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Was will Deutschland mit der AfD?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von 0xym0r0n, 14 September 2014.

  1. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe vor ein paar Tage einen Wahlkampfauftritt vom Lucke, dem Chef dieses Vereines (der wie ein Kabarettist aussieht und wirkt), gesehen und da hat er doch glatt die Beschäftigungspolitik des Dritten Reiches als "vorbildlich" gelobt.

    In Österreich ist der Haider damals wenigstens zurück getreten, nachdem er Ähnliches gesagt hat.

    Trotzdem laufen die Deutschen in Scharen zu dieser Partei. Während die liberale FDP überall draußen ist.

    Wieso werden die Deutschen immer unzufriedener und radikaler?
     
  2. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Das ist ja leider kein nur den Deutschen vorbehaltenes Problem, sondern tritt derzeit verstärkt auf, kann man in englisch- und deutschsprachigen Online-Medien sehr gut verfolgen, wenn man die Diskussionen der Leute verfolgt.
    Generell kann man leider überall die Zunahme von Gewalt und Vorurteilen diagnostizieren:
    Untersuchung: Gewalt gegen Juden in Frankreich nimmt zu | ZEIT ONLINE
    Antisemitismus: Zentralrat beklagt "Schockwellen von Judenhass" | ZEIT ONLINE
    Bei der Zeit habe ich unlängst einen guten Artikel dazu gelesen, bezeichnenderweise musste dort auch schließlich der Kommentarbereich geschlossen werden:
    Gender-Debatte: Vom Zorn abgehängter Männer | ZEIT ONLINE
    Auch wenn es in dem Artikel um Genderfragen geht, kann man diesen Zorn durchaus auf viele Themen umlegen, es ist gut nachverfolgbar, dass fremdenfeindliche und genderkritische Kommentare oft bei ein- und demselben Poster vorzufinden sind.

    Man kann diesen immer niederschwelliger funktionierenderen Hass/bzw. die sinnlose Aggression natürlich auch gut in Foren mitverfolgen oder auf youtube, man ziehe sich dort mal die Kommentare bei Dokumentationen rein, wie über Leute in problematischen Verhältnissen oder Einsame oder Frauen, die sich für einen promiskutiven Lebensstil entschieden haben, hergezogen wird oder bei sogenannten beautyvideos sich grausliche Beschimpfungen vorfinden, ebenso übrigens wie unverhältnismäßige Anhimmlung, als würde die Welt nur mehr aus schön und häßlich bestehen.
    Somit glaube ich letztlich leider, dass das Internet sich derzeit als sehr bedenkliches Instrument darstellt, einem ungefilterten Emotionsverstärker, wo fast niemand mehr darüber nachdenkt was er/sie schreibt und bei anderen bewirkt, sondern wo einfach mal die Sau rausgelassen und Hass inflationär verbreitet wird.
     
  3. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Najo, zur posthumen Heiligenscheinverleihung hats aber gereicht. :wacky:
     
  4. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Najo, ein paar Jahre später war er eh wieder Häuptling! ;)

    Diese AfD erinnert mich wirklich sehr an die FPÖ. In ihrer Rhetorik, Zuspitzung, Aggressivität. Wie, wenn die ganzen hirnlosen Egoisten jetzt in Deutschland endlich auch eine wählbare, nicht verbotene Alternative gefunden hätten.

    So, wie sich die Deutschen früher immer über uns Österreicher gewundert haben (und uns sogar sanktioniert haben, als die FPÖ Juniorpartner einer Regierung wurde) dürfen wir uns jetzt über sie wundern.

    Lieber wäre mir aber, die Leute wären gescheiter. Aber dieser bis zu 20% Rand an Menschen, die lieber im vorigen Jahrhundert allein unter sich und abgeschottet auf der Welt leben würden, wird vermutlich nie weg gehen.
     
  5. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Der aktuelle Antisemitismus hat seine Ursachen zu einem guten Teil aus dem militärischen Vorgehen im Gaza-Streifen. Wieso man dort auch nach so vielen Jahrzehnten keine dauerhafte Lösung findet, ist echt unendlich bedauerlich. Diese Sippenhaftung und Rassendenken ist immer schon schlimm. Wenn ein Jude etwas Schlimmes macht, sind alle Juden schlecht.

    Ich glaube, solange in den Hirnen und Verhaltensweisen der meisten Menschen noch "Ich bin Deutscher / Araber / Amerikaner / Russe / Moslem / Katholik / etc / etc" Vorrang vor "Ich bin Mensch" hat, wird die Welt ihre Probleme nicht verlieren.

    Das hat einen gemeinsamen Nenner. Nämlich "Früher war alles besser". ;)

    Das Internet ist nur ein Werkzeug, welches Menschen benutzen. Da gibt es welche, die es schlauer und welche, die es unschlau benutzen. Da gibt es welche, die es ausnutzen und welche, die ausgenutzt werden. Hirten und Schafe. Wie überall sonst im Leben auch.

    Aber es ist sicher eine von mehreren Säulen des sich derzeit enorm verstärkenden "Zusammenwachsens der Welt" (= Globalisierung). Und das ergibt viele Probleme, auf die wir Menschen noch nicht dir richtige Antwort gefunden haben. Und wenn wir sie dann gefunden haben, kommt sicher die nächste Veränderung. ;)
     
    maha, bluevelvet und Steinfrau gefällt das.

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