1. Reden wir miteinander ...

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Warum muss immer jemand anders verantwortlich sein?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kalliope, 27 November 2014.

  1. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Warum ist unsere Gesellschaft so (geworden), dass man immer einen Schuldigen benötigt, nie einfach nur Pech haben kann oder gar selbst schuld sein?

    Aktueller Anlass: Frau stürzt auf dem Parkplatz einer Lebensmittelfirma, weil sie beim Reinschieben des Wagerls in die Wagerlreihe stolpert, und schlägt sich einen Zahn aus. Zahnarzt stellt ihr ein Attest aus, dass sie "erhebliche physische und psychische Schäden erlitten hat", und sie fordert Schadenersatz. Bitte - die ist gestolpert! Ganz stinknormal und selber schuld!

    Meine Tochter ist einmal in der Schule gestolpert und hat sich sogar 3 Zähne ausgeschlagen. Nie und nimmer wär ich auf die Idee gekommen, deswegen die Schule zu verklagen. War ja nicht die Schuld der Schule, sondern ganz eindeutig ihre eigene (allerdings war ich recht froh, dass das zu den Arbeitsunfällen zählt, wo die AUVA mitzahlt, und noch froher war ich über unsere eigene Unfallversicherung)
     
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  2. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaub wir sind in einer zeit angekommen, wo jeder aus allem versucht Profit zu machen, sei es finanziell oder anderwertig.
     
  3. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    Ich vermisse auch zunehmend das allgemeine Verantwortungsbewußtsein, die Fähigkeit, auf sich selbst und andere zu schauen und im übrigen mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen... Die skurrilsten Dinge in Bezug auf Arbeitssicherheit begegnen mir täglich in der Firma, wo man sich fragt, ob man nur noch von Hirnamputierten umgeben ist. So dass es z.B. nötig ist, darauf hinzuweisen, dass man beim Treppengehen das Geländer zu benutzen habe und die Hand nicht in die Presse stecken solle, da Verletzungsgefahr bestehe :muted:

    Es wird einem aber auch bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten suggeriert, dass immer ein Dritter Schuld sein muss. Ich hab vor kurzem einen Unfall mit dem Mopped gebaut, sprich, ich hab einen Abflug in einen Wassergraben gemacht, ganz allein aus eigener Dummheit/Unfähigkeit, und keine drei Tage später kam ein Fragebogen von der KV, wer Schuld an dem Unfall sei. Name, Adresse, Zeugen, Polizei bla. Auf meine Feststellung hin, dass ich einen Fahrfehler gemacht hab und ganz allein selbst Schuld war, meldete man Zweifel an und frug nach dem technischen Zustand des Fahrzeugs, ob es eh Pickerl hätt. Nachdem sie erfahren mussten, dass das Fahrzeug BJ 2014 ist und demnach sehr wohl in technisch einwandfreiem Zustand ist, bequemte man sich endlich, das zu akzeptieren und meine Behandlungskosten zu übernehmen.

    Bei so einer Vorgehensweise der Versicherungsträger braucht man sich nicht wundern, wenn jedermann versucht, alles mögliche irgendwem anzulasten, um ja nicht auf Kosten sitzenzubleiben...
     
  4. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Der KV-Träger muss Dich das alles fragen-wehe, wenn er das unterlässt.
    Ebenso wie der Dienstgeber Dich auf alle nur irgendwie denkbaren Begebnisse hinweisen muss, sonst kommt er in Teufels Küche, wenn etwas passiert.
    Und ich selbst-und einige andere Eltern-haben schon öfters darüber nachgedacht, dass das freundschaftliche Mitnehmen von Kindern anderer Leute in einem finanziellen Disaster enden kann, wenn etwas passiert.
    Von Medizinern u. dgl. einmal ganz abgesehen.

    Sprich, jede Privatperson, jede Behörde, jede Firma ist schon darauf konditioniert, nur ja um Gottes Willen alles deppensicher zu machen, um nicht juristisch das Fell über die Ohren gezogen zu bekommen.

    Und es ist wahr-gewisse Leute sind sehr wohl willens und bereit, im Fall das Falles die Klage anzustreben sobald ihnen klar ist dass Geld winkt, und die Klagsbereitschaft steigt generell rapide, seit sich herumgesprochen hat, dass man den Leuten nur mit rechtlichen Schritten drohen muss und schon spuren sie-eine sehr ungute Entwicklung.

    Ich finde diese sehr amerikanische Rechtsauffassung, die bei uns zunehmend durchschlägt, wonach Chuzpe ganz einfach siegt
    ("ich wäre niiieeee darauf gekommen dass Kaffee auch heiss sein kann, und da ich mir beim patscherten Hantieren mit einem Kaffeebecher selbigen über den Schoß geleert habe fordere ich Vergeltung von unmenschlichen und verantwortungslosen Konzern, der Kaffeebecher ausgibt ohne die ausdrückliche Warnung, dass man sich diesen nicht auf den Schoß leeren soll weil er heiss ist"*empörung off*geldbörse auf)

    einfach nur.......verzichtbar.​
     
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  5. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Oder diese (urban Legend oder wahre) Geschichte von dem Einbrecher, der in einen ungesicherten Pool gestürzt ist und dann die Hausbesitzer verklagt hat...

    Sie ist absurd, unsere Welt....
     
  6. kristall

    VIP: :Silber

    Das geht doch immer und überall schon auf diese Weise!

    Es beginnt bei etlichen Berichten, die man ausfüllen und unterschreiben muss und setzt sich fort in unzähligen Stunden, die man in Elternsprechstunden in der Schule verbringt. Alle wollen die Verantwortung abschieben, falls was ist, sind alle ausm Schneider.
    Ich weiß gar nicht, wie lang es her ist, dass ich einem Vorgesetzten begegnet bin, der soviel Eier in der Hose hatte, eine Entscheidung zu treffen. Da wird so lang die Verantwortlichkeit hin und her geschoben, bis sich letztlich alles im Sand verläuft. Und keiner mehr davon redet.
    Und in der Politik das gleiche Schauspiel. Nur keine Verantwortung tragen. Zum Kotzen das!
     
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  7. AliLeo1626

    AliLeo1626 Gast-Teilnehmer/in

    Ich hoffe, du hast dich nicht allzu stark verletzt und auch das Mopped ist noch halbwegs beisammen.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 3 Dezember 2014)
    Stimmt, eine Unfallversicherung ist echt was wert.
    Ich habe vor Jahren eine für die Familie abgeschlossen und 3 Tage später ist mein Kind auf der Schipiste verunglückt und hatte eine Dauerinvalidität.

    Sie ist übrigens einfach aus dem Stand umgekippt. Da war auch niemand schuld (außer natürlich die Scheißschischuhe, die sie sich von ihrer Mutter aufgezwungenerweise ausborgen musste :verysick:).
     
  8. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Vollkommen richtig, die Eigenverantwortung ist auf dem Rückzug. Das beginnt bei dem abstrakten Konstrukt "Gesellschaft", das für alles verantwortlich gemacht wird, geht weiter über Firmen, die sich alle Entscheidungen von - fürstlich entlohnten - Beratern absegnen lassen, und geht weiter zu Politikern, die Versuchsballone aufsteigen lassen und ihr Handeln nach den darauf folgenden Ausschlägen der Meinungsumfragebalken ausrichten.
    Wir entwickeln uns hin zu einer Gesellschaft von Verwaltern und Administratoren, in der es wichtig ist, für alles einen Schuldigen finden zu können, ohne selbst der/diejenige zu sein, der/die zur Verantwortung gezogen wird. Die Lösung der Probleme bleibt dabei auf der Strecke.
     
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  9. Silmum1

    VIP: :Silber

    Waren das die Milchzähne oder schon die zweiten? Wenn ja, was habt ihr dann gemacht - hat sie jetzt Kronen oder eine Brücke?
     
  10. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Leider waren es schon die 2. Wir haben einen Zahnaufbau gemacht (den die AUVA NICHT bezahlt hat), und wenn sie erwachsen ist bekommt sie Kronen. Gott sei Dank waren die Zähne nicht ganz weg, sondern noch zu etwa 1/3 da.
     
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  11. Silmum1

    VIP: :Silber

    Und wahrscheinlich die Frontpartie... :mad:
     
  12. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Sowieso....
     
  13. Amica32

    Amica32 Es ist alles nur geklaut!
    VIP: :Silber

    Mit 20 bin ich am 23.12 am Abend am Grund vom Nachbarn so schwer gestürzt das ich fast 3 Monate im Krankenstand war! Durch Zufall hat er das mitbekommen und mich gefragt warum ich das nicht seiner Versicherung melde! Das haben wir dann gemacht und ich hab damals fast 20.000 Schilling dafür bekommen! ......Das war ein Vermögen für mich .....
     

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