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U-wert für fenster ausreichend?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von loleni, 6 Oktober 2011.

  1. loleni

    VIP: :Silber

    Hallo! Haben ein angebot für die fenster platin 82 (holz-alu) von josko. Mit 0,6 er glas 3-fach verglast und abstand halter aus edelstahl kommen wir auf einen gesamt u-wert von 0,89. Mir kommt das etwas hoch vor... Findet ihr das ausreichend für ein niedrigst energie haus? Welche gesamt u-werte habt ihr so?
     
  2. BachManiac

    BachManiac Gast-Teilnehmer/in

    Wenn euer Haus nicht fast vollständig aus Glasflächen besteht, wirkt sich der Uw-Wert der Fenster nicht so gewaltig auf die Energiekennzahl aus. Ist ja auch logisch: nehme die gesamte Gebäudehülle, also alle Außenwände + boden + Decke und dann stelle dies in RElation zur gesamten Fensterfläche. Da kommen dann so ~10% dabei heraus, wenn du viele und große Fenster hast. Bei uns waren es z.B. nur 6%.

    Im Endeffekt wird ein Unterschied zwischen Uw= 1,0 und Uw= 0,8 etwa ~2 Stellen im Energieausweis bringen, sprich z.B. von EKZ=30 auf EKZ=28, was ~7% betrifft. Bei Heizkosten von 600,- sind dass 40,- Ersparnis pro Jahr. Macht also das Kraut nicht wirklcih fett.

    Viel mehr sollten aber andere Gründe für gute Dämmwerte bei den Fenstern hergenommen werden. Z.B. wird vor den Fenstern ein Kältegefühl wargenommen, wenn man davor steht und sie schlecht isolieren. Weiters verursachen die kalten Fenster auch eine Luftzirkulation im Raum, da die Luft bei den Fenstern abkühlt und sich bewegt, praktisch umgekehrt wie bei einem antiken Heizkörper. Dadurch muss man etwas wärmer heizen, um das selbe Wärmegefühl zu bekommen. Weiters ist auch die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung an den Putzleisten an den Fenstern erhöht, wenn dort die Mauer aufgrund der kalten Fenster kälter ist.

    Es ist also immer vorteilhaft, gut isolierende Fenster einzubauen.

    Bei den U-Werten trennt sich halt etwas die Spreu vom Weizen. Gute Fensterhersteller haben seit längerem schon Gläser mit Ug= 0,5 (wohlgemerkt ohne Kryptonfüllung, hier sind halt die Scheiben 18mm weit auseinander). Da bist du dann gleich mal unter 0,8 beim gesamten Uw-Wert, je nach Rahmen kratzt du dann sogar an den 0,7.

    Hier kann ich gleich mal die Firma Wicknorm empfehlen, die haben 0,5er-Glas schon seit mind. 1 Jahr, weil damals haben wir sie dort bestellt.

    Wenn heute eine Firma noch immer keine 0,5er-Gläser hat mit 18mm Abstand, dann kann ich nur sagen: "Armutszeugnis!"

    Wer
     
  3. loleni

    VIP: :Silber

    Naja, wir haben schon große Fensterflächen, aber ich könnt jetzt nicht sagen, wieviel das prozentuell ausmacht...
    Du meinst also, dass bei Fenstern in dieser Ausführung obige von dir genannte Punkte zutreffen würden (Kältegefühl, Schimmel,...)!?
    Bei Josko gibts zwar o,5er Gläser, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie der Scheibenabstand ist und ob sie Kryptongas verwenden.
    Oje, ich blick da nimma durch :kopkra:
     
  4. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    man kann aber auch sagen - sie machen eben nicht jede qualitätsmindernde entwicklung mit.

    das der u-wert rechnerisch bei 0,5 liegt ist richtig - dass das pumpen des elementes aber durch die grossen abstandhalter verstärkt ist (optische auswirkungen) als auch das der randverbund deutlich grösser belastet wird, ist eine sache die viele dann wieder vergessen.
     
  5. cla1966

    cla1966 Gast-Teilnehmer/in

    ich versteh nicht, was du damit meinst ??????
     
  6. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    isolierglas wird so hergestellt, dass beim zusammenbau des elementes so viel gas eingefüllt wird, dass die einzelgläser plan sind.

    d.h. es gibt einen bestimmten luftdurck - abhängig von seehöhe

    wenn sich nun der luftdruck am einbauort ändert (generell druckunterschiede, andere seehöhe, andere temperatur) beginnt sich das gas im isolierglaselement auszubauchen bzw. zusammen zu ziehen.

    ein teil der belastung geht auf die gläser - der andere teil geht auf den randverbund was die lebensdauer verkürzt.
     
  7. cla1966

    cla1966 Gast-Teilnehmer/in

    aaahhh und :eek:
    heißt das im umkehrschluß, ich muß/sollte schau'n, wo meine gläser produziert worden sind um welche zu wählen, die unter ähnlichen atmosph.bedingungen hergestellt wurden?????
     
  8. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    nein, das bringt nichts
     
  9. cla1966

    cla1966 Gast-Teilnehmer/in

    danke für die aufklärung und danke für den link!
     
  10. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    das hat damit nichts zu tun ... hier geht es um ein druckausgleichsventil ... wird bei grösseren höhenuntschieden verwendet, da sonst die gefahr besteht, dass sogor schon beim anliefern die gläser brechen.
     
  11. BachManiac

    BachManiac Gast-Teilnehmer/in

    Naja, man kann in allem etwas negatives sehen. Ist die Ausbeulung denn bei 14mm Abstand noch ok, aber bei 18mm nicht mehr? Und was ist mit 16mm-Abstand? ;)
    Wahrscheinlich wurde die selbe Diskussion vor einigen Jahren auch schon geführt, als 14mm Abstand das "neueste" war und sich die "10mm-Abstand-Verfechter" auf den Schlips getreten fühlten... ^^ Oder prinzipiell, als 3-Scheiben-Verglasungen rauskamen, da ist ja gleich mal "doppelt so viel Luft drin wie vorher"... ;)

    Und wenn ein 88er-Rahmen (oder jetzt gibts ja teilweise schon noch breitere) kein 48mm-Glas (4 + 18 + 4 + 18 + 4) ordentlich aufnehmen kann oder nicht aushält, ist das auch wieder ein Armutszeugnis, wenn man das nicht hinbekommt. ;)

    @Loleni, zu deinen Fragen:

    das Schimmelproblem hast bei allen Fenstern, egal wie groß sie sind.

    das Kältegefühl hast umso mehr, je größer die Fenster sind.

    Und die prozentuelle Fläche der Fenster ausrechnen ist ganz einfach:

    Alle Fensterflächen dividiert durch Mantelfläche des Hauses mal 100... ;)
     
  12. sulnicki

    sulnicki Gast-Teilnehmer/in

    hi loleni!

    unsere fenster haben ein 0,5er glas dirn und haben nen ug-wert von 0.79.

    was steht in eurem energieausweis über die fenster? da steht genau, welche werte für eure fenster berechnet wurden.
    bei den diversen "aktionen" gibts das 0,5er glas eh schon fast überall dazu. die stärke des profils ist natürlich auch nicht unwesentlich. lass dir vielleicht noch welche anbieten.

    lg nicki
     
  13. loleni

    VIP: :Silber

    @sulnicki: welche marke habt ihr? Argon oder krypton?
     
  14. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    14, 16 und 18 mm SZR sind nicht neu - nur wurden sie, aus den angeführten gründen, nicht für 3 fach isolierglas verwendet.

    ... luft ist nur noch sehr selten in isolierglas ;)

    mehr zu dieser thematik findet man z.b. hier: http://www.handwerksblatt.de/Handwerk/Mittelstand/Glas-rahmen/8885.html

    allerdings muss man den kompletten artikel lesen

    billiger sind 3 fach isoliergläser mit 2 x 18 mm SZR und argon aber in jedem fall :rolleyes:
     
  15. maha

    VIP: :Silber

    Interessanter Artikel. Muss man mehrmals lesen damit man diese "Sprünge" in den Grafiken versteht.
     
  16. Romeo

    Romeo Gast-Teilnehmer/in

    Sorry, dass ich das Thema jetzt hochhole, aber da ich vom Fach bin, muss ich das einfach loswerden.

    Ich find das etwas gefährlich für den Fragestellenden, wenn er von Laien Antworten bekommt, die auf Vermutungen beruhen, die zwar teilweise "grundsätzlich" richtig sind, aber eben nicht zu Ende gedacht wurden.

    An der Stelle möchte ich eine Lanze für den Beinhart brechen, der offensichtlich aus der Fensterbranche kommt, und zu den wenigen Kollegen gehört, die sich bemüht, einen Kunden ehrlich zu beraten, und ihm auch auf die Nachteile dieser 3-fach Verglasung hinweist.
    Üblicherweise läufts nämlich so ab, dass eine regelrechte "Uw-Wert Olympiade" am Fenstermarkt herrscht, wo jeder den anderen um 0,05 unterbieten möchte, und dem Kunden das als "das Beste" verkaufen will.

    Bis unlängst hatte man ein Kryptongas zwischen den Scheiben eingefüllt, um eine hochdämmende 3-Scheiben-Verglasung anzubieten, allerdings hat das der Kunde nicht gekauft, weil es zu teuer ist.
    Jetzt gibts den Trend, dass man den Abstand zwischen den Scheiben dermaßen vergrößert, um auch mit der preisgünstigeren Argongas-Füllung auf einen Ug-Wert von 0,5 zu kommen.
    Der Kunde hält das jetzt fälschlicherweise für ein Armutszeugnis, wenn ein Fensterhersteller so ein Glas nicht im Programm hat, bzw. dieses aufgrund der Gesamt-Dicke nicht in sein Rahmenprofil passt.

    In Wahrheit ist das eine billige, aber relativ kurzlebige Lösung, um an dieser "Olympiade der besten Uw-Werte" teilzunehmen.
    Dem Fensterhersteller, dem Fensterhändler oder Verkäufer möchte ich da noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Denn solche Aktionen wie "3-fach Verglasung ohne Aufpreis" kommen immer von der Glasindustrie, und das aus gutem Grund.
    Der Fensterhersteller ist damit glücklich, der Verkäufer ist glücklich (weil man das ja als Verkaufsargument hernehmen kann), und der Kunde ist glücklich, weil er etwas geschenkt bekommt.

    Nur sagt einem das niemand, dass so eine 3-fach Verglasung eine weitaus geringere Lebenserwartung hat, als andere, geschicktere Verglasungsvarianten.

    Die Gasfüllung zwischen den Scheiben ist hermetisch dicht, das ganze arbeitet ähnlich wie ein Barometerdose und reagiert auf Luftrduck- und Temperaturveränderungen. Die Scheiben biegen sich bei Kälte zusammen und bauchen wenns heiß ist.
    Je größer der Abstand zwischen den Scheiben, je mehr Gasvolumen, je nachteiliger wirkt sich das aus.
    Zwischen Glas und Abstandhalter entstehen Haar-Risse, das Gas weicht aus, und feuchte Luft dringt ein -> die Scheiben werden "blind".
    Im Speziellen dann, wenn die Gläser nicht besonders groß sind, weil dort kann die Bewegung nicht durch die Durchbiegung der Scheiben abgefangen werden, sondern zielt 1:1 auf die Schwachstelle.

    Ich tausche aktuell knapp 100 Glaspakete in einer Grazer Wohnsiedlung aus, wo genau das zutreffend ist. 3-fach Verglasung wurde blind, die Fenster sind Baujahr 1994 (17 Jahre "jung"!!!)
    Das kostet der Hausverwaltung ein Vermögen.

    Und das wird für den Häuslbauer genauso zutreffen. Wobei das dort ja noch viel schlimmer ist, wenn man fürs Hausbauen einen Kredit aufnimmt, das Ganze noch nicht einmal fertig bezahlt hat, aber nach 15 Jahren bereits wieder mit einer Sanierung konfrontiert wird, die ein paar Tausend Euro kostet.

    Daher sollte man sich schon in der Anschaffungsphase Gedanken darüber machen, ob man auf diesen "Sch....vergleich" der Uw-Werte um jeden Preis einsteigen muss, oder ob nicht doch eine längerfristige und durchdachte Anschaffung unterm Strich mehr bringt.
     
  17. Beinhart

    Beinhart Gast-Teilnehmer/in

    der beitrag von romeo ist mein heutiges highlight des tages. :genauso:

    schön wenn man unterstützung für seine ansichten durch einen weiteren fachmann bekommt :)

    ps: bin nicht aus der fensterbranche, habe aber trotzdem sehr viel mit glas zu tun ;)
     
  18. maha

    VIP: :Silber

    Gehört hochgeholt.
    Ist namlich ein Tread der "Häuselbauers Erwartung" mit Physik bedämpft.
     
  19. Maxpaps

    Maxpaps Gast-Teilnehmer/in

    DAS versteh ich dafür nicht :confused:
     

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