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Wie oft habt ihr euch "neu erfunden"?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mcw, 6 November 2011.

  1. mcw

    mcw Gast

    Sei es in Bezug auf Styling/Vorliebe für bestimmte Farben/Schnitte, persönliche Interessen, Weltanschauungen, Ideale, Ziele und natürlich auch Charaktereigenschaften - wie oft habt ihr euch da grundlegend verändert, eventuell sogar bewußt neu erfunden? Gab es nachvollziehbare Auslöser, oder war es einfach die Lust an Neuem?
     
  2. mo-mo

    VIP: :Silber

    eigentlich findet sowas in je, mal größerem oder kleineren, ausmaß tagtäglich statt.
    mal sind es wahrträume, die das unterbewußte bewußt machen, erkenntnisse, begegnungen, erfahrungen, mal schockerlebnisse.
    selten zufriedenheit und faulheit.
     
  3. bergie

    VIP: :Silber

    Bewusst kann ich mich nur an einmal erinnern.
    Nachdem ich in der Schule eher die finanziell arme, oberg'scheite Außenseiterin gewesen bin, die noch dazu als enorme Spaßbremse galt, startete ich zu Studienbeginn unter alles neuen Leuten total neu durch. Begann zu rauchen und zu trinken und auszugehen, sagte, ich würde "Lisa" heißen, während ich in der Schule immer nur "Lisi" genannt worden bin und galt plötzlich als gern gesehener Partygast, weil ich sooo witzig war. Die Haare trug ich zuvor lang, danach raspelkurz.
    Einige Jahre blühte ich direkt auf, weil mir das so gefehlt hatte, dass ich beliebt war.
    Dann merkte ich schon auch die Oberflächlichkeiten meiner sogenannten neuen "Freunde" und auch meine.
    Witzigerweise war ich aber als Jugendliche, als eben Außenseiterin, interessierter und engagierter als dann als lebenslustige junge Erwachsene, da ging bei mir alles nicht sehr tief.

    Als ich dann mein Leben langsam zu dem umstellte, wie es heute ist, ging das aber eher unbewusst vonstatten.
     
  4. ellela

    ellela Gast

    Mir fallen ca. 3 wirklich Brüche ein. In denen ich sehr viel verändert habe.
    Die Geburt meiner Tochter rechne ich da aber noch gar nicht mit.

    Und halt viele fließende Veränderungen so nebenbei.
     
  5. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich hatte vier große Phasen des Neuerfindung, mit vielen Nuancen dazwischen. Wovon drei eigentlich der Persönlichkeitsentwicklung zu zu ordnen sind und die aktuelle ist meine Neupositionierung als Mutter, work in progress sozusagen. Ich gaube nicht das man je fertig ist.

    Ich muss jetzt an das Lied von Aimee Mann denken! Wise up :love:
    It´s not going to stop, till you wise up.
     
  6. barbamama101

    barbamama101 Gast-Teilnehmer/in

    ich erfinde mich eigentlich ständig neu, brauche die veränderung und das ausprobieren.

    aber eine wirklich einschneidende veränderung war wohl, als ich vor 6 jahren innerhalb eines jahres 30 kg abgenommen hab, davon 25 in den ersten 6 monaten, da haben mich viele die mich länger nicht gesehen haben gar nicht mehr erkannt weil sich dadurch natürlich auch mein stil komplett geändert hat.

    mittlerweile sind die leute gewöhnt, dass ich selten längere zeit gleich aussehe ;)
    diesen sommer hab ich nach 12 jahren dunklen haaren (aber ständig wechselden frisueren) den schritt zu platinblond gewagt :D die reaktionen waren köstlich *g*

    die größte persönlichkeitsentwicklung hab ich sicher seit der geburt meine tochter durchlaufen und ansonsten immer wieder mal positives und negatives das einen nachdenken und reflektieren lässt und somit verändert...
     
  7. claire74

    claire74 Gast

    Persönlich, beruflich, charakterlich und Weltanschauung - also ich brauch mich nicht neu erfinden, bin so wie ich bin und immer schon gewesen bin und zufrieden.

    Die Haarlängen variieren, meistens lass ich sie mir wachsen, dann gehen sie mir am Nerv und sie sind wieder ab - das Spiel hab ich seit Jahren. Haarfarben sind immer gleich, bei der Kleidungsfarben bin ich seit einer Farbberatung mutiger geworden und greife jetzt lieber in die Farbkiste.

    also nix wirklich neu erfunden
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    zwei bis dreimal. Ich kann es deshalb nicht so genau sagen, weil die letzte "Neuerfindung" länger gedauert hat und ich mir nicht sicher bin, ob es eine oder zwei waren.

    Das erste Mal nach Studienende, durchaus bewusst und gesteuert mit klarem Plan.

    Das zweite Mal nach einer gröberen Krise. Bewusst, aber nicht gesteuert.
     
  9. lo-la

    lo-la Gast-Teilnehmer/in

    Naja, an sich verändere ich mich ständig irgendwie im Kleinen. Zwei größere Brüche kann ich bisher doch ausmachen.

    Ein größerer Bruch war Anfang 20, erstens Mal war wohl ein Grund, dass ich vom Land, meinem konservativen Elternhaus in die Stadt in eine Studenten-WG gezogen bin. Dann habe ich auch eine schmerzhafte Krankheit erlitten, die mir einiges an Kraft gekostet hat. Das war ein sehr langer, schmerzhafter Prozess ... ich war vorher sehr strebsam, ehrgeizig, egoistisch, alternatives hab ich belächelt, alles genau durchgeplant, sehr karrierebedacht ... Ein langer Krankenhausaufenthalt und eine zuerst nicht erfolgreiche Schmerztherapie haben dann ein ziemliches Umdenken in mir ausgelöst. Ich wurde auf einmal sehr alternativ. Hab mich in der Zeit darauf sehr viel sozial engagiert, wurde ein sehr sanfter, hilfsbereiter, feinfühliger und andersdenkender Mensch. Auch hab ich plötzlich die Künstlerin in mir entdeckt (vorher waren für mich nur Hardfacts interessant) ... Schauspielunterricht, Fotografie, Zeichnen, Gesang ;) Total aufregende Zeit im Gegensatz zu der doch sehr faden, ereignislosen Zeit früher. Gut, das Studium hat sehr gelitten aber irgendwann bin ich dann doch selbst fertig geworden.
    (hab aber immer gearbeitet nebenbei um mir das zu finanzieren... halt irgendwas, von Möbelhaus und Bäckerei bis Fotografie und Aktmalerei :D ) Hatte in dieser Zeit auch viele Männergeschichten, also ganz wenig one-night-stands, aber viele Gspusis, die eben nur solang interessant waren, bis jemand interessanteres kam.

    Ich hab dann meinen Mann kennengelernt und irgendwie hat er mich dann schon geerdet. (Gut, dieser Prozess hat sicherlich schon vorher begonnen!). wir waren lange Zeit zusammen, ohne zusammengewohnt zu haben, aber ich hatte nicht mehr das Bedürfnis nach irgendwas/-wem anderem. Er war einfach der Richtige. Ich hatte dann auch einen verantwortungsvollen Beruf, gar nicht so alternativ, wie ich mir das dann in den Mittzwanzigern vorgestellt hab :D ... fast spießig. Habe mir ein bissi von meiner Strebsamkeit von früher zurückgeholt.

    Irgendwann haben wir beschlossen zu heiraten und Kinder zu kriegen und ich hätte mir vorher nie vorstellen können, mir so sicher zu sein, war ich doch recht wankelmütig ein paar Jahre zuvor, also haben wirs einfach mal probiert :) Meine Einstellungen sind zwar immer noch eher alternativ, aber ich sehe vieles nicht mehr so extrem... bin einfach viel relaxter, zufriedener und fühle mich angekommen.

    Was solls ... ich finds super, wie mein Leben bisher verlaufen ist, sehr abwechslungsreich und mir fehlt es an nichts!
     
  10. Goodie

    Goodie Gast-Teilnehmer/in

    Bei mir gingen die Veränderungen immer mit großen Umbrüchen in meinem Leben einher und liefen eigentlich größtenteils umgesteuert ab:

    1. Mit 19/20 durch die Geburt meines ersten Kindes. Das waren eigentlich mehrere direkt aufeinanderfolgende Umbrüche - das Mutter werden an sich, das leben mit einem schwer kranken Kind und dessen Tod. Da hab ich einen großen Brocken an Naivität und Unbedarftheit verloren und bin generell "erwachsener" geworden.

    2. Die Scheidung von meinem Ex-Mann nach sieben Jahren von Gewalt geprägter Beziehung mit 22. Durch die Loslösung bin ich aufgeblüht und auch sowas wie Selbstbewusstsein hab ich langsam wieder aufgebaut.

    3. Der schwere Verkehrsunfall, bei dem ich beinahe gestorben wäre mit 24. Das hat eine große Veränderung ausgelöst, weil das plötzliche direkte Bewusstsein meiner Endlichkeit anscheinend eine Art Schalter umgelegt hat - ich bin egoistischer geworden (als Mensch, der immer allen alles recht machen wollte), hab begonnen fortzugehen und zu feiern, beim feiern zu trinken usw., also einfach zu leben (was ich darunter halt damals verstand). Zudem hatte ich meine persönliche "sexuelle Revolution", hab mich echt arg aufgeführt und meine bisherige Männeranzahl (2) vervielfacht. :eek: Profitiert hab ich aber davon und tus auch heute noch. Und nicht zu vergessen die Neuorientierung aufgrund meiner teilweisen berufsunfähigkeit.

    4. Die Geburt meines zweiten Kindes mit 27 - da steck ich jetzt gerade drin und bin dabei, mich als Mutter zu positionieren, mich nach ein paar wilderen Jahren wieder zu erden und die Prioritäten neu zu ordnen.
     
  11. mcw

    mcw Gast

    goodie - sehr berührend und bewegend. und man kann nur ansatzweise erfassen, welch zäher überlebenswille in dir sein muß und dich bis zu diesem punkt gebracht hat, an dem du jetzt bist. und das ist das einzige was zählt, dass die positiven kräfte in dir immer stärker waren als alles andere und darauf kannst du bauen, auch in deiner neuen "rolle" als mutter.:)
     
  12. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Wirklich geplant umorientiert oder neu erfunden hab ich mich nicht. Es gab logische Weiterentwicklungen, aber an sich ist das ein fließender Werdegang.
     
  13. LittleByLittle

    LittleByLittle Gast-Teilnehmer/in

    aktiv neu erfunden hab ich mich nie.
    es gab aber einen punkt in meinem leben an dem ich endlich aufhörte, gegen mich selbst zu arbeiten. das ist erst ca. 5 jahre her. seither erlebe ich regelmäßig phasen, die mich mein selbstbild überdenken lassen. das ergebnis ist jeweils, dass ich noch ein stück "ganzer" bin als davor. allerdings sind das keine groben brüche mehr, sondern ein kontinuierlicher verlauf. dass diese innerliche veränderung nach außen hin sichtbar wird, passiert eher in sprüngen, ist aber nur ein nebenprodukt.

    momentan bin ich wieder in einer solchen phase und schon SEHR gespannt auf das ergebnis. :)
     
  14. Ich glaube man "erfindet" sich oft auch unbewust neu. Es gibt immer irgend welche Ereignisse die einen neu prägen, einige mehr und einige weniger. Man lernt im Leben auch immer dazu egal wie alt man ist:)
     
  15. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Ja, sehe ich auch so.
    Da waren es dann teilweise und vor allem auch notwendigerweise mitunter Riesenschritte und starke Drehungen.

    Bewußt gesagt, so und jetzt möcht ich so oder so sein, hab ich nie.

    Ich denke recht erdig zu sein, das war ich das bin ich - solange ich Boden unter den Füßen hab, kann ich mich in einem recht großen Radius bewegen. Die Mitte behalt ich mir, mit der bin ich zufrieden.

    Zugegeben, da gibt´s schon Eigenschaften, die ich mir gerne abgewöhnen würd.
    Am "Klappe halten"-Üben arbeite ich jetzt schon seit einigen Jahren, mit geringem Erfolg.
    Da bin ich unzufrieden.

    Moi und Job, Haarfarbe, Körpergewicht, Kleidungsstil, das ist eine Sache der Lebensumstände und der Laune, das fällt für mich unter Spielerei, aber nicht ernsthaft unter Typveränderung.

    Meine Weltanschauung wird mit den Jahren ein bisschen herber, die Empfindlichkeit wird höher, die Toleranzfähigkeit nimmt auch zu - dass ich mit einer roten sozialen Seele geboren bin, kann und ich will ich nicht ändern - auch da bleibt die Basis betehen, auch wenn sich rundherum die Meinung zu manchen Themen ändern kann.
     
  16. mcw

    mcw Gast

    ich kann für mich durchaus behaupten, mich einige male bewußt neu erfunden zu haben. sei es in bezug auf styling, oder verhalten nach außen, oder z.B. die entscheidung vegetarierin zu werden. vieles geschah allerdings schleichend und dann wurde mir erst im laufe von jahren klar, dass sich "plötzlich" dieses und jenes verhaltensmuster aufgelöst hatte und dadurch platz für neues geschaffen wurde.
     
  17. nina797

    nina797 Gast-Teilnehmer/in

    manchmal denk ich, dass andere wohl viel verkrampfter sind. ich hab mich nie gezielt neu erfunden. ich hab mich nie gezielt groß verändert.
    vielleicht ist das falsch, vielleicht richtig. ich lebe einfach, ich verstell mich nicht...

    verändert - kann man auch neu erfinden nennen -hab ich mich als zb mein vater starb. ich hab dann nachgedacht was wirklich wichtig ist im leben. arbeiten? freizeit? familie gründen?
    ich hab da auch meinen freundeskreis reduziert.

    verändert hab ich mich schon. ich liebe heute leute die anders sind, in meiner jugendzeit war ich schon eine recht überhebliche tussi, ich hätte mit vielen leuten nicht gesprochen. heute faszinieren mich jedoch gerade DIESE leute. die eben etwas anders sind, egal in welche richtung. ich mag die masse nicht mehr, prolos schon gar nicht.

    durch meine kollegen oder auch mein alter hab ich noch meine ernährung unbewusst nach und nach total verändert...
     
  18. mcw

    mcw Gast

    also ich glaube ja eher, dass das festhalten an bestehendem/gewohnten oft mit verkrampftheit zu tun hat, nicht die bereitschaft loszulassen und sich zu verändern. es hängt aber sicherlich von einem selbst ab, wie man veränderung auffaßt - für manche ist das ja bedrohlich, negativ. für mich eine chance für neues. darum ist dann da auch eine große bereitschaft vorhanden sich zu verändern.
    und meine bewußten entschlüsse waren sicherlich nicht zeichen von verkrampfung, sondern von weiterentwicklung, vieles hat nicht mehr zu mir gepasst und wozu soll ich es dann bewahren wollen? ich bin eigentlich nur in meinen familiären und meinen beziehungsstrukturen beständig, der rest kann sich gerne auflösen. auch zu meiner eigenen identität habe ich einen gelassenen bezug und sehe sie als work in progress und ewige baustelle, sicherlich nicht aber als feststehend und mir persönlich gefällt das absolut so, ich würde es nicht anders haben wollen.
     
  19. ellela

    ellela Gast

    Bin da ganz bei mir. Bei mir waren meine Entwicklungsprozesse auch meist ein Ausbruch aus verkrampften, erstarrten Situationen.

    Allerdings habe ich inzwischen gelernt, dass auch Veränderungen quasi neurotisch indiziert sein können. Und so ganz habe ich für mich noch immer nicht gecheckt wo ich quasi "losgelassen" habe und wo ich vielleicht doch auch ein bisserl "davon gelaufen" bin, wo vielleicht auch andere Optionen offen gewesen wären. Wahrscheinlich wars bei mir immer ein bißchen von beidem.

    Jedenfalls habe ich erkannt, dass Verharren und Festhalten auch eine ganz eigene Art von Mut und Kraft erfordern.
     
  20. nina797

    nina797 Gast-Teilnehmer/in

    ich hab mich ja verändert. ich bin lange nicht mehr so wie ich früher war. ich sehs aber nicht so, dass ich mich neu erfunden hab. ich hab mich nicht gezwungen mich zu verändern, sowas ergibt sich automatisch. man lernt neue, andere leute kennen, nimmt einen teil an usw. man überdenkt eventuelle fehler, man überdenkt seine ansichten und versucht es vielleicht dann doch anders usw.
    ich hab mich aber nie hingestellt und gesagt ab morgen erfind ich mich neu - sowas wäre krampfhaft - sowas ist verstellt.
     

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