1. Reden wir miteinander ...

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Trauerarbeit bzw. Trauerbewältigung wenn Haustier stirbt

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von hund, 1 August 2011.

  1. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab mich vor vier Tagen von meinem geliebten Hund trennen müssen. Er war bereits 15 Jahre alt, sehr schwach und er hat auch nichts mehr getrunken und gefressen. Schweren Herzenz hab ich ihn dann doch gegen meine eigentliche Überzeugung einschläfern lassen. Hätte mir so gewunschen das er "natürlich" stirbt, aber das wäre wohl mit großen Qualen verbunden gewesen. Ich hab meinen Hund dann vom Tierarzt mitheimgenommen und in unserem Garten beerdigt. Ich bin so traurig wie wenn ein Familienmitglied oder ein guter Freund gestorben wäre. Er fehlt mir so sehr, und es tut so weh wenn ich dran denke das er nie wieder mit mir kuschelt. Wird die trauer irgendwann mal weniger, bzw. was kann ich tun um mich ein bisserl besser zu fühlen, und auch die Schuldgefühle die ich wegen dem einschäfern habe zu überwinden.
    Mein Verstand sagt zwar das es das beste war, und die Tierärztin natürlich auch, aber seine traurigen Augen in die ich bis zum Schluss geblickt habe bekomme ich nicht aus meinen Gedanken.

    lg,

    Liz
     
  2. raphaela-thomas

    raphaela-thomas Gast-Teilnehmer/in

    ach mann, lass dich drücken :( :hug: Ich kann dir diesbezüglich leider keine tipps geben, es wird besser mit der zeit, aber es tut halt am anfang extrem weh :( musste meinen hund damals auch durch einschläfern gehen lasse, aber es ist besser so, und dein hund hatte sicher ein gutes alter und ein schönes leben bei dir :hug: Es wird besser, ich wünsche dir viel kraft :hug:
     
  3. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    ^^Danke dir für deine Antwort. Es ist halt einfach echt so hart für mich, und mein Umfeld hat halt leider auch nicht viel Verständnis für meine Traurigkeit. Da kommen solche Komentare wie: "er war schon alt"....hatte ein schönes Leben....usw! Aber das Tröstet mich im moment auch nicht wirklich:(.

    lg,

    Liz
     
  4. raphaela-thomas

    raphaela-thomas Gast-Teilnehmer/in

    ich glaube, diesen schmerz kann man als nicht-hunde- besitzer nicht nachempfinden, und wenn man dann auch noch sagt, der verlust meines tieres schmerzt wie der eines menschen, ist man bei den meißten schon unten durch :boes: :hug:
     
  5. Donaunixe

    Donaunixe Gast

    Ich verstehe dich:( mein herzliches Beileid.
     
  6. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    Danke euch für die tröstenden Worte. Ja, es ist schon klar man sollte den Tot eines Tieres nicht mit dem eines Menschen gleichsetzen, aber mein Hund war mein bester Freund....mein Seelenpartner...ach ich weiß nicht....ich bin so durch den Wind.:(
    lg,

    Liz
     
  7. Donaunixe

    Donaunixe Gast

    Ich finde diese Mensch/Hund-Vergleiche immer ein bisschen seltsam wenn ich ehrlich bin. Es ist ein Familienmitglied gestorben, punkt. Ein Familienmitglied das fehlt. Da braucht man nichts erklären, nichts rechtfertigen. Man trauert, und das ist auch vollkommen in Ordnung so und braucht eben seine Zeit. Diskutiere nicht mit Bekannten/Verwandten und anderen Leuten die dich nicht verstehen, das wird dir nur noch mehr weh tun. Gib dir selbst die Zeit und gesteh dir selbst die Trauer zu, aber mach dir bitte keine vorwürfe wegen dem Einschläfern lassen.

    Vielleicht kannst du irgendwann einen Baum über deinen Hund in den Garten pflanzen, vielleicht einen Obstbaum der im Frühling blüht? Dann wäre er irgendwie "immer da" wenn du aus dem Fenster siehst. Nur so ein Gedanke:eek:
     
  8. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    ^^Ja, das mit dem Baum ist eine schöne Idee, das werde ich machen. Nein ich diskutiere eh mit niemanden, und habe den Mensch Tier vergleich auch niemanden erzählt, das sind einfach meine Gedanken und Gefühle dazu welche ich tunlichst für mich behalte.
    Wegen dem Einschläfern muss ich noch viel mit mir hadern, aber logisch betrachtet war es halt das Richtige, auch wenn es noch so schlimm ist:(. Ich vermisse ihn so sehr.

    lg,

    Liz
     
  9. GabrielaK

    GabrielaK Gast-Teilnehmer/in

    Hallotschi !

    Ich habe vorriges Jahr meine allerliebste Wegbegleiterin verloren,Eine Seelenverwandschaft,Freundschaft einfach eine Herzensliebe...Anfangs dachte ich das ich nicht mehr zu weinen aufhören konnte.Egal was ich tat,egal wo ich war,meine Tränen waren nicht zu bändigen.Diese Trauer,einfach unbeschreiblich...Ich hab sie hinterm Schlafzimmerfenster begraben und jeden Abend sehe ich nach ihr,denn sie ist nicht tot sondern sie schläft...und das hilft mir...Seither gehts mir besser,vielleicht hilfts auch Dir.Es gibt leider keine Mittelchen gegen Verlustschmerzen aber einen Weg damit umzugehen.
    Lieben gruss Gabi
     
  10. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    Danke Gabriela,das hast du sehr schön geschrieben. Ich schau auch dauernd aus dem Fenster, auf sein Grab. Dort leuchtet in einer Laterne ein Licht. Morgen werde ich einen Baum oder einen Rosenstock einsetzen.

    lg,

    Liz
     
  11. Lemur

    Lemur Gast-Teilnehmer/in

    Das tut mir leid :( :hug:.

    Im Frühling ist meine Katze gestorben, die erste Woche war ganz schlimm, vor allem am Abend wenn sie normalerweise kuscheln gekommen ist. Mit der Zeit wurde es aber etwas besser. Auf ihrem Grab steht auch eine große Laterne mit einer dicken Kerze - die Kinder gehen oft am Abend raus und zünden die Kerze an.

    Habe auch 2 Hunde und möchte/kann mir gar nicht vorstellen das sie mal nicht mehr da sind.

    :hug:
     
  12. 620bianca

    VIP: :Silber

    Das tut mir sehr leid für dich.
    Ich musste meinen Hund auch vor 2 Monaten erlösen lassen und es gibt jetzt noch immer Tage, wo mir die Tränen kommen, wenn ich an ihn denke.
    Man denkt einfach bei so vielen Situationen daran (zB niemand kommt, wenn man die Kühlschranktür öffnet. Oder Samstags bei der Sirenenprobe hat er immer mitgeheult etc.).
    Aber glaub mir - die Zeit heilt wirklich die Wunden. Es wird mit jedem Tag ein bisschen besser.
    Vergessen kannst du ihn sicher nie, aber es tut nicht mehr so extrem weh.

    Und die Kommentare aus deinem Umfeld sind sicher auch nett gemeint.
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    zuerstmal - :hug:

    zu deiner frage nach der trauerbewältigung - da wird es wohl soviele antworten geben, wie es menschentypen gibt.

    meine art der trauerbewältigung ist aktiv werden, anpacken, agieren.
    und denken, analysieren, drehen, wenden.
    dazwischen immer wieder phasen, wo mich die traurigkeit wie eine schwarze masse überfällt und ich völlig lethargisch bin.

    ich hab ja schon einige abschiede von liebgewordenen wesen (ich trenn da nicht in mensch und tier) hinter mir.
    was meinen hund anlangt, da habe ich immer noch ein schlechtes gewissen.
    war es richtig, was ich damals dachte - den letzten harten weg durch die medizinische maschinerie nicht zu gehen, uns allen seine inkontinenz (groß und klein) zu ersparen?
    er hatte solche angst beim TA, er schämte sich so, wenn ihm wieder was passiert war.
    ihn nicht noch bis zum bitteren, absehbaren regelmäßig zum punktieren des angesammelten wassers, das sein herz abdrückte zu bringen, sondern zu sagen: bitte erlösen sie ihn? und uns.

    der tod meiner katze - 6jahre glückliche katze, 5 davon intensiv genossener freigang.
    dann ein schneller, grausamer, zu früher tod durch genickbruch an einem auto.
    schuldgefühle.
    hätte ich doch. hätte ich doch nicht.

    in mir kämpfen zwei standpunkte: der eine ist realistisch, jedes leben endet, jedes wesen hat sein schicksal.
    der andere - ein wirrwarr an schuldgefühlen, trauer und verunsicherung.

    ich habe für jedes tier, das platz gemacht hat, ein anderes, armes aufgenommen, und ich werde das auch jetzt wieder tun.
    ich überlege und suche sorgfältig, bemühe mich, mein ego soweit wie möglich herauszuhalten und versuche DAS tier zu finden, das die wenigsten chancen anderswo - und die größten chancen bei uns hat.

    ich versuche das thema leben und tod in einem größeren zusammenhang zu sehen, manchmal gelingt es mir - und manchmal seh ich einfach nur aus dem augenwinkel einen schwarzen schatten und für den bruchteil einer sekunde denke ich - ah - die katze will rein......
     
  14. hund

    hund Gast-Teilnehmer/in

    Danke für die :hug:, und das Verständnis von euch, das tut so gut. Irgendwann möchte ich auch gerne wieder einen Hund haben, aber dazu brauch ich jetzt erst mal ein wenig Zeit. Momentan würde es mir wie Betrug vorkommen meinen Wuff durch einen neuen zu ersetzten.
    lg,


    Liz
     
  15. fluchtgummi

    fluchtgummi Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe diese Erfahrung vor knapp zwei Monaten machen müssen. Wir mussten unseren über alles geliebten Herz- und Seelenhund gehen lassen, auch komplett gegen meinen eigentlichen Wunsch nach einem natürlichen Tod. Wir haben aber gemerkt, dass er einfach nicht mehr konnte und wollte. Wir hatten die letzte Woche vor seinem Tod alles Menschenmögliche getan, um ihn wieder "auf die Beine" zu bekommen, aber es war leider nicht mehr möglich. Die TÄ kam zu uns nach Hause und gab ihm in seinem geliebten Körbchen die Spritze. Er war ganz ruhig (normalerweise hätte er, wenn jemand fremdes zu ihm in sein Körbchen greift, diesen "gefressen") Die erste Zeit war ganz, ganz furchtbar, es fehlt jede kleine Routinearbeit, die mit dem Hund zusammenhängt. Wenn ich an ihn denke, oder jetzt hier schreibe, laufen immer noch die Tränen, er fehlt so unendlich... Wir haben ihn kremieren lassen, seine Urne staht auf der Kommode und immer, wenn ich dran vorbeigehe streichel ich drüber und spreche mit ihm.

    Für uns war immer klar, dass wir wieder einem Hund ein Zuhause geben werden (Bambinas Signatur, Heinz Rühmanns Aussage: "Natürlich kann man ohne Hund leben, es lohnt sich nur nicht" ist soooooo wahr!), wir haben recht bald nach dem Tod unseres Wauzis begonnen, uns umzusehen (wir wussten schon seit Langem, dass der nächste Hund einer Rasse angehören soll, von der ich schon seit Kindesbeinen träume).
    Mittlerweile ist da auch die Vorfreude auf den neuen Welpen, der in Kürze zur Welt kommen wird, die ein wenig die Trauer verdrängt. Für uns ist aber auch klar, dass der neue Hund, unseren Alten auf keinen Fall ersetzen wird, jeder Hund ist einzigartig. Es ist einfach so, dass wir ein weiteres Familienmitglied dazugewinnen werden.

    Ich kann dir nur raten, lass deine Trauer zu, sprich mit denen drüber, die dich verstehen, freunde dich auch mit dem Gedanken an einen neuen Hund an. Es wird nicht wirklich besser, man lernt einfach damit zu leben mit der Zeit :(

    :hug:
     
  16. Ninscha-Bunny

    Ninscha-Bunny Gast-Teilnehmer/in

    das dauert ....

    ich hab jetzt fast zwei jahre gebraucht das ichs verarbeite u. noch knabbere ich am tod meiner hündin!

    meine freundin lies ihren fast 17 jahre alten rürden jetzt gehen ... weils einfach die beste entscheidung war aber es tut trotzdem weh ...

    btw: wir haben beide einen "schrein" in dem die urne unserer "kinder" steht ...
     
  17. rayaofwakefield

    rayaofwakefield Gast-Teilnehmer/in

    Erstmal :herz2:-liches Beileid! Ich kann dich sehr gut verstehen, auch ich habe in meinem Leben schon viele meiner Tiere gehen lassen müssen. Es tut weh, doch am Ende erinnert man sich an die schönen Tage, die man mit dem geliebten Tier verbringen durfte.

    Der letzte Gang, das Einschläfern in diesem Fall, ist wohl der letzte Liebesdienst, den man seinem Tier zukommen lassen kann. Ich habe das nie als "Verrat" an dem Tier gesehen, sondern wirklich als Liebesdienst, da man dem Tier so sehr viel Leid erspart. Man ermöglicht ihm einen Gang über die Regenbogenbrücke ohne vorherige Qualen. Vielleicht hilft dir dieser Gedankengang ein wenig. Du hast deinem Hund Leiden erspart und ich bin mir sicher, dass er dir dankbar dafür ist.
     
  18. ichhoch2

    ichhoch2 Gast-Teilnehmer/in

    Meine Eltern mussten wegen einer Gebärmutterentzündung ende Juni unseren Hund einschläfern lassen, meine Mama und mein Vater waren gegen einen neuen Hund weil sie gemeint haben es ist besser so, sie dachten sie schaffen das, doch immer in der Nacht mussten beide weinen, keiner konnte mehr schlafen, ich hab auf ganz cool getan, hab einfach nicht wollen, dass jemand sieht wie mir das weh tut, ich habe zu meiner Mutter einen sehr guten Draht, also fragte ich sie, auch sie war der Meinung keinen Hund mehr sie würde sie doch nie vergessen können usw. Und 2 tage später waren meine Eltern soweit, dass sie gesagt habe wir brauchen einen neuen hund, nur sie wussten nicht das wir Kinder schon alles organisiert haben. Und wir haben sie dann alle am NM überrascht, beide waren total happy, zuerst dachten wir unsere Vater würde so wütend werden, aber das war nicht der Fall er hatte sogar tränen in den Augen, auch meine mama hat geweint.
    ich bin mit einem Hund aufgewachsen, dieser wurde wie ich elf war eingeschläfter, drama pur, und 2 Tage später haben wir dann den kürzlich verstorbenen geholt...
    Wir wissen alle keiner der Hunde kann einen anderen ersetzen, aber wir wussten auch es war besser so, sonst hätten sie noch mehr gelitten und das wollten wir alle nicht, unser mädl war eine die hatte schon soviel durchgemacht und dennoch wurde sie 14 Jahre alt, sie hat solange gekämpft, hatte sogar im okt letztes Jahr einen Schlaganfall, sie hat soagr diesen ohne Probleme überstanden.
    Es ist schwer für andere Personen zu verstehen wie es ist ein geliebtes Tier "herzugeben", man hat mit dem Tier soviel erlebt, und plötzlich ist nichts mehr wie es war, am ersten Tag dachte ich wie ich bei meiner Mutter war der Hund würde kommen, weil ich das typische geräusch vom Pakett gehört habe... Kleine Dinge werden einem erst dann richtig bewusst.
    Leider kann man nie sagen, wann es besser wird, da viele anders darauf reagieren, aber viele kaufen sich einen neuen Hund, weil sie dann wieder beschäftigung haben und gleichzeitig ablenkung, auch wenn es für dich Betrug wäre, denke daran dein Hund war dir sicher sehr dankbar das du ihn erlöst hast, dass du ihn nicht weiter leiden hast lassen...
     

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