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Unterschwellige Botschaften in Kinderserien

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Placebo, 16 Juli 2011.

  1. Placebo

    VIP: :Silber

    Unlängst sah ich mir mit meinem Sohn eine Kinderserie an (Thomas und seine Freunde).
    Grob gesagt ging es darum, dass ein Kontrolleur angekündigt war, und die Lokomotiven sehr bemüht waren, diesem zu gefallen. (Zitat: "Damit unser Bahnhofsvorstand stolz und der Kontrolleur sehr zufrieden ist".)

    Ich muss anmerken, dass ich zur Zeit fast nichts mit Kinderserien am Hut habe und nicht weiß, ob auch andere Serien so aufgebaut sind.

    Mit widerstrebt nur, wie unsere Kinder durch solche Aussagen instrumentalisiert werden.

    Auf der einen Seite will man (oder auch eben nicht) mündige Bürger, auf der anderen Seite signalisiert man unseren Kindern, dass man anderen zu gefallen hat.

    Mir fällt auf, dass es zur Zeit wieder in Mode gekommen ist, mit dem Strom zu schwimmen. Gibt es wirklich nichts mehr, wogegen man sich auflehnen könnte, oder haben wir einfach resigniert?

    Vielleicht habe ich heute auch zuviel Wecker gehört, und ich revoluzze mal wieder.
     
  2. Sommerregen

    Sommerregen Gast-Teilnehmer/in

    Thomas und seine Freunde ist eine alte Geschichte- ich glaub aus den 50ern. Es kommt in jeder Folge mehrmals vor, dass es den Loks sehr wichtig ist sich nützlich zu machen... Mein Sohn liebt Thomas... Wie gesagt, die Bücher zu der Fernsehserie wurden in einer ganz anderen Zeit geschrieben.
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ohne die geschichte zu kennen - z.b.in märchen gibt es schwarz/weiß, gut/böse, das böse wird vernichtet, das gute siegt, aber erst, nachdem es aufgaben erfüllt (gefallen) hat etc.
    und kinder mögen solche geschichten meistens.

    ich glaube, dass das anders bei ihnen ankommt, als bei erwachsenen, dass solche dinge ihnen gut tun, die welt zu ordnen.

    wir sollten vielleicht nicht unsere erwachsenenmaßstäbe ZU SEHR auf die fantasiewelt der kinder umlegen.
    abgesehen davon, du kannst ja auf ausgewogenheit achten, indem du ihm auch "widersprüchliches" anbietest.

    ich tät mir keine sorgen machen - revoltieren wird er schon noch, wart noch ein paar jahre.:)
     
  4. Berthold

    Berthold Gast

    1. Man kann alles übertreiben.
    2. In einem Brotberuf ist Arbeit zur Zufriedenheit des Chefs zufällig genau das, was erwartet wird. Sonst übersteht man meistens nicht einmal die Probezeit. In den allerwenigsten Jobs kann man es sich leisten, rotzig auf die Chefität zu scheißen. Oder kennst du das anders?
     
  5. Berthold

    Berthold Gast

    Nachtrag: Ich seh keinen Widerspruch dazu, als Bürger mündig zu sein.
     
  6. Placebo

    VIP: :Silber

    Ich bin eine loyale Mitarbeiterin, die ihre Arbeit gewissenhaft macht, aber sicher nicht, um meinem Chef zu gefallen.
    Ich wurde in meiner Probezeit von einer Vorgesetzte angehalten, einen Anruf (es ging um eine Krankmeldung eines Mitarbeiters, dieser wurde daraufhin aufgrund des unentschuldigten Fernbleibens entlassen) zu verschweigen. Hätte ich den Anruf verschwiegen, nur um meiner Vorgesetzten zu gefallen, könnte ich mir nicht mehr in den Spiegel schauen.

    Mir geht es jetzt auch nicht nur um diese eine Serie. Mir fällt nur auf, dass sich die Meinung durchsetzt, Kinder möglichst früh in eine Betreuungsstätte zu geben, um sie zu "sozialisieren".
     
  7. Placebo

    VIP: :Silber

    Und dennoch gewinnt die FPÖ kontinuierlich dazu.
     
  8. Placebo

    VIP: :Silber

    Das macht mir Mut.:)
     
  9. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    hmm zumal viele märchen von früher ja für erwachsene waren. ich denke auch das es egal ist :)

    obwohl ich eine andre partei bevorzuge bzw aktiv mitmache halte ich es für falsch auf einen zuwachs der fpö mit ablehnung gegenüber den wählern zu reagieren. es sollte vielmerh zu denken geben warum gerade die jungen so sehr zur fpö rennen (fast 40:wacky: und was man machen kann um den menschen zu zeigen, dass es nicht der weißheit letzter schluss sein kann die schuld an allem bei den pöhsen ausländern zu sehen.
     
  10. Na dann... lass von den Barbapapas lieber die Finger, da wird dir vermutlich schlecht!

    Der Titel eines Liedes lautet : "Ist es nicht ein Riesenspaß, wenn man dem Vater hilft?"

    Und dann wird natürlich fein altes, überkommenes Rollenverhalten indoktriniert.

    Besonders entzückend finde ich ja die Folge, in der die ökologisch denkenden Barbapapas eine Käferinvasion, die sich über ein Zitronenbäumchen hermacht, mit Spritzmittel bekämpft und damit ganz zufireden und glücklich ist....
     
  11. Etwas ernster: Ich habe den Eindruck, dass für das Aufwachsen von Kindern die Bestätigung, dass sie etwas gut machen, wichtig ist. Was mMn auch durchaus sinvoll ist, ist der Homo sapiens doch darauf ausgerichtet, durch Imitation zu lernen - und Bestätigung,, Lob, Anderkennung etwas Gutes richtig gemacht zu haben, passt hierzu hervorragend. Und zusätzlich, als Gruppenwesen ist die Bestätigung, für die Gruppe wertvoll zu sein, essentiell.

    Ich kann mich erinnern, dass es sich für mich immer gut angefühlt hat, wenn ich mit meinen Eltern und Geschwistern tätig war und wir gemeinsam erfolgreich eine Arbeit erledigt haben. Und wenn es nur eine "kinderleichte" Tätigkeit war, die mir zugedacht wurde.

    In irgend einem Erziehungsratgeber las ich dazu passend auch mal, dass es für Kinder wichtig ist, sich im Familienverband nützlich zu machen und Aufgaben zu übernehmen. Latürnich dem Alter und dem Können entsprechend.

    Ich mag heute noch das Gefühl, wenn man sich gemeinsam angestrengt hat, gemeinsam Feierabend macht und zufrieden auf das Vollbracht blicken kann. Das ist etwas anderes, wie wenn man nach einer Wanderung am Abend einkehrt, auch wenn man sich dabei gemeinsam Angestrengt hat.

    Zur Illustration - man hilf Freunden, das Haus neu einzudecken und grillt am Abend im Garten vs. gemeinsamer Wanderung und dann am Abend grillen...
     
  12. Berthold

    Berthold Gast

    Ich halte auch Revoltieren um des Revoltierens willen nicht für erstrebenswert. Wenn schon, dann muss eine Revolte ein gutes Ziel haben - so wie eh im Beispiel, das von dir gebracht wurde, lavendeleis. Das ist natürlich klar, dass eine Chefität nur kriegen kann, was sie recht und billig verlangen darf, davon bin ich ausgegangen.
     
  13. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    In der barbapaps-Folge mit den Zitronen wird ihnen dann aber von den gespritzten Früchten schlecht! ;)
     
  14. gigina

    gigina Gast

    besser sozialisiert als asozial.

    versteh das problem nicht. wahrscheinlich deswegen, weil ich auch von anti-autoritär nichts halte.

    wir sind hier auf der welt nicht nur für uns alleine verantwortlich, wenn jeder so "mündig" ist, und nur noch macht, wie er will, dann gute nacht.
     
  15. Schamanin

    Schamanin Gast

    mein revoluzzersohn hat thomas heiß geliebt, allerdings nur die englische version. irgendwie muss was hängen geblieben sein, weil er ist im moment ein supertoller, vernünftiger 16-jähriger.

    ich persönlich bin von diesen geschichten begeistert, vor allem, weil in allen geschichten (die ich bis jetzt gesehen oder gelesen hab) fehlermachen erlaubt ist - und somit immer einer dem dicken controleur nicht gefällt, aber immer alle gemeinsam eine lösung finden. together we stand, united we fall.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ganz im ernst:
    bevor kinder sich auf die welt mit ihren widersprüchen einlassen (können) brauchen sie ordnung. nicht das aufgeräumte kinderzimmer meine ich damit, sondern ein "wertegerüst", auf das sie in der revoluzzer-phase zurückgreifen können (auch wenn sie es nicht zugeben, dass sie das tun).
    daher: wenn dein sohn diese sendung gerne sieht, dann lass ihn.
    nichts hindert dich aber, in altersgerechter form das thema, das dir am herzen liegt (widerstand gegen unrecht, auch wenn die herrschende ordnung gegenteiliges fordert) anzusprechen.

    selber arm und eine plage für die umwelt sind kinder oder erwachsene, die nur um des widerspruchs willen alles und jedes anzweifeln und bekämpfen.
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    zu den märchen:
    die archetypen, die in den märchen vorkommen, sprechen menschen aller altersgruppen an - abgesehen davon, dass "erwachsen" früher früher war als heute.
     
  18. Danny

    Danny Gast

    Hm... Also werden Kinder, die Thomas die Lokomotive schauen FPÖ Wähler? ^^ Tschuldige aber man kanns auch übertreiben ;)
     
  19. Placebo

    VIP: :Silber

    Nicht jeder Tierquäler wird ein Massenmörder, dennoch besteht eine Tendenz. Übertreiben kann man alles, schon klar.
     
  20. Placebo

    VIP: :Silber

    Mitzudenken und zu hinterfragen bedeutet nicht gleich, dass man ein Berufsquerulant sein muss.
     

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