1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Suche eine gute Weihnachtsgeschichte für eine kurze Lesung.

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Lollipop, 16 November 2007.

  1. Lollipop

    Lollipop Gast

    Anforderungen:
    - mindestens 1/2 Din A4- Seite, nicht mehr als 2 DIN A4-Seiten (3-max. 10 min.)
    - für Erwachsene, nicht zu kindlich
    - gut geschrieben, das heißt Niveau und nicht billige Reime
    - nicht zu frömmlerisch, nicht romantisch verklärt
    - keinesfalls derb oder für Christen unter der Gürtellinie
    - humorvoll wäre mir angenehm

    Soll im Rahmen eines Konzertes als eine von 4 kurzen Geschichten zwischen den Stücken vorgetragen werden, Konzert ist in einer Kirche, die Geschichte muss aber nicht sehr christlich sein (aber eben auch nicht das Gegenteil).

    Ich such schon seit Stunden das Internet ab, bin aber mit keiner Geschichte oder Gedicht zufrieden.
    Momentan steh ich bei einer Geschichte von Erich Kästner: "Interview mit dem Weihnachtsmann" (gefällt mir, es geht aber um einen Diebstahl - also weiß nicht, ob so kirchengeeignet..., und ein bissl lang...)http://www.christmasmagazine.com/de/spirit/story09.asp

    Was meint ihr?
    Wer hat Vorschläge?
     
  2. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

  3. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    meine liebste ist "Als ich die Christtagsfreude holen ging" - Peter Rosegger - weiss nicht genau, warum. die war einmal in der spatzenpost als ich noch klein war und seitem ist die für mich der inbegriff der weihnachtsstimmung. wennglich ich auch fast sicher bin, dass die auch nicht passt. ;)
     
  4. eamane

    eamane Gast-Teilnehmer/in

    weiß nicht wie dir "markt und straßen" generell gefällt, aber da gibts eine moderne version, sozusagen gemischt eine art gegenüberstellung von heute und damals
    damals: markt und straßen, stehen verlassen still erleuchtet jedes haus
    heute: (keine ahnung was genau), aber halt hektisch, etc.
     
  5. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    Eine „andere“ Weihnachtsgeschichte
    Karl Heinrich Waggerl

    Als Josef mit Maria von Nazareth her unterwegs war, um in Bethlehem anzugeben, dass er von David abstamme - was die Obrigkeit so gut wie unsereins hätte wissen können, weil es ja längst geschrieben stand - um jene Zeit also kam der Engel Gabriel heimlich noch einmal vom Himmel herab, um im Stalle nach dem Rechten zu sehen.
    Es war ja sogar für einen Erzengel in seiner Erleuchtung schwer zu begreifen, warum es nun der allererbärmlichste Stall sein musste, in dem der Herr zu Welt kommen sollte, und seine Wiege nichts weiter als eine Futterkrippe. Aber Gabriel wollte wenigstens noch den Winden gebieten, dass sie nicht gar zu grob durch die Ritzen pfiffen, und die Wolken am Himmel sollten nicht gleich wieder in Rührung zerfließen und das Kind mit ihren Tränen überschütten, und was das Licht in der Laterne betraf, so musste man ihm noch einmal einschärfen, nur bescheiden zu leuchten und nicht etwa zu blenden und zu glänzen wie der Weihnachtsstern.
    Der Erzengel stöberte auch alles kleine Getier aus dem Stall, die Ameisen und Spinnen und die Mäuse, es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn sie die Mutter Maria vielleicht vorzeitig über eine Maus entsetzte! Nur Esel und Ochs durften bleiben, der Esel, weil man ihn später ohnehin für die Flucht nach Ägypten zu Hand haben musste, und der Ochs, weil er so riesengroß und so faul war, dass ihn alle Heerscharen des Himmels nicht hätten von der Stelle bringen können.
    Zuletzt verteilte Gabriel noch eine Schar Engelchen im Stall herum auf den Dachsparren, es waren solche von der kleinen Art, die fast nur aus Kopf und Flügeln bestehen. Sie sollten auch bloß still sitzen und Acht haben und sogleich Bescheid geben, wenn dem Kind in seiner nackten Armut etwas Böses drohte. Noch ein Blick in die Runde, dann erhob der Mächtige seine Schwingen und rauschte davon.
    Gut so. Aber nicht ganz gut, denn es saß noch ein Floh auf dem Boden der Krippe in der Streu und schlief. Dieses winzige Scheusal war dem Engel Gabriel entgangen, versteht sich, wann hatte auch ein Erzengel je mit Flöhen zu tun!
    Als nun das Wunder geschehen war, und das Kind lag leibhaftig auf dem Stroh, so voller Liebreiz und so rührend arm, da hielten es die Engel unterm Dach nicht mehr aus vor Entzücken, sie umschwirrten die Krippe wie ein Flug Tauben. Etliche fächelten dem Knaben balsamische Düfte zu und die anderen zupften und zogen das Stroh zurecht, damit ihn ja kein Hälmchen drücken oder zwicken möchte.
    Bei diesem Geraschel erwachte aber der Floh in der Streu. Es wurde ihm gleich himmelangst, weil er dachte, es sei jemand hinter ihm her, wie gewöhnlich. Er fuhr in der Krippe herum und versuchte alle seine Künste und schließlich, in der äußersten Not, schlüpfte er dem göttlichen Kinde ins Ohr.
    "Vergib mir!" flüsterte der atemlose Floh, "aber ich kann nicht anders, sie bringen mich um, wenn sie mich erwischen. Ich verschwinde gleich wieder, göttliche Gnaden, lass mich nur sehen, wie!"
    Er äugte also umher und hatte auch gleich seinen Plan. "Höre zu", sagte er, "wenn ich alle Kraft zusammennehme, und wenn du still hältst, dann könnte ich vielleicht die Glatze des Heiligen Josef erreichen, und von dort weg kriege ich das Fensterkreuz und die Tür... "
    "Spring nur!" sagte das Jesukind unhörbar, "ich halte still!"
    Und da sprang der Floh. Aber es ließ sich nicht vermeiden, dass er das Kind ein wenig kitzelte, als er sich zurechtrückte und die Beine unter den Bauch zog.
    In diesem Augenblick rüttelte die Mutter Gottes ihren Gemahl aus dem Schlaf. "Ach, sieh doch!" sagte Maria selig, "es lächelt schon!"
     
  6. LaPoubelle

    LaPoubelle Gast-Teilnehmer/in

    Etwas für die Tränendrüsen und zum Nachdenken:

    "Der kleine Tannenbaum" von Hans-Christian Andersen
     
  7. Morgana

    Morgana Gast

  8. redcat

    redcat Gast-Teilnehmer/in


    Die Geschichte hab ich im kiga vorgelesen bekommen, da war ich 5 Jahre alt...ich hab geheult nach der Geschichte - und nach Weihnachten hab ich einen hysterieanfall bekommen, als meine mutter den weihnachtsbaum entsorgen wollte...:(
     
  9. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Oscar Wilde: Der selbstsüchtige Riese

    einfachr riesig

    lg irene
     
  10. hasy007

    hasy007 Gast-Teilnehmer/in

    Ich mag die unten stehende Geschichte von Waggerl so gern.

    LG Weibi67

    Karl-Heinrich Waggerl: "Worüber das Christkind lächeln musste"

    Als Josef mit Maria von Nazareth her unterwegs war, um in Bethlehem anzugeben, dass er von David abstamme, was die Obrigkeit so gut wie unsereins hätte wissen müssen, weil es ja längst geschrieben stand, - um jene Zeit also kam der Engel Gabriel heimlich noch einmal vom Himmel herab, um im Stall nach dem Rechten zu sehen. Es war sogar für einen Erzengel in seiner Erleuchtung schwer zu begreifen, warum es nun der allererbärmlichste Stall sein musste, in dem der Herr zur Welt kommen sollte, und seine Wiege nichts weiter als eine Futterkrippe.
    Aber Gabriel wollte wenigstens noch den Winden gebieten, dass sie nicht gar zu grob durch die Ritzen pfiffen, und die Wolken am Himmel sollten nicht gleich wieder in Rührung zerfließen und das Kind mit ihren Tränen überschütten, und was das Licht in der Laterne betraf, so musste man
    ihm noch einmal einschärfen, nur bescheiden zu leuchten und nicht
    etwa zu blenden und zu glänzen wie der Weihnachtsstern.
    Der Erzengel stöberte auch alles kleine Getier aus dem Stall, die Ameisen und die Spinnen und die Mäuse, es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn sich die Mutter Maria vielleicht vorzeitig über eine Maus entsetzte ! Nur Esel und Ochs durften bleiben, der Esel, weil man ihn später für die Flucht nach Ägypten zur Hand haben musste, und
    der Ochs, weil er so riesengroß und so faul war, dass ihn alle
    Heerscharen des Himmels nicht hätten von der Stelle bringen können.
    Zuletzt verteilte Gabriel noch eine Schar Engelchen im Stall herum auf den Dachsparren, es waren solche von der kleinen Art, die fast nur aus Kopf und Flügeln bestehen. Sie sollten ja auch bloß still sitzen und Acht haben und sogleich Bescheid sagen geben, wenn dem Kinde in seiner nackten Armut etwas Böses drohte. Noch ein Blick in die Runde, dann hob der Mächtige seine Schwingen und rauschte davon.
    Gut so. Aber nicht ganz gut, denn es saß noch ein Floh auf dem Boden der Krippe in der Streu und schlief. Dieses winzige Scheusal war dem Engel Gabriel entgangen, versteht sich, wann hatte auch ein Erzengel je mit Flöhen zu tun !
    Als nun das Wunder geschehen war, und das Kind lag leibhaftig auf dem Stroh, so voller Liebreiz und so rührend arm, da hielten es die Engel unterm Dach nicht mehr aus vor Entzücken, sie umschwirrten die Krippe wie ein Flug Tauben. Etliche fächelten dem Knaben balsamische Düfte zu und die anderen zupften und zogen das Stroh zurecht, damit ihn ja kein Hälmchen drücken oder zwicken möchte.
    Bei diesem Geraschel erwachte der Floh in der Streu. Es wurde ihm gleich himmelangst, weil er dachte, es sei jemand hinter ihm her, wie gewöhnlich. Er fuhr in der Krippe herum und versuchte alle seine Künste und schließlich, in der äußersten Not, schlüpfte er dem göttlichen Kinde ins Ohr. „Vergib mir !„ flüsterte der atemlose Floh, „aber ich kann nicht anders, sie bringen mich um, wenn sie mich erwischen. Ich verschwinde gleich wieder, göttliche Gnaden, lass mich nur sehen, wie !„
    Er äugte also umher und hatte auch gleich seinen Plan. „Höre zu„, sagte er, „wenn ich alle Kraft zusammennehme, und wenn du still hältst, dann könnte ich vielleicht die Glatze des heiligen Josef erreichen, und von dort weg krieg ich das Fensterkreuz und die Tür....„
    „Spring nur !„ sagte das Jesuskind unhörbar, „ich halte stille!„
    Und da sprang der Floh. Aber es ließ sich nicht vermeiden, dass er das Kind einwenig kitzelte, als er sich zurechtrückte und die Beine unter den Bauch zog. In diesem Augenblick rüttelte die Mutter Gottes ihren Gemahl aus dem Schlaf. „Ach, sieh doch!„ sagte Maria selig, „es lächelt schon!„
     
  11. Lollipop

    Lollipop Gast

    Dank an euch, ihr könnt mich gerne noch weiter beraten, ich hab mich noch nicht entschlossen. Zur Zeit bin ich der Meinung, dass es wohl ein Waggerl oder ein Rosegger werden wird. :)

    Ich hab inzwischen hunderte Geschichten gelesen oder angelesen und bin völlig entsetzt wieviel Schwaches es gibt, wie tief das sprachliche Niveau ist, wie wenig öffentlichkeitstauglich die meisten Geschichten sind... :(
     

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