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Was passiert wenn ein Land in Konkurs geht?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Esira, 11 Juli 2011.

  1. Esira

    Esira Gast-Teilnehmer/in

    Geht das überhaupt bzw. welche Folgen hat dies für dieses Land?
     
  2. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Ich kanns schwer sagen aber wie es aussieht wenn ein Land kurz bevor steht sieht man in Griechenland.

    Ich glaub auch nicht das das so problemlos geht weil ja viele Nicht-Griechische Firmen auch dort Geld verdienen und so bei einem Konkurs auch andere EU Firmen in Finanzielle Schwierigkeiten kommen.

    Holzmichl stellt sich das a bissal leicht vor - aber eins ist sicher wenn die Griechen in Konkurs gehen überschwemmen sie den Arbeitsmarkt der EU.
     
  3. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    [ame]http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsbankrott[/ame]

    und gleich auch BSP aus der Vergangenheit.

    SG
    IE
     
  4. Esira

    Esira Gast-Teilnehmer/in

  5. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Ich stell mich überhaupt nichts leicht vor.
    Ich denke du hast - wie so ziemlich alle anderen auch - überhaupt keine Vorstellung von einem Staatsbankrott.
    Ein Blick in die Vergangenheit ist zwar hilfreich (wobei ein Wikipedia-Artikel noch lange nicht dazu qualifiziert), aber die heutigen Gegebenheiten sind wieder etwas anders.
    Zwei wichtige Faktoren:
    - wir sind in einer Währungsunion
    - Die Schuldenkrise betrifft nahezu die gesamte Welt


    Ganz am Anfang der Krise hätte man noch eine Chance auf eine geordnete Pleite gehabt.
    Griechenland hätte man sofort in den Staatsbankrott schicken müssen. Das wäre die einzige Chance gewesen, den Euro nachhaltig zu retten.
    Diese Chance hat man unwiderruflich vertan.
    Wenn das Problem Geld ist, kann man das Problem doch nicht mit noch mehr Geld bekämpfen.
    Das war die Ursache und demzufolge wird es auch niemals die Lösung sein, sondern da Problem nur verschärfen.
    Und genau das ist passiert:
    - Griechenland steht wirtschaftlich heute noch schlechter da
    - die Verschuldung ist noch größer als zu Beginn der Krise
    - selbst die Neuverschuldung ist immer noch gigantisch
    - Null Aussicht auf Besserung

    Ein Staatsbankrott kann nicht ewig verhindert werden!
    Er kann nur verzögert werden mit diesen Rettungspaketen, aber die Auswirkungen verschlimmern sich dadurch!
    Noch dazu waren am Anfang der Krise die Griechen-Anleihen noch größtenteils in privater Hand.
    Heute sind sie bereits größtenteils in staatlicher Hand! Vor allem in den Händen von den Zahler-Ländern der EU (mit AAA-Rating).
    Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren. Nichts anderes war das.
    Und ein paar Monate später stehen wir wieder vor dem selben Problem, nur ist es dann noch viel größer.

    Rettungspakete retten nur die Banken.
    Die Bevölkerung muss dafür bluten - die griechische in Form von drakonischen Sparpaketen und auch die deutsche und österreichische in Form von höheren Steuern bzw. ausbleibenden Steuersenkungen für die Rettungspakete.

    Griechenland kann man am besten mit einem Alkoholkranken vergleichen.
    Die Rettungspakete bestehen aus noch mehr Alkohol. Damit ist der Grieche wieder für eine Weile dicht und es geht wieder für eine Weile irgendwie weiter.
    Aber eine Lösung ist das nicht und der Zustand verschlimmert sich dadurch nur. Einzige Lösung ist nur ein Entzug, also ein Staatsbankrott.

    Der Entzug wird wie ein Staatsbankrott nur anfänglich schmerzhaft sein, aber dafür auch befreiend wirken und langfristig wieder Perspektiven ermöglichen.

    D.h. um auf die ursprüngliche Frage des Threads zurückzukehren: Welche Auswirkungen hat das für das Land?
    Für Griechenland hätte es gute Auswirkungen. All die Sparpakete wären nicht mehr nötig. Auch müsste man kaum oder garkeine neue Schulden mehr machen, wenn Griechenland von der Zinslast befreit wird.
    Am Anfang wäre zwar für ein paar Monate Chaos, aber das würde sich schnell wieder legen und danach wäre dank befreiter Schuldenlast das Fundament für eine boomende Wirtschaft gelegt.

    Bestes aktuelles Beispiel: Island
    Das kann man zwar nur als indirekten Staatsbankrott betrachten, da nicht das Land selbst zahlungsunfähig war, aber dafür die größte isländische Bank, die in Staatshand war.
    Island hat sich dagegen entschieden, die Bank auf Staatskosten zu retten. D.h. man hat einen Bankrott bzw. Zahlungsausfall zugelassen.
    Irland ist aber schon wieder mitten im Aufschwung, sie haben sich bereits wieder erholt.
    Also genau das glatte Gegenteil unserer PIIGS.

    Zweite gestellt Frage:
    Geht das?
    Na klar geht das. Jede souveräne Land kann von heute auf morgen beschließen, die Staatsschulden nicht mehr zu bedienen und für wertlos zu erklären.


    Jetzt die Preisfrage: Wieso macht man es dann nicht?
    Die Antwort darauf ist komplizierter. Dahinter stecken jedenfalls gewisse Bankenkreise, die am meisten davon profitieren.
    Aber mittlerweile hat man soviele Schuldenproblem mit noch mehr Schulden bekämpft, dass das weltweite Finanzsystem extrem instabil ist.
    Es ist auch bereits total pervertiert. Geld kommt frisch aus der Druckerpresse, Schulden werden sozialisiert, Gewinne werden privatisiert und überall fehlt Geld. Den Menschen dient das System schon lange nicht mehr, im Gegenteil, es versklavt uns.

    Durch diese extreme Instabilität, die mittlerweile vorliegt, kann der Staatsbankrott eines einzelnen Landes mittlerweile eine Kettenreaktion auslösen, die das Weltfinanzsystem zerstört.
    Wenn Griechenland pleite geht, dann sind das rund 300 Mrd. Euro, die irgendwo an Guthaben vernichtet werden.
    Dieses Geld steckt wiederrum in unseren instabilen Banken und in euren Lebensversicherungen und Pensionsversicherungen.
    Damit werden Banken und Versicherungen pleitegehen, wenn man dann die nicht "rettet".
    Hier muss man sich aber auch wieder fragen, warum so ein kleiner Ausfall ganze Banken und Versicherungen zu Fall bringen kann. Die zocken eben auf Kundenrisiko und haben damit Mega-Renditen! Das Risiko tragen nur die dummen Sparer oder im Falle der Rettung eben der Steuerzahler.
    Aber das ist noch nicht alles:
    Die Risiken des Staatsbankrotts kann man sich durch Credit-Default-Swaps auch absichern lassen.
    Das wurde auch getan und zwar in gewaltigem Ausmaß.
    Dabei kann aber jeder so eine "Versicherung" abschließen, auch wenn er garkeine Griechenland-Anleihen hat. Das wäre so, als würde ich eine Brandschutzversicherung auf das Haus von meinem Nachbarn abschließen.
    Dann hätte ich ein Interesse daran, es anzuzünden.

    Das Versicherungsvolumgen alleine für Griechenland beträgt ca. das Dreifache der gesamten Schulden, also schon ca. 1 Bio. €.
    Wenn Griechenland pleite geht, schlägt das also gewaltige Wellen.

    Diese Risiken hat man bewusst aufgebaut, in der Hoffnung, danach gerettet zu werden, weil man ja nicht alles gegen die Wand fahren will.
    Also noch mehr Renditen privatisiert und die Risiken sozialisiert.

    Die einzige Befreiung für die Bevölkerung ist ein Crash, ein Staatsbankrott.

    Je früher er kommt, umso besser für alle - außer für die Banken.
     
  6. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

  7. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Natürlich geht das - das zeigt die Vergangenheit!
     

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