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suche abhandlung zum thema lehrlinge ...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von morty, 11 Januar 2011.

  1. morty

    morty Gast-Teilnehmer/in

    da gabs in den letzten tagen ein interview/einen artikel, ich glaub es war jemand von der wko ... ich weiß es nicht mehr.
    es ging (ich glaub sogar anlässlich der mittleren reife?) um offene lehrlingsstellen. es war eine ziemliche zahl an derzeit offenen lehrlingsstellen die nicht besetzt werden (können) weil die bewerber nicht einmal annähernd den anforderungen entsprechen ...
    hat das wer gehört/gelesen? ich hätt da gerne einen link, viell. hat sich ja jemand mehr gemerkt als ich. :)
     
  2. Q

    Q Gast

    Ich würde das prima vista mal für eine parteipolitisch motivierte Aussage halten und nicht allzu ernst nehmen.

    Wenn eine Stelle "nicht besetzt werden kann", dann liegt das meist nicht daran, dass es keine qualifizierten Kandidaten gäbe, sondern dass sie aus irgend welchen Gründen zu unattraktiv ist, also entweder exotische / sterbende / wenig attraktive Branchen und Berufe oder extrem schlechte Rahmenbedingungen.
     
  3. Alex3

    VIP: :Silber

    Ähem, die Baubranche ist eine der bestzahlenden, aber im Speckgürtel finden sich außer in den Wäldern leider keine "Frischluftdepperten" mehr, die sich öfter als nur am Wochenende beim Familienausflug, oder beim Joggen, im Freien bewegen wollen...

    Ein Tausender netto für einen Lehrling im 2. Lehrjahr ist ja nicht so übel, oder täuch ich mich da? Es bewirbt sich aber kaum mal einer. Und die wenigen, die gekommen sind, haben wir immer genommen - und sie sind auch geblieben (wenn auch mitunter einer zwar die Lehrzeit abgedient, aber in der Berufsschule über die erste Klasse nicht hinausgekommen ist. Soviel zur Intelligenz mancher Bewerber)...
     
  4. Q

    Q Gast

    Ich hab zu dem Thema mal folgenden Satz gehört:

    "Da Bua KFZ-Mechaniker, des Madl Friseurin, da hams imma an guatn Pfusch"

    Ein Argument, das kaum von der Hand zu weisen ist ...
     
  5. imrae

    imrae Gast-Teilnehmer/in

    ich kenn zwar die studie nicht, aber was ich so aus meinem (zugegeben, nicht sehr gewerkelastigen) umfeld hör ist schon erschreckend. jeder, der nur ein bissl was im kopf hat, geht ins gymnasium, und der rest bleibt über.
    und jemanden "der nicht zumindest grüß gott und auf wiedersehen" sagen kann, kann man auch schwer auf kundschaft loslassen (so viel muss auch ein eltektriker, installateur etc. können). ein hafner hat mir von seinen lehlingproblemen erzählt, weil "der eine darf nicht mehr als 2kg heben, und der andere kann nicht die einfachsten burchrechnungen lösen".
    mein bruder hat damals die schule abgebrochen und wurde mit handkuss genommen (weil er selbständig denkt) und vom lehrling aus dem büro meines mannes hör ich nur schauergeschichten (a la atv saturday night)
    IRENE
     
  6. Q

    Q Gast

    Kann dennoch leicht sein, dass das etwas mit den in Handwerk und Gewerbe erzielbaren Einkommen und vorherrschenden Arbeitsbedingungen zu tun hat?

    Abgesehen davon frage ich mich, was die Alternative sein sollte? Den Zugang zu höherer Bildung künstlich beschränken, damit wieder "vifere" in die gewerblichen Berufe gezwungen werden? Parallelen zur Gesamtschuldebatte drängen sich auf ...

    Weiters sollte sich eine Gesellschaft durchaus überlegen, wie die Existenzberechtigung der intelligenz- und bildungsmäßig unteren 20% wirklich beschaffen ist. Derzeit sind sie Parias, die weder an den Schulen noch in der Arbeitswelt irgendwer haben will - und die "Behebungsmaßnahmen" laufen i.W. nur darauf hinaus, dass unattraktive Nachfrager von Arbeitskräften irgendwelche Verschiebungen haben wollen, die ihren Anteil an den "Brauchbaren" erhöhen, i.W. durch künstliche Beschneidung attraktiverer Alternativen.
     
  7. imrae

    imrae Gast-Teilnehmer/in

    nur dass mein bruder um ecken mehr verdient als ich akademikerin;)
    und mein andrer bruder zwecks gewerbegründung sein studium abgebrochen hat (und jetzt einen musiktheoretiker und einen zoologen als angestellte)?
    und ich hätte mit einer lehre vermutlich auch mehr einkommen als jetzt (lebenseinkommen ganz sicher).
    also am gehalt allein kanns nicht liegen-vor allem, weil die meistgewählten weibl. lehrberufe (einzelhandelskauffrau, friseurin...) auch zu den schlechtbezahltesten gehören.
    aber einerseits stimmt das image der lehre nicht, und andrerseits (od. deshalb) stimmt auch die "qualität" der lehrlinge nicht.

    außerdem, sorry, ich bin nicht der meinung, dass jemand der lernt, so viel bezahlt bekommen muss, ich zahl für jede fortbildung unsummen, dass ich es "lernen darf".
    IRENE
     
  8. imrae

    imrae Gast-Teilnehmer/in

    da hast du recht! Die muss sichd er staat leisten wollen. früher brauchte man noch genügend mägde, knechte, arbeiter für die einfache arbeit (die jetzt meist maschinen machen). die konnte man schon auch mal für kost und logis mitziehen, auch wenn nicht wirklich rentabel.

    aber stell ich als betrieb einen arbeiter "mit besonderen bedürfnissen" ein, muss ich trotzem alle lohnkosten etc. tragen, und kaum eine kundschaft ist bereit, mehr zu zahlen, weil man sozial ist. das geht praktisch nur in geschützten werkstätten, wo dann jemand mit downsyndrom stundenlang perfekte vanillekipferl wuzeln kann. und eigentlich bekommt der auch nur ein taschengeld, weil eine faire entlohnung (8h arbeit ist 8h arbeit) nicht finanzierbar "wäre".
    IRENE
     
  9. Q

    Q Gast

    Ich mein jetzt nicht einmal Behinderte, sondern einfach Leute, die eben leistungs- und intelligenzmäßig nicht zu den top 20% gehören ...
     
  10. Alex3

    VIP: :Silber

    Wir haben so einen Arbeiter im Betrieb. Er hat hier gelernt und er wird hier in Pension gehen, ist vielleicht geistig nicht ganz so hervorragend, aber pünktlich und fleißig und bemüht. Er fällt aber nicht unter den Behindertenstatus, sondern leistet, obwohl ausgelernt, Hilfsarbeiterdienste.

    Früher gab es in sehr vielen Klein- und Mittelbetrieben Platz für Behinderte, aber heute gibt es ja nicht einmal mehr Jobs für reine Hilfsarbeiter, was ich persönlich sehr traurig finde.
     

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