1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Was ich als Selbständiger alles so leiste

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 3 Februar 2015.

  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe nach Vorliegen meines Einkommensteuerbescheides und meiner Wahnsinns SVA Nachzahlungen mal einen ordentlichen Finanzcheck gemacht und genau aufgeschlüsselt, was ich für den Staat und die Gesellschaft so leiste:

    Das Ergebnis wurde auf ein Einkommen von 1000Euro netto (14 Monatsgehälter) zurückgerechnet.

    Um 1000 Euro netto (14x) monatlich zu verdienen, musste ich Rechnungen im Jahr 2013 von 36.091 Euro brutto im Jahr stellen, dies entspricht einer Rechnungssumme brutto von 3008 Euro monatlich.

    Es verdienen folgende Beteiligte mit meiner Wirtschaftsleistung mit (netto):

    Ich persönlich: 1000 Euro (das sind 39% der in Brutto gestellten Rechnungen nach Rückholung der von mir bezahlten Ust). Wenn ich eine Rechnung von 100 Euro gestellt habe, sind mir also 39 Euro übrig geblieben.

    Staat Österreich:
    787 Euro (Umsatzsteuer abzügl. meiner Vorsteuer sowie Einkommensteuer)

    SVA (Ärzte und Krankenhauspersonal bzw. in meinem Fall insbesondere Pensionisten)
    332 Euro

    Meine Ausgaben: Mitarbeiter der Wirtschaft und meine Mitarbeiter
    458 Euro

    Anm.1: Bei meinem Einkommen finanziere ich derzeit ziemlich genau einen Mindestpensionär mit (14x im Jahr)

    Anm.2: Der Staat verdient in der Folge mit den Lohnnebenkosten und Steuern für die Wirtschaft und meine Mitarbeiter zusätzlich etwa 200 Euro (wenn ich nur auf 1000 Euro meines Einkommens beziehe), d.h. der Staat verdient mit mir in etwa das, was mir netto übrig bleibt.

    Ich kann stolz sein auf die trickreichen Beamten in diesem Staat. Land der Berge, Land am Strome, lalala...................Ich stehe jetzt auf und erhebe mich zur gegenderten oder ungegenderten Version der Bundeshymne.

    Wer gut ist, kann aus meinen Daten und diversen googlebaren Zusatzinformationen mein Einkommen im Jahr 2013 errechnen, viel Spass.
     
  2. monili

    monili Gast-Teilnehmer/in

    ... und bei all der plackerei bleibt dir noch zeit komische umfragen zu stellen!!! :emoji_clapping:
     
  3. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    was ist Plackerei ? meinst Plagerei ?
     
  4. aretha

    aretha unverdünnt

    willkommen im klub.

    mich beschleicht in letzter zeit des öfteren das gefühl, was falsch gemacht zu haben als selbständige.

    :unsure:
     
  5. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    wieso denn das ?
     
  6. aretha

    aretha unverdünnt

    wie soll ich sagen...

    die tatsache, dass ich mein eigener herr bin, muss mir schon was wert sein, billig ist das nicht.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 3 Februar 2015, Oberer Text geschrieben: 3 Februar 2015)
    die sva - nachzahlungen sind mein spezielles thema......:mad: als epu können die dir schon zusetzen....
     
  7. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Die SVA fährt am stärksten im 2. Jahr nach dem ersten "größeren" Gewinn ein, diese Verschiebung bringt oft viele Probleme, weil der Gewinn oft ja nicht kontiniuierlich steigt, wie dies die SVA in ihren Berechnungen zugrundelegt. Interessant an der Aufstellung ist für mich, das bei einer Ausbeute für mich von 39% des Bruttoumsatzes (der Kunde sieht ja nur die Endrechnung und kann diese oft nur geringfügig abschreiben) bleibt, die SVA kassiert 13% und der Staat 31%, beim Staat tut dies aber nicht so weh, da er trickreicher agiert. Zusätzlich kassiert er ja noch etwa 7 bis 8% an Folgesteuern, wenn man die Kostenwahrhheit ernst nimmt.

    Ein weiterer Aspekt ist jedoch der (siehe Grafik), dass von den Steuergeldern wieder insgesamt 32% in das Pensions- und Gesundheitssystem fließen, berücksichtigt man noch die Sozialgelder für ÖBB und Landesverteidung, steigt der Anteil auf etwa 35%: Dadurch verschieben sich im Endeffekt die Anteile folgendermaßen:

    Anteil vom Bruttoumsatz im Endeffekt:
    Ich als Selbständiger 39% (davon ca. 12% meine Kinder, meine Ex will ich jetzt nicht kalkulieren).
    Pensions- und Gesundheitssystem: 25% (nachdem ich kaum krank bin bzw. sein darf und zukünftig eine Minipension für vielleicht ein paar Jahre bekomme, ein ganz schöner Brocken).
    Staat: 19% (dies wird verwendet für sonstige staatliche Aufgaben und Schulden (2,5:wacky:)
    Wirtschaft und Mitarbeiter: 17%

    Das Ganze gilt natürlich nur für mein Einkommen, welches als durchschnittlich für ein EPU Unternehmen zu beurteilen ist, jedoch mit geringen Abschreibemöglichkeiten (was bei Epu üblich ist) und natürlich keinem Schwarzarbeitsanteil (der aufgrund meiner Kunden gar nicht möglich wäre). Als Pfuscher bliebe mir statt den 39% etwa 83%, wenn ich nicht so frech bin und die Ust noch mitverrechne und z.B. die Rechnung beim Finanzamt nicht angebe (dann wären es 100:wacky:.

    Ich hoffe, ich konnte mehr Transparenz einbringen.

    [​IMG]
     
  8. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Abbildung: Wofür unsere Staatsausgaben verwendet werden.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 4 Februar 2015, Oberer Text geschrieben: 4 Februar 2015)
    Eine Frechheit ist ja, dass ich für den Zusatz für die ohnehin hohen Beamtenpensionen hackeln muss.
     
  9. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Armer Waran!
     
    0xym0r0n gefällt das.
  10. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ich nur kurz einwerfen darf: Als Selbstständiger bist du noch gut dran in punkto Abgaben und Steuern und hast sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten.

    Jeder Unselbstständige, der monatlich 1000 Euro netto auf die Hand bekommen möchte, kostet den Dienstgeber hochgerechnet pro Jahr inklusiver aller Abgaben etwa 2500 Euro. Somit leistet auch ein Nicht-Selbstständiger ganz schon viel Geld zum Betrieb des Staates.

    Was mehr Besorgnis erregen sollte: Österreich hat 8 Millionen Einwohner (vom Baby bis zum Greis) und eine halbe Million davon ist derzeit offiziell arbeitslos. Inoffiziell sind es sicher nochmal soviel mehr, die sich ohne staatliche Hilfe durchschlagen.
     
    bluevelvet gefällt das.
  11. hanna59

    VIP: :Silber

    davon darfst du ausgehen. eine menge leut, die am arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind und - aus welchen gründen auch immer - nicht ams-gemeldet sind, fallen komplett durch den rost, weil auch die mindestsicherung an die ams-meldung gekoppelt ist. und ams sperrt immer mehr leuten den bezug, teils völlig willkürlich. oder halt leidernichtnotstandbezieher, wo der partner zuviel verdient, um selbst in den genuss von notstandshilfe zu kommen, aber das einkommen trotzdem nicht reicht. die halbe million ist also nur die sichtbare spitze des eisberges, weils eben via ams erfasst sind.
     
    anna-mari gefällt das.
  12. Amica32

    Amica32 Es ist alles nur geklaut!
    VIP: :Silber

    Ach geh...uns Selbstständigen geht's doch suuupppppaaaaa ! :verymad:
     
  13. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Ich denk mir das auch manchmal. Zuletzt, als ich die Überweisung ans Finanzamt (Steuernachzahlung für das Jahr 2013, wo ich also eh shcon einiges gezahlt hatte), auf 3 Teile aufteilen musste, weil das Tageslimit für Überweisungen verletzt war (und ja, ich hab ein Geschäftskonto. Und ja, es war auf diesem auch ausreichend Geld oben).

    Und dann denk ich wieder, ich darf nicht jammern. Ich arbeite zwar viel und mit viel Verantwortung, aber in einem wunderbaren Job, der mir Spaß macht. Und auch wenn das "Geld pro Einheit" wenig und die Zahlung an Finanzamt und SVA sehr viel sind, bleibt doch ein nettes Sümmchen über. Ein Sümmchen, das andere eben bei weitem nicht zur Verfügung haben. Somit passt die Balance doch, und ich denke mir, ich freu mich für die Arbeitslosen oder Pensionisten, die von mir unterstützt werden. Nur gewissen Politskandalen werfe ich das Geld nicht so gern in den Rachen. Aber ich red mir halt ein, dass grad mein Geld ein Mascherl hat und den Bedürftigen zugute kommt....
     
    Eistee gefällt das.
  14. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Wie kann man sich darüber freuen, wenn man zum Teil Luxuspensionen finanzieren muss und hohe Beamtenpensionen, von denen wir nur träumen können, und uns selbst fehlt das Geld, um ausreichend vorsorgen zu können.
     
  15. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Ja. Und "Otto Normalverbraucher" in 20 Jahren ohnehin eine Einheitsrente bekommen und man ohne zusätzlicher Altersvorsorge sehr wahrscheinlich nahe am Hungertuch nagen wird.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden