1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Wie weit soll der Staat jeden einzelnen Unterstützen?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von ewolin, 17 Juni 2011.

  1. ewolin

    ewolin Gast-Teilnehmer/in

    Hallo

    Ich würde gerne wissen was ihr so denkt inwiefern der Staat jeden einzelnen Bürger helfen soll?

    Wie weit soll es mit Arbeitslosengeld, Wohnbeihilfen, Sozialhilfen etc. gehen?
    Wie weit sollte der Staat einem helfen, damit der Bürger es sich nicht zu gemütlich macht und auf seiner faulen Haut auf Staatskosten lebt?

    Wenn man Geld sparen müsste in welcher Branche könnte man Sparmaßnahmen setzen, welche Branchen haben die meisten Kosten?
     
  2. Goodie

    Goodie Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde unser System prinzipiell recht gut, würde die Leistungen aber an mehr Bedingungen knüpfen - für AMS-Leistungsbezieher 4 Std. täglich kontrollierte Jobsuche und für Sozialhilfe-Empfänger 4 Std. täglich gemeinnützige Arbeit wie Straße kehren, Müll aufsammeln usw.

    Sparen könnte der Staat sehr viel, wenn nicht so viele Früh- und Berufsunfähigkeitspensionen bewilligt werden würden (in Sachen Berufsunfähigkeitspension hat eh schon ein Umdenken stattgefunden und es gibt neue Regelungen, aber die vielen ungerechtfertigten Frühpensionen kosten viel Geld).
     
  3. Blaufrosch

    Blaufrosch Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin mir da sehr unsicher. Ich hänge durchaus dem Leistungsgedanken an - also wer etwas tut, sollte davon profitieren.
    Andererseits leben wir in einem so reichen Land mit so hoher wirtschaftlicher Wertschöpfung, daß wir uns ein System erlauben können, das alle Menschen auffängt und ihnen eine würdevolle Nothilfe ermöglichen könnte und sollte.

    Ich würde eine voraussetzungsfreie Grundsicherung für alle nicht blöd finden, die dann andere Sozialleistungen ersetzen könnte - das würde durch das einfachere System zu Einsparungen führen, und mehrfache Zuwendungen vermeiden. Dann gibts halt nur einmal die Grundsicherung für alle gleich, und sonst keine Beihilfen. Es wäre für alle durchschaubarer, wer was bekommt.

    Die Grundsicherung sollte so hoch sein, daß die Lebensbasis ohne Luxus abgesichert ist. Wer sich mehr vom Leben erwartet, kann dann noch dazuverdienen, was er möchte. Die Lohn/Einkommenssteuer würde ich mir niedriger wünschen, Konsum- und Vermögenssteuern höher - was ein eindeutiges Signal in Richtung Leistungsförderung wäre.

    Sämtliche Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollten völlig kostenlos sein, auch inklusive Lernmaterialien und alles was es so an Bastel-Essens-Veranstaltungsbeiträgen gibt. Das wäre dann quasi die Grundsicherung für Kinder - aber keine Extra-Geldzuwendungen für Kinder, als das, was es jetzt schon gibt.
     
  4. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Das erhält jeder, egal ob er arbeitet, oder nicht.

    Dann kann man sich den ganzen Verwaltungskropf und unzähligen Gesetze mit Tausenden von Bedingungen und ewigen Diskussionen und Überprüfungen wegsparen.

    Das Grundeinkommen sollte gleichzeitig die Pension ersetzen, damit ist es auch leicht finanzierbar.

    Die Krankenversicherung sollte ebenfalls steuerfinanziert sein.
    Somit hat man dann alle Sozialversicherungsabgaben auf Null gesenkt.

    Gegenfinanziert wird das u. a. über eine höhere Mehrwertsteuer und die Streichung sämtlicher Subventionen aller Art.

    Und Arbeit sollte mit einem Einheitssteuersatz (Flat-Tax) besteuert werden, ohne irgendwelche Möglichkeiten zur Steuerabsetzung. Damit kann man sich die ganzen Finanzämter usw. sparen.
    Und die Reichen können sich nicht mehr arm rechnen.
    So erreicht man effektiv eine gerechtere Besteuerung und auch eine Gegenfinanzierung fürs Grundeinkommen.

    Für eine Volkswirtschaft absolut werlose und nutzlose Dinge wie Sozialgerichte, Steuerberater und viele Anwälte bräuchte man nicht mehr.

    Ergebnis:
    - Extreme Verschlankung des Staates und der Verwaltung.
    - keine Bürokratie mehr
    - Jeder bekommt genug zum Überleben, alles andere muss erarbeitet werden.
    - Arbeit lohnt sich, da geringe Belastung.
    - Arbeitsanreiz ist ebenfalls da, wenn man mehr will, als nur auf geringem Niveau leben.
    - Extrem hohe Wettbewerbsfähigkeit dank weggefallener Lohnnebenkosten, daraufhin ein Boom der Arbeitsplätze und der Wirtschaft und damit sprudelnde Steuereinnahmen.


    So in der Art (sehr vereinfacht dargestellt) stelle ich mir das vor.
     
  5. Mama0409

    Mama0409 Gast-Teilnehmer/in

    Auch wenn ich mich, wie so oft bei dem Thema, in die ärgsten Nesseln setze, möchte ich dennoch was dazu sagen:

    Und zwar:

    Es ist gut, dass es Leistungen wie ALG, Wohnbeihilfe und dergleichen gibt ABER, es ist nicht richtig, einem, der NICHT arbeiten gehen WILL Geld in den Allerwertesten zu stecken! Früher oder später kommt hier das Argument DER MUSS ABER AUCH ESSEN...tja, dann soll er arbeiten gehen!

    Auch find ich, wenn ich die Arbeit die ich machen will nicht bekomme, dann muss ich halt meine Prioritäten runtersetzen, aber arbeiten gehe ich!

    Ich bin sogar Putzen gegangen bei älteren daheim, und das war bei gott nicht immer lustig, wenn man ein angsch**** Klo putzen muss.

    Leider werden diese Sozialleistungen sehr häufig ausgenutzt, und nein ich schimpfe hier nicht auf Ausländer (wie mir schon das ein oder andere mal vorgeworfen worden ist), sondern auf ALLE die einfach nur zu faul sind um arbeiten zu gehen!!!

    ich würde einem jedem der einfach nur zu faul ist um Arbeiten zu gehen das Geld streichen...die gehen schneller arbeiten als man überhaupt noch was drüber sagen kann!!!


    So und nun steinigt mich, mir ganz gleich!!
     
  6. bluegrass

    VIP: :Silber

    Ich bin auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
     
  7. Toffee

    Toffee Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt nicht soviele Arbeitsplätze wie benötigt, es gibt Jobs mit denen du dir nicht einmal ein annähernd Menschenwürdiges Leben ermöglichen kannst, Arbeitsgeber die dich bluten lassen würden für einen Hungerlohn, etc. Aber wenn du dir dann auch nicht zu schade dafür wärest einfach auf einer Raststation zum Beispiel die Toiletten zu säubern, weil du in deinem Beruf keinen Arbeitsplatz findest, machen wir das. Oder du gehst nach Indien, dort gibt es genug Jobs die du machen kannst wenn hier Arbeitsplatzmangel herrscht.

    *Ironie off*

    Mal andere Frage: Du warst putzen bei älteren Damen? Und wieviel Steuern hast du abgeführt? Mir ist unser System wesentlich lieber als dein Vorschlag. Es wird eh schon viel zu viel aus den USA kopiert, danke nein deren System brauch ich nicht. Die anscheinend auch nicht sonst würden sie nicht anfangen die Sozialsysteme aus Europa einzuführen wenn es sich sooooo bewährt hat. Klar sollte abgespeckt werden aber so wie du es siehst und wie du es machen würdest, müsstest du noch mit 70 bei älteren Damen putzen gehen da du schwarz gearbeitet hast und null Pensionsbeiträge eingezahlt hättest. Ob diese Arbeit mit 70 noch so lustig ist, naja.
     
  8. Mama0409

    Mama0409 Gast-Teilnehmer/in

    Ehrlich?? Bevor ich gar nix mach, würd ich sogar das machen! Weil sogar das Raststättenkloputzen wird an die Pension angerechnet, ALG nicht!

    Und wenn die, die zu faul sind schon was bekommen, dann wirklcih nur das, was sie brauchen zum Leben, Wohnung und wirklich wichtige Dinge!!!

    Aber es gibt genug die bekommen mehr als einer der arbeiten geht und machen sich ein schönes Leben!! Und sowas ist nicht fair!!
     
  9. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

  10. mauki24

    mauki24 Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde das die Löhne erhöt werden müßten, denn wenn man denkt bin ich für 500 Euro arbeiten gegangen und andere bekommen 700 Euro Mindestsicherung, da stimmt doch was nicht.

    Im Büro bekomm ich für die 20 Stunden 600 Euro Brutto, Arbeitslosen habe ich mehr bekommen.

    Dazu kommt noch das ich wegen der Arbeit eine Kinderbetreuung brauche die im Monat 300 Euro kostet für 2 Kinder.
    Als bleiben 200 Euro übrig, die wiederum vertankt werden.

    Wäre ich zu Hause bräuchte ich nicht so weit Aurto fahren, hätte die Kids zu Hause und mehr Geld zum ausgeben.


     
  11. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ich schließe mich den beiden Vorrednern bezüglich des bedingungslosen Grundeinkommens an.
    Allerdings soll sich das Grundeinkommen etwa auf Niveau der Mindestsicherung bewegen, sodass noch ein Anreiz da ist, zu arbeiten.

    Ganz schlimm finde ich die steirische Regelung der Mindestsicherung. Dagegen lebt man nach deutschem Hartz4 ja im Paradies (und ich fand diese Regelung schon ziemlich arg)
    Praktisch völlige Enteignung, bevor man sie beziehen darf (ich glaube, 3000€ Ersparnisse sind erlaubt), nach 6 Monaten Bezug kommt bei Besitz einer ETW der Staat ins Grundbuch (Hartz4: Besitz einer angemessen großen Wohnung erlaubt) sowie Sippenhaftung unter nahen Verwandten.

    (Diese Sippenhaftung wird übrigens auch beim Pflegegeld praktiziert - finde ich genauso schlimm. Aber das ist jetzt OT.)

    Diese Regelung sorgt dafür, dass Menschen, die einmal Mindestsicherung beziehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr herauskommen. Finde ich wirklich eine Schande für ein reiches Land wie Ö.

    LG,
    Glueckskatze
     
  12. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Doch, Arbeitslosengeldbezug wird auf die Pension angerechnet.

    LG,
    Glueckskatze
     
  13. Mama0409

    Mama0409 Gast-Teilnehmer/in

    Achso?? Ist des Neu? Ich hab des noch nie gehört!

    Frechheit, das Karenz net angrechnet wird...aber völlig OT


    Ich bin trotzdem der Meinung, einer, der nie in den Topf eingezahlt hat, hat nicht das Recht das er aus dem Topf was bekommt, ist meine Meinung und ich steh nach wie vor dazu!!!
     
  14. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ich hab gerade gegooglet, weil ich mir auch nicht sicher war:
    http://www.ams.at/sfa/14666_14681.html#frage9

    LG,
    Glueckskatze
     
  15. Toffee

    Toffee Gast-Teilnehmer/in

    Klar läuft auch hier in Österreich einiges schief aber es gibt gar nicht soviele Arbeitsplätze wie benötigt. Dann gibt es Arbeitsplätze wo du sowenig verdienst, dass du nachher in Pension gar nicht davon leben kannst und brauchst wieder staatliche Hilfe. Meine Mutter hat 15 Jahre diese Arbeit gemacht. Sie ist 52 und kann nicht länger als 2 Stunden stehen, die Arme nicht höher als bis zu den Schultern heben, nicht mehr als 2kg pro Hand tragen und muss auf alle viere um vom Boden aufzustehen. Sie ist kaputt. Das würdest du auch nicht machen ohne kaputtzugehen. Dann wartest du auf eine Invaliditätspension die dir die blöden Politiker nicht geben da du ja nicht Invalide bist aber ein Sesselfurzer aus der BH schon. Bist angewiesen auf Beihilfen und dann kommen auch noch solche wie du daher und sagen, dass man alles machen muss um nicht auf des Staates Tasche zu liegen.
     
  16. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Und was ist dann z.B. mit Behinderten? Die sollen verhungern?
     
  17. Mama0409

    Mama0409 Gast-Teilnehmer/in

    Nicht böse sein, aber hast du gelesen was ich geschrieben habe?? WENN JEMAND NICHT ARBEITEN GEHEN WILL, nicht wenn er nicht kann!!!


    Und das KBG-Bezug auch angerechnet wurde, wusste ich auch nicht, also entschuldigt bitte!
     
  18. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Pro Kind werden Dir übrigens 4 Jahre für die Pension angerechnet.
     
  19. Mama0409

    Mama0409 Gast-Teilnehmer/in

    Ich meine damit die, die zu faul sind!!

    Mein Schwager hat nie was gearbeitet, bekommt aber dennoch Notstandshilfe! Und das, obwohl seine Frau nicht schlecht verdient!!!


    Aber lassen wir es jetzt, ich werd mich nicht mehr zu diesem Thema äußern, weil es immer auf das selbe rausläuft!!! Außerdem muss i los, in die Arbeit :)

    Schönen Tag euch allen!!
     
  20. mauki24

    mauki24 Gast-Teilnehmer/in

    Pension hin oder her, seien wir uns doch mal ehrlich, für uns bleibt eh nix mehr für die Pension.
    Wenn du nicht selber was sparst bekommst eh einen Dreck, also ich denke das wir entweder keine oder eine Mindestpension bekommen von der wir in 20 Jahren sicher nicht mehr leben können.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden