Ich hinterfage, warum man so gut wie jeden Tag irgendein fleischliches Produkt essen muss!

    Ich hinterfrage, warum man Obst und Gemüse kauft, das 2 Wochen haltbar ist! Warum man unbedingt Erdbeeren im Winter braucht!

    :rolleyes: :cool:
     
  8. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Dass industrielle Massentierhaltung einmal dazu führen wird, dass Krankheitsereeger mutieren und in unseren Nahrungskreislauf geraten, das war ja irgendwie zu erwarten.
     
  9. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    das hat aber nicht mit der industriellen massentierhaltung zu tun, sondern mit tierhaltung per se. durch den engen mensch-tierkontakt haben menschen seit anbeginn der tierzucht mit mehr krankheiten umgehen lernen müssen.
     
  10. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ja, ich weiss schon, dass z.B. vor einigen Tausend Jahren die Tuberkulose vom Rind auf den Menschen übertragen wurde. Bei der Massentierhaltung kommt aber noch dazu, dass man diesen Tieren in großen Mengen Antibiotika und andere Medikamente geben muss, damit sie überhaupt ihr Schlachtalter erleben können, was zur Bildung von Resitenzen führt und dass manche Impfungen in Verdacht stehen, Mutationen bei Krankheitsereegern zu erzeugen und außerdem ein Keim sich einfach schneller verbreiten kann (eben Massentierhaltung per se).
     
  11. Ja klar, wir züchten uns einige Krankheiten selbst.
    Allerdings, so seh ich das, ist es eigentlich gleich ob wir an Krankheiten sterben die wir selbst verursacht haben oder an Krankheiten die es sowieso gibt und die uns ohne Medizin dahinraffen würden.

    Viren und Bakterien sind wahre Überlebenskünstler, uralt, verändern sich und es wird immer wieder Krankheiten geben die ausbrechen und wo Mensch vorerst mal nicht viel machen kann.
    .. und wer weiß was alles noch zum Vorschein kommt wenn vielleicht mal alle Gletscher geschmolzen sind und dort konservierte Baktieren freigesetzt werden.

    Was aber jetzt nicht heissen soll, dass wir nicht unser Konsumverhalten hinterfragen sollen und hier schon längst Änderungen notwendig sind - es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir verwundbar sind.
     
  12. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Klar! BSE gab´s a schon viiiel früher, gelle? :cool:
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    natürlich ist das problem hausgemacht - und nicht zu vermeiden.
    wir kommen aus der natur - und die natur hat und hatte immer ihre regulative. krankeiten, epidemien und seuchen sind eines davon.
     
  14. Ich bin jetzt kein Experte, aber ich würde jetzt mal mit ja antworten.
    BSE trat durch die unsachgemäße Fütterung sehr stark auf, was aber noch nicht heißt, dass es die Krankheit nicht schon vorher gab.

    Lt. Wikipedia vermutet man, dass die Krankheit schon im 19. Jahrhundert bekannt war und Ende des 20. Jahrhunderts verschwand.
     
  15. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Das es natürlich ist, einem Pflanzenfresser tierische Schlachtabfälle zu fressen zu geben, wage ich stark zu bezweifeln! :cool:
    Und dann hamma den Salat! :rolleyes:
     
  16. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Das ist aber noch nicht sooo lange her - das 19. Jahrhundert. Und davor?
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    wir sind da glaub ich ein bisschen verwöhnt in den letzten jahrzehnten.
    ausgestorbene, durch pest, cholera etc. entvölkerte landstriche waren früher keine seltenheit, die lebenserwartung lag weiter unter unserer heutigen.
    m.m. wird es immer dinge außer altersschwäche geben, an denen wir sterben - und ich glaube auch, dass wir durch verschiedene umstände immer wieder bösen überraschungen rechnen müssen.

    wir denken nicht an die folgen, wenn wir jeder gelse und jeder blattlaus mit giftbomben auf den leib rücken.
     
  18. Ja, es ist noch nicht so lange her, aber trotzdem war das vor dem Ausbruch der "moderneren" Seuche, die von Menschenhand verursacht wurde.

    Kindbettfieber gibt es vermutlich auch schon seit der Mensch in seiner Urform auf der Welt ist. Es wurde aber auch "erst" Mitte des 19. Jahrhunderts erkannt und dann wurde anders gehandelt. Wobei es Semmelweiß ja hier nicht leicht hatte und lange Zeit für mehr Hygiene gekämpft hat.
    Natürlich trat das Kindbettfieber erst mit den häufigeren Krankenhausentbindungen auf, trotzdem gab es das Kindbettfieber schon viel früher.

    Früher (also sehr viel früher) sind die Menschen oder Tiere einfach gestorben und Mensch wußte nicht warum.
     
  19. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    ich könnte mir vorstellen, dass es sich um einen anschlag handelt oder die keime direkt in D verbreitet wurden. das problem mit der massiven ertragssteigerung und globalisierung gibt es natürlich auch... aber damit würde ich dieses aggressive bakterium nicht in verbindung bringen (ausgenommen die verbreitung natürlich)
     
  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich glaube durchaus, dass dieser EHEC Stamm bewusst gezüchtet wurde. Je länger der Ursprung nicht gefunden wird, umso eher tippe ich aber auf einen Terroranschlag.
    Leider wird man es nie erfahren, weil es sich keine Regierung leisten kann, zuzugeben, dass jederzeit Nahrungsmittel im großen Stil mit Bakterien oder Viren kontaminiert werden können und ganze Industriezweige so verwundbar sind.
    Jedenfalls ist es ein schwerer Schlag für die gesamte Agrarwirtschaft.
     

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