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Von Proleten, Nazis und Patriarchen - der österr. Film

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Juergen35, 24 November 2009.

  1. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Der Titel umschreibt für mich 90% der Themen, die im österreichischen Film bzw. von österreichischen Regisseuren behandelt werden. Wieso geht es immer um dasselbe. Ich hab mir jetzt den prämierten Film "das weiße Band" angesehen" und mich eigentlich geärgert, daß es wieder um irgendwelche Aufarbeitungspsychogramme geht, die charakteristisch für den österr. Film sind. Wann gibts endlich was Neues. Im Ausland wird der Film vielleicht gefeiert, weil es dort ein nicht übliches Thema ist und der Film sicherlich gut ist. Mich persönlich öden diese Themen jedoch schon an, es kann doch nicht wahr sein, daß "Österreicher" nichst anderes filmisch zu be-/, verarbeiten hat als Mundl problem, Nazi problem, katholische Untergründe oder provinzielle und sexuelle Abartigkeiten, alles nur negative Themen. Was wird einem eigentlich von Österreich filmisch vermittelt. Doch wohl kaum einmal eine positive Lebensart, die es ja auch durchaus geben mag im hiesigen Sumpf.
     
  2. Und weil der Trend auch mir schwerstens auf den Senkel geht, such ich Financiers für mein Projekt:

    Ich will eine Liebesgeschichte drehen. Zwischen einem vom Vater unterdrückten Hitlerjungen, der eine Hausmeisterin von einem beliebigen Gemeindebau heiraten will.
    Etwas völlig anderes eben!
     
  3. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Das klingt jetzt so, als würdest du deine eigene Geschichte aufarbeiten wollen, aber ich bin dabei, in welcher Art und Weise soll ich dein Projekt sponsoren (sponsern, sponsorn??)
     
  4. Stimmt. Ich bin nämlich im 2. Weltkrieg schon jugendlich gewesen!
     
  5. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Na und wie war das so als Hitlerjunge, hast dich amüsiert ?:eek:
     
  6. FifiBrindacier

    FifiBrindacier Gast-Teilnehmer/in

    Ganz abgesehen davon, dass dies ein ganz wunderbarer Film mit etlichen, sehr realistischen Tiefgängen ist ...

    ... können gar nicht genug Filme gedreht werden, die zum Nachdenken animieren. Sieh dir die Anzahl der anscheinend-nicht-zu-Ende-denkenden-Wählerschaft an und du hast einen Auftrag.
    Abseits des seicht dahinsäuselnden Mainstreams.
     
  7. kotuko

    kotuko Gast-Teilnehmer/in

    weil andere themen so gut wie nie vom österreichischen film gesponsert werden. außer es wirken düringer und co mit. der rest geht meistens ins ausland..
     
  8. vatER1972

    vatER1972 Gast-Teilnehmer/in

    österreichische filme unterscheiden sich da nicht viel von anderen ländern! wenn man sich ansieht was in hollywood so alles "aufgearbeitet" (vietnamkrieg, irak krieg und dergleichen) wird - und man dann noch den ganzen belanglosen hochglanz schrott abzieht bleibt auch nicht viel mehr übrig..

    es gibt in österreich ja zu den so kritisierten nazi und mundl geschichten auch noch andere filem - man muss sich nur dafür interessieren - wenn man sich allerdings ausschließlich im staatlichen ORF umsieht bleiben einem viele dieser österreichischen werke verborgen..
     
  9. Klar. Der österreichishe Film bedient sich der österreichischen Seele.

    Immerhin hat er Seele.
     
  10. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Na so stolz muß man auf diese Seele aber nicht sein, die einem da filmisch vor Augen gehalten wird.
     
  11. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Es muß nicht immer düster sein, um intelligente Filmbotschaften zu übermitteln. Es gibt auch anspruchsvolle sonstige Filmthemen. Sogar einen Liebesfilm kann man auf anspruchsvolle Weise gestalten, politische Themen, was weiß ich.
     
  12. Na dann:

    Brenner-Verfilmungen
    Indien
    Muttertag
    Nacktschnecken
    Kotsch
    Contact High
    Nordrand
    Hundstage
    Blue Moon
    Siebtelbauern
    Vollgas
    Slumming
    Freispiel
    ...
     
  13. Nein. Muss man nicht.
     
  14. Alex3

    VIP: :Silber

    ...die Brüder -Trilogie..
     
  15. midsummer

    midsummer Gast-Teilnehmer/in

  16. Nicht zu vergessen: "Funny Games". Nix für schwache Nerven!
     
  17. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Man könnte auch argumentieren, dass diese Filme niemanden erfolgreich erziehen, denn sonst hätten sie schon längst breitere Wirkung gezeigt.

    Mich nervt es auch nur mehr. Es ist einfach schon viel zu lang nicht mehr originell, als dass es noch gut sein könnte. Da ist selbst der "seichte Mainstream" oft noch innovativer.
     
  18. FifiBrindacier

    FifiBrindacier Gast-Teilnehmer/in

    Natürlich kann so argumentiert werden.
    Auch, dass die Leute, die diese Filme zwecks Horizonterweiterung sehen "sollten", diese Filme nicht sehen werden. Da kein Wille.
    Dennoch klass', dass derartige Filme weiterhin gedreht werden.

    Wer seichten Mainstream sucht, der findet. Genug. ;)

    Ich liebe österreichische Filme und Serien, die ein wenig morbid angehaucht sind. Leider kein österr. Fernsehen, aber über 3sat komme ich dann und wann in den Genuss ... in der Auflistung weiter oben fehlt mir der Simon Polt/Steinhauer. Vor ein paar Wochen eine Folge mit Ludwig Hirsch wiederholt ... so fein.
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    Ich würde erst mal unterscheiden zwischen Filmen, die ein Publikum zum Nachdenken bringen (aka "erziehen") wollen, und eher kommerziell ausgerichteten, die unterhalten wollen und halt ein Thema aus dem Themenkreis aussuchen. Die "Fälscher" würd ich, bei allen unbestrittenen Qualitäten und großartigen Leistungen, eher in zweiterem Fach unterbringen, "Hasenjagd" oder "Der Fall Jägerstätter" im ersten.

    Was nicht heißt, dass sie schlecht wären, notabene, aber halt mit einem Zweck unterlegt, der der anderen Gruppe fehlt. Wem dieser auf die Nerven geht, der sollte sie sich halt ersparen. (Obwohl sich mir der Gedanke aufdrängt, dass genau für diese Zielgruppe die Wirkung sinnvoll sein könnte. Aber natürlich nicht bis zur Ermüdung und der Umkehr ins Gegenteil, schon klar.)
     
  20. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich habe die These, dass kein Mensch sich wirklich gern erziehen lässt, schon gar nicht von einem Filmregisseur. Ich glaube, es geht da eher darum, sich selbst in einer Rolle zu gefallen und sich darin bestätigen zu lassen.
     

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