1. Reden wir miteinander ...

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Wie ist nun der tatsächliche Stand in Fukushima ?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Swiss-Austria, 22 März 2011.

  1. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    Ich blicke noch immer nicht ganz durch und ihr?
     
  2. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    Wie sieht die Lage nach euer persönlichen Einschätzung aus, die ganze Wahrheit werden wir, wahrscheinlich nie erfahren und wenn,dann sicher nicht von der Betreiberfirma.
     
  3. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    ... weil die "ganze Wahrheit" auch niemand so genau weiß ...
     
  4. Colorit

    VIP: :Silber

    Ich glaub , dort ist alles im Eimer:(
     
  5. Q

    Q Gast

    Kraftwerk Block 1 bis 3 ziemlich sicher irreparabel kaputt. Ob man den Deckel auf den Leichen halten kann, wird sich herausstellen.

    Es gibt zwei Varianten: entweder es gelingt die Dinger so weit abzukühlen und zu stabilisieren, dass man die Brennstäbe aus den Leichen entfernen, gesichert abklingen lassen und dann der Endlagerung zuführen kann (eher nicht sonderlich wahrscheinlich), oder man errichtet das Endlager an Ort und Stelle (sprich: Sarkopharg wie in Tschernobyl).

    Block 4: Der ist zunächst mal massiv verstrahlt, und das äußere Gebäude ist hin. Der Reaktor war nicht mit Brennstäben beladen, da war nur das Abklingbecken das Problem.

    In welchem Zustand die Maschinenhallen sind, darüber gibt es keine Information.

    Block 5 und 6 gelten jedenfalls als reparabel. Ob sie wieder in Betrieb genommen werden können, hängt auch davon ab, wie "glimpflich" der Rest ausgeht und ob das Gelände überhaupt wieder unter einigermaßen erträglichen Arbeitsbedingungen genutzt werden kann. Und natürlich auch von den Kosten für die Instandsetzung, da ist immerhin auch eine 14 Meter Welle drübergedonnert.
     
  6. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

  7. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    ich nehme dieses Absatz aus dem Artikel heraus und man fragt sich,als Laie wie ich einer bin, ob es wirklich die Naturkatastrophe war die das alles erst möglich machte...

    oder Menschen, die Geld verdienen wollten auf Kosten der Japanischen Bevölkerung?



    Wirtschaftspolitische Katastrophe
    Je länger die Katastrophe abläuft, desto klarer wird auch, dass es wohl eine technische ist, aber eine, die ihre Wurzeln in der Wirtschaftspolitik hat und hier speziell in der engen Verflechtung der japanischen Grossindustrie mit der lange herrschenden LDP und einer weiterhin grossen Macht dieser Unternehmen, die es ihnen erlaubte, Warnungen betreffend der Gefahr durch einen Tsunami zu ignorieren.
    So waren die Notfallmassnahmen für die Zeit nach einer Abschaltung 'freiwillig'. Sogar die Sicherung des Druckbehälters vor Erdbeben war freiwillig und nicht von der Regierung vorgeschrieben. Es zeigt sich immer klarer, dass die japanischen Nuklearanlagen, gebaut in einer Nation, die regelmässig von Erdbeben geschüttelt wird, nicht auf Erdbeben und deren Folgen vorbereitet sind. Eine Absurdität gigantischen Ausmasses.

    Empfehlungen, die nach einem Erdbeben 2007 erarbeitet wurden, wurden weitgehend ignoriert. Ebenso die Warnungen der Gesellschaft Japanischer Zivilingenieure, welche aufgrund der Daten eines Tsunamis von 1960 verfasst wurden, der nach einem 9.5er Erdbeben in Chile die Japanische Küste in der benachbarten Präfektur traf.

    Anlagenbetreiber 20 Mal erfolglos gesprochen
    Ein Lokalpolitiker aus Fukushima traf Vertreter der Betreiberfirma TEPCO 20 Mal, um verbesserte Sicherheitsmassnahmen durchzusetzen – doch auch er blieb erfolglos. Wie erfolglos zeigte sich nach der Beben- und Flutkatastrophe, als die Angestellten des Kraftwerkes nach ersten Bränden im Kraftwerk mehr als eine halbe Stunde brauchten, um die nahe Feuerwehr zu alarmieren, nicht zuletzt, weil die empfohlenen Satellitentelefone nicht vorhanden waren. Ebenso wenig wie die von der japanischen Atomsicherheitsbehörde vorgeschlagene Betriebsfeuerwehr, die eigentlich immer hätte vor Ort sein müssen.

    Am Ende sitzen zwei Angeklagte auf der Anklagebank: Zum einen die Betreiberfirma TEPCO, die, um die Gewinne zu erhöhen und die Kosten niedrig zu halten, reelle Gefahrenszenarien und Sicherheitsempfehlungen ignorierte. Zum anderen der Japanische Staat, der die Verantwortung seinen Bürgern gegenüber ignorierte und den bekanntermassen korrupten Grosskonzern TEPCO mit Samthandschuhen anfasste. Um all dem noch eins aufzusetzen ist jetzt ein Inspektionsbericht der Japanischen Atomenergiebehörde vom 2. März, indem schlampige Inspektionen der Anlage Fukushima Nummer 1 an 33 Punkten bemängelt wurden, so auch an den notorisch berüchtigten Abklingbecken und den Notstromaggregaten. TEPCO wurde bis 2. Juni Zeit gegeben, einen Inspektionsplan nachzureichen … vermutlich dürfte der nicht mehr rein kommen.

    Während der Katastrophe zeigte sich nun ein immer breiter werdender Riss zwischen TEPCO und der japanischen Regierung, ein Riss, der eigentlich in jeder funktionierenden Demokratie zwischen wichtigen Industrien und dem Staat bestehen müsste. Denn wenn dieser Graben nicht besteht, ist speziell bei einer Technologie wie der Atomkraft ein unnötiges Risiko gegeben, das bei Weitem über das sogenannte Restrisiko hinaus geht, das jetzt immer zitiert wird. Sollten nun die Beziehungen der Regierung mit TEPCO nachhaltig gestört sein, wäre dies ein Segen für die Sicherheit der japanischen Bevölkerung.

    Eine simple Frage bleibt übrig
    Atomkraftwerke werden gezwungenermassen von grossen Konzernen betrieben, Konzernen, die sich immer weiter von staatlicher Kontrolle entfernen, ja zum Teil jene Stellen, die sie kontrollieren sollten, selbst beeinflussen oder genug mächtig sind, Vorschriften zu ignorieren, die lästig, teuer und ungelegen kommen. Kommt dazu, dass die meisten AKW's schon recht alt sind und viele von diesen nach dem heutigen Stand der Technik gar nicht mehr in Betrieb genommen werden dürften. Es lassen sich zwar einige Sicherheitsmassnahmen nachrüsten, aber genau so wenig, wie sich aus einem VW Käfer ein Lamborghini Aventador (oder ein Toyota Prius) machen lässt, kann ein AKW der ersten in eines der dritten Generation umgebaut werden.

    Das Geld, das in der Atomtechnologie liegt, die immensen Gewinne und die Zentralisierung einer Versorgungsmacht sind zusammen mit den Risiken, die durch verantwortungsloses Handeln generiert werden, die Kehrseite der scheinbar so sauberen Medaille Atomkraft. Es ist eine Macht, die – im Falle Japans – korrumpiert hat und so direkt für die Katastrophe verantwortlich ist. Die Frage, die wir uns deshalb alle in unseren Ländern mit Atommeilern stellen müssen ist die:

    Trauen wir es unseren Institutionen zu, die Atomindustrie effektiv zu kontrollieren? Sind unsere Staaten unabhängig genug, um Sicherheitsmassnahmen nach dem Stand der Wissenschaft und nicht nach dem Stand der Opportunität durchzusetzen?

    Diese simple Frage bleibt übrig, wenn erst einmal der ganze Schrecken, der sich in Japan vor uns ausgebreitet hat, abgetragen wurde, diese eine Frage liegt unter den Reaktortrümmern begraben...


     
  8. lo-la

    lo-la Gast-Teilnehmer/in


    Welches Endlager?

    Es gibt keines.
     
  9. wykat

    wykat Gast-Teilnehmer/in

    gerade gelesen das das loeschen mit seewasser und verdampfen vom wasser eine salz ablage hinterlasse hat die neue problemen macht. Klinkt logisch aber bin kein physiker.
     
  10. Acer

    Acer Gast

    mittlerweile steigt dunkler Rauch auf. Ein Zeichen das mehr feste Teilchen in dem Rauch sind:(

    ich glaube es wird jede Menge vertuscht- wie Tschernobyl. Irgendwann fragt keiner mehr und kaum jemand weiß das Tschernobyl immer noch strahlt
     
  11. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    ich vermute mal, er meint, die letze Möglichkeit die der Mensch machen kann, bevor man es "Mutter Erde" überlassen muss.
     
  12. Paerchenmama

    Paerchenmama Gast-Teilnehmer/in

    Habe gerade gelesen, dass die Radioaktivität aus Japan heute bereits ISLAND erreicht hat :eek::eek::eek:

    Die Prognose: am Mittwoch, also morgen, wird spätestens Frankreich erreicht !!!

    Auch wenn die Konzentration sehr gering sein soll (???), ich muss sagen, mir wird grad ganz anders.:eek:
     
  13. mcw

    mcw Gast

    Von der Zentralanstalt für Metereologie gibt es eine sehr ausführliche und informative Seite:
    http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-22GMT13:31

    Für Jod-131 ergibt sich ein relativ einheitliches Bild. Die geschätzten Quellterme liegen an allen vier Tagen bei 1017 Bq, was eine Gesamtemission von 4 1017 Bq ergibt. Das ist bereits etwa 20% des gesamten Quellterms des Chernobyl-Unfalles. Bei Cäsium-137 gibt es hingegen große Unterschiede. Die Wolke, die in die USA verfrachtet wurde, hatte ein Cäsium/Jod Verhältnis von etwa 1 zu 30, was in etwa den Verhältnissen beim Chernobyl-Unfall entspricht. Die in Japan gemessenen Werte zeigten jedoch Verhältnisse von eins zu vier. Das würde dafür sprechen, dass in dieser Phase wesentlich mehr Cäsium emittiert wurde. Die Quellterme für die vier Tage liegen zwischen 3 1015 und 3 1016 Bq, womit eine Freisetzung bis zu 50% des gesamten Quellterms des Chernobyl-Unfalles möglich erscheint. Diese Zahlen sind eine größenordnungsmäßige Abschätzung für die vier ersten Tage des Unfalles.
     
  14. mcw

    mcw Gast

    Nach derzeitigem Stang der Dinge ist Panik/Hysterie unangebracht. Da ist ein Zahnarztbesuch inklusive Panoramaröntgen gefährlicher.

    ORF.at

    Radioaktive Partikel erreichen Europa

    Luftströmungen mit radioaktiven Partikeln aus Japan werden nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes heute Mitteleuropa erreichen. Man könne die sehr schwache Radioaktivität allerdings nur mit aufwendigen Methoden nachweisen, betonte der Leiter der Umweltbundesamt-Messstation Schauinsland, Erich Wirth, im Programm von MDR Info.

    Wichtig sei, „dass die Aktivität sehr, sehr niedrig sein wird“, betonte Wirth. Man erwarte Werte im Bereich von Hunderttausendstel Becquerel pro Kubikmeter Luft. Die gewöhnliche Strahlenbelastung von 70 Nanosievert pro Stunde werde „davon praktisch nicht beeinflusst“. Zuletzt hätten Wissenschaftler den Weg der Partikel über die USA und Island nach Mitteleuropa verfolgen können.

    Auch langfristig gehe man davon aus, dass die Belastung sehr niedrig bleiben werde: „Das hängt damit zusammen, dass die Entfernungen sehr weit sind“, sagte Wirth. Es könne aber sein, dass die Aktivität über einen längeren Zeitraum hinweg gemessen werden könne.
     
  15. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    Danke für den link :wave:

    beruhigen tut mich das ganze nicht wirklich, ich bin jetzt nicht in Panik wegen dem ganzen...Panik steht zur Zeit den Japanern zu.:(
     
  16. atreya

    atreya Gast-Teilnehmer/in

    Auf www.derstandard.at hat Fukushima Libyen wieder von Platz 1 auf der Startseite abgelöst: [ame]http://derstandard.at/1297821199563/Live-Ticker-Japan-Dunkler-Rauch-ueber-Fukushima--Techniker-evakuiert--Trinkwasserbelastung-in-Tokio[/ame]
     
  17. Matthias

    Matthias Gast-Teilnehmer/in

    Es wird nicht bei der aktuellen Belastung in Japan bleiben. Mehr werden wird es auf jeden Fall, selbst wenn es noch eingedämmt werden kann.
    Außerhalb Japans dürften die radioaktiven Folgen gering bleiben.

    Das heisst aus meiner Sicht im Miminum: Mehrere dutzend bis hundert Kurz- und Mittelfristtote unter den Arbeitern, ein Radius zwischen 2 und 20 km, der faktisch nicht mehr bewohnbar ist, ein Radius zwischen 20 und 200 km, in dem man keine Nahrungsplfanzen anbauen kann, weiter einzelne Hotspots ausserhalb dieser Region, für die das auch gilt, weil da mal eine Wolke vorbeigezogen ist.

    Weiter im weiteren Umfeld deutliche Einschränkungen, man stelle sich eimal vor dass die 36 Mio Menschen des Großraums Tokio ihr Leitungswasser nicht mehr trinken können und alle mit Kanistern versorgt werden müssen.

    Und wenn dann im Bereich so 300 km um den Reaktor rum die Todesfallquote durch Krebs pro Jahr nur um 1 von 100.000 steigt sind das rund 500 Tote im Jahr mehr, nicht wenige davon Kinder mit Schilddrüsenkrebs, Knochenkrebs und diverse Blutkrebssorten.

    Und das ist jetzt schon fast das beste zu denkende Szenario.
     
  18. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    und genau das find ich so arg, mich nerven Menschen die sagen, ist ja nicht mehr passiert, hätte schlimmer sein können, das ist schlimm!!!

    und nein, ich vergesse die Opfer vom Erdbeben nicht!
     

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