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wollen wir mal so richtig gepflegt diskutieren? Hundeerziehung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von bambina, 12 Mai 2009.

  1. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    schaffen wir das?
    ohne angriffe und so?

    das thema ist folgendes:

    hundeerziehung: pro und contra rangordnung, rudelführertheorie etc

    grund meinerseits: ich war immer dagegen, kann aber gar nicht sagen, warum. oja, im grunde, weil die argumente contra für mich einleuchetnd waren.

    nun ist mir aber etwas eingefallen, und deshalb würde ich gerne diese diskussion führen: offenbar ist es den gegnern, die zugleich meist vertreter von dingen wie calming signals sind, noch nicht aufegfallen, dass sie sich gerne mal widerprechen.

    und zwar dahingehend, als dass sie auf der einen seite damit argumentieren, dass ein hund einen menschen nie als rudelführer anerkennen wird, da ein mensch ein mensch und ein hund ein hund ist. nicht wahr?
    auf der anderen seite aber wird zum thema calming signals empfohlen, diese cs auch dem hund gegenüber anzuwenden.

    beispiel: hund begegnet dem menschen aggressiv, mensch soll kopf abwenden, gähnen, sich die lippen abschlecken und dergleichen mehr.
    er soll also die hündischen beschwichtigungssignale anwenden, die dann wohl auch vom hund als solche verstanden werden, und die situation entschärfen.

    ich hoffe, ich habe verständlich rübergebracht, worin für mich der widerspruch liegt.

    und jetzt los, ich bin auf eure meinungen gespannt.

    einzige bitte: wir wollen meinungen und erfahrungen austauschen, diesen von mir angesprochenen punkt erörtern und nicht streiten.

    wär toll, wenn das geligen würde ;)
     
  2. Niniel

    Niniel Gast-Teilnehmer/in

    ohne Angriffe? :confused: :D

    Ist ein schwieriges Thema, nochdazu wo ich persönlich die Erziehung am Charakter der Hundes anpassen würd. Einen sensiblen Hund fasst man ja anders an, als einen mit Sturschädel denk ich.

    Ich versuch mal anhand von Vergleichen zu einem Ergebnis zu kommen.
    Unser Hund zog damals mit knapp 9 Wochen ein, direkt vom Züchter.
    Er durfe nie ins Bett oder auf die Couch (was aber mehr wegen Dreck und der Größe des Hundes so war), oder anspringen (was beim Welpen zwar niedlich wär, aber beim 35kg Hundi dann nicht mehr so witzig). Ob das jetzt schon Rangordnung ist?
    Wir haben mit ihm sicher 1,5 Jahre eine Hundeschule besucht, die ohne Gewalt mit Belohnung gearbeitet hat. Anfangs halt mit Leckerchens, später mit Spielzeug als Goodie.
    Ich finde, wir haben einen superlieben Hund, sozial verträglich (nicht mit allen, aber so gut wie) und offen/neugierig für Neues.

    Meine Schwiegis haben auch Hunde, die jüngeren mit etwa 4 Monaten über eine Tierärztin bekommen. Sind Notfälle gewesen, die wohl Schlimmes erlebt haben.
    Sie dürfen alles (bzw. jetzt nimmer ins Bett wegen zuviel Dreck), hochspringen (bei Menschen, aufs Küchenkasterl schaun) und werden eigentlich nicht in ihre Schranken verwiesen. Gut, ich bin kein Fan von "Gutschi-Gutschi" Erziehung, mein Hund bekommt von mir auch böse Töne zu hören, wenn er etwas verbotenes macht ;)
    Naja, die Hunde der Schwiegis sind ängstlich, eifersüchtig und unsicher. Sie kennen draußen auch kaum etwas, waren in keiner HuSchu oder so.
    Entsprechend sind sie, in meinen Augen, nicht gut erzogen/sozialisiert.

    Im Endeffekt ist es aber für meine Schwiegis egal, sie lieben ihre Hunde und sind glücklich mit ihnen. So wie wir (Mann und ich) glücklich mit unserm Hund sind.
    Ich denke, egal wie mans anpackt, solang man am Ende zufrieden ist, wie man mit dem Hund lebt und wie der Hund ist, solang passt die Erziehung.

    Zu den Beschwichtigungssignalen: ich kann sie deuten, wende sie aber meinerseits nicht an. Der Hund hört an meiner Stimmlage und sieht an meinem Auftreten was Sache ist.
     
  3. Jones

    Jones Gast-Teilnehmer/in

    hy!
    hab letztens im Fernsehen wieder einen Bericht über das Verhalten von Hunden in Bezug auf Menschen gesehen. da wurde gesagt (eigentlich eh logisch), dass der Hund durch die Züchtung den Menschen - im Gegensatz zu Wölfen - gut und auch gerne als Ranghöchster ansieht.
    Meine persönliche Meinung ist, dass ein Hund schon akzeptieren muss, dass sein Herrl/Frauerl der Chef ist - natürlich ohne Gewalt. Braucht zwar viel Arbeit, aber mit der nötigen Konsequenz und Geduld ist das sicher bei jedem Hund machbar.

    Hab ehrlich gesagt noch nichts von den calming signals gehört, sollen die als Beschwichtigung "in Hundesprache" wirken? Vielleicht kannst mir ein bisserl was darüber erzählen.
    lg :wave:
     
  4. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    calming signals sind, kurz zusammengefasst, "gesten", die hunde untereinander und auch dem menschen gegenüber anwenden, um situatioen zu beruhigen.

    schau mal da:
    http://www.menschundtier.com/html/hundeverhalten_calming_signals.htm
     
  5. DeinHase

    DeinHase Gast

    Ich kann versuchen die CS anzuwenden. Oft vergleich ich es mit einer anderen Sprache. Man kann doch auch im Ausland sich "irgendwie" verständigen ohne, dass man die jew. Sprache spricht oder versteht. Nach einiger Zeit lernt man das eine oder andere Wort.
    Gestik und Mimik spielen da ja auch sehr viel mit.
    Ich denk, genauso verhält es sich beim Tier.
    All das hat aber noch nichts mit Rangordnung o.ä. zu tun.
    Da denke ich sehr wohl, dass der Mensch das Recht hat, dem Tier Grenzen zu setzen. Ebenso setzt mir das Tier Grenzen. Z.B werde ich es kaum schaffen, ein Meerschweinchen mit frischen Fleisch zu ernähren oder einen Hund aufs Feld schicken, damit er sich vom dort wachsenden Getreide ernährt.
    Ebenso denke ich, brauch ich keine Rangordnung sondern eine gegenseitig respektierende Partnerschaft. Mein Hund soll und muss sich auf mich verlassen können, ebenso möcht ich das umgekehrt. Dieses Vertrauen gehört jedoch erarbeitet und nicht mit Zwang oder Gewalt herbei geführt. Auch sollten die "Partner" zusammen passen. Ich könnt mir keinen extrem triebigen Hund an meiner Seite vorstellen, weil ich selbst nicht der Typ dazu bin und umgekehrt wär der Hund mit mir auch nicht zufrieden.
    Ich seh mich bestimmt nicht als Rudelführer, wenn es jedoch um das Wohl meiner Hunde geht, werde ich alles dafür tun um dieses Wohl durchzusetzen. Daher werden meine Hunde nicht raufen müssen, oder es sich "mit anderen ausmachen müssen" - denn bevor meine Hunde catchen, tu ich es für sie. ;)
     
  6. catsANDdogs

    catsANDdogs Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke schon dass es gewisse Signale gibt die man anwenden kann. z.B. wenn es darum geht Sicherheit zu vermitteln. Erschrickt sich mein Hund vor etwas und ich stelle mich schräg dazu hin und mach keine sonderlichen Faxen wegen dem Geräusch wird mein Hund lernen dass dieses Geräusch keine Gefahr ist. Spring ich selber aber wie wild herum und zeige dem Hund dass ich mich erschrocken habe etc. wird er in seiner Unsicherheit/Angst etc. bestärkt! Oder nicht?
     
  7. Flying24

    Flying24 Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab mal gehört, das man serwohl auf die Beschwichtigungs signale reagieren soll, aber ich werde mir jetzt nicht die Lippen abschlecken(Bambina):boes:

    Es gibt aber Hunde die selten bzw nie Beschwicht. geben/machen und dann kann man auch nicht darauf eingehen.

    Ich denke mal jeder muss seinen Hund kennen um wirklich zu wissen was gerade los ist.......!

    CS ist sicher Empfehlenswert ! ! ! !

    lg
    Claudia
     
  8. Sunny-Girl

    Sunny-Girl Gast

    Ist klar dass Hunde auf die Calming Signals reagieren aber dass ist doch auch klar wenn man "Hundesprache" spricht oder? Wenn ich mit einem Chinesen deutsch rede wird weder der Chinese noch ich glücklich. Versuche ich aber den Chinesen zu verstehen und lerne seine Sprache werden wir uns sicher besser verstehen und es kommt keine Frustration auf.

    Und ich bin der Überzeugung dass es auch zwischen Mensch und Hund eine Art Rangordnung gibt, den die Rangordnung regelt nichts anderes als die Rechte und Pflichten die ein Hund gegenüber einem anderen hat. Klar es ist nicht gleich wie bei Wolf und Wolf aber doch ähnlich.
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    wenn jeder, der von einem hund angegriffen wird, die zeit und die nerven hat, sich die lippen zu lecken und sich wegzudrehen, wirds schon passen (oder vielleicht auch nicht, wenn der hund gestört ist).
    die frage ist nur, wie bringt man das z.b. einem kind bei?

    da scheint mir sicherer, der hund weiß, dass er der letzte in der rangordnung ist, unter mir, unter den kindern und unter der katze, die er mit einem biss oder beutler töten könnte.

    übrigens, bekannte von uns haben eine jack russel-hündin, eine süsse kleine maus, vom rennomierten züchter.

    aus welchem grund auch immer - sie ist launisch, knurt und schnappt, hat auch ihr frauchen schon gebissen.

    ein anderer bekannter wollte sie streicheln - sie hat ihn blitzartig in den daumen gebissen.
    in derselben sekunde hat ihr der mann reflexartig eine richtige watschn gegeben - er war selber erschrocken über diese tat, weil es ja nicht sein hund war.
    die kleine hat den schwanz eingezogen, und sich verkrochen.

    seither hat sie den mann kein einziges mal mehr angeknurrt, kommt auf sein locken, er kann sie füttern und streicheln......
     
  10. skriva

    skriva Gast-Teilnehmer/in

    Schwer zu beschreiben. Für mich es eher so wie Kindererziehung. Ich behandel sie mit Respekt und wenn sie "folgen"(blödes Wort) dann haben sie auch mehr Freiheiten.

    Das hat mit Vertrauen und Sicherheit für mich zu tun. Trotzdem müssen die Kinder wie der Hund akzeptieren das ich das "Sagen" habe. Kinder wie Hund werden Grenzen gesetzt. Ich finde das wichtig. Ein Mensch braucht seine "4Wände" um sich sicher zu fühlen. Dazu würde das im Chaos enden wenn jeder macht was er will.

    Das heißt aber nicht das ich da den Boss raushängen lassen.:D

    Durch meine Hündin setzte ich mich derzeit sehr stark mit den Thema CS ausseinander.
    Ich merke das wenn ich auf ihre Signale achte und auch teilweise mit ihren Signalen antworte sie in vielen Situationen viel gelassener ist.

    Der Rückfall war mein Versagen. Ich habe zu spät gemerkt das sie unsicher ist und ihr nicht geholfen und sie sich somit selbst wehren musste.

    Meine Hündin kann mich besser lesen als ich sie. z.B. ich zuckt daheim aus mit den Kinder. Werde da laut (ja bin auch nur ein Mensch). Meine Hündin interessiert das überhaupt nicht. liegt entspannt ausgestreckt mitten im Wohnzimmer und schläft.
    Sie weiß ganz genau das ich sie nicht meine.


    Nromalerweise versuche ich mit positiven Sachen die Erziehung zu meistern. Egal ob Hund wie Kind. Immer kann ich es auch nicht. Obwohl es mir beim Hund leichter fällt als bei den Kindern. Hat aber damit zu tun das die Kinder den stärkeren Dickschädel haben.;)
     
  11. Dreamcatcher

    Dreamcatcher Gast-Teilnehmer/in

    es gibt momente, in denen meine hunde absolut folgen müssen.
    z.b. vor tagen wollte das hundemädel einem startenden auto nachhetzen, ich rief scharf ihren namen und sie brach das verhalten ab. oder sie will, leider ein erlerntes verhalten, in das sie ihren ganzen trieb legt, leute an der türe verbellen. das erlaube ich einfach nicht, schicke sie ins platz.
    ansonsten versuche ich die hunde schon per körpersignal zu lenken. ob ich ruhe ausstrahle, sie anfeure, die richtung beim spazieren wechsle, einen herrenlosen hund einfange, meine jause mal nicht teilen möchte :D, ....
    die calming signals, also das buch, habe ich angestreift. und da ich von klein an mit hunden lebe, erkannte ich beim lesen, daß die cs bei mir perfekt sitzen. :D
    im unterschied zu den cs-lern... natural dogmanship habe ich mir auch angesehen, einige elemente daraus entnommen, lehne aber die mehrzahl der methoden ab. obwohl "namhafte" hundeflüsterer darauf bauen.
     
  12. skriva

    skriva Gast-Teilnehmer/in

    In der Rangordnung werden Kinder gar nicht anerkannt. Erst mit ca. 14 Jahre wird ein Kind im "Rudel" aufgenommen. Davor akzeptiert ein Hund nur die Kinder.
     
  13. Dreamcatcher

    Dreamcatcher Gast-Teilnehmer/in

    das kenne ich: "mami, hilf, ich warte derweil" :love:
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    warum werden dann gelegentlich kleinstkinder totgebissen - von hunden, die die kinder kennen?
     
  15. Dreamcatcher

    Dreamcatcher Gast-Teilnehmer/in

    weil die lieben eltern den hund ins kinderzimmer schmeißen, zu faul sind achtzugeben wenn kinder und hunde beisammen sind, und weil sie aus unwissenheit oder bequemheit die hunde falsch prägten bzw. den kindern zu viele kompetenzen den hund betreffend übertragen.
     
  16. DeinHase

    DeinHase Gast


    Weil der (Beute-)trieb beim Hund dann überhand nimmt.
     
  17. Dreamcatcher

    Dreamcatcher Gast-Teilnehmer/in

    hm, und bei rassen die auf wachsamkeit gezüchtet wurden? oder wenn der hund die rolle des mahnenden elternteils übernimmt, wenn dieses den raum verläßt? aber ich könnte soviel aufzählen, ein buch mit beispielen füllen.
    meinst echt, daß immer der beutetrieb maßgeblich ist? :)
    mich hat als kind jedes mal, wenn ich das gartentürl verließ, der nachbarshund gebissen (tja, das war früher anscheinend normal und nicht nennenswert ggg), weil er fand ich gehöre in meinen garten und nicht davor hin.
     
  18. DeinHase

    DeinHase Gast

    Ich bin von den üblichen Horrorgeschichten ausgegangen - Rottweiler(rudel) zerfleischt Kleinkind, etc., ....
     
  19. Jones

    Jones Gast-Teilnehmer/in

    naja, kinder ziehen in unbeobachteten momenten ja auch gerne an ohren und zwicken in lefzen udgl... und irgendwann reichts dem hund halt.
    dass kinder totgebissen werden, hängt dann aber meistens mit gestörten bzw. überaggressiven charakteren der hunde und/oder gewalttätiger erziehung zusammen.
     
  20. Dreamcatcher

    Dreamcatcher Gast-Teilnehmer/in

    oh ja, wie grausam. :(
     

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