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Versicherungen? Vorsorge?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von nordmama, 6 Juli 2011.

  1. nordmama

    nordmama Gast-Teilnehmer/in

    Hallo,

    ich bin 30 Jahre alt und habe bisher eher so von einem Tag auf den anderen gelebt und das Thema Vorsorge sehr vernachlässigt.
    Ich habe noch keine Lebensversicherung (aber auch keine Schulden und keinen Kredit laufen) keine Pensionsversicherung und keine Berunfsunfähigkeitsversicherung.

    Sprich: Ich bin klassisch unterversichert, jetzt wird es höchste Zeit, außerdem bin ich Mutter geworden und habe die Verantwortung gegenüber meinem Kind und Partner.

    Was braucht man/was empfehlt ihr? Was habt ihr? Wie seid ihr versichert?
    Wie sorgt ihr vor?

    Morgen habe ich einen Termin mit einem Versicherungsmakler und möchte da nicht ganz unvorbereitet hin.


    Ich habe derzeit eaKBG und dann geh ich wieder arbeiten. Mein Gehalt ist nicht schlecht, jedoch sehr variabel. Zudem möcht ich mich eventuell selbstständig und eine zeitintensive Weiterbildung machen und dann steht evtl. eine Durststrecke ins Haus.
    Ich möchte daher keine hohen monatlichen Raten und auch nicht, dass mein Geld sehr lange gebunden ist.

    Könnt ihr mir weiterhelfen, etwas empfehlen?

    Ich bin auf diesem Gebiet leider sehr unbeholfen.

    Danke!
     
  2. montag

    montag Gast

    das einzige was mir persönlich schon genutzt hat waren die rechtsschutzversicherung und die sonderklasseversicherung.

    pensionsvorsorgen und lebensversicherungen geistern schon seit längerem durch die medien da sie eigentlich reine abzocke sind und die renditen mehr als mager.

    berufsunfähigkeit werd ich abschließen wenn ich wieder gut verdiene. außerdem hab ich eine unfallversicherung die auch bleibende invalidität abdeckt. vorsorgen: ich investiere sehr viel geld in eine gute aus- und weiterbildung von mir und nachwuchs und hoffe darauf daß sie mich einmal, wenn ich dann wirklich nicht mehr arbeiten kann, mitdurchfüttert. staatliche pensionen plane ich für mich gar nicht mehr ein.

    lass dir nix andrehen!
     
  3. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Hallo nordmama,

    gut, dass du VORHER fragst und nicht nachher, wie die meisten anderen.
    Damit kann man dich noch vor Schaden bewahren.


    Das ist schon mal gut so. Ist fast genau wie bei mir.



    Gehts nach den Versicherungsheinis, ist man immer unterversichert.


    1. Wichtige Grundregel: Versicherung und Vermögen streng trennen.
    Altersvorsorge/Vorsorge = Vermögen, dazu sind Versicherungen nicht geeignet. Da zahlt man bloß horrende Provisionen und Verwaltungsgebühren. Finger weg.
    2. Risiko-Versicherungen kosten allesamt ein ziemliches Vermögen.
    Wenn du 1 € für eine Versicherung bezahlst, bekommt 20% der Makler, 30% Verwaltungsgebühren, 20% Gewinn des Versicherers und 30% für deine Versicherungsleistung.
    Ein Risiko selbst zu tragen ist daher immer die günstigste Versicherung!
    3. Nur sind manche Risiken zu schwer, um sie jemals selbst tragen zu können.
    Man sollte daher nur schwerwiegende und günstige Risiken versichern.
    Ich habe eine Unfallversicherung für 80 € im Jahr und eine Hapftpflichtversicherung für ca. 80 € im jahr. Mehr habe ich nicht!
    Und mehr empfehle ich auch nicht.
    Als Eltern würde ich zusätzlich noch eine Risiko-Lebensversicherung abschließen. Die gibts auch für einen zweistelligen Jahresbetrag.
    Optional wäre noch eine Hausratsversicherung, wenn es sich lohnt, aber ansonsten versichere ich nichts.

    Wovon ich explizit abrate:
    - Kapitallebensversicherung (Geldvernichtung)
    - Pensionsversicherung (Geldvernichtung)
    - Berufsunfähigkeitsversicherung (viel zu teuer)


    Hierzu auch noch eine Anmerkung: Ein Versicherungsmakler lebt zu 100% von Provisionen.
    Er verdient nur was, wenn er dir möglichst viele Versicherungen andreht!
    Wenn du also nicht der Meinung bist, dass der Versicherungsmakler so ein edler und selbstloser Mensch ist, dass er sich nur um dein Wohlergehen kümmert, dann solltest du bei allen Aussagen höchst vorsichtig sein.
     
  4. nordmama

    nordmama Gast-Teilnehmer/in

    Sonderklasseversicherung habe ich.
    Rechtsschutz habe ich fürs Auto.
    Bei Lebensversicherungen bin ich mehr als skeptisch , ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der hat sich damit sehr intensiv beschäftigt und alle Versicherungen verkauft.
    Keine Angst, andrehen lass ich mir nichts, deshalb habe ich nichts.

    Der Versicherungsmakler verzweifelt eh schon an meiner Skepsis, aber unterversichert möchte ich auch nicht bleiben.

    Ich spare ganz klassisch und konservativ am Sparbuch und Bausparer, irgendwann möchten wir eine Wohnung kaufen mit hohem Eigenmittelanteil und niedrigem Kredit.
    Deshalb haben mich Versicherungen mit hohen Raten bisher abgeschreckt.

    Reisen ist mir wichtig, da möchte ich nicht verzichten. Und die Ausbildung der Kleinen und evtl. eines weiteren Kindes hat Priorität.
    Mein Freund ist sehr hoch versichert, mehr als ein Viertel seines Nettogehaltes ging für Versicherungen (teils fondsgebundene Lebensversicherungen) drauf. Jetzt hat er reduziert.

    Mit staatlicher Pension rechne ich auch nicht,deshalb brauch ich eine Pensionsversicherung, zumal ich den Luxus haben will, maximal 30 h zu arbeiten, irgendwann.
     
  5. nordmama

    nordmama Gast-Teilnehmer/in

    Danke.
    Eine Immobilie hat Vorrang, ist die beste Anlage meiner Meinung nach. Deshalb Fixkosten gering halten und weiter sparen. Hohe Kredite sind nicht so meins.

    Über die Penisonsvorsorge mache ich mir aber schon Gedanken.

    Was gibts es bei Risiko-Lebensversicherungen zu beachten?
    Kann mir wer die Argumente für/wider Kapitallebensversicherung und Risiko-Lebensversicherung erklären?
    Von Kapitallebensversicherung rät jeder ab. (außer der Makler natürlich)

    Viele Versicherer bieten die Kombination Risiko-Lebensversicherung und Berufshaftpflicht an.

    Was hält man davon?

    Und was hat es mit fondsgebundenen Lebensversicherungen auf sich?
     
  6. mph266

    mph266 Gast-Teilnehmer/in

    ein risiko selbst zu tragen ist sicher nicht die beste lösung. lass dir von kollegen holzmichl nicht einreden, dass versicherungen generell etwas schlechtes sind.

    berufsunfähigkeitsversicherungen: sind teuer, aber neben der haftpflichtversicherung die wichtigste versicherung überhaupt. wirst du berufsunfähig, bekommst du vom staat etwa 40% - 50% deines letztgehalts, der rest fällt einfach weg. effekt (beispiel): 1.000 € verlust pro monat, mal 12 monate, mal 30 jahre = 360.000 € weniger erwirtschaftet <- katastrophe. dass eine versicherung, die dieses risiko abdeckt, dann meinetwegen 40 € oder 50 € oder 60 € monatlich kostet, ist vollkommen normal.

    vorsorge mit versicherungsprodukten: es fallen verwaltungskosten an, die aber bei langfristigen laufzeiten niedriger sind als bei normalen depots, wo genauso depotgebühren, ausgabeaufschläge etc. anfallen. zusätzlich hast du den steuervorteil und musst keine 25% zuwachssteuer zahlen.

    mach dir auf jeden fall gedanken um deine vorsorge und lass dich nicht von den vereinzelten weltuntergangstheoretikern hier irgendeinen stuss erzählen.

    ich stimme aber zu, dass klassische kapitallebensversicherungen wenig sinn machen. fondsgebundene lebensversicherungen sind für die pensionsvorsorge jedenfalls geeigneter.
     
  7. Holzmichl

    Holzmichl Gast


    Da darf man aber nicht vergessen, dass die private Pensionsversicherung noch unsicherer ist als die staatliche.
    Eine Versicherung ist hier keine Lösung.
     
  8. lexl

    lexl Gast-Teilnehmer/in


    Ach und was schlägst du stattdessen vor? Däumchen drehen oder ja natürlich Gold kaufen...was anderes fällt dir ja nicht ein.

    Also mich wunderts nicht wenn man immer wieder mal in der Zeitung liest das Leute ruiniert sind weil sie z.b. keine Haushaltsversicherung haben und die Bude brennt ab oder einen schweren FREIZEITUNFALL und keine Leistung aus der AUVA erhalten oder in der Pension jammern dass sie kein Geld haben so wie teils auch schon die heutigen Pensionisten. Klar denen hat es früher niemand gesagt, aber heutzutage wissen wir was uns in der Pension erwartet und wieder will keiner was tun, wird schon gut gehen...und warum das alles wegen leuten wie dir, die immer nur alles negativ malen, aber wehe dich erwischts mal selber dann bist du sicher derjenige der am lautesten jammert...:wave:
     
  9. lexl

    lexl Gast-Teilnehmer/in

    Meine Empfehlung:

    Sehr Wichtig:

    - Unfallversicherung
    - Berufsunfähigkeitsversicherung
    - Haushaltsversicherung (Haftpflicht)
    - Risikolebensversicherung

    Wichtig:

    - Pensionsvorsorge (egal ob klassisch oder fondsgebunden)
    - Pflegeversicherung
    - Rechtsschutz

    Eher unwichtig:

    - Sonderklasseversicherung
     
  10. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Rechtsschutz empfehle ich schon, leider steigt der Anteil der Menschen die durch eine Krumme Tour zu Geld kommen wollen - gerade im Umfeld Internet kann man leicht wo zum Handkuss kommen.

    Wenn ich ein Kind hab würd ich mich auch mehr versichern als ohne; Umfallversicherung, Lebensversicherung (Erlebensversicherung .. dient auch als Geldanlage, kann man von der Steuer abesetzen)
     
  11. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Bei den meisten Versicherungen muss man einfach überlegen, ob man den pot. Schaden auch mit vorhandenen Barmitteln abdecken könnte. Dies dürfte nur bei wenigen Menschen der Fall sein.


    WICHTIGE VERSICHERUNGEN

    Hausrat
    Wieviel ist die Innenausstattung wert? Wird zum Neuwert oder Zeitwert versichert? In wieweit sind Wasserschäden versichert (überlaufende Badewanne = kein Leitungsschaden!). Hierzu gab es schon einige Beiträge im TV, da viele Menschen nur Pauschalwerte versichern lassen und der Gesamtschaden später weitaus höher ist...

    Gebäudeversicherung (wenn man ein Haus hat)
    Wieviel ist das Haus wert? Wieviel Geld braucht man, um ein abgebranntes Haus zu entsorgen und neu aufzubauen?

    Haftpflicht
    Kann ich einen bleibenden Schaden an dritten Personen dauerhaft bezahlen? Was passiert, wenn der eigene Hund einen Unfall verursacht?

    Unfallversicherung
    Wieviel zahlt die Versicherung bei Unfalltod, Bergung, kosm. OP, Knochenbrüchen, Amputation usw.
    Auch wichtig:
    "Bei der Unfallversicherung kann man im Regelfall eine Progression vereinbaren. Diese liegt meist zwischen 300-500%. Dies bedeutet, dass die Invaliditätsleistung umso mehr ansteigt, je schwerer die Invalidität ist.
    Der Vorteil der Progression liegt darin, dass bei höheren Invaliditätsgraden eine höhere Invaliditätssumme zur Auszahlung kommt. Die Progression beginnt aber erst bei einer Invalidität über 25% zu greifen"


    Risiko LV - Ablebensversicherung
    Wer einen Kredit zu laufen hat und/oder als Haupternährer der Familie dasteht, sollte sich auch absichern (Restkreditsumme).
    Eine reine Lebensversicherung für diesen Zweck ist nicht zu empfehlen, da der Todesschutz meist nur sehr gering ist.




    Berufsunfähigkeit
    Invaliditätsversicherung für den Fall, dass man nicht mehr den Beruf ausüben kann. Hier muss man auf eine abstrakte Verweisung aufpassen, da man ansonsten im Fall des Falles in einem ähnlichen Beruf weiterarbeiten muss.
    Wie bei allen Versicherungen gibt es auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung schwarze Schafe. Logischerweise wollen diese sich um jede Zahlung drücken.

    Wichtig:
    - Inflationsanpassung der mon. Rente (Dynamik)
    - keine abstrakte Verweisung auf andere Tätigkeiten
    - Prognose vom Arzt: maximal 6 Monate sollte die Arbeitsunfähigkeit andauern
    Welche Arzt schreibt dich schon 2 Jahre für eine Krankheit/Beeinträchtigung krank?
    - Rückwirkende Zahlung nach Beantragung der Rente
    - Nachversicherungsgarantie

    Jemand der Krebs hat, aber noch nicht so schwer krank ist, würde im Normalfall arbeiten gehen müssen. Eine Friseurin, die rheumatische oder athritische Problemen in den Händen ebenso.


    Kombi-Produkt:

    Im Normalfall entfällt das eingezahlte Geld, wenn man nie eine BU-Rente benötigt. Zusätzlich ist es möglich einen Kapitalstock ansparen zu lassen, welcher dann später ausgezahlt wird. Auch die Kombination mit einer Risiko-Lebensversicherung (Ableben) ist möglich, würde ich aber nicht empfehlen...


    Kapitalbildene BU - Überschussbeteiligung
    Dies ist echte Alternative für junge Menschen, da die Kapitalbildung in Kombination mit LV oder RV nicht optimal ist (hoher Beitrag, niedrige Rendite). Ein geringer Teil der Einzahlung der BU kann hier in Form von Investmentanteilen verwendet (Überschüsse).

    Bei einer kapitalbildenen Lebensversicherung besteht immer mehr das Problem, dass die Verwaltungsabgaben (in den ersten 5 Jahren 10-15:wacky: sehr hoch sind und die Rendite dadurch stark reduziert wird. Versteckte Kosten und fehlende Transparenz tun ein übriges.
    http://www.eubusiness.at/wirtschaft/...rndem-ergebnis


    Warum eine BU:
    Wer keine BU hat und nicht mehr arbeiten kann, würde Geld aus der gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsvers. oder Erwerbsminderungsrente erhalten. Um hier eine volle EU-Rente zu bekommen muss man den Nachweis führen, dass man in keinem Job auch nur 3 Stunden arbeiten könnte...

    Ich habe bereits in meinem Bekanntenkreis 3 Personen eine BU ausgezahlt bekommen sehen (Rentenbescheid!). Darunter war auch ein Maurer, der eine starke Sonnenallergie bekommen hatte (hat sich über die Jahre verschlimmert) und eine Frau mit Krebsdiagnose.



    Vergleich:
    http://www.test.de/themen/versicheru...83844-1787276/
     
  12. Holzmichl

    Holzmichl Gast


    Als Maurer ist eine BU-Versicherung extrem teuer.
    Dort ist auch das Risiko höher, weil es körperliche Arbeit ist. Da wärs eigentlich sinnvoll, aber zu dem hohen Preis dann doch wieder nicht.

    Und ich mit meinem Bürojob sehe keinen Grund für eine BU.
    Was muss da alles passieren, bis man wirklich berufsunfähig ist?
    Wenn man total verkrüppelt ist, beide beine verliert und vielleicht auch noch einen Arm oder ein Auge, dann ist man immer noch nicht berufsunfähig.

    Da investiere ich das Geld lieber in meine Gesundheit, das bringt mehr.
    Für Unfälle gibs eine Unfallversicherung. Die kostet im Gegensatz zur BU kaum was.
     
  13. lexl

    lexl Gast-Teilnehmer/in


    Auch bei dir im Büro ist das Risiko einer BU hoch. Gerade Krankheiten des Bewegunsapparates (Rücken usw.) und natürlich psychische Erkrankungen sind extrem auf dem Vormarsch (Depressionen, Burn-Out)....
    Die eigene Arbeitskraft ist das wichtigste Gut.
     
  14. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Rückenproblemen kann man vorbeugen. Da mach ich lieber passenden Sport und Ausgleichsübungen, anstatt Geld für eine BU zu bezahlen. Grund siehe unten.

    Psychische Erkrankungen/Depressionen/Burn-Out: Kann mir nicht passieren, ich arbeite mich ja nicht in einer 60h+ Woche auf und ganz allgemein reiß ich mir für die Arbeit sowieso keinen Haxn aus.


    Die eigene Gesundheit ist für mich das wichtigste Gut und die kann man mit keinem Geld der Welt versichern.

    Man kann nur die Krankheit versichern, niemals aber die Gesundheit.
     
  15. Knofihex

    VIP: :Silber

    Inhaltlich sag ich nichts dazu, aber ganz generell:

    Wer sich mit der Wahrscheinlichkeitstheorie auskennt, wird nur Pflichtversicherungen abschließen. Warum?

    Die Versicherungen sind Unternehmen wie jedes andere und auf Gewinn orientiert. Sie verdienen ihr Geld damit, dass sich ein Versicherungsnehmer gegen ein sehr unwahrscheinliches Ereignis (vgl. Poission-Verteilung) versichert. Sollte dieser Fall dann bei dem einen oder andere tatsächlich eintreten, stehen dem gegenüber tausende Versicherungsteilnehmer denen dieses Ereignis nicht widerfahren ist. Das tut der Versicherung nicht weh.

    Fazit: Wenn man angsterfüllt durchs Leben geht, dann versichere dich gegen alles was es gibt. Andernfalls, zahle die Versicherungsbeiträge lieber auf ein eigenes Konto, von dem du im Bedarfsfall einen Schaden bezahlst.

    Aber: Holzmichl hat recht. Gegen Schäden (auch wenn sehr unwahrscheinlich), die man selbst niemals begleichen könnten - weil sie zB in die Millionenhöhe gehen - sollte man sich allerdings schon versichern.

    Klassisches Beispiel: Vollkaskoversicherung beim Auto. Du nutzt dich Versicherung nur dann aus, wenn du einen Totalschaden beim eigenen Auto selbst verschuldet hast. Na bitte, wie oft passiert das??
    Gegen Bagatellschäden wie Steinschlag oder Parkschäden, die die Vollkasko auch übernimmt, hast du einen Selbstbehalt zu tragen, der schon fast die Höhe der Reparaturkosten ausmacht. Frage: Warum bloß....?
     
  16. mph266

    mph266 Gast-Teilnehmer/in

    Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist nur nicht die richtige Rechnung für Versicherung, sondern die Nutzenrechnung. Es geht nicht um den Erwartungswert, sondern um den Nutzen des Erwartungswertes.

    Es stimmt natürlich, dass über die Masse gesehen von Versicherungen weniger ausgezahlt als in die Versicherung eingezahlt wird, das ist klar. Der Erwartungswert ist somit negativ.

    Der Nutzen des Erwartungswertes ist aber positiv, da geringe Versicherungsprämien (Beispiel 20 € monatlich) nicht wirklich weh tun, selbst wenn man nie einen Schaden hat. Ein riesiges Problem hat man jedoch, wenn man der eine Unglückliche unter hunderten ist, dessen Haus abbrent, oder der eine unter vieren, der berufsunfähig wird. Aus diesem Grund werden Versicherungen abgeschlossen, um den Kollateralschaden (den riesiegen Negativnutzen) abzuwehren.

    Berufsunfähigkeit ist übrigens ein solcher Kollateralschaden (der in die Millionenhöhe gehen kann).
     
  17. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Die Wahrscheinlichkeitstheorie ist ein guter Anhaltspunkt. :)

    Daher hatte ich auch geschrieben, dass es immer am günstigsten ist, ein Risiko selbst zu tragen.


    Deswegen halte ich eine Haftpflicht und auch eine Unfallversicherung durchaus für sinnvolle Versicherungen.
    Aber ansonsten bekommen die Versicherungsparasiten kein Geld von mir.

    Dein Fazit gefällt mir auch, dann kann jeder für sich entscheiden, was besser zu ihm passt.
     
  18. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Die Unfallversicherung zahlt dir nur einen Einmalbetrag aus (Beispiel Finger amputiert), aber keine lebenslange Rente!

    Was dir im Büro passieren kann, dass du nicht mehr arbeiten kannst:
    - psychische Erkrankungen
    - Folgewirkungen von Unfall
    - Bandscheibenvorfall, Allergie, Mobbing, Rheuma!, Betriebsunfall
    - Krebs, Leukämie,
    - sonstige Dinge, die dich zum Teilinvaliden machen

    Die Erwerbsminderungsrente entspricht nur 30% deines Gehaltes, die bekommt man auch nur wenn man 6h täglich nicht mehr arbeiten kann (irgendwo!).


    Ja die Gesundheit kann die keiner zurückgeben, aber die Arbeitskraft kann man versichern!
    Wo willst du ein Einkommen herbekommen, wenn du Krebs hast (Beispiel)??


    Wenn man viel in seine Ausbildung & Weiterbildung gesteckt hat, ist die Arbeitskraft sehr wertvoll. Wenn man dann plötzlich berufsbedingte Probleme bekommt (Dachdecker = Sonnenallergie, Friseurin = Rheuma), war alles umsonst.... man kann in diesem Bereich nie wieder arbeiten.

    Logischerweise sind die Beiträge der BU abhängig vom Risiko im Beruf.
    Im Büro könntest du dich höchstens mit nem Bleistift ins Auge piksen...
    Ein Dachdecker kann vom Dach fallen, Maurer haben oft Knieprobleme usw.

    Beispiel Maurer (30j)
    BU-Rente 1000€ zahlt monatlich:65€
    BU-Rente 1500€ = 95€

    Beispiel Sekretärin (30j)
    BU-Rente 1000€ zahlt monatlich: 30€
    BU-Rente 1500€ zahlt monatlich: 45€

    Die Rente bekommst du dann bis du 60/65 bist! Wie gesagt kann man auch einen Überschussbeteiligung mit rein nehmen und bekommt dann bei Renteneintritt (wenn kein Unfall etc. war) eine ordentliche Summe zurück (30 Jahre eingezahlt!)
     
  19. Holzmichl

    Holzmichl Gast


    Mit so einer Milchmädchenrechnung kann man sich alles schönrechnen.
    Der Erwartungswert von jeder Investition ist immer positiv, ansonsten wärs keine Investition.

    Der Erwartungswert muss daher auch immer dem Kapitaleinsatz gegenübergestellt werden. Und dann lohnt sich keine einzige Versicherung.

    Wenn man sich trotzdem versichern will, dann nur deswegen, weil man der Meinung ist, dass der Nutzen aus dieser Versicherung unverzichtbar ist.
    Das gilt für mich z.B. vor allem für die Haftpflichtversicherung.
    Aber für die meisten anderen Versicherungen eben nicht.

    Bleiben wir einfach beim Fazit von Knofihex: Jeder soll selbst entscheiden, wieviele zu teure Versicherungen er bezahlen will, um seine Angst zu stillen.
     
  20. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Ja, das ist für mich aber kein Nachteil, sondern ein Vorteil.
    Ein Nachteil kann es schon mal nicht sein, weil eine Rente auch nur einen gewissen Kapitalwert hat und diesen kann man mit dem Einmalbetrag vergleichen.
    Genauso könnte man den Einmalbetrag so anlegen, dass man eine Rente davon bekommt. Kommt also aufs Gleiche raus, wenn man eine Rente will.
    Ich persönlich mag aber keine Renten, sondern nur Einmalbeträge. Dann habe ich selber Kontrolle über das Geld und kann es nach meinen Vorlieben investieren.


    Ich hande eprinzipiell bei Versicherungen nach dem o.g. Wahrscheinlichkeitsprinzip, soweit das möglich ist.
    Ansonsten bevorzuge ich andere Möglichkeiten der Vorsorge.
    Gegen jede Art von Krankheit kann vorsorgen, indem man sich fit hält, Sport macht, sich gesund ernährt und positiv denkt (und sich nicht nur alle Krankheiten einredet oder Angst davor hat). Das bringt zudem auch viel mehr Lebensqualität, als krank zu sein und dafür Geld von der Versicherung zu bekommen.

    Ich versichere daher nur das, was ich selbst nur schwer beeinflussen kann: Unfälle


    Für mich ist das trotzdem Abzocke.
    1500 € BU-Rente ist auch nicht wirklich viel und das kostet wahnsinnige 45 €, obwohl kaum Risiken bestehen, außer dass ich mir den Bleistift ins Auge ramme?

    45 € monatlich sind 540 € im Jahr. Da kauf ich mir lieber jedes Jahr eine halbe Unze Gold als Risikovorsorge.


    Vorausgesetzt die Versicherung existiert in 30 Jahren überhaupt noch. (daher mag ich keine Renten, da ist man immer abhängig von Dritten)

    Beitragsrückerstattung und anderer Schwachsinn ist doch reine Bauernfängerei. Das, was einem da an Rückerstattung versprochen wird, hat man doch vorher zusätzlich mit eingezahlt. Man bekommt doch nichts geschenkt.
    Da zahle ich lieber weniger und versichere nur mein Risiko.

    Wie schon sehr oft erwähnt: Zur Geldanlage taugen Versicherungen nichts.
     

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