1. Reden wir miteinander ...

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Tortenprivat verkaufen?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Piercing, 1 April 2012.

  1. Piercing

    Piercing Gast-Teilnehmer/in

    Hallo.
    Ich backe scho a zeitl verschiedenste motivtorten für filmpremieren, künstler usw. Die anfrage steigt jetzt auch von ausserhalb des bekanntenkreises.
    Jetzt wollt ich mal fragen wie sich das gesetzlich bei uns in Ö so verhält?
    Ich bin weder bäckerin noch konditorin, würde das rein privat verkaufen( zutatenpreis+ bissl was (10-15€ sowas).

    Kennt sich da wer aus?
    Bitte danke!
     
  2. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf

    ich würde mal auf folgende auflagen tippen...

    gewerbeschein, gesundheitszeugnis, kontrolle deiner küche und des lagerraumes für die lebensmittel und kühlschränke und so weiter....
     
  3. Piercing

    Piercing Gast-Teilnehmer/in

    Ih backe da maybe 10-20 torten im jahr!
    Wird aber trotzdem so gelten, oder?
    In D verhäl sich das anscbeinend dann ganz anders....
     
  4. SommerLoewin

    SommerLoewin Gast-Teilnehmer/in

    es gibt doch eine steuerfreigrenze die man im jahr dazuverdienen darf, bild mir ein rund 700€ sind das?
     
  5. Piercing

    Piercing Gast-Teilnehmer/in

    @sommerloewin: so hab i mir des auch gedacht. Im netz hab ichs so gelesen, aber nur in foren aus deutschland. Deshalb die frage für österreich. Es handelt sich bei den kunden um bekannte von bekannten, leute die meine sachen auf fb sehen usw.
     
  6. chiana

    chiana Gast-Teilnehmer/in

    Ich schätze mal, dass das auch ein gebundenes Gewerbe ist. Dafür brauchst du dann einen Befähigungsnachweis um überhaupt einen Gewerbeschein zu bekommen.
     
  7. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Das befürchte ich auch. Eine Weile geht es vielleicht, aber dann wird die Kammer immer zudringlicher und droht..etc....
     
  8. SanjaM

    SanjaM Gast-Teilnehmer/in

    problematisch ist glaub ich hier weniger das gewerbethema als dass du mit lebensmitteln arbeitest: das ist sehr heikel wegen der hygiene vorschriften. zb wenn du in einem lokal o.ä. mit offenen lebensmitteln arbeitest, musst du glaub ich 2x/jahr eine untersuchung machen.

    solange aber keiner was sagt, wirst du keine probleme haben... das übliche halt
     
  9. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Lass da ein mal einen Verdacht auf Salmonellenvergiftung oder ähnliches aufkommen - dann sind deine Bekannten die längste Zeit deine Bekannten gewesen und du wirst sich im Zweifel vor Gericht verantworten müssen.

    Frierst du zum Beispiel Rückstellmuster ein?
     
  10. Piercing

    Piercing Gast-Teilnehmer/in

    @minerva: ich frier garnix ein, weils keine standardsachen gibt. Ich kauf die sachen ein, verarbeite sie am selben tag und stelle die torte zu/ oder sie wird abgeholt. Max dass sie 1 nacht in der speis oder im kühlschrank schon fix fertig verpackt gelagert wird.
     
  11. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Wenn du die Torten verkaufst und, um beim Beispiel zu bleiben, Eier verarbeitest, die mit Salmonellen belastet sind, dann wird man die Salmonellen in deiner Torte finden. Du kannst die Verantwortung nicht an den Eierlieferanten weitergeben, weil du im Zweifel keine Rückstellmuster der Einsatzstoffe und auch keine Informationen zur verwendeten Charge hast.

    Ich habe mal mit dem Gedanken gespielt, selbst gesiedete Seifen auf kleinen Märkten zu verkaufen. Die Auflagen unserer Kosmetikverordnung haben mich davon abgehalten. Bei Lebensmitteln geht es deutlich strenger zu: wie willst du zum Beispiel nachweisen, dass es in deiner Küche keine mikrobiologischen Verunreinigungen gibt? Oder dass dein Kühlschrank einwandfrei funktioniert? Notierst du die Rezepte und welche Rohstoffe du eingesetzt hast (Charge, gekauft wann und wo, wie gelagert - Dokumentation der korrekten Lagerung)?

    Du siehst, wenn dir jemand dringend einen Strick drehen will, dann bietet die Produktion von Lebensmitteln wirklich viele Möglichkeiten.
     
  12. Piercing

    Piercing Gast-Teilnehmer/in

    @minerva: da hast du absolut recht. Wie is das denn wenn ich die eier vom bauern kaufe?
     
  13. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin kein Rechtsanwalt - ich kann dir nur erzählen, wie wir das im Labor handhaben, um unsere Analysen abzusichern.

    Wenn ich eine Chemikalie verarbeite, dann notiere ich den Hersteller, die Charge und hefte das Analysenzertifikat des Herstellers ab. Ist die Chemikalie nicht in Ordnung, dann haftet der Hersteller.

    Wenn du Eier beim Bauern kaufst und verarbeitest, dann kannst du nicht nachweisen, dass du dort Eier gekauft hast. Ich weiß allerdings auch nicht, wie exakt das in einer Bäckerei notiert werden muss. Aber es gibt sicher ein Wareneingangsbuch oder ähnliches.
     
  14. midsummer

    midsummer Gast-Teilnehmer/in

    Meinst du, dass die Bauern, die auf Bauernmärkten verkaufen, Rückstellmuster ihrer eingelegten Gurkerl, Kuchen, Speck und Wurst haben? Ich denke eher nicht ... also vermute ich, es gibt da auch Ausnahmeregelungen ... Am besten wäre es, die kostenlose Beratung der Wirtschaftskammer einmal in Anspruch zu nehmen.
     
  15. Auch in Österreich gibt es diese Freigrenze für Zusatzverdienste (liegt glaub ich auch so bei rund 700,- Euro), allerdings nicht für regelmäßige Nebenverdienste. Das hat aber nichts mit dem Gewerbe an sich zu tun und auch in Deutschland gibt es freies (kein Befähigungsnachweis erforderlich) und reglementiertes (Befähigungsnachweis erforderlich) Gewerbe.

    Sobald nämlich eine Regelmäßigkeit nachweisbar ist, kann es mitunter problematisch werden.
    Die Ertragsabsicht spielt dabei auch noch eine Rolle und um auf der sicheren Seite zu sein musst du genau Buch führen. Denn wenn bei einer eventl. Kontrolle keine Belege vorweisen kannst fehlt dir die Beweiskraft, dass du keine Ertragsabsicht gehabt hast bzw. die genaue Höhe nicht bemessen werden kann und auch nicht wieviel du tatsächlich verkauft hast.

    Es muss z.B. gar nicht sein, dass deine Torten mit Salmonellen verunreinigt waren sondern andere Lebensmittel. Nachdem Salmonellenerkrankungen meldepflichtig sind, wird man nachforschen und könnte dich u.a. auch als Hersteller (wenn auch nicht als Verursacher) herausfinden.

    Ob es Sinn macht bei der Wirtschaftskammer nachzufragen weiß ich nicht so genau. Dort betreut man gewerbeberechtigte Personen und eigentlich würde da ein Interessenskonflikt entstehen.
    Da würde ich eher mal bei der Lebensmittelaufsicht nachfragen wie es im Fall der Fälle aussehen würde.

    Eigentlich tut es mir sehr leid, dass ich da auch nichts positives rüberbringen kann. Wahrscheinlich wird nichts passieren und du wirst keine Probleme bekommen. Aber natürlich gibt es immer ein gewisses Risiko von Neidern oder, wie in diesem Bereich, die Möglichkeit von Erkrankungen.


    Es ist ein Unterschied ob industrielle oder bäuerliche Verarbeitung.
    Aber auch Bauern müssen die gesetzlichen Bestimmungen einhalten und die sind in den "Richtlinien für bäuerliche Direktvermarktung" (EU-Hygieneverordnung) festgelegt.

    Und ja, auch Bauern müssen auch Aufzeichnungen führen:
     
  16. chiana

    chiana Gast-Teilnehmer/in

    Die WKO bietet ja auch das Gründerservice an.
    http://www.gruenderservice.at/startseite.wk
     
  17. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Es wird ortsansässigen Konditoren sicher nicht gefallen, wenn sie (überspitzt ausgedrückt) von einer ambitionierten Hausfrau ohne finanziellen Interesse derart unterboten werden.
     

  18. Ja gibt es, aber bereits wird auf der Homepage auf das Gewerberecht aufmerksam gemacht und dort findet sich auch der Link zu Liste der freien und reglementierten Gewerbe.
    Aber klar, sie kann mal anrufen oder vorstellig werden und nachfragen ob es Ausnahmeregelungen gibt, allerdings befürchte ich das es keine gibt.
     
  19. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Ich finde es gut das man die "Seifensiederei" erschwert - ich halte das für EXTREM gefährlich und unnütz !!

    Ökologisch engagierte Person fängt auf einmal ein mit gefährlichen Chemikalien an und produziert zwar extrem wirksame aber für den Haushaltsgebrauch eigentlich zu aktive Seifen (außer man ist Automechaniker/in der/die ständig ölverschmierte Finger hat)
     
  20. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Oder man hält sich an ein Rezept und beachtet die Sicherheitshinweise im Umgang mit Chemikalien.

    Tatsächlich gibt es diese Kosmetikverordnung, damit möglichst keine Verätzungen oder sonstige Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang mit den Produkten passiert. Welcher ambitionierten Hausfrau ist bewusst, dass sie für ihre in Verkehr gebrachten Produkte haftet? Das gilt letztendlich auch für ambitionierte Hobbyheimwerker, die für 10 Euro ihrem Nachbarn Sommerreifen aufs Auto ziehen.

    By the way: bei mir ist seifentechnisch alles anders, ich bin vom Fach :wave:
     

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