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Vegetarische Ernährung und meine Oma

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von spacedakini3, 22 Mai 2011.

  1. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Ich find das soo seltsam..ich weiß gar nicht wo ich es hintun soll...:eek:

    Also einige Bekannte von mir ernähren sich vegan oder vegetarisch. (aus Tierschutzgründen und wegen Umweltbewußtsein etc, alle haben gute Gründe und wohlüberlegt) Beim Familienmittagessen erzähle ich manchmal davon..
    Meine Oma meinst dann, was die Leute für Faxen haben und heikel sind...im Krieg war man froh, was zu essen zu haben.

    :eek::confused:

    Irgendwie beschäftigt mich das seit Tagen..aber ich kann meine Gefühle nicht sortieren oder benennen...Kann vielleicht irgendwer was dazu sagen? Danke!
     
  2. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in


    Ich versteh natürlich die Vegetarier-Seite - (vor allem weil ich auch keine Fleischesserin bin) , aber ich kann deine Oma (und im Speziellen ihre Generation) auch gut verstehen:

    im Krieg war man tatsächlich froh zu überleben, und ausreichend zu essen zu haben (ganz egal was es war). für Gedanken zum Thema Tierschutz Umweltschutz war da kein Platz,.. bzw wenn sich wer welche gemacht hätte, wär er nicht überlebensfähig gewesen. ;) Da hatte das eigene Überleben Vorrang.


    Vielleicht muss manch einer das Gefühl vor Hunger sterben zu können,... und nicht wissen woher man die nächste Mahlzeit stehlen oder nehmen könnte, am eigenen Leibe erfahren haben. Damit er das nachvollziehen kann.

    Ich bin mir jedenfalls sicher: derzeit lebe ich den Luxus, beim Essen heikel, wählerisch und rücksichtsvoll zu sein. Bei einer Hungersnot , Krieg etc , wenns um mein Überleben ginge, würde ich meine Faxen aber schnell über Board werfen, und essen was ich kriegen/sammeln/erlegen/erbetteln/stehlen kann.
     
  3. spacedakini3

    VIP: :Silber

    hm, ja...danke für die Erklärung...irgendwie verstehe ist das ja..

    Andererseits finde ich das ziemlich unlogisch "Verzicht" und Rücksichtnahme als Faxen zu bezeichnen :confused:
     
  4. Amica32

    Amica32 Es ist alles nur geklaut!
    VIP: :Silber

    Ich esse auch kein Fleisch und mein Vater er ist 86 Jahre...kann es auch nit verstehen und sagt ich bin heikel...aber das stört mich jetzt nicht wirklich!

    Zb vor kurzer Zeit...ich mei ich muss mir morgen einen Zahn ziehen lasse mir ist schon ganz schlecht...er ..geh bitte mach keinen Aufstand...früher haben sie uns den Zahn so rausgerissen :eek:
    Es ist einfach eine ganz andere Generation ...das können wir uns gar nicht vorstellen!
     
  5. bergie

    VIP: :Silber

    Meiner Oma hat das Herz geblutet, wenn ich angeschimmeltes Joghurt weggeworfen habe. Auch unverständlich für mich. Aber sie hat auch jahrelang bitteren Hunger erlebt, vor allem hungrige Kinder, das prägt einfach.
    Ich finde es interessant, wie sich die Sichtweise auf einen Lebensbereich so wandeln kann.

    Selber wurde ich auch nachdenklich, wie ich mal eine Führung im Ötzidorf besucht habe. Dort wurde erklärt, wie die Menschen in der Steinzeit jedes Fitzelchen von einem Reh verwendet haben. Nicht nur zum Essen, nein, als Werkzeug, Kleidungsstück, Schmuck, alles, alles wurde verwertet! Die konnten sich Vegetarismus auch nicht leisten. Weil eben nicht alles aus Plastik zum Kaufen da war. Mich fasziniert das immer, wenn ich so drauf gestoßen werde, wie anders das Leben sein kann. Ich will es nicht bewerten, was gut oder besser ist, nur der Umstand alleine, dass es eben auch anders war, als es ist, begeistert mich.
     
  6. mcw

    mcw Gast

    mein vater ist zwar "erst" knapp 70, aber auch er lässt ab und zu seltsame kommentare über meine vegetarische ernährung fallen. jedoch sage ich ihm klipp und klar meine meinung und dadurch respektiert er auch meine entscheidung. ich habe nix gegen solche diskussionen, ich finde sie zwar wenig abwechslungsreich, aber mir ist kein kommentar zu blöd, um ihn nicht sachlich entkräften zu können.
    und es gab übrigens schon immer vegetarier, unabhängig davon, ob die zeiten gerade gut, oder schlecht waren. schöne grüße an deine oma :D
     
  7. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Was soll an Verzicht sinnvoll sein?
     
  8. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Das verstehe ich.
    Ich mache das auch nicht so gerne...esse auch teilweise angeschimmelte Lebensmittel, (also die nicht angeschimmelten Stellen) weil ich sie nicht ganz wegschmeißen kann.

    Aber die Pflanzen in großen Mengen Tieren geben, um dann (für viel weniger Nährwert) Fleisch zu bekommen???
    Dagegen zu sein, müßte der "Kriegssparsamkeit" eigentlich entgegenkommen?:confused:

    Das ist es, was ich dann nimmer verstehe....

    oder bin ich zu logisch und zu wenig "gefühlvoll"???
     
  9. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Mein ExMann hat einmal 3 Kotletts gebraten und beim Servieren ist ihm eines vom Teller gerutscht und auf den Boden gefallen..Er hats gleich in den Müll geschmissen:eek:.und ich habs wieder rausgefischt, bissel abgewischt und gegessen.

    Ich mein, ich versteh sowas ja...
     
  10. spacedakini3

    VIP: :Silber

    nix, deswegen ist es ja auch mit ""
     
  11. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    das solltest du nicht machen. angeschimmelte sachen enthalten z.t. hochwirksame toxine und haben in deiner ernährung wirklich nichts verloren. ich kenne auch menschen, die geschimmeltes essen, sich aber mit schimmelpilzen so gut auskennen, dass sie wissen was giftig ist und was nicht (aber trotzdem: :weisswerd:).
     
  12. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich verstehe das schon.

    Essen haben bedeutete damals den Unterschied zw. Hunger (den keiner von uns je gehabt hat, was ist schon mal ein paar Stunden knurrender Magen) oder gar Verhungern und Leben.
    Wenn dann jemand kommt, der anfängt beim Essen herumzutun, dann würde ich das wahrscheinlich auch als Faxen bezeichnen.

    Ich persönlich würde zB im Zusammenhang mit Vegetrariern nicht von Verzicht sprechen - das hat so etwas Aufopferndes an sich. (und ich würde es auch eher in die Kategorie Faxen einordnen)
     
  13. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    da geht es eher darum: die mussten essen, was sie bekommen. Sie hatten nicht die Wahl.

    Und es mag im Krieg auch Vegetarier gegeben haben, es gab ja auch genug Menschen, die mussten nicht hungern.
     
  14. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Anscheinend ist der Schimmel von Marmelade und Brot ganz schlecht. Da solltest du wirklich gleich das ganze Stück/Glas wegwerfen.

    Schimmel am Käse ist angeblich kein Problem.
     
  15. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in

    besagter bekannte ist auch z.t. angeschimmeltes brot, weil er zwischen giftigem und ungiftigem schimmel an brot unterscheiden kann.
    der grund dazu ist mit aber absolut unklar. in ö herrscht überfluß an essen. hier ist gesundheitsgefährdnde sparsamkeit nicht wirklich sinnvoll. was nicht heißt, dass ich dne hedonismus gut heiße in übermaß einzukaufen und am ende der woche 2/3 wegzuschmeißen. da sollte sich aber doch ein weg dazwischen finden.

    (ich bin auch zu sehr bedachtem umgang mit essen erzogen worden. beide elternteile waren mit starker nahrungsmittelknappheit in ihrer kindheit konfrontiert. dieses verhaltenm sollte aber m,Mn zum teil abgelegt werden. ich hasse nichts mehr, als das krankhafte aufessen müssen oder teller-vom-kind-leer-essen müssen. am furchtbarsten finde ich: "komm iss das schnell. das beginnt schon schlecht zu schmecken" :weisswerd: - das ist in der nahrunsgmittelsituation von österreich wirklich fehl am platz).
     
  16. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Ja ich weiß eh...aber wenns richtig teure Lebensmittel waren?? die ich mir nicht oft leiste??

    @alle
    danke für die Erklärungen..ich kenne mich schon etwas besser aus.
     
  17. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in

    wenn du dich nicht gut mit schimmelpilzen auskennst (was ich mal wahrscheinlichkeitsmäßig annehme) würde ich solche selbstversuche lassen. du schadest u.U. deinen körper ganz gewaltig und hast wahrscheinlich auch keinen genuß dabei. aber ich verstehe deinen zwiespalt. ich möchte auch nie etwas wegschmeißen - aber schimmliges gehört weg.
     
  18. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    aber ich denke doch, dass davon viel an die Kinder weiter gegeben wird: wir mussten zwar nie aufessen und es wurde auch immer wieder Essen weggeworfen. Wir konnten Essen, wenn wir Hunger hatten.
    Aber was mir geblieben ist: ich habe immer Angst, es könnte zu wenig sein: wenn ich 5 Gäste habe, koche ich für 7.:eek:
    Ich nehme immer und überall eine Jause (von der ich Teile wieder mit nach Hause nehme) mit.
    Meine Schwester hat das auch: wenn wir gemeinsam eine zwei Stunden Auto fahrt vor uns haben, haben wir für drei Tage Essen mit. :rolleyes:
     
  19. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke, dass der Luxus, bestimmte Lebensmittelgruppen einfach ablehen zu können, obwohl diese in verzehrbarem Zustand erhältlich sind, für Deine Oma einfach nicht verständlich ist. Das hat es ja in frühreren Gesellschaften in unseren Breiten kaum gegeben, das Schweinefleischverbot in manchen Religionen ist ja auch hauptsächlich darin begründet, dass dieses Fleisch leicht verderblich ist.
     
  20. Berthold

    Berthold Gast

    Ich würd einfach damit leben, dass deine Freunde und deine Oma zwei komplett verschiedene Gruppen sind, die nicht viele Berührungspunkte haben. Und ich würd es lassen, da viel hin- und herzutragen. Da stehst dann nur du zwischen den Sesseln. Bringen tut es nix, und macht nur Stress - siehst ja eh.
     

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