1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Weltfrauentag - Bitte endlich um vielschichtige Betrachtung des Diskriminierungsthemas!

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von goebi, 11 März 2013.

?
  1. Ja absolut!

    3 Stimme(n)
    50,0%
  2. Eher ja

    0 Stimme(n)
    0,0%
  3. Teils teils

    1 Stimme(n)
    16,7%
  4. Eher nein

    0 Stimme(n)
    0,0%
  5. Ganz und gar nicht

    2 Stimme(n)
    33,3%
  1. goebi

    VIP: :Silber

    Sehr interessiert habe ich die Artikel zum Weltfrauentag gelesen. Insgesamt finde ich es gut
    Diskriminierungsthemen anzusprechen und auch dagegen zu publizieren.

    Was mir in der Diskussion aber massiv missfällt ist, dass die Diskriminierung immer nur sehr eindimensional vom Blickwinkel auf die (Top-) Karriere geführt wird. Ja, Frauen sind heute in der Managementwelt diskriminiert und werden von den männlichen Kollegen eher blockiert als gefördert. Ja das ist ein änderungswürdiges Problem - betrifft aber nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz an Frauen.

    Dreht man den Blickwinkel aber und betrachtet Familie, Kinder als höheren Wert als Karriere dann sieht die Diskriminierungsdebatte auf einmal völlig konträr aus. Hier werden Männer von der Gesellschaft massiv diskriminiert - Männer die bei den Kindern bleiben werden sozial ganz unten gesehen und es bedarf schon eines hohen Maßes an Idealismus um als Mann der Kinder wegen auf Karriere zu verzichten.

    Was mir auch fehlt sind Umfragen zu den wahren Lebenswünschen von Frauen - es wird in all den Artikeln die Sie im Kurier veröffentlichen implizit angenommen, dass die Mehrzahl der Frauen (Top-) Karriere machen wollen - durch Studien belegt habe ich das aber noch nirgendwo gelesen. Auch hier nehme ich in meinem Umfeld wahr dass das nicht die Mehrzahl an Frauen ist. Von einem Soziologen habe ich unlängst bei einem Vortrag gehört, dass sich junge Frauen wieder verstärkt für das zu Hause bei den Kindern bleiben interessieren. Wenn man sich ansieht was sich derzeit in den Firmen so abspielt ist es auch durchaus verständlich - so berauschend ist eine Managementkarriere in Zeiten wie diesen nicht. Argumentiert man für ein Lebensmodell das Kinder wieder stärker in den Mittelpunkt rückt als Karriere dann ist man schnell in der konservativen "zurück an den Herd" Schublade.

    Was wir aus meiner Sicht brauchen ist eine vielschichtigere Betrachtungsweise des Themas Diskriminierung aus unterschiedlichen Blickwinkel - nicht rein aus der "arme Frauen" und der Karriereperspektive. Auch Männer werden diskriminiert, und erst recht Kinder wenn z.B. beide Elternteile Vollzeit berufstätig sind. Jede und jeder soll darin gefördert werden das für sie/ihn stimmige Lebensmodell (Karriere/Kinder/Haushaltsführung) realisieren zu können. Erziehungszeiten die Mann/Frau bei den Kindern geleistet haben müssen vollständig für die Pension angerechnet werden - dadurch werden Frauen/Männer die zu Hause bleiben nicht mehr von Ihren Partnern finanziell abhängig. Kinderlose Paare sollten steuerlich viel stärker belastet werden (Stichwort: Versteurung des Gesamteinkommens Mann+Frau, große Freibeträge für Familien mit Kindern) als Familien mit Kindern.
     
  2. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube auch, dass die Mehrzahl der Männer keine Topkarriere oder überhautp irgendeine Karriere anstrebt, die meisten Menschen wollen einfach einen interessanten Job, der genug Geld einbringt, um behaglich leben zu können. Das ist nnach wie vor für Männer leichter zu erreichen, weil sich dieses "die geht ja nur arbeiten, um etwas dazuzuverdienen" sich hartnäckig in den Köpfen hält.
     
    #2 Birke, 11 März 2013
    Zuletzt bearbeitet: 11 März 2013
  3. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Es bedarf auch eines hohen Maßes an Idealismus, um als Frau der Kinder wegen auf Karriere zu verzichten.


    Äh, in der Pension dann vielleicht nicht mehr so benachteiligt. Aber während der Erziehungszeit sind sie ja trotzdem von den Partnern abhängig.



    Das geht, fürchte ich, nur dann, wenn man für Kindererziehung (oder auch andere soziale Arbeit, wie Betreuung der alten kranken Eltern o.ä.) Geld bekommt.
     
  4. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube auch nciht, dass es zu den "wahren Lebenswünschen" der meisten Frauen gehört, daheim bei den Kindern zu bleiben, dazu ist unsere Gesellscahft viel zu sehr an Erwerbsarbeit orientiert.
     
  5. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ehrlich gesagt kann ich mit dem o.g. Ansatz nicht viel anfangen.

    Dass die Benachteiligung der Frauen sich nur auf den Führungsbereich bezieht wäre jetzt ganz neu.
    Karriere macht sowieso nur ein Bruchteil der Frauen, der Rest freut sich, wenn er das gleiche Gehalt wie die Männer bekommt. Aber immerhin: sie sind im Großen und Ganzen gleichberechtigt. Manchem scheint es wohl schon zuviel zu werden.
    Es ist auch interessant: solange Hausarbeit und Kinderbetreuung nichts wert war, hat kein Hahn danach gekräht, das hat man den Frauen neidlos überlassen. Jetzt ändert sich der Stellenwert schön langsam, und das Interesse der Männer erwacht. Eine Benachteiligung der Männer in dieser Hinsicht muss man jetzt schon wirklich an den Haaren herbeiziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass das wichtigste Argument, weshalb die Frau zuhause bleibt oft das ist, dass der Mann den qualifizierteren und besser bezahlten Job hat. Erstens würde das Geld fehlen und zweitens kann man hier nicht einfach so ein paar Jahre aussetzen, sonst ist man weg vom Fenster.

    Dass der Staat bzw. die Wirtschaft den Menschen ihr jeweils glücklichmachendes Lebensmodell ermöglicht wäre in Zeiten wie diesen ein bisserl viel verlangt, dass er die gesamte Kindererziehungszeit für die Pension anrechnet ist angesichts der Situation im Pensionsbereich geradezu......äh...mutig. Immerhin werden derzeit bis zu vier Jahren Kindererziehungszeit an gerechnet, das ist sehr großzügig.
     
    Ipani gefällt das.
  6. goebi

    VIP: :Silber

    Frauen verdienen bei gleicher Tätigkeit das gleiche Nur arbeiten sie halt als Krankenschwestern und nicht als Informatikerinnen z.B. Ich habe mich in meinem Umfeld umgehört und da sind sehr viele Berufe vertreten - nirgendwo verdienen Frauen für dieselbe Tätigkeit weniger (Krankenpfleger verdienen dasselbe viel zu geringe Gehalt wie Krankenschwestern, Mc Jobs sind ident, Informatikerinnen verdienen dasselbe, beim Billa an der Kassa - es hat dazu auch eine AK Studie gegeben.) Der hohe Prozentuelle Unterschied ergbit sich aufgrund Teilzeit und dass Frauen andere Interessen/Jobs haben. Und... ich hätte als Mann derzeit irrsinnig gerne Teilzeit - wir können es uns aber nicht leisten weil meine Frau ihre Interessen in einem Job hat der nicht so wahnsinnig gut bezahlt ist. Wäre sie Bankmanagering würde ich sofort Stunden reduzieren und die Abhängigkeit in Kauf nehmen.

    Der Staat sollte vielfältige Lebensmodelle fördern, nicht nur das Lebensmodell mit zwei Vollzeitverdienern.
    Mit Ein einhalb Jobs lässt sich eine Familie ernähren und es bleibt Zeit für die Kinder. Kinderlose Paare/Singles werden viel zu gering besteuert - Kindererziehung ist ein Dienst an der Gesellschaft und muss von dieser gefördert und honoriert werden.

    Hören wir endlich damit auf die Karriere als überhöhtes Ideal zu betrachten und fangen wir wieder stärker zu leben an - z.B. daheim bei den Kindern anstatt und von einem völlig vertrottelten Wirtschaftssystem terrorisieren zu lassen - Männer und Frauen.

    Und: Frauen bitte endlich raus aus der Opferrolle. Das ist im Jahre 2013 einfach überholt.
     
    spacedakini3 gefällt das.
  7. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Das ist einfach falsch, was du hier schreibst.
    Frauen verdienen nicht das gleiche für die gleiche Tätigkeit. Nicht einmal im öffentlichen Dienst, wo es ein starres Gehaltsschema gibt. Dort behilft man sich dann mit einem sehr umfangreichen Zulagenmodell. Obwohl es natürlich im Öffentlichen Dienst besser ist, als in der Privatindustrie.

    Wie erklärst du dir, dass in typischen Frauenberufen, auch wenn die Ausbildung höher ist zB Gesundheitsberufe, weniger bezahlt wird, als in typischen Männerberufen?


    Das ist nicht naturgegeben, sondern gesellschaftlich gesteuert. Jahrzehntelang haben die Gewerkschaften auf das Familien-Ernährermodell gesetzt und dementsprechend die Gehaltsverhandlungen geführt.

    Gruss
    Manuela
     
  8. goebi

    VIP: :Silber

    Das ist einfach nicht richtig und zeigt wie viele Frauen in der Opferrolle festsitzen.
    JEDE Frau die z.B: Informatikerin werden will wird sehr sehr gut verdienen. Nur ist es offensichtlich naturgegeben dass die Interessen/Begabungen der Frauen mehrheitlich in Richtung Krankenschwester gehen als in Richtung Informatiker (nur ein plakatives Beispiel).

    Krankenschwestern werden deshalb so schlecht bezahlt weil sie von einem maroden Gesundheitswesen finanziert werden müssen und nicht von einer gewinnstarken Branche (wie z.B: Informatik derzeit) und deshalb dort einfach weniger Geld da ist. Zu denken dass das von den Gewerkschaften aufgrund eines Familien Ernährermodells gesteuert wird zeigt wie paranoid man sich auch in eine Opferrolle denken kann.

    Sich in der Opferrolle zu sehen blockiert jeden aktiven Weg des Neugestaltens

    --> enjoy life und versuche die Welt auch aus einer männlichen Brille zu sehen und in Richtung Geschlechterübergreifender Lösungen.
     
    spacedakini3 gefällt das.
  9. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin Informatikerin und das Argument mit den Gewerkschaften hat nichts mit Opferrolle zu tun, sondern ist eine Tatsache, die heute nicht einmal mehr die Gewerkschaft leugnet.
    Das sind historisch gewachsene Bedingungen, die sich nicht einfach von Tisch wischen lassen, nur weil man es heute gerne anders hätte. Es gab noch bis in die 70er Jahre eigene Gehaltstabellen für Männer und Frauen.

    Gruss
    Manuela
     
  10. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Najaaa, auch Busfahrer verdienen in etwa gleich viel wie Krankenschwestern, wobei ich schon behaupten darf, dass die Ausbildung zur Diplomkrankenschwester a. länger dauert und b. anspruchsvoller ist.
     
    roselle gefällt das.
  11. chikinki

    chikinki ist guter Hoffnung :-)

    ich find, so schlecht verdienen krankenschwestern eh nicht? sind ohn ezulagen soweit ich weiß eh um die 2500 brutto im monat? das ist doch nicht schlecht?

    außerdem find ich nicht, dass singels/kinderlose zu wenig besteuert werden. wer kinder will, soll auch selber dafür aufkommen, wieso sollen jetzt die zur kasse gebeten werden, die eben keine kinder wollen oder bekommen können?

    so lange der staat das geld so beim fenster rausschmeißt wird sich eh nix ändern, es wird halt immer weniger. viele frauen bekommen ja einfach kinder, weil sie sonst keine ziele im leben haben oder nicht arbeiten freut oder ihnen fad ist, was weiß ich. und wenn jetzt daheimbleiben auch noch bezahlt werden soll, woher das geld? aus der einkommenssteuer, dass alle die hausfrauen/männer nicht zahlen? ha ha
     
  12. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich meinte, dass Krankenschwestern und Busfahrer (zufällig kene ich zwei Busfahrer und etliche Diplomkrankenschwestern, deshalb der Vergleich) in etwa gleich verdienen, was im Hinblick auf die erforderliche Ausbildung schon diskussionswürdig ist.
    Ich finde, dass die Besteuerung von Kinderlosen ausreichend ist, da diverse Ausgaben für Kinder ohnehin abgesetzt werden können und Kinderlose diese Möglichkeit eben nicht haben.
     
  13. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin Informatikerin und mein LG verdient trotzdem das doppelte von mir (er ist nicht Informatiker).
    Meine Schwester ist Krankenschwester und verdient mit den zusätzicehn Gehaltsbestandteilen ähnlich viel wie ich.
    Würdest du mir verraten wieviel % meines Einkommens ich gnädigerweise behalten dürfte als Kinderlose?
    Weißt, wenn mein Einkommen noch höer besteuert werden würde, wüd ich eins machen:
    Lg und ich würden beide die Stunden soweit reduzieren bis wir überhaupt keine LSt mehr bezahlen und dann halt fest Beihilfen kassieren statt einzahlen...
    Aber manche haben halt ein Lebensmodell das so aussieht:
    Beide fassen im Beruf fuß und sparen sich etwas an um später, wenn sie denn Kinder bekommen haben, nicht auf Sozialleistungen angwiesen sein zu müssen.. ich weiß eh, deppert, was hackl ich auch so blöd Vollzeit mit Mehrstunden, wo das doch so bööööööhöööse der GEsellschaft gegenüber ist
     
    no-mercy gefällt das.
  14. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Dieses Argument bringen Männer IMMER, natürlich auch dann, wenn es darum geht in Karenz zu gehen. Ich würd ja soooo gern, aber...
    Vermutlich sind das die gleichen, die auch gerne als Kindergärtner, Altenpfleger o.ä. arbeiten würden... wenn nur nicht der Verdienst so schlecht wäre. Also sind sie förmlich gezwungen, was anderes, Lukrativeres zu machen und die schlecht bezahlten Jobs den Frauen zu überlassen.

    Und "die Abhängigkeit in Kauf zu nehmen" klingt ja so, als wäre es extrem heroisch, mit einer Frau zusammenzuleben, die mehr verdient als du. Aber wenn du wirklich den Mut hättest, Stunden zu reduzieren, müsstest du gar nicht so heroisch sein - vermutlich würdest du selbst mit einem Teilzeitgehalt immer noch genausoviel wie Deine Frau verdienen und wärst ja daher auch nicht abhängig...
     
  15. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Erstens wird der Staat kein Geld dafür haben, uns mehr oder weniger fürs Daheimbleiben zu bezahlen- darauf läuft es ja bei dem Modell hinaus-und dafür auf die entsprechenden Steuern und Sozialabgaben zu verzichten, man entrichtet, wenn man stattdessen einer Erwerbsarbeit nachgeht.

    Zweitens machen die Wenigsten Karriere sondern gehen einer Erwerbsarbeit nach. Eine Kassiererin oder Verkäuferin wird kaum aus lauter Karrieregeilheit so lange im Geschäft stehe, die ginge lieber früher als später nach Hause.

    Drittens: keine Frau, den ich kenne, sieht sich in der Opferrolle. Es sind gewisse Gegebenheiten, Vor-und Nachteile für jeden. Ungleiche Bezahlung der gleichen Tätigkeit zu gleichen Stunden gibt es dennoch. Wird von der Wirtschaft mit den Kosten begründet, die Frauen verursachen. Vereinzelt werden noch geringere Löhne gefordert.

    Viertens: zur Forderung, dass Kinderlose mehr Steuern zahlen sollen: wer soll das sein? (Kinderlos sind nicht nur dekadente Yuppies.)
    Die-noch kinderlosen -Berufsanfänger mit ihren ja so üppigen Anfangsgehältern vielleicht? Die Leute, die seit Jahren erfolglos versuchen, ein Kind zu bekommen? Die werden sich aber freuen. Die, die keinen Partner abbekommen haben? Leute, die sich den Kinderwunsch nicht leisten können? Rauf mit der Steuer, dann können sie´s erst recht nicht. Ich denke, das wäre eine bittere Pille für viele Leute.
     
    #15 Privatrice, 11 März 2013
    Zuletzt bearbeitet: 11 März 2013
    chikinki gefällt das.
  16. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Was soll denn das? Viele sind ungewollt kinderlos und finanzieren mit ihren Steuern die Ausbildung der Kinder anderer mit. Außerdem habe ich vor all jenen Leuten Respekt, die erkennen, dass es für sie verantwortungsvoller ist, keine Kinder in die Welt zu setzen. Das ist mir hundertmal lieber als zig Kinder in die Welt zu setzen und diese dann emotional verwahrlost heranwachsen zu lassen.

    Ich will auch keine Gebärpremien, ein Kind zu wollen entspringt nicht zuletzt auch egoistischen Gründen. Was die Gesellschaft bereitstellen soll, sind Rahmenbedingungen, die ein Aufziehen von Kindern mit halbwegs überschaubaren Abstrichen möglich machen, das reicht von ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen bis hin zu Firmenkulturen, wo Meetings nicht erst ab 16 Uhr angesetzt werden.

    Und materiell honorieren kann die Gesellschaft nur, wenn auch etwas erarbeitet wird. Wenn wir uns jetzt alle entschließen, bei den Kindern bis zur Volljährigkeit zuhause zu bleiben - wer holt dann den Müll, wer putzt die Strasse, wer unterrichtet die Kinder (bitte jetzt nicht mit Heimunterricht kommen), wer erzeugt etwas, woher kommt der medizinische Fortschritt etc? In Österreich werden die Familien vergleichsweise großzügig finanziell gefördert und trotzdem kommt die Geburtenrate nicht vom Fleck, daran kann es also nicht liegen.

    Wo der Staat eingreifen sollte: Ich finde die lang gehegte Praxis obszön, die Schwiegertochter als Pflegeversicherung anzusehen. Bei Pflegefällen hat die Solidargemeinschaft die Betroffenen zu unterstützen, sei es in Form von (leistbaren) Pflegeplätzen oder Pflegegeld. Menschen, die vom Schicksal ohnehin schwer getroffen wurden, alleine im Regen stehen zu lassen, bringt mich zur Weißglut. Die Aufzucht gesunder Kinder fällt für mich nicht in diese Kategorie, schon gar nicht, wenn die oben erwähnten Rahmenbedingungen gegeben sind.
     
    Maritina, chikinki, Steinfrau und 2 anderen gefällt das.
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Warum ist der Frauenanteil bei bekanntermaßen brotlosen Studien deutlich über 50%, meist sogar über 80%?
    Warum kommt bei jeder Studie zum Thema Motivation bei der Berufswahl heraus, dass Frauen den Faktor "Geld" sehr gering wichten?
    Genau diese Punkte sind dafür verantwortlich, dass Situationen wie von goebi beschrieben, auftreten. Mein Traum wäre auch, beide 25h arbeitend. Steueroptimiert und ich hätte eine höhere Lebensqualität.

    Die Quintessenz ist doch, dass sehr viele Frauen ganz bewusst Entscheidungen treffen, die sich negativ auf ihr Gehalt auswirken.
    Und ja, ich habe meine Ausbildung in Hinblick auf ein zu erwartendes gutes Gehalt gewählt. Nur jeder, der sich bewusst anders entscheidet, möge bitte nicht rumjammern.
     
    Maritina und spacedakini3 gefällt das.
  18. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Glaubst Du, dass Männer alle so strategisch denken wie Du? Ich denke, dass die Mehrzahl auch ganz einfach ihre Ausbildung nach ihren Neigungen auswählt und in zweiter Linie werden auchdie Erwartungen, die Familie und Bekanntenkreis an sie haben, eine Rolle spielen, ebenso ist es bei den meisten Frauen, da erwartet man öfter, dass sie sich eher im Sozialbereich, Kinderbetreuung etc. engagieren.
     
  19. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Also wenn es irgendjemand beruhigt, mir war der Faktor "Geld" nie unwichtig ;) , auch das spielt bei der Berufswahl eine Rolle. Es ist nur so, dass man seinen Beruf auch nach den persönlichen Stärken auswählen sollte, um gute Arbeit zu leisten, erfolgreich zu sein bzw. über die Probezeit hinauszukommen.
    Es nützt wenig, wenn man sich für einen -lukrativen-Beruf entscheidet, für den man nicht geeignet ist. (Die Firma, die z.B. mich als Sales-Managerin eingestellt hätte, hätte das bitter bereut.) Und in diesem Aspekt hat Ipani recht, die typisch weiblichen "Stärken" sind nicht wirklich gut honoriert.

    Was Goebis Problem mit der Frau, die zuwenig verdient, dass er Teilzeit arbeiten kann, weil sie keine Bankmanagerin ist, angeht: da hätte nur geholfen, um die Hand einer solchen anzuhalten. Was eher exotisch ist, häufiger ist der Mann beruflich "vorne". Irgendwie scheint es, als wären alle damit glücklicher-Sätze wie "Du glaubst wohl, Du bist was Besseres" fallen hier deutlich z.B. seltener.
     
    Ipani gefällt das.
  20. Belico

    VIP: :Silber

    das stimmt definitiv nicht, Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation WENIGER als Männer. Mänliche Krankenschwestern verdienen mehr wie weibliche Krankenschwestern, männliche Kassiere verdienen mehr wie weibliche Supermarktkassiere. Und das bei gleicher Tätigkeit! Und ich finde auch, dass Frauen raus aus ihrer Opferrole sollen, einige tun das auch, klagen und bekommen recht Weniger Gehalt für Frau: 20.000 Euro Entschädigung - Job & Karriere - derStandard.at › Karriere Ich finde auch, das das im Jahr 2013 überholt ist und freu mich, dass einige dagegen aufbegehren. Leider ist der Großteil der Diskriminierung eher im Low Budget- Bereich und viele sind sich der Ungerechtigkeit bewusst, wollen es aber nicht riskieren, den Job ganz zu verlieren, weil sie das Geld brauchen. Lg
     
    roselle gefällt das.

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden