1. Reden wir miteinander ...

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Was ist wirklich im Heim passiert?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kinderstube, 18 Oktober 2011.

  1. Wenn man sich anhört, was die Kinder alles erleiden mussten.
    Wenn man bedenkt, dass das in einem Land wie Österreich passiert ist.
    Dann wird man nicht nur traurig, sondern auch ohnmächtig vor Zorn.
    Da leben Kinder in einem Heim, weil es daheim nicht geklappt hat. Sie haben so oder so
    keine guten Karten und dann werden sie noch gequält, missbraucht und respektlos behandelt.
    Man kann nur hoffen, dass es da noch Gerechtigkeit gibt.

    [ame="http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/LIVE-Ticker-Neue-Vorwuerfe-gegen-Kinderheim/43604600"]LIVE-Ticker: Neue Vorwurfe gegen Kinderheim[/ame]
     
  2. [ame="http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/wien/Heimkinder-fuer-Geld-verkauft/43457563"]Heimkinder fur Geld verkauft?[/ame]


    Mir fehlen die Worten.
    Diese Grausamkeit ist ganz einfach unvorstellbar.
     
  3. wirsindwir

    VIP: :Silber

    Ich versteh nicht, wie anscheinend eine ganze Menge MEnschen es gewusst haben (müssen!!!, davon geh ich einfach aus) .. und die Klappe hielten. Es gibt eine Sache, die ich verurteile. oder nicht verstehen kann/will.
    "Ich will damit nichts zu tun haben"
    "ich hab ja nichts davon gewusst, gemerkt"
    "Ist nicht meine Angelegenheit"
    Noch mehr als die Perversen Sex-Täter verurteile ich die, die es wahrgenommen und nichts unternommen haben.
     

  4. wenn ich dort erzieherin bin, dann spielt es granada, wenn jemand ein kind anfasst.
    ich habe selber in einem heim gearbeitet (praxis) und wir mussten nachtwache auf den gängen halten.
    es war das haus zugesperrt, keiner kam unauffällig rein und konnte so einfach raus.
    außerdem haben die erzieherinnen in den zimmern geschlafen.

    es gabs strenge regeln und bei problematischen kindern wurden die nachtkontrollen verdoppelt.

    das kann doch nicht so schwer sein.
    wobei das schon in den 80er jahren war, da war vielleicht alles schon anders.
     
  5. Jostein

    VIP: :Silber

    Kurz vorweg: Ich habe null Verständnis für das was da passiert ist. Ich habe das Interview von der Schwester Linda gelesen. Und natürlich verzerren die Medien, aber die hat sie nicht alle beinander und so grausliche Sachen saugen sich so viele Leute nicht aus den Fingern.

    Im Nachhinein über eine Situation zu urteilen bei der man nicht dabei war ist aber immer leicht. Wenn man jung und unsicher ist (also ich meine die nicht-sadistischen Erzieher), die hatten wahrscheinlich Angst oder wußten nicht was zu tun war. Die Kinder haben sich ja selber an zuständige Behörden gewandt und es ist nichts passiert, da werden halt andere auch nicht die großen Chancen gesehen haben.

    Das soll alles lückenlos aufgeklärt werden und gleichzeitig dafür gesorgt werden, daß sowas nie wieder passieren kann, was schwierig ist. Weil Kinder ohne intaktes Elternhaus natürlich keinen hinter sich stehen haben und solchen Heimen komplett ausgeliefert (ausgeliefert im negativen Fall, gut aufgehoben im positiven) sind.

    Mir reicht schon die Supernanny, die kann ich mir schon nicht mehr anschauen. Mir das alles vorstellen, nein, da könnte ich nicht mehr schlafen.

    Ich hoffe, daß wenn ich irgendsowas mitbekomme, daß ich es schaffe da eine positive Wendung herbeizuführen.
     
  6. Goodie

    Goodie Gast-Teilnehmer/in

    Solche Geschichten gab es nicht nur in "früheren Zeiten" - ich hab als 9jährige (also 1993/1994) in der mittlerweile geschlossenen "Stadt des Kindes" gelebt und dort war ein Erzieher, der uns regelmäßig geschlagen hat, aus den nichtigsten Gründen. Interessiert hat's aber niemanden, wegschauen ist halt einfacher als etwas tun...
     
  7. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin sehr erschüttert. Bin selbst ungefähr im Alter der beiden Schwestern (ein bißchen jünger) und musste in den 70ern auch eine Volksschullehrerin und Krankenhauspersonal mit ähnlicher Einstellung den Kindern gegenüber erleben, meine Erlebnisse waren eher Beobachtungen und als gutbehütetes Kind aus der Mittelschicht hatte ich kaum zu leiden, aber da sind Sachen vorgefallen, die kann man heute gar nicht mehr richtug glauben: z.B. hat die VS-Lehrerin, bei der ich später mal nachgerechnet habe, dass sie die PÄDAK in der Nazizeit absolviert haben muss, unliebsame ("schlimme") Buben einfach in die Sonderschule gesteckt ("Wenn Du nocheinmal den x haust, bist du morgen in der Hilfsschule" - und so war es auch:(), Kinder geschlagen, angeschrien ("Du bist stinkfaul"), im Krankenhaus ließ man ein Mädchen mit Knocheneiterung einfach liegen, ohne ihr Schmerzmittel zu geben ("die ist verwöhnt"), ich kann mich noch erinnern, dass sie tagelang geschrieen hat, im Krankenhaus wurde uns auch mit "Zwangernährung" gedroht wenn wir das (wahnsinnig grauslich nach Abwaschwasser schmeckende) Essen nicht komplett aufessen würden usw. Deshalb glaube ich den beiden Schwestern aufs Wort, auch den anderen Opfern, die sich jetzt melden. Viele Leute damals waren einfach verroht, denke ich mir heute.
     
  8. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    ich war 1971 als 5jährige im kh.
    mir frisch operiertes kind wurde der hintern versohlt, ich wurde eingesperrt -> in ein rundum-gitterbett und durfte keinen besuch empfangen. immerhin (weil ich doch die bravste war) bekam ich eine puppe zum spielen.
    die waren damals jenseits von gut und böse. und das spielte sich quer durch ALLE bereiche.

    (sogar als ich 1988 auf einer geschlossenen psychiatrie zu arbeiten begann, waren das noch albtraumzustände. aber das besserte sich gsd rasch)
     
  9. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    Das ist nur die Spitze, was glaubt ihr was da noch alles passiert ist, wo sehr sehr viele weggeschaut haben:rolleyes:.

    Ich selbst wurde vom Lehrherr geschlagen, ein 2. Lehrling ebenfalls, wir gingen zur AK um uns zui beschweren.

    Die Antwort die wir bekamen: Wir können uns schon beschweren, es sei auch schon bekannt, aber es wird nichts bringen, der der gnädige Herr sitzt in der Innung, und es wird ihm nichts passieren.

    Was eine Anzeige uns bringen würde, wäre mit Sicherheit kein Lehrplatz in der Umgebung:rolleyes:.

    Und das war nicht in den 70 igern, also möchte ich wirklich nicht wissen, was damals noch alles mit den Kindern gemacht wurde.
    Wär hätte sich den was zu sagen getraut, niemand, und die Kinder sind immer die schwächeren.

    Ich trau mich auch wetten, das nie alles raus kommen wird.
     
  10. Jostein

    VIP: :Silber

    Ich glaub es ist schon sehr gut wenn eine Sensibilität geschaffen wird und es kein "Kavaliersdelikt" mehr ist.
     


  11. nein, das ist doch arg.:mad:
    die SdK kenne ich, das war das vorzeigeheim der roten. :confused:
    hast nie etwas sagen können?
    du arme :hug:
     

  12. oh gott, das ist ja furchtbar. :mad:
    mir ist das gsd nie passiert, ich wurde *nur* von 2 lehrern geschlagen.
    das war damals so üblich. :boes:
     
  13. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    mir gehts nicht darum, ob das stimmt oder nicht, ich schätze, da stimmt jedes wort.
    was ich nicht verstehe ist, warum das jetzt, so viele jahrzehnte danch, erst publik gemacht wird?
     

  14. weil die opfer heute in einer anderen position sind.
    früher hat man das alles nicht geglaubt und hätte nichts gemacht.
    was noch immer krank ist, ist die zuständigkeit.
    man will eine kommission einrichten, die wieder nicht unabhängig ist.
    man kann keine politiker mit so etwas betrauen.
    das geht nicht.
    denn über kurz oder lang werden sicher auch heimbewohner aus anderen einrichtungen
    anklagen erheben. die sind uU. heute noch fest in roter hand.
    daher müssten die erhebungen und die kommission in eine unabhängige hand gegeben werden.

    [ame="http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Opfer-Maenner-kamen-viermal-pro-Woche/43682365"]Opfer: "Manner kamen viermal pro Woche"[/ame]
     
  15. sony24

    sony24 Gast-Teilnehmer/in

    OMG Spiegelgrund.

    Als müssten diese armen Kinder nicht schon eingeschüchtert genug gewesen sein.:eek:
     
  16. Johnny

    VIP: :Silber

    heute "spricht" im kurier eine betroffene, die angibt, schon mitte der 60er und auch noch in den 70ern und 80ern im rathaus, am jugendamt und bei zeitungen deswegen vorstellig geworden zu sein. die wurde einfach rausgeschmissen.

    entweder konnte man damals nicht glauben, dass sowas wirklich passiert ist, oder man war schlichtweg noch nicht so sensibilisiert. vielleicht hat man sich gedacht: na und, jedes kind wird geschlagen.
     
  17. Nephele

    Nephele Gast

    vielleicht ist es auch einfach so, dass ein "nicht glauben" einfacher ist, als sich dem zu stellen.

    Das fängt ja schon in der Familie so an. Mütter und andere Personen die es nicht sehen wollen.....

    Es war doch hier im Forum doch auch einmal so ein Fall, wo eine Mutter Übergriffe von einem Lehrer vermutet hat und es niemand glauben wollte.

    Es ist einfacher sich gegen das Opfer zu stellen als gegen den Täter.


    Grauslich ist das

    Manuela
     
  18. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    oh, das wusste ich nicht. schlimm :(
     
  19. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ein Grund mag auch sein, dass man über sehr schlimme und grausame Erlebnisse erst Jahrzehnte später sprechen kann, mein Vater konnte zB. erst in den 80ern über seine Erlebnisse im 2. WK wirklich sprechen.
     
  20. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    mhm, mag sein, das hab ich nicht bedacht. ich war nur ertsaunt, weil es doch schon rund 40 jahre her ist.
     

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