1. Reden wir miteinander ...

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Zinshöhe in Zukunft

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von jenta, 2 September 2011.

  1. jenta

    jenta Gast-Teilnehmer/in

    Also das wars dann wieder mit der Traumwohnung. Zu teuer. Langsam frage ich mich echt ob wir jemals...
    Der Kredit wäre 350 000. D.h. die Rate wäre zur Zeit 1400. Finanzierbar für uns. Bei 6 % wären es 2200. Nicht mehr finanzierbar.

    Wie ist das mit euren Krediten?
    Man muss ja annehmen, dass die Zinsen schneller steigen als das Gehalt. D.h. ich und LG rechnen immer mit 6 % und dann sollte die Rate finanzierbar sein. Sind wir die einzigen, die so rechnen???

    Rechnet ihr auch damit, dass die Zinsen steigen? Und könntet ihr eure Kreditraten dann noch bezahlen?
     
  2. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Langfristig gesehen werden die Zinsen bestimmt steigen, deshalb wäre für mich persönlich ein Kredit in der von Dir genannten Größenordnung auch nicht in Frage gekommen. Schließlich hat man noch andere Fixkosten und leben muss man ja auch noch. Unsere Kreditrate beträgt derzeit € 500,-- wir haben daher zum Glück noch viel Spielraum nach oben. Dafür wohnen wir aber auch nicht in unserer absoluten Traumwohnung sondern sind einige Kompromisse eingegangen, vor allem bei der Größe. Vor der Wirtschaftskrise habe ich anders gedacht, da hätte ich mich für meine Traumwohnung auch in größere Schulden gestürzt. Da ich leider mit ansehen musste, wie einige Kollegen den Job verloren haben und derzeit weit unter ihrem früheren Gehalt arbeiten müssen, habe ich da meine Einstellung geändert. Und jetzt ist es gut so wie es ist, weil wir uns finanziell keine Sorgen machen müssen und uns einige Extras leisten können, was wir bei einer hohen Kreditsumme natürlich nicht könnten.
     
  3. Sandra100

    Sandra100 Gast-Teilnehmer/in

    Zinsen werden sicher jetzt mal kurz bis mittelfristig steigen, alleine wegen der Inflation. Wie sieht euer Tilgungplan aus? Wie lange steht ihr noch im Erwerbsleben?

    Was kostet eure Traumwohnung, wenn ihr soviel Kredit aufnehmen müsst? Wieviel EK habt ihr? Vor allem immer auch Rücklagen für Reparaturen etc einplanen...
    Viel Glück bei eurer weiteren Suche!
     
  4. Knofihex

    VIP: :Silber

    Persönliche, ehrliche Meinung:

    Ich würde mich in der momentanen (Welt)Wirtschaftslage und den ganzen Unsicherheiten bezüglich Euro, Dollar usw. überhaupt keine Wohnung kaufen. Also generell keine Schulden machen. Mir wär das alles zu heiß.
     
  5. Entourage

    Entourage Gast-Teilnehmer/in

    gerade wg der schlechten wirtschaftslage kann es sich kein land leisten, die zinsen signifikant steigen zu lassen. ließ dir mal die tipps und beiträge von creator im energiesparhausforum durch.
     
  6. Knofihex

    VIP: :Silber

    den kenn ich, aber von dem halte ich eigentlich wenig. Ich bild mir halt meine eigene Meinung anhand von Dingen die mir persönlich plausibel erscheinen.

    Übrigens hab ich damit nicht die Zinsen gemeint....
     
  7. maha

    VIP: :Silber

    Wohin gehen die Zinsen? Eine gute Frage. Kaum beantwortbar.

    Vor 2 Jahren hätte ich noch vermutet: sie gehen nach oben.
    Jetzt wäre ich mir da nicht mehr ganz so sicher.

    --------------------------------------------------------
    Der Dax schwankt dzt. stark.... entweder wollen "starke Hände" die Kleinanleger herausschütteln.... oder "die Großen" sind sich uneinig.
    Die Nerven weggeschmissen haben "die Großen" noch nicht. (IMHO) Denn dann würde der Dax stärker einbrechen. Wie er im Feb. 2009 geschah.
    Blödsinn! Es kann sich ja auch nur um den Beginn der "Korrektur" handeln, da wären Gegenbewegungen völlig normal.

    u.s.w

    maha... der seit vielen Jahren spekuliert... und deshalb weiß: "Nix ist vorhersehbar."
    -------------------------------------------------------------------------------------
    PS: Qiagen um 10... immer ein Kauf... ist eine gute Firma. Auch da gilt: "Nix ist vorhersehbar."
     
  8. Entourage

    Entourage Gast-Teilnehmer/in


    mir hat er schon ca. 4 mal echt geholfen - besonders mit der bank und mit meiner baufirma. wir waren auch bei richtigen ra's - kein vergleich. er weiß einfach, wovon er redet.

    besonders in punkto finanzierung und banken ist er ein muss. und es kostet nix, ihn zu fragen!
     
  9. panini

    panini Gast-Teilnehmer/in

    Ehrlich gesagt: wir arbeiten beide, verdienen gut, aber über die von dir genannte Summe würde ich mich nicht drübertrauen.
    Wir haben fast 60 Prozent Eigenkapital gemessen am Kaufpreis und haben lange überlegt.
    Zu deiner Frage ob wir uns 6% auch leisten können: ja, natürlich haben wir das eingerechnet, würde sich bei derzeitiger Einkommenssituation ausgehen. Und genau das ist meiner Ansicht nach der springende Punkt(wie Lilawelle auch schon geschrieben hat).
    Einkommenssituationen können sich schnell ändern, Gehälter fallen weg durch Kündigung, Krankheit, Fusion, Konkurs und vieles mehr.
    Wenn ihr theoretische 5 oder 6 % nicht finanzieren könnt bei derzeitigem wie ich vermute Doppeleinkommen, stellt sich die Frage wie ihr die derzeitige fiktive Rate von 1400 im schlimmsten Fall mit EINEM Gehalt finanzieren könnt.
    Ich würde zur eigenen Nervenberuhigung sehr gut rechnen.
    alles Liebe!!
     
  10. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Aber ja doch.
    Auch, dass man vorübergehend evtl. nur mit einem Einkommen auskommen muss, ist eingerechnet.

    350.000 Euro Fremdfinanzierung sind schon gewaltig viel. Vor allem, wenn es sich mit 6% nicht mehr ausginge.
    Wie überzahlen unseren Kredit derzeit und zahlen monatlich 2000 Euro zurück um früher fertig zu werden. Trotzdem muss sich daneben auch noch das Leben als solches ausgehen. Vor allem ohne Einschnitte bei der Ausbildung der (3) Kinder. Wenn man da zusätzliche Kurse, Projektwochen und Zahnregulierungen rechnet, kommt ganz schön was zusammen.
     
  11. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Wie sich die Zinsen enzwickeln?
    Ich weiß es nicht. Das kann auch niemand wirklich wissen.

    Aber man kann die Risiken zumindest anhand der Fakten einschätzen:

    Die Leitzinsen geben die eigentlich "unabhängigen" Zentralbanken vor. Aber die heutzutage nicht mehr so unabhängigen Zentralbanken halten die Zinsen schon seit Jahren künstlich niedrig trotz Inflationsdruck.

    Die Zentralbanken sitzen aber auch in der Zwickmühle.
    Einerseits müssten sie wegen dem Inflationsdruck die Zinsen drastisch erhöhen, andererseits verbietet die schlechte Wirtschaftliche Lage höhere Zinsen und zusätzlich auch noch die Schuldenkrise und die sich wieder anbahnende Bankenkrise.

    Diese Nullzinspolitik ist auch der Grund, wieso der Goldpreis seit Jahren so stark und auch nachhaltig steigt.
    Wenn Papierzettelanlagen nicht mal mehr ausreichen, die Inflation auszugleichen, dann schaut man sich eben anderweitig um.

    Die ganze Nullzinspolitik ist allerdings eine extreme Marktverzerrung.
    NOCH profitiert man damit als kreditgehebelter Immobilieninvestor.
    Die Immobilienpreise steigen wegen der Inflation und die Kreditrate bleibt niedrig dank niedriger Zinsen. Also ein gutes Geschäft.
    Glaubt ihr wirklich, das bleibt ewig so?

    Die Geschichte zeigt, dass Marktverzerrungen nicht ewig funktionieren.
    Es wird immer mehr Druck aufgestaut und der entlädt sich irgendwann.
    Die Nullzinspolitik geht nur solange gut, solange sich die Anleger mit diesen negativen Realzinsen abspeisen lassen.
    Werden die Anleger auf der Welt das ewig tun?
    Die Flucht aus Papierwerten wird immer stärker.
    Momentan sind nur rund 1% des Weltvermögens in Gold investiert.
    1981 waren es noch 26%.
    Siehe dazu folgende Grafik:
    [​IMG]#

    Was passiert, wenn nochmal 1% des weltweiten Papierzettelvermögens in Gold flüchtet?
    Der Preis würde explodieren.

    Der Goldpreis gilt als Krisenbarometer.
    Stell dir vor, eine Unze Gold würde auf 10.000 € steigen. Das würde weltweit eine Panik auslösen und die Flucht aus den Papierwerten bei den Massen zur Folge haben.
    Das will man also um jeden Preis verhindern.
    Und wie macht man das?
    Gehen wir wieder zurück ins Jahr 1980, wo es eine Goldblase gab.
    Man hat die Zinsen drastisch erhöht! Und zwar auf zweistellige Prozentsätze!
    Das war der einzige Weg, die Leute wieder vom Gold wegzubringen, indem man ihnen beim Papier wieder ordentliche Renditen geboten hat, die die Inflation übertrafen.

    Das kann man diesmal kaum machen, weil es sonst Staatspleiten & Co gibt.
    Aber irgendwann wird man vielleicht auch dazu gezwungen werden, denn bevor das Papiersystem komplett crasht, wird man lieber vorher noch die Zinsen erhöhen, wenn es so richtig brennt.

    Auf der anderen Seite lässt sich der Markt auch nicht ewig verzerren.
    Selbst wenn man die Zinsen nicht erhöht, kommt das irgendwann ganz automatisch.
    Die Zentralbanken geben zwar den Leitzins vor, allerdings kann sich der Marktzins durchaus deutlich davon abkoppeln.
    Wenn sich die Banken untereinander nicht mehr vertrauen, dann steigen die Zinsen gezwungenermaßen.
    Und wenn die o. g. Flucht aus den Papierwerten anläuft, dann steigen die Zinsen ebenfalls.

    Vieles Geld steckt vor allem in Anleihen.
    Was passiert, wenn die Leute die Anleihen verkaufen?
    Der Kurs fällt.
    Und was hat das für eine Auswirkung auf die Rendite?
    Sie steigt.

    Hier z.B. eine Übersicht auf die aktuellen Zinssätze ausgewählter Staatsanleihen:
    http://pigbonds.info/

    Griechenland müsste auf dem Finanzmarkt horrende Zinsen zahlen, wenn sie sich darüber finanzieren müssten.
    Die sind faktisch bankrott.

    Wenn die Flucht aus allem Papier beginnt, dann gehen auch die Renditen der deutschen Bundesanleihen hoch.
    Damit steigen auch die Marktzinsen.


    Die Nullzinspolitik wird vermutlich noch solange es irgendwie geht weitergeführt.
    Bei der Zinsentwicklung kann das dann so aussehen, dass die Zinsen weiterhin für einige Zeit auf niedrigem Niveau verharren und es kaum nennenswerte Änderungen gibt, bis sich der durch die Marktverzerrung aufgestaute Druck irgendwann schlagartig entlädt und die Zinsen schlagartig explodieren. Nach oben sind dann keine Grenzen gesetzt.

    Schaut euch nur die griechischen Anleihen an, dann seht ihr, was möglich ist.

    In so einer Situation könnte dann auch ein Zinscap nutzlos sein. Denn wenn es erst mal so weit kommt, dann war schon lange zuvor eine starke Bankenkrise verbunden mit Bankenpleiten. Wenn man also nur ein Zinscap in Form eines Derivats hat, dann ist das in der Krise vermutlich nichts wert. Etwas besser sieht es bei Bausparern aus oder bei Krediten, wo die Bank selbst feste Zinsen oder Zinsobergrenzen im Kreditvertrag gewährt.
    Aber auch hier sind so einige Schweinereien möglich. Eine derartige Krise könnte als „höhere Gewalt“ oder was auch immer interpretiert werden.
    Wenn man bedenkt, dass die Banken dann in Existenznot kommen und auch der Staat sie nicht mehr retten kann, dann sind solche Wege nicht unwahrscheinlich. Wenn es so kommt, dann ist es völlig egal, was im Kreditvertrag drin steht, die Bank kann sich dann wegen „höherer Gewalt“ auf eine Ausnahmesituation berufen und damit die Zinsen und andere Kreditkonditionen diktieren.


    Den einzig wirklich Schutz hat man daher nur, indem man 100% schuldenfrei ist.
     

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