1. Reden wir miteinander ...

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VIEL TEXT! Deprimiert wegen Schimmel im Keller - an die Bauexperten

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von soifen, 17 August 2008.

  1. soifen

    soifen Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Wir sind vor 2 Jahren in unser Reihenhaus eingezogen (Erstbezug). Das Haus stand vorher ca. 3 Jahre leer, der Keller wurde meines Wissens bereits 2001 errichtet. Als wir eingezogen sind war der Keller trocken und definitiv schimmelfrei, ein Konstruktionsfehler o.ä. kann also ausgeschlossen werden.

    Im Juni 2007 haben wir folgendes gemacht: Laminatboden verlegt (darunter ist der Estrich, dazwischen Dämmmatte. Der Laminat deckt ca. 70 % der Kellerfläche. Weiters wurde ein kleiner Raum abgetrennt (ca. 6 m²), der nun als Pelletslager (Säcke) dient. Wir haben weiters die Fugen (die zwischen den Betonelementen) mit Spachtelmasse verkleidet und die meisten Wände mit Dispersionsfarbe gestrichen. Zusätzlich waren auch an den schwülsten Tagen die Fenster offen. Somit haben wir wohl ziemlich viel Feuchte in den Keller gebracht und so das Klima gekippt. Wir haben - um Platz zum Bodenlegen zu haben - den ganzen Krempel samt Pellets usw. in den kleinen Raum gepackt und die Tür geschlossen. Super Idee! :(

    Kurz später hab ich an der Wand, an der die neu aufgezogene Trennwand (Holz/Rigips) angrenzt einen ca. einen halben m² großen, gelblichen Schimmel entdeckt. Als ich die Tür zum Krempellager geöffnet hab, hat sich das ganze Ausmaß der Katastrophe offenbahrt. Rundum alle Betonwende knie- bis brusthoch gelb bis grün verschimmelt. War echt schlimm.

    Haben das Lager ausgeräumt und die Wände mit Wande mit 30 %igem Wasserstoffperoxyd abgewischt, was gut half. Weiters hab ich ein Hygrometer gekauft (damals 80 % rel. LF) und einen Bau-Entfeuchter runtergestellt, welcher die Raumluft spürbar trocknete. Die rel. LF war dann um die 60 %. Das Problem schien vorerst gelöst. Kaum war der Entfeuchter weg bzw. aus, stieg die LF wieder kontinuierlich an. Kurz später entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Wand auch Schimmel. Wir haben einiges von dem "kontaminiertem" Material dort rüber geräumt, evtl. haben wir die Sporen somit "übersiedelt". Dort dann auch wieder mit Wasserstoffperoxyd gewischt - Schimmel tot.

    Dann kam der Herbst/Winter und es war nix mehr. Die Leute (Lagerhaus usw.), mit denen ich gesprochen hab, wunderten sich, dass wir das Problem nur im Sommer haben, weils normalerweise im Winter auftritt wegen schlechter Aussenisolierung oder so...
    Das Pelletslager hab ich mit 2-cm-Styroporplatten brusthoch ausgekleidet, welche durch den Druck der Pellets dicht an der Wand liegen.
    Der Schimmel hat sich in erster Linie dort gebildet, wo die Luft nicht zirkulieren konnte, wegen Kasten, Pellets, geschlossener Tür etc.

    Heuer, als die ersten schwülen Tage waren, ist die LF im Keller wieder angestiegen, es hat die schwüle Luft merklich ins Haus und in den Keller "gedrückt". Die LF stieg langsam auf über 70 %. Kurz später: wieder leichter, gelber Schimmel an einigen Wänden (knöchel- bis kniehoch). Die Wände sind ganz unten dann spürbar etwas feucht.
    Letztes Jahr hab ich schon eine Rigipsplatte von der Trennwand entfernt, dahinter war rein gar nix, rundherum Schimmel, die Wand hatte nix, weder aussen noch innen. Wohl weil sie atmen kann. Heuer hab ich mich dann durch die Pellets gewühlt um zu schauen, ob hinter der Styroporplatte was ist - nix. 10 cm weiter wucherts, hinterm Styropor ist die (letztes Jahr am ärgsten betroffene) Wand trocken und schimmelfrei.

    Wir haben heuer gelüftet, was das Zeug hielt. Das hat das Wachstum gebremst, aber nicht aufgehalten. Letztens wieder ein paar schwüle Tage und schon wuchs der Schimmel wieder schneller weiter. Hab mir jetzt einen Entfeuchter gekauft, damit ich immer max. 60 % halten kann. Wir haben gestern alles mit Schimmelkiller vom Baumax eingesprüht, das wiederhol ich heute nochmal.

    • Hat wer dasselbe Problem?
    • Hat wer einen Rat, was mein Problem endgültig löst?
    • Was hat das Gleichgewicht im Keller nachhaltig gestört?
      Der Laminat? Die Dispersionsfarbe? Witzigerweise ist der Befall dort schwächer, wo die Spachtelmasse ist (ehemalige Fugen) - die atmet wohl auch.
    Die Wohnräume sind zum Glück überhaupt nicht betroffen, ich mach mir aber Sorgen, ob der Schimmel nicht irgendwann doch nach oben wandert...

    Danke fürs Durchlesen, Antworten und Mitleiden! Vielleicht ist ja wer vom Fach da?

    lg Paul
     
  2. Sanoa

    Sanoa Gast-Teilnehmer/in

    Ich kenne mich nicht wirklich aus, deshalb kann ich nur den Rat geben, im Sommer nur in trockenen Nächten zu lüften.

    Hoffentlich meldet sich noch jemand, der dir wirklich weiter helfen kann. :hug:
     
  3. NixiNix

    NixiNix Gast

    Leider nicht vom Fach aber etwas erfahren mit Altbau und Neubau.

    Ich würde bevor du noch weiteres Geld investierst einen Fachmann kommen lassen. Es gibt Profis, die machen das ganze Jahr nichts anderes als Keller trocken zu legen bzw von Schimmel zu befreien. Spart oft viel Kosten und Mühen (und Nerven) einmal einen Profi ran zu lassen.

    Alles Gute!
     
  4. soifen

    soifen Gast-Teilnehmer/in

    ich hoffe auf profis hier im forum...
     
  5. Terrena30

    Terrena30 Gast-Teilnehmer/in

    Das Einige was ich dir dazu sagen ist: Nicht Dauerlüften, sondern Stoßlüften, das ist das Wichtigste! Immer nur 5 Minuten alles aufreißen und das mehrmals täglich (3 - 5 mal).
    Meine Mutter hat immer gesagt, ein altes Haus verzeiht nichts Neues, villeicht waren es wirklich die Fugen!

    Sorry mehr kann ich dir auch nicht raten, aber ich würde auf jeden Fall einen Profi hinzuziehen!

    LG Terrena
     
  6. soifen

    soifen Gast-Teilnehmer/in

    naja, "alt" is unser haus ja nicht, aber irgendwas passt dem keller nicht. der schimmelkiller vom baumax is übrigens super, die befallenen wände sind jetzt zwar fleckig (vom schimmel), aber trocken und schimmelfrei. wir haben da wohl mehrere fehler gemacht, die das klima kippen ließen. dauerlüften is sicher einer davon. hab letztens - wos so kphl war - offen gelassen, lf 50 %! :)
     
  7. soifen

    soifen Gast-Teilnehmer/in

    keine weiteren tipps?`:rolleyes:
     
  8. roennie

    roennie Gast-Teilnehmer/in

    Den ganzen Ablauf der Geschichte hab ich jetzt noch nicht verstanden?
    Wurde der Estrich bereits beim Bau des Hauses oder erst nachträglich eingelassen?
    Wenn er neu ist, könnte noch zuviel Restfeuchtigkeit drinnen sein und somit die RH in die Höhe schnellen lassen.
    Vielleicht liegt´s auch ein wenig an den Pellets, die können tlw. auch recht viel Feuchtigkeit aufnehmen/abgeben.

    Warum Dein Keller feucht ist, ist auch recht einfach erklärt.
    Wenn an einer Wand andauernd die Luftfeuchtigkeit kondensiert (Wandtemperatur < Taupunkt) wird sich früher oder später der Schimmel zu Hause fühlen.
    Ist das gleiche Prinzip wie beim Milchpackerl das man aus dem Kühlschrank nimmt. Das Ding ist kalt und die Luftfeuchte kondensiert daran.
    Wenn man jetzt im Sommer die schwüle warme Luft in den Keller lässt (inkl. hoher absulter Feuchte) muss sich das Wasser in der Luft bei der Luftabkühlung im Keller irgendwo niederlassen.

    Ist der Keller gegenüber dem außen liegenden Erdreich gedämmt?
    IMHO kann kalter Boden an der Außenwand schon gewisse "Probleme" mit sich bringen.

    Der Schimmelkiller soll doch keine Dauerlösung werden, oder?

    PS: Nichts gegen die Leute im Baumarkt, aber das Kellertrocknen im Sommer meistens nicht funktioniert, sollten die eigentlich schon wissen :D
     
  9. roennie

    roennie Gast-Teilnehmer/in

    Zur Taupunktberechnung folgender Link:
    http://www.thermotech.de/berechnung/taupunkt.php

    Angenommen Du hast ~20°C und 80%RH im Keller, dann würde die Feuchte definitiv unter einer Wandoberflächentemperatur von 16,45°C kondensieren.
    Leider ist es aber so, dass bereits über den 16,45°C Oberflächentemperatur die Feuchte an der Wand sich sammeln wird.
    Dann noch kein Luftaustausch aufgrund eines Schranks/Pelletssacks/etc...den Rest kann man sich denken.

    Naja, es leider ein wenig wie im Wald. Wenn´s feucht und warm ist, wachsen die Schwammerl am besten.
     
  10. soifen

    soifen Gast-Teilnehmer/in

    hi,

    danke für die ausführungen. der estrich war sicher trocken, der keller stand ja schon jahre bevor wie eingezogen sind, das haus war komplett fertig. dass das wasser kondensiert ist klar. nach aussen ist die kellerwand wohl nicht isoliert, wenn das das große problem wäre, hätten wir aber im winter noch größere probleme, oder?

    lg
     
  11. roennie

    roennie Gast-Teilnehmer/in

    Meiner Meinung nach nicht.
    Kalte Luft hat generell kaum Feuchtigkeit (Im Kühlschrank ist die Luft auch trocken, deswegen trocknet Gemüse/Gebäck/etc. aus), somit kann auf einer kalten Wand kaum was kondensieren.

    Ist der Keller gegen Feuchtigkeit von außen geschützt? Folie/Bitumen/was auch immer?

    I frag mal meinen Kundenkreis (= Bausachverständige) was man da machen kann. Es wird aber einige Tage dauern, da ich die nächsten Tage beruflich unterwegs bin.

    Ich meld mich wieder, wenn ich mehr Infos habe.
    LG
     

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