1. Reden wir miteinander ...

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Vollzeit und Kleinkind

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Schokohamster, 25 September 2011.

  1. Schokohamster

    Schokohamster Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin...

    Also, mein Problem ist Folgendes: Ich bin alleinerziehend und fange Anfang Oktober, nach 4 Jahren Daheimsein, wieder Vollzeit zu arbeiten an. Teilzeit geht leider aus finanziellen Gründen nicht, da ich, wie schon erwähnt, alleinerziehend bin und ein Haus zu erhalten habe.

    Langsam aber sicher werde ich nervös. Ich hab echt voll Angst, wie das so wird. Eigentlich ist alles perfekt, meine Eltern betreuen nachmittags immer meine Tochter, die nie länger als 13 Uhr im Kindergarten sein muss. Sie liebt ihre Großeltern sehr, ist seit Jahren auch fast täglich mit ihnen zusammen. 1x die Woche ist sie auch bei ihrem Papa, den sie auch sehr liebt. Meine Eltern kommen in der Früh, ich wecke die Kleine noch auf und fahre dann. Meine Eltern (montags mein Papa, die restlichen Tage meine Mama da beide ja noch berufstätig sind) machen sie dann fertig für den Kindergarten, bringen sie hin, holen sie auch wieder ab und verbringen den Nachmittag mit ihr, bis ich sie abends abholen komme.
    Und dennoch hab ich Angst.
    - Werde ich noch genügend Zeit für meine Tochter haben?
    - Wird sie sich mir entfremden, zu den Großeltern eine intensivere Beziehung aufbauen als zu mir?
    - Wird sie mir übel nehmen, dass ich sie so "im Stich lasse"?
    - Werde ich von ihr überhaupt noch was mitbekommen? Probleme, schöne Erlebnisse? Im Prinzip kann ich montags bis donnerstags mit ihr nur noch gemeinsam Abendessen und sie dann schon wieder schlafen legen?
    - Wie schaffe ich das alles: Vollzeitjob, Kleinkind, Haus und Garten? Ich lebe noch nicht in einer Partnerschaft und bin wirklich komplett alleine.
    - Meine Tochter ist das 2. Jahr im Kindergarten. Wie komme ich mit 2 Wochen Pflegeurlaub aus? Letzten Winter war sie fast ständig krank... was ist, wenn das heuer wieder so wird? Wie gesagt: Meine Eltern sind auch noch berufstätig.

    Und dann beschäftigen mich noch so Kleinigkeiten, wie: Ich werde den Kindergarten nicht mehr von innen sehen, da ich sie weder hinbringen noch abholen kann. Oder ob Sophie nicht darunter leidet, nur noch so selten daheim zu sein... wo im Prinzip ja all' ihre Spielsachen und "ihr" Reich ist.

    Die Firma, wo ich beginnen werde, ist neu... also nicht die Firma, in der ich vor der Karenz gearbeitet habe. Die Ängste bezüglich der neuen Stelle sind somit auch vorhanden... bekomme langsam aber sicher echt voll Panik.

    Ich weiß eigentlich gar nicht, worauf ich gerade hinaus will. Vielleicht wollte ich das nur mal los werden. Ist/war von euch jemand in einer ähnlichen/selben Situation? Sind die Ängste berechtigt? Wie war/ist das bei euch?

    Danke schon im Voraus!
     
  2. Jasmine31

    Jasmine31 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Deine Befürchtungen und Ängste sind vollkommen normal und verständlich. Dennoch - ich gehöre zu jenen "Rabenmüttern", die ihre Kinder bereits mit 1,5 Jahren in die Kinderkrippe gegeben hat und auch seit jeher gleich wieder Vollzeit gearbeitet hat. Mein Vorteil ist - ich bin Lehrerin und habe ein sehr gutes Netzwerk (bis Mai Aupairs) - 1 Oma, die sogar ihr Unternehmen kurz nach der Geburt meiner großen Tochter (jetzt 6 Jahre) aufgeben hat um mich zu unterstützen, eine weitere Oma, wo im Notfall auch die Kinder hingebracht werden können, weil sie auch schon in Pension ist.

    Ich denke, das Wichtigste ist, dass du dir nicht so viele Gedanken machst... ein Irrglaube, dass Kinder nur glücklich sind/werden, wenn die Mama immer da ist - wenn du am Freitag und am Wochenende intensiv mit dem Kind die Zeit verbringst - dann wird es für dein Kind kein Problem darstellen. Außerdem im Alter von 4 beginnen Freundschaften - da sind Kinder permanent wo anderes eingeladen usw. Ich kenne in meinem Umfeld so viele Familien, wo die Kinder ihren Vater genau am Wochenende sehen, weil in der Früh ist er meistens schon weg und am Abend kommt er genau zu Abendessen oder später nach Hause - ich glaube kaum, dass sich die meisten Männer darüber Gedanken machen - und auch für die Kinder ist das ganz normal - also warum sollte dann immer die Frau sich darüber den Kopf zerbrechen!

    Behalte deine Kraft für den neuen Job - und Kopf hoch, es wird alles gut gehen.
    Lg Jasmine
     
  3. Seepferdchen

    Seepferdchen Gast-Teilnehmer/in

    Für mich ein klares Nein.
    Ich habe zwar einen Partner der sich darum kümmert die kleine in Kiga zu geben und abzuholen.
    Trotzdem war ich gestresst und gereizt als ich nach der Arbeit heimkam und gleich von den Kids überfallen wurde. Es ist schön so begrüßt zu werden, aber du kommst nicht zu ruhe, weil sie dich ja auch wollen.
    Mind. 50 Wochenstd. ist mir zu viel. Deswegen such ich was anderes mit weniger Std.
    Kochen, Hausarbeit und Zeit fürs Kind muss nämlich auch untergebracht werden.
     
  4. Schokohamster

    Schokohamster Gast-Teilnehmer/in

    Danke für eure Antworten!

    @ Jasmine: Dein Beitrag beruhigt mich etwas. Ich weiß dass es hart wird, aber ich weiß auch, dass meine Tochter in guten Händen ist. Freitag Nachmittag und das Wochenende wird ganz intensiv ihr gehören. Samstags sind wir ohnehin immer schwimmen (Kurs), Sonntags machen wir Ausflüge oder genießen auch einfach nur die Zeit daheim, weil sie sonst eh kaum mehr daheim ist. Freitags fahren wir auch immer gemeinsam einkaufen. Muss mal schauen, ob bzw. wieviel mir monatlich über bleibt, aber ich denke auch schon nach, mir eine Putzhilfe zu holen um die wenige Zeit die mir mit meiner Tochter bleibt, nicht noch fürs Putzen zu "vergeuden".

    @ Izzy: Ich kann mir das leider nicht aussuchen, ich MUSS Vollzeit arbeiten gehen. Ob ich Zeit für mich habe oder nicht... es geht nicht anders. :(
     
  5. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Es kommt halt sehr auf die Firma an - wie sind sie - wie ist das Arbeitsklima und wie du dich auf die Arbeit einstellen kannst.

    Es gibt Chefs die haben eine eigene Familie die sind mitunter recht familienfreundlich - und es gibt Karrieretypen - da macht man dann noch zusätzlich Überstunden, klar - gibt auch noch jede Menge "Taschengeld" - aber du musst dann eben auch mit dieser Mehrfachbelastung zurecht kommen.

    Stress macht man sich selbst - wenn du belastbar bist - ist das kein Problem, wenn du es schaffst- das Büro zu verlassen und abzuschalten ist das kein Problem - nur wenn du die Beruflichen Indifferenzen mit heimnimmst und den Kummer von deinem Kind mit ins Büro nimmst - wird es sicherlich probleme geben.
     
  6. Happyness

    Happyness Gast-Teilnehmer/in

    Mach dir nicht zu viele Sorgen....du schaffst das.

    Denk dran, dass 1000e andere Frauen das auch meistern....und du hast vielen gegenüber einen großen Vorteil, und zwar die Unterstützung deiner Eltern.
    Die wenigsten haben jemand der die Kinder bringt, holt und dann noch betreut bis man Dienstschluss hat.

    Alles wird gut :)
     
  7. krautfleckerl

    krautfleckerl Gast-Teilnehmer/in

    liebe te!
    ich dachte beim lesen, du schreibst von mir. ich war in haargenau der selben situation wie du:

    ae, vollzeit arbeiten, aber großeltern die sich um meine tochter nach dem kiga gekümmert haben. und das, seit tochter 18 monate alt ist. tja, nun ist sie mittlerweile 15 und ich möchte behaupten, weder sie noch ich haben schäden davongetragen.
    ganz im gegenteil: sie ist ein wunderbarer, selbstständiger, verantwortungsbewusster, empathischer - aber doch reifer - mensch.
    wir haben eine tolle beziehung. die großeltern liebt sie natürlich auch sehr, aber mutter bleibt mutter.
    und ich freue mich darüber, dass sie oma und opa nach wie vor gerne um sich hat - für mich ist das ein zeichen, dass sie im kleinkindalter gut bei ihnen aufgehoben war!
    die wenige zeit am abend (manchmal war es nur eine stunde) habe ich ihr intensiv gewidmet.
    auch nach einem stressigen tag waren uns rituale wie buch lesen etc. immer wichtig.
    auch haben die wochenenden beim papa unserer beziehung keinen abbruch getan. manchmal, wenn ich unter der woche sehr wenig zeit hatte, sind wir sogar am papa-we gemeinsam zu dritt eisessen oder ins kino gegangen.
    manchmal hatte ich natürlich auch ein schlechtes gewissen, sie konnte aber immer gut mit der situation umgehen. erst kürzlich haben wir aufgrund eines falles in der familie darüber gesprochen. tochter hat meine berufstätigkeit in keinster weise negativ empfunden.
    für sie ist es nach wie vor "völlig normal" (o-ton:)) und sie versicherte mir, dass sie nicht darunter gelitten hat.
    ich habe "nur" ein kind und somit keine vergleichswerte, aber durch fallweises übernachten bei großeltern und papa hatte sie immer drei "zuhause".
    vielleicht ist sie deswegen ein weltoffener mensch, der beschlossen hat, dieses schuljahr (ganz allein!) im ausland zu absolvieren?
    die rituale beschränken sich jetzt auf abendliches telefonieren :), um den tag revue passieren zu lassen.
    ich bin mir sicher, wenn sich ein kind der liebe und geborgenheit seiner eltern sicher sein kann und du mit deiner situation im reinen bist, schadet es sicher nicht.
    qualität geht vor quantität!
     
  8. NaKaWi

    NaKaWi Gast-Teilnehmer/in

    wenn du merkst, dass es vollzeit nicht geht, bestünde ja immer noch die möglichkeit, in eine wohnung zu ziehen, wenn es dadurch finanziell besser geht.
     
  9. Schokohamster

    Schokohamster Gast-Teilnehmer/in

    Danke für eure Antworten... und dir Lucy, überhaupt 100.000.000 Dank!!! Mir kamen fast die Tränen als ich deinen Beitrag gelesen habe. Der hat mir wirklich SEHR geholfen! Ich werde alles für meine Tochter tun, dass die wenige Zeit die wir gemeinsam haben, einfach nur schön wird. Du hast mir mit deinem Posting echt Mut gemacht und es sogar geschafft, dass ich mich auf die Arbeit zumindest schon ein bisschen freue ;). :hug::hug::hug::hug::hug:

    @ NaKaWi:
    Ja, die Möglichkeit bestünde zur Not auch. Das Problem ist nur, dass ich an dem Haus sehr hänge. Wir haben es 4 Jahre lang gebaut, hauptsächlich mein Vater. Ich hatte jeden einzelnen Ziegel selbst in der Hand, kann vom Bauen 100 Geschichten erzählen. Aber das Ärgste: Mein Papa war der Haupt-Maurer, wir eigentlich nur seine Gehilfen. Und wenn mein Vater irgendwann mal nicht mehr unter uns ist, wohne ich in einem Haus, das ER gebaut hat. Sowas KANN ich nicht verkaufen. Das weiß ein Käufer niemals zu schätzen... und mir würde es sooo schlecht gehen wenn der Schritt nötig wäre. Ich hänge sehr an meinen Eltern, ohne ihnen hätte ich die Scheidung und das alles Drum herum niemals geschafft. Sie bedeuten mir alles... drum werde ich schauen, dass es mir möglich ist, das Haus zu erhalten. Bevor ich es wirklich nicht mehr schaffe, muss ich verkaufen, das ist klar. Aber das ist echt die allerletzte Option...
     

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