1. Reden wir miteinander ...

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wie ticken rechtsanwälte?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von bambina, 26 September 2008.

  1. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    und zwar speziell dann, wenn sie einen offenkundigen mörder, einen besonders grausigen und abartigen, als mandanten haben?

    kann mir das jemand erklären?
     
  2. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    Geld und Profilierungssucht spielen meiner Meinung nach die größte Rolle. Es geht außerdem nicht darum, ob ein Mandant Recht hat oder nicht, sondern darum, dass jeder Angeklagte ein Recht auf Verteidigung hat. (Straf-)Recht hat mit Gerechtigkeit nicht (viel) zu tun.
     
  3. schneeeule

    schneeeule Gast

    Hmmm, wie sich das mit ihrem Gewissen vereibaren lässt ist mir schleierhaft, wobei Rechtsanwälte oft deswegen solche Leute verteidigen, weil sie nicht darauf verzichten wollen, dass sie zahlen sollen. Denn wenn ein Rechtsanwalt sein Mandat niederlegt, kann er den Mandanten nicht zur "Kassa bitten".
    Aber eine andere Erklärung fällt mir da auch nicht beim besten Willen ein...:kopkra:

    glg, schneeeule
     
  4. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    ja, aber wie kann man jemanden verteidigen wollen, von dem man weiss, dass er schuldig ist.
    schuldig, ein extrem grausames, bestialisches verbrechen begangen zu haben.

    ich klammere jetzt extra so taten wie betrug etc aus, da hätte ich persönlich, auch wenn "mein" mandant noch so wilde dinge gemacht hätte, kein problem damit, ihn zu verteidigen.
     
  5. susal13

    susal13 Gast

    Geld stinkt nicht Bambina und so kommen Anwälte an die Öffentlichkeit ,auch wenns negativ ist,aber es ist Werbung:rolleyes:
     
  6. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    naja, mag sein.
    ich kanns trotzdem nicht verstehen.
     
  7. midsummer

    midsummer Gast-Teilnehmer/in

    vielleicht denkt er aber auch außer der Kohle noch an das arme Stück Menschlein, dass noch in der Person vorhanden ist.
     
  8. susal13

    susal13 Gast


    Ich auch nicht!FÜr manche ist es halt nur eine Arbeit, die wollen Geld machen und wenns über Leichen gehen,ist das egal!
     
  9. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    uff, das überzeugt meine vorstellungskraft...und zwar in jeder hinsicht.
     

  10. ich glaub, das verstehen viele nicht ...

    ihr könnt euch sicher alle noch an die geschichte mit meinem cousin erinnern? ihr anwalt hat sie als armes hascherl hingstellt, hat es irgendwie geschafft, dass ihre krankenakte nicht als beweis hergenommen werden darf ...

    und mir kommt vor, diesen anwalt hab ich bis jetzt immer nur mit neg. schlagzeilen in verbindung gelesen ...

    aber warum solche das machen? vor allem: glaubt so einer seinem mandanten wirklich??
     
  11. sane

    sane Gast

    `

    Ich denke, die können sich zuerst einmal gut abgrenzen und sehen das ganze nur als "Fall". Und in dem Moment, wo man sich abgrenzen kann, ist es egal, wen man verteidigt. Ich kann es schon verstehen (aber nur schwer erklären)
     
  12. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    darum gehts mir aber nicht alleine.
    wie kann ich, ohne rot zu werden, fakten leugnen und im grunde anstreben, dass ein derartig gefährlicher mensch auf freien fuß kommt?
     
  13. sane

    sane Gast

    ich denke, da geht es ums "Geschäft", eine Arbeit möglichst gut zu erledigen. Ich würde auch versuchen, das beste aus meinem Fall herauszuholen - und wenn man sich abgrenzen kann, sehe ich darin kein Problem.

    (aber genau aus solchen Ueberlegungen heraus habe ich letztendlich das Jusstudium abgebrochen, ursprüngl. wollte ich Strafverteidigerin werden)
     
  14. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    Irgendjemand muss es ja machen. Wenn's der eine nicht macht, macht's der andere. Und für den, der 's macht, ist es eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Wenn die für ihn aufgeht (öffentlichwirksamer Fall, PR, Kohle etc.), dann übernimmt er den Fall. Da steht mehr das "Gewinnen", der Erfolg, im Vordergrund als das Unrechtsbewusstsein.
     
  15. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    hm, ja, wahrscheinlich bin ich zeitweilig etwas naiv.
     
  16. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    einfach nicht abgebrüht genug ..... ist ja immerhin eine positive, nette Eigenschaft ;)
     
  17. morty

    morty Gast-Teilnehmer/in

    du spielst auf einen aktuellen fall an!?

    ich könnt es mir nicht vorstellen. allerdings übernimmt sicher nicht jeder anwalt so einen fall freiwillig. wenn sich der angeklagte keinen anwalt leisten kann/will wird ihm glaub ich ein pflichtverteidiger zur seite gestellt und das sind junganwälte die froh sind irgendeinen fall zu haben.
    bitte korrigiert mich wenn das nicht richtig ist.
     
  18. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe einmal einen Anwalt danach gefragt.
    Er sagte mir, dass es das Rechtsbewusstsein ist, das hier Motivator ist.
    Rechtsanwälte sind davon überzeugt, dass ein Gerichtsverfahren in jeder Hinsicht dem Recht entsprechen sollte und dass jeder Angeklagte das Recht auf Verteidigung habe. Somit vertreten sie weniger den Angeklagten, als dass sie dem Anspruch der Justiz auf ein korrektes Verfahren in jeder Hinsicht nachkommen wollen.

    Die Schuld oder Unschuld des Angeklagten wird hintangestellt, ebenso die "Qualität" ihres Verbrechens. Es gilt, dass jeder Mensch das Recht auf ein faires Verfahren hat.

    Natürlich grenzen sie sich von dem Verbrechen und dessen Grausamkeit ab und schützen sich vor der Persönlichkeit des Tatverdächtigen.
     
  19. smalltalk

    smalltalk Gast-Teilnehmer/in

    Das trifft es ganz gut...
    Ich hätte nur ein Problem eine Verteidigung zu übernehmen, wenn ich das Vergehen/Verbrechen für schlimmer erachte als der Durchschnittsmensch!
     
  20. Q

    Q Gast

    Danke, super Formulierung.

    Und das ist auch gut so, dass sie das sehen, denn die Schuld oder Unschuld eines Menschen wird bei uns eben durch ein Gerichtsverfahren festgestellt und nicht durch Vorverurteilung durch den Mob und seine Gazetten.

    An Bambina hätte ich die ganz konkrete Frage: Wie stellst du dir die Alternative vor? Stellen wir den ohne Verfahren und ohne weiteres Federlesens an einen Pranger und lassen ihn von der anwesenden Meute unter lautem Gejohle lynchen? Oder schicken wir ihn nach einem mit Folter erpressten Geständnis in einen Gulag nach Sibirien? Oder machen wir gleich gar kein Verfahren und stecken wir ihn in einen Käfig unter einem Wellblechdach in Guantanamo Bay auf Kuba? Oder was sonst, wenn er kein faires Verfahren mit Verteidigung haben darf, weil du vor jedem Anwalt ausspuckst, der ihn verteidigt? Oder vielleicht auch gleich vor einem Richter, der sich mit dem Fall überhaupt beschäftigt?
     

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