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Wie wichtig ist euch eine work life balance?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von edelfee, 30 Mai 2011.

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Wie wichtig ist euch eine work life balance

Diese Umfrage wurde geschlossen: 14 Juli 2011
  1. Mir geht work life balance über alles. Dafür verzichte ich auch gerne auf karriere und einen guten j

    27,5%
  2. Mir ist work-life balance wichtig, aber auch mein job und meine berufliche weiterentwicklung. Wenn i

    52,5%
  3. Mir ist work-life balance wichtig, aber auch mein job und meine berufliche weiterentwicklung. Wenn i

    5,0%
  4. Für eine führungsposition bin ich auch bereit, meine work life balance in den hintergrund zu stellen

    2,5%
  5. Mir ist mein job am wichtigsten, ohne den gibt es keine work-life balance für mich. Für meinen job o

    7,5%
  6. Ich schaffe sowohl meine karriere als auch meine work life balance gut unter einen hut zu bringen

    12,5%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. edelfee

    edelfee Gast

    Ich habe das Gefühl, daß meine Generation (= 30 bis 40jährige) besonders schlimm ist, was die work-life balance angeht. Nämlich auch einstellungsmäßig. Da wird viel mehr als rande des herzinfarkts gehackelt, viel mehr überstunden, extreme flexibilität, ständige erreichbarkeit in kauf genommen und dann auch noch verteidigt und für normal angesehen. Und sie erwarten das auch von anderen. Zumindest mein eindruck.

    Die jüngere generation ist meiner erfahrung nach zum glück nicht mehr ganz so. die haben die work-life balance mehr im fokus. Als ich ende der 90er jus studiert habe gab es eine phase, wo absolventen 3 monate gratis beim anwalt gehackelt haben, damit sie überhaupt die chance auf eine konzipientenstelle hatten. Seit ich arbeite und viele leute kenne, die bei anwälten sind, ist dort eine arbeitszeit bis in die nacht (ohne überstunden bezahlt zu kriegen selbstverständlich) ganz normal. Das wird nicht nur hingenommen, sondern auch mit gruppendruck allen aufoktroyiert. Ein freund, der partner in einer großen anwaltskanzlei ist, hat sich letzte woche beklagt, daß die jungen alle nicht mehr bereit sind, so einen einsatz zu zeigen. Die wollen alle eine work-life balance haben. Sind die jungen endlich vernünftiger geworden als meine generation? Ich finde ja, daß wir als gesellschaft generell mehr den menschen, seine work-life balance und die familie in den fokus rücken sollten. Wird aber nur gehen, wenn die meisten das forcieren und wenn das ständig immer bereit und auf einsatz sein nicht mehr als normal, sondern als verrückt angesehen wird.

    Wie wichtig ist euch die work-life balance und in welchem alter (generationsmäßig) seid ihr? Umfrage folgt.
     
  2. atschi

    atschi Gast-Teilnehmer/in

    Ich werd morgen 38, fall also in deine Generation. Und ja, ich hatte mal eine Zeit, da war ich angefressen, dass ich Freitag ab 18 Uhr keine Kollegen mehr im Büro erreicht habe, wenn ich was gebraucht habe.:rolleyes:

    Ich hab damals so viel gearbeitet, das würde ich NIE wieder für kein Geld auf der Welt machen. Meine ganze Engergie ist in die Arbeit geflossen, ich hatte kein Sozialleben mehr und hab auch alle meine Freund so vernachlässigt, dass ich eigentlich keine mehr habe.

    Mir ist meine WL balance mittlerweile sehr wichtig wegen meiner Tochter und meiner Gesundheit. Die ganzen unbezahlten Überstunden (hatte bisher nur ALL in Verträge OHNE Zeitausgleich oder ähnlichem) gehen zulasten der Zeit mit ihr oder meinen Mann.
    Noch vor nicht ganz einem Jahr bin ich oft bis in den Abend im Büro gesessen und meine noch nicht mal einjährige Tochter hat geweint, weil sie mich so vermisst hat.
    Für mich persönlich war die Zeit so schlimm, dass ich schlussendlich gekündigt habe.
    Ich bin jetzt wieder schwanger, aber bei meinem nächsten Job schau ich schon darauf, dass ich nicht wieder endlos (gratis) Überstunden schieben muss. Lieber verdien ich weniger und hab auch was davon und vom Leben.
     
  3. edelfee

    edelfee Gast

    ja, ich bin aus dem absurden hamsterrad auch nach meiner schwangerschaft ausgestiegen. :) seither denke ich mir, ich muß eine meise gehabt haben. deshalb glaube ich auch, daß frauen das besser auf die reihe kriegen. weil sie durch eine karenz automatisch unterbrechen und sich mal aus dieser ganzen leistungsgesellschaft rausnehmen und sie von außen betrachten können. männer tun das viel zu selten und bleiben dann meist in dem rad hängen.
     
  4. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Bei mir war gegen Ende der Schwangerschaft der Knackpunkt, an dem ich erkannt habe, dass es so nicht mehr geht.

    Ich bin nach sehr mässiger schulischer Performence, im Rahmen meines Studiums, ein richtiger Leistungsmensch geworden, ich habe mich danach immer sehr über meine Arbeit und die daraus gewonnene Anerkennung definiert. Ich habe in meinem Umfeld eine wirklich steile Kurve hin gelegt ...

    Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass das Burnout nicht mehr fern war, dass habe ich schon lange vor der Schwangerschaft gespürt, aber hätte es mir nie eingestanden, das wäre gleichbedeutend mit einem gewissen Maß an Identitätsverlust gewesen. Alles was Du beschreibst, war für mich vollkommen normal und wurde gerne und bereitwillig geleistet, es hat mir ja auch Spaß gemacht, es ist ein wirklich phantastischer Job!

    Ich wurde also eher in eine Work/Life Balance gezwungen und bin heute noch sehr hin und her gerissen, vor allem weil ich mit den finanziellen Einbussen und der wirtschaftlichen Abhängigkeit die eben zwangsläufig Teil des Deals "Baby/Kleinkind" sind, emotional sehr schlecht zurechtkomme. Mein Gehalt, mein Konsum, dass war, oder ist für mich ein bisschen gleichbedeutend mit meinem Wert.

    Es gibt schon Tage, an denen ich denke, vielleicht sollte ich einfach wieder in dem Umfang arbeiten wie vor dem Kind, damit ich die gleiche Wertigkeit spüre. Dann gibt es wieder Tage, da bin ich so glücklich, dass ich den Druck nicht mehr in dem Umfang spüre.

    Da ich mich im Moment in einer für mich typischen Zwickmühle befinde, kann ich also für gar nichts stimmen. :eek:
     
  5. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Ging mir genau so, vor meiner Schwangeschaft war eine 50 Stunden Woche normal, manchmal sogar viel mehr. Mir hat meine Arbeit Spaß gemacht und ich habe sehr gut verdient. Trotzdem werde ich künftig ein paar Gänge zurückschalten, geht mit Kind auch gar nicht anders.
     
  6. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    sie hängen wohl so lange fest, bis sie schliesslich das BurnOut raushängt.
    Oder sie betäuben sich mit Substanzen und irgendwann, so mit 53, legt sie der erste Herzinfarkt flach.

    Zur Ausgangsfrage- ich bin gsd noch nicht wieder im Radl drin.
    Kann mir kaum vorstellen, dass ich da mit meinen jetzigen Erfahrungswerten und dem gesunden Abstand durch die Karenz, wieder so dermaßen reinkipp.

    Ich hab mich gesundheitlich schon mal kapputt geschuftet.
    Die Reha hat lang genug gedauert, dass die Erkenntnis, mit Ressourcen umsichtig hauszuhalten, tief genug gesickert ist..
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich habe mit 32 einen Schuss vor den Bug kassiert. Das reicht einmal und verändert die Prioritäten.
    Bezüglich der Unterschiede in den Altersklassen sehe ich es etwas differenzierter. Die "Schlimmsten" sind meiner Meinung nach die 40-50 Jährigen, weil sie merken, dass sie schon zu teuer sind und deshalb alles tun um nicht auf der Abschussliste zu landen.
    Die 30-40 jährigen wissen bereits, dass wenn sie ihre aktuellen Positionen verlieren, eher einen Abstieg machen.
    Und die Jüngeren wissen bereits, dass egal wie sie sich anstrengen, sie nie mehr in Verdienstregionen und Positionen kommen werden, wie die heute 40-45 Jährigen. Somit wären sie ja blöd, sich noch mehr anzustrengen ohne Chancen auf Benefits zu haben.

    Ausserdem hat sich auch das gesellschaftliche Bild geändert. Für die jetzt 30-40 jährigen war es noch ein Ziel einen fixen Posten zu haben. Die jüngere Generation wünscht sich oft eher einen freien Dienstnehmervertrag, weil die so genannten Vorteile einer Fixanstellung in vielen Firmen ohnehin nicht mehr da sind.
     
  8. lakritzchen

    lakritzchen Gast-Teilnehmer/in

    Naja die NL haben fast keine Fixen Angestellten mehr, somit tun sich die Leute dort schwer ein Haus/eine Wohnung zu kaufen. Weil damit man einen Kredit bekommt braucht man... eben eine unbefristete Arbeitsstelle.

    Ich war selbstständig vor 11 Jahren nie mehr wieder, da war Work Life Balance erst richtig schrott, denn 1 Woche nicht arbeiten=1 Woche kein Geld...

    Jetzt arbeiten GG und ich zwar auch viel aber wenn wir das Gefühl haben wir sind zu sehr im Hamsterrad, dan versuchen wir schon mal einen kurzurlaub.

    Sind beide 35+

    Obsidian, habe jetzt eine neue Stelle mit mehr verdienst... also muss nicht immer Abstieg sein, es kommt auch darauf an, ich verhandle inzwischen als Frau sehr tough, denn schliesslich ist es mein Geld und ich weiß was ich wert bin und für welches Geld ich arbeiten möchte.
     
  9. Amira

    Amira Gast

    Ich (42) arbeite und lerne (Ausbildung) fast Tag und Nacht, manchmal finde ich es sogar lästig essen und schlafen zu müssen, da es mich nur "wertvolle" Zeit kostet. :rolleyes:
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das ist richtig. Wobei ich merke bei meinen Studis, dass sie sowieso davon ausgehen sich nie eine eigene Wohnung/Haus leisten zu können, wenn die Eltern nicht zaubern.
    Dementsprechend düster sind jedoch auch die Familienplanungsthemen.

    Muss natürlich nicht immer sein und hängt stark davon ab, wie es vorher ist. Von 8 Exkollegen, alle zwischen 35 und 50, verdient einer mehr und alle anderen deutlich (20-40:wacky: weniger als im alten Job.

    @Edelfee: Keine Führungsposition ist es wert WLB ausser Acht zu lassen. Man gewinnt oder verliert keinen Führungposten, weil man im Urlaub erreichbar ist oder nicht ;)
     
  11. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    dann scheint dein körpereigenes Alarmsystem bereits totgeschalten zu sein...

    pass auf dich auf!

    So achtlos mit sich umzugehen, rächt sich früher oder später.

    dazu die buddhistische Sicht:

    "Sie setzen ihre Gesundheit aufs Spiel um Reichtümer anzuhäufen und benutzen dann das erworbene Geld, um ihre Gesundheit wiederherzustellen. Sie denken ängstlich in die Zukunft und vergessen dabei die Gegenwart, so leben sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft. Sie leben, also ob sie nie sterben würden, und sterben, ohne je gelebt zu haben".
     
  12. Goodie

    Goodie Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin 27 und habe immer zwischen 60 und 70 Stunden die Woche gearbeitet (angestellt war ich aber immer für 30 bis maximal 38,5 h), aber nicht, weil ich es wollte, sondern weil mir nichts anderes übrig blieb - als Angestellte im Einzelhandel ohne irgendeine Ausbildung bedeutet ein "nein", dass man heimgehen kann.
    Vor drei Jahren hatte ich einen schweren Verkehrsunfall, bei dem ich fast gestorben wäre. Seitdem bin ich im Einzelhandel berufsunfähig (ich kann nicht mehr so lange stehen, weil das Bein kaputt ist) und im Nachhinein betrachtet war der Unfall das beste, was mir passieren konnte - ich wär da anders nämlich nie rausgekommen. So bekam ich nach einem Jahr Krankenstand die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Bürokauffrau zu machen - die musste ich zwar abbrechen, aber nach meiner Karenz werde ich sie fortsetzen und dann hab ich hoffentlich endlich beruflich auch Perspektiven, ohne mich dabei völlig aufreiben zu müssen :)
     
  13. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin deine Generation und meine, daß die jüngere Generation sich in einem Entwicklungsschub befindet, was den Umgang mit Arbeit angeht. Ich möcht mich davon etwas inspirieren lassen und es gelingt mir auch. Auch unsere Elterngeneration lebte diesbezüglich in einer anderen Dimension, ich glaube die Nachkriegsgeneration braucht einfach ein paar Jahrzehnte, um sich zu einer hochentwickelten Arbeitsgesellschaft zu entwickeln, wir liegen derzeit (die jüngere Generation) relativ weit oben denke ich, obwohl ich doch noch einige Potenziale sehe, vor allem was den Umgang mit Ausbeutung angeht.

    Zu deinem post fällt mir die Bobo Szene ein

    http://aka.blogsport.de/2010/08/11/bobos-in-wien-und-in-berlin/
     
  14. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Ich gehöre gerade noch zu Deiner Generation und kann vieles bestätigen. War selber jahrelang in der Anwaltsmühle und habe diese schließlich verlassen, obwohl mich der Beruf immer gereizt hat (auch heute noch). Aber ich war nicht länger bereit, mich um 20 Uhr aus dem Büro zu schleichen mit der Hoffnung, dass es möglichst unbemerkt bleibt, ich wollte auch nicht jeden Urlaub mit Laptop und Handy "allzeit bereit" verbringen, nur weil mit die Kanzlei die "Partner-Karotte" vor die Nase hielt. Auch in meinem jetzigen Job waren anfangs 50+ Wochenstunden an der Tagesordnung, aber es war anders, ich bin viel gereist und konnte in Zeiten, wo wenig zu tun war auch díe ein oder andere Überstunde wieder abbauen und ich hab auch immer sehr gerne gearbeitet.

    Als ich schwanger wurde, hatte ich unendlich Angst um meine Position und am liebsten wäre ich nach der Geburt gleich wieder gekommen um ja nix zu verlieren. Geworden sind es dann 9 Stunden nach dem Mutterschutz und ich hätte nie gedacht, wie lässig dieses "Wenig arbeiten/viel Freizeit" sein kann, ich hab mich monatelang wie im Dauerurlaub gefühlt. Nach einem kurzen 30 Stunden Zwischenspiel arbeite ich jetzt (offiziell) 25 Stunden. Ich hab meinen alten Job zurück, was in dieser Zeit manchmal recht stressig ist und auch die ein oder anderen Heimarbeit bedeutet, ABER dafür hab ich genügend Zeitausgleichsstunden für einen genialen Sommer vor mir, den ich richtig genießen werde:cool:.

    Meinen Mann konnte ich mittlerweile auch überzeugen, dass Arbeit nicht alles ist, er hat seine Stunden auf 35 gekürzt und ist sehr happy damit. Finanziell gesehen tun uns die Kürzungen bei weitem nicht so weh als wie wir an Lebensqualität gewonnen haben. ´Ich könnte mir kein Leben ohne meinen Job (oder etwas vergleichbares) vorstellen, aber auch kein Leben mehr, das ich zu 80% meiner wachen Zeit im Büro oder auf irgendwelchen Konferenzen/Tagungen/Flughäfen verbringe....
     
  15. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Karriere hätte ich gerne. Also im Sinn von: angesehner Beruf, interessante Tätigkeit, wichtige Entscheidungen treffen können, halbwegs verdienen.

    Aber eines hab ich mir vorgenommen, seit ich Kinder habe: Ich arbeite sicher nicht gratis bzw zu einem minimalen Stundenlohn - wenn man sich diese super Verträge anschaut, wo man toll für 40h oder 20h bezahlt wird, aber gratis Überstunden schieben soll, dass man im Endeffekt pro h weniger verdient als mit einem "normalen" Gehalt :eek: -, nur um irgendeiner Idee von Karriere zu entsprechen.

    Ich glaube sowieso nimmer dran, dass ich irgendwann einen fix angestellten, gut bezahlten 30-40h-Job mit voraussehbaren Asrbeitszeiten kriege.
    Drum werde ich halt die zweifelhafte Freiheit freier Dienstverträge dazu nutzen, mir meine Zeit halbwegs einzuteilen und jedenfalls für jeden Akt, den ich auch nur ansehe, Geld zu verlangen.

    Einem Arbeitgeber, der mich anständig bezahlt und behandelt gegenüber wäre ich sicher ein sehr loyaler Dienstnehmer und auch bereit zu Überstunden. Aber sicher nicht unbezahlt.
    Und die blöden all-in Verträge können sie sich alle an den Hut stecken :grrbrr:, da leb ich lieber von halb so viel Geld und seh noch was von meiner Familie.
     
  16. lina.kurbel

    lina.kurbel Nicht alles, was glänzt, ist Gold.

    2. Antwort. Ich bin 42 und akademisch (ausge-)bildet, mit Diss. Gäbe es ein für mich brauchbares Aussteigermodell, tät ich das machen. Bin derzeit genervt und ausgebrannt von der Arbeit.
     
  17. fuzzyduck01

    fuzzyduck01 Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin wohl eine Generation darunter, werde bald 30, und nehme meine wlb ziemlich wichtig.
    Allerdings bin ich kein sehr ehrgeiziger Mensch, und Karriere war noch nie ein Thema. Ich arbeite, um zu leben, und hatte bisher immer sehr viel Glück mit meinen Jobs. Der Verdienst war immer der Arbeit entsprechend, kein All-in-Vertrag, Überstunden sind zwar angefallen, aber es war immer auch Zeit diese wieder auszugleichen.

    Mit ist mein Erleben eindeutig wichtiger als arbeiten gehen, ich arbeite jetzt 30 stunden, und die sehr gemütlich ohne großen Druck, dafür mit ziemlich abwechslungsreichen Aufgaben, aber ohne Aufstiegchancen und das passt für mich. Mehr würde ich nur aus großer Geldnot heraus arbeiten gehen.
     
  18. maribah

    maribah Gast

    Ich werd heuer 40 und work life balance ist mir extrem wichtig.

    Ich bin eine latente workaholic, kann mich Tag und Nacht in was reinarbeiten und vergesse dann menschen und soziale Verpflichtungen rundherum. Würde das in der Form aber nie mehr wieder machen.

    Heute arbeite ich (also nach der Karenz wieder und zwar sehr gern) um mein eigentliches Leben zu finanzieren. Und ich hab einen Arbeitgeber bei dem der Austausch noch stimmt. Wird Mehrleistung erforderlich, dann bekomm ich im Gegenzug auch mal eine Vorstellung verwirklicht.

    Dabei hilft mir, dass ich berufsbedingt auch viel mit Menschen zu tun habe, die im Lohnsklaventum drinstecken und ich hab über die Jahre daher eine ganz starke innere Abwehrhaltung dagegen entwickelt, sich für Karriere quasi verkaufen zu müssen,
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ich musste aufgrund von mobbing gegen mich vor einigen jahren unfreiwillig meine arbeitszeit kürzen.
    heute bin ich froh drum - denn es bring eine ungeahnte lebensqualität, v.a. jetzt mit dem umzug in ein haus mit garten.

    @TE
    ich teile deine einschätzung der jüngeren generation.
     
  20. Samson

    Samson Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin zwar die Generation darunter, aber auch ich war in dieser Arbeitsspirale gefangen :eek:.

    Unzählige Überstunden jedes Monat, täglich bis zu 3 Stunden im Auto verbracht um meinen Arbeitsplatz zu erreichen (am Beifahrersitz ist natürlich der Laptop gelaufen), tagelang auf Geschäftsreisen im Ausland, immer und überall erreichbar,.....

    Knackpunkt war dann bei mir vor ca. 2,5 Jahren als eine Kollegin von mir mit der ich eng zusammengearbeitet habe ein Burn out hatte. Ich habe damals ihren "Verfall" hautnah miterlebt und das hat mir sehr zu denken gegeben.

    Ich habe dann damals mein Leben radikal geändert: neuer Job in meiner Nähe, kaum Überstunden, kaum Geschäftsreisen und ein Chef dem die work-life balance seiner Mitarbeiter wichtig ist.
    Finanziell gesehen musste ich zwar eine kleine Einbuße hinnehmen, dass ist aber nichts gegen das MEHR an Lebensqualität.
     

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