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Was bedeutet "Der Alltag ist eingekehrt"?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lizz696, 19 Februar 2011.

  1. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Ich stelle mir diese Frage schon länger. :eek: Ich höre/lese öfter von der Aussage "In unserer Beziehung ist Alltag eingekehrt"? Was bedeutet das ? Irgendwie hat diese Aussage immer einen negativen Beigeschmack.

    Danke und lg,
    lizz
     
  2. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf


    ich würde einmal behaupten das man dann davon spricht, wenn die beziehung vor lauter alltag etwas auf der strecke bleibt.
     
  3. Chickensoup

    VIP: :Silber

    Für mich ist dieser von vielen so gefürchtete "Alltag" die Basis einer Partnerschaft.
    Und egal, wie dieser auch aussehen mag, viel Nähe, wenig Nähe, zusammenleben oder nicht, große Probleme, kleine Probleme, Sorgen teilen:
    Ihn gemeinsam tragen zu können ist der Schlüssel.

    "Der Alltag ist eingekehrt" umschreibt leider oft die Ernüchterung, die entsteht, wenn einem Menschen klar wird, daß Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte (großteils) nur Projektionen sind und der Partner doch anders ist als man es wahrhaben möchte oder den Zustand, wenn zwei Menschen vergessen haben, einander in ihrem ganzen Sein wahrzunehmen, daher wohl auch diese negative Belegung.
     
  4. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Genau so sehe ich das auch.
    Ich mag den Alltag mit meinem Partner eigentlich. Die täglichen Gewohnheiten, das Erledigen von Arbeiten, die keiner machen mag, aber die man macht, weil sie eben zu erledigen sind.
    Dass man einander außerhalb von Märchenprinz/essin-Situation erlebt (unausgeschlafen, verschnupft, beim Geschirrabwaschen etc), über alltägliche Dinge, wie den Wocheneinkauf oder dass die Küche neu ausgemalt werden muss, spricht und nicht nur darüber, wie unendlich romantisch doch die Liebe zu einander ist. Dass man dem anderen auch mal sagen kann, dass er noch immer nach dem Knoblauch von gestern abend riecht usw. usf.
    Das hat eine Art von Intimität an sich, die einander noch näher bringt, als es das Verliebtsein tun kann.

    Und der Alltag hat auch den Vorteil, dass man seine Zuverlässigkeit als Basis für das Erreichen neuer Ziele verwenden kann.
    Ich habe auch den Eindruck, dass diese Desillusionierung v.a. jüngere Paare trifft, die eine andere Art von Romantik im Verliebtsein erlebten.
    Da kann schon jeder Pickel im Gesicht des anderen ein Stresserlebnis sondergleichen sein.
     
  5. Naja

    Naja Gast-Teilnehmer/in

    Sehe ich ganz genauso - mir gibt der Alltag auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit, von fallenlassenkönnen (nicht zu verwechseln mit sich gehen lassen). Viele denken wenn der Alltag in einer Beziehung eingetreten ist, dann ist sie irgendwie todgelaufen, darum oft negativ behaftet.

    lg
     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Alltag ist für mich gleichbedeutend Alltagstrott. Funktionieren und auf Abweichungen reagieren.
    Kann am Alltag nur dann Positives entdecken, wenn ich gerade müde bin und ohnehin keine Lust habe irgendwie aktiv mein Leben zu gestalten.

    Dementsprechend auf Beziehungen übertragen heisst es keine Spannung, keine Leidenschaft, nur Gewohnheit statt Wollen.

    PS: Ja, ich bin ein Adrenalinjunkie... :cool:
     
  7. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf


    aber GSD nicht mehr in grün/pink :D
     
  8. Placebo

    VIP: :Silber

    Diese Redewendung bedeutet für mich Vertrautheit, Sicherheit - vor allem beziehungstechnisch, also durchaus positiv besetzt.

    Ich mag meinen Alltag, also meine vier Wände, den Garten, mein Leben.
     
  9. Naja

    Naja Gast-Teilnehmer/in

    Es kommt auch immer darauf an wie so ein Alltag abläuft/wie man ihn gestaltet, man kann durchaus auch genung "Aufregendes" eingebaut haben
    lg
     
  10. mcw

    mcw Gast

    alltagstauglich sollte jede partnerschaft sein, aber eben nicht alltäglich. ein zu viel an alltag würde für mich bedeuten: sich nichts mehr zu sagen haben, das fernsehprogramm spannender als den partner zu finden, das sich alles auf der ebene des eingespielten und vorhersehbaren bewegt und nix mehr zündet. da geht dann fast automatisch auch die leidenschaft und lust irgendwann flöten. aber ich würde auch eine partnerschaft anstrengend finden, in der man ständig irgendwelchen kicks und abenteuern nachhechelt. die goldene mitte finden und pflegen - darum geht es wohl und ist täglich aufs neue die große herausforderung.
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    der alltag ist zu unrecht so negativ behaftet.

    das merkt man leider erst, wenn etwas unangenehmes eintritt, das den alltag plötzlich unterbricht.
     
  12. Q

    Q Gast

    Korrekt, der Alltag hat halt etwas Langweiliges, Unspannendes an sich, das man sich erst zu schätzen weiß, wenn man sich mit den spannenden Dingen schwer zu tun beginnt, die das Leben bisweilen bereithält.
     
  13. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    @Lucy: : goodpost: (kann nicht zitieren)
    Ich mag unseren Alltag!
     
  14. Lady1984

    Lady1984 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    In meinem Bekanntenkreis ist der Satz "Bei uns ist der Alltag eingekehrt" eigentlich auch eher negativ gemeint. Aber wenn ich so darüber nachdenke, mag ich diesen "Alltag" also diese Routine ganz gerne. Es gibt mir eine gewisse Sicherheit und ich fühle mich wohl, wenn ich ungefähr weiß, was mich erwartet....

    Ich glaube aber, dass es auf die Persönlichkeit ankommt, wie störend man diese Routine empfindet. Jemand, der immer auf der Suche nach etwas Neuem ist, wird auch den plötzlich einkehrenden Alltag in einer Beziehung als eher störend empfinden und sich eventuell nach etwas Neuem sehnen.

    Lg, Lady
     
  15. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    An alle, die Alltag so toll finden. Ich hätte ein paar Verständnisfragen:

    Ist es wirklich so toll, genau zu wissen, wie die Tage Mo-Fr und die WE mit kleinen Variationen verlaufen?
    Was bringt diese scheinbare Sicherheit ausser dass man sich keine Gedanken machen muss und das Leben dahinzieht?
    Das ist doch keine Sicherheit sondern eher Gefängnis.:confused:
     
  16. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Danke für eure Antworten. Genau damit habe ich gerechnet, dass es eben Menschen gibt, die den Begriff wirklich negativ auffassen und umgekehrt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    lg, lizz
     
  17. Chickensoup

    VIP: :Silber

    Komisch, ich weiß nie, wie meine Tage und mein Wochenende verlaufen werden. :cool: ;)
    Ich gestehe, ich kann auf einige "Überraschungen" in meinem Leben verzichten, aber ich habe ja gerade wieder erlebt, daß sich neue Türen öffnen, wenn sich andere zu schließen drohen oder wirklich zugehen. :love:

    Ich denke, wir haben beide unterschiedliche Definitionen von Alltag, bzw. erleben ihn unterschiedlich.
    Für mich bedeutet es nicht, sich hinter festgefahrenen Ritualen zu verstecken, um vermeintliche Sicherheit zu gewinnen und mich in die persönliche Stagnation zu flüchten.
    Ich möchte spontan bleiben, mich spüren, lebendig sein - und dann kann auch gemeinsames Betten beziehen und kochen unglaublich bereichernd sein - solange es nicht in die Sprachlosigkeit führt, sondern zwei Menschen verbindet und in den Dialog bringt.
     
  18. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde, wir haben einen sehr schönen Alltag.
    :love: ... :D

    PS: Den Satz "Der Alltag ist eingekehrt" kenne ich eigentlich nur als negative Beschreibung durch ca. 40-jährige. Das heißt dann vor allem viel Arbeit und wenig Sex, Scherereien mit den Kindern etc.
     
  19. lizz696

    lizz696 Gast-Teilnehmer/in

    Ich persönlich muss auch sagen, dass bei uns der Alltag eingekehrt ist. Allerdings schon von Beginn an in unserer Beziehung. Wir unternehmen jetzt genauso viel wie am Anfang und wir sehen es eben auch nicht als negativ, dass es dann mal Tage gibt, wo wir am Abend faul vorm TV sitzen und uns berieseln lassen. Deshalb verstehe ich eben nicht, dass so viele Leute meinen, dass es negativ ist.

    lg
     

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