1. Reden wir miteinander ...

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Stuttgart 21

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 1 Oktober 2010.

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  1. Bin auf Seite der Demonstranten

    8 Stimme(n)
    36,4%
  2. Bin eher auf Seite der Demonstranten

    2 Stimme(n)
    9,1%
  3. Ausgeglichen, keine Meinung, zuwenig Info, sonstiges

    5 Stimme(n)
    22,7%
  4. Eher auf Seite der Bauherren

    3 Stimme(n)
    13,6%
  5. Bin auf Seite der Bauherren

    4 Stimme(n)
    18,2%
  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Denkt ihr, daß eine derartige Massenmobilisierung (im Verhältnis zur Ewzahl betrachtet) derzeit bei uns überhaupt möglich ist? Ich hab manchmal das Gefühl, die Österreicher zeigen sich kampf- und kraftlos gegenüber der staatlichen Hoheit und nehmen eher lieber alles hin, bevor sie auf die Straße gehen. Woran liegt das eurer Meinung nach? Ist es die Gesellschaft, die sich weiterentwickelt hat? Wo sind die Hainburg Zeiten geblieben? Jetzt wertfrei gesprochen.

    Bezüglich Stuttgart 21: Seid ihr eher auf der Seite der Demonstranten oder seht ihr das Recht auf Seite der Bauherren, die das Projekt ja voraussichtlich vorher durch einen Bürgerbeteiligungsprozess laufen ließen.
     
  2. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Das ist mMn keine Demonstration gegen ein Bauprojekt, sondern ein Ventil gegen alle möglichen Unannehmlichkeiten und Ungerechtigkeiten, die offenbar zahlreiche Menschen in Deutschland subjektiv oder objektiv erlebt haben bzw. erleben.


    Ich bedaure es irgendwie, dass so was in Österreich nicht passiert. Mitunter habe ich den Eindruck, dass es solcher Ventile bedarf.

    Auch wenn sie im Grunde ohne Wirkung bleiben.
    So wie es auch in diesem Fall sein wird.

    (Und bei Deiner Umfrage, Waran, finde ich keine für mich geeignete Auswahlmöglichkeit.)
     
  3. HWS

    HWS
    VIP::Premium

    Ich war in Stuttgart und hab das persönlich miterlebt wie sehr das eskaliert und den Menschen nahe geht. Ich vergleiche das ein wenig mit der Au in Hainburg in Österreich vor langer Zeit.

    Ansonsten masse ich mir da kein Urteil an. Das ist Sache der Menschen, die dort wohnen.

    Es gibt auch Pro-Demonstrationen und die Kontra-Demonstrationen schauen für mich sehr aufgeblasen aus. Da demonstrieren Leute, die in weiter Ferne wohnen, dagegen und das halte ich mehr für Spass an der Sache des Demonstrierens als einen Ausdruck gegen die Sache selbst. Wie immer halt bei grossen und medial gut ausgeschlachteten Protesten.

    In Ö wird es das nicht geben. Da regiert -wie ich immer wieder sagen muss- der Phlegmatismus.
     
  4. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich habe irgendwo gelesen, dass dieses Projekt erst durch diese Demonstration wirklich bekannt geworden ist - aber ob das auch wirklich zutrifft, kann ich nicht sagen.

    Ich finde Demonstrationen gut und es sollte mehr geben (aber was viele davon halten, hat man lesen können als die Lehrer bzw. die Schüler gestreikt haben - und vor allem, was hat es gebracht?).

    Warum "wir" uns das gefallen lassen: ich denke da oft an etwas, das mir aus der Schulzeit hängen geblieben ist: da ging es um die Biedermeierzeit: eine Flucht des Bürgertums ins Private, wichtig war sich ins häusliche zurückzuziehen, die Familie zu pflegen und sich ja von der Politik fernzuhalten. Manchmal frage ich mich, ob wir vielleicht auch gerade in so einer Biedermeierepoche leben.
     
  5. amanin

    amanin Gast

    Was gäbs denn wofür man auf die Straße gehen sollte?
    Ehrlich ich wüsst nix.
     
  6. Ich bin eher auf der Seite der Demonstranten.

    Den Bürgern wird der Sparstrumpf übergezogen und für solch ein Projekt ist Geld vorhanden? Die veranschlagten Kosten sollen ja wesentlich überschritten werden - es werden da höhere Kosten von ca. 4 Milliarden genannt.

    In den letzten Jahren sind viele Projekte durchgezogen worden, immer wieder mit dem Argument es würden Arbeitsplätze geschaffen - ist das tatsächlich so, oder einfach nur eine gute Ausrede?

    Kritiker meinen ja auch, dass sich durch den Bau die Bahnverbindungen ja auch verschlechtern wird.

    Es ist auch schade um die schönen, alten Bäume und um das Bahnhofsgebäude.


    .... und ja, leider wird es gar nichts nützen.


    Für Interessierte - Argumente gegen Stuttgart 21
    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=501
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Habe jetzt kurz nachgelesen und wage kein Urteil.
    Verkehrsplanerische Aktivitäten in dieser Größenordnung sind als Aussenstehender nur mit ein paar Internetartikeln kaum zu beurteilen. Die 10 wichtigsten Argumente der Gegner ist bestenfalls eines (nämlich das die Alternative günstiger und für die Benützer besser wäre). Aber auch das kann ich nicht verifizieren.
    Die Standardvorwürfe von ungenauer Planung und absehbaren Verzögerungen, sind für mich irrelevant, weil das auf jedes staatliche Großprojekt zutrifft.

    Mich würde interessieren, von denen die so deutlich auf Seite der Demonstranten stehen, wodurch sie zu diesem Urteil kommen, oder was sie noch wissen um so überzeugt zu sein?
     
  8. Ich bin ja nur "eher" auf der Seite der Demonstraten.

    Der wichtigste Grund sind für mich, wie schon genannt, die Kosten.
    Egal ob das jetzt Stuttgart 21, Skylink, Straßenverschönerungen oder ähnliches.
    Da werden Steuergeld verpulfert das einem nur so die Ohren schlackern und der Steuerzahler darf dann brav noch mehr einzahlen, damit das alles finanziert werden kann.

    Jeder kleine Häuselbauer hat auch einen Rahmen an den er sich halten muss. Der kann auch nicht mal schnell um ein 3 oder 400.000,- mehr verbrauchen (wenn er auf eine Bank angewiesen ist).

    In manchen Fällen ist es auch so, dass sogenannte Verbesserungen sich dann als Schuß ins eigene Knie herausstellen. Es tolles Großprojekt entweder total unpraktisch oder ein nicht rentables Bauprojekt.
     
  9. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Soviel Arbeitsplätze, dass sich die Kosten rechnen? Wohl kaum?

    Ich sehe ja in Innsbruck, das derzeit eine riesige Baustelle ist: überall muss gespart werden, und die Stadt (und zum Teil das Land Tirol) gibt Geld ohne Ende aus:
    da wird ein Rundgemälde übersiedelt, Kosten: über 20 Mio €uro;
    da wird eine Straßenbahn verlängert: geplante Kosten: 306,18 Mio €
    vom Brennerbasistunnel brauchen wir gar nicht reden: da wird schon fleißig gebaut, ohne dass überhaupt klar ist, wer die Kosten übernimmt.

    Warum dürfen Politiker solche Prestigeprojekte starten, wenn überall das Geld knapp ist? Haben sie im Hinterkopf, dass eh der Steuerzahler dafür gerade stehen muss.

    Ich denke da an unsere Exbürgermeisterin: die hat sich nicht nur ein "Denkmal" gesetzt.

    Vielleicht sollten Politiker zuerst einmal da investieren, wo es wirklich wichtig ist: sieh Bildung, in Deutschland Hartz 4, etc.
     
  10. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Zumindest bis jetzt steht niemand deutlich auf der Seite der Demonstranten.
     
  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Als ich die Frage stellte, hatten bereits 5 Leute abgestimmt auf Seite der Demonstranten zu stehen, 0 die eher auf Demonstrantenseite waren, 2 zuwenig Infos, 2 die eher auf Seite der Bauherren und 0 die klar auf Bauherrenseite standen.
    Mich interessieren eben die, die klar Partei ergreifen, wie sie zu dieser Entscheidung kommen.
     
  12. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    @obsidian: uups - die Abstimmung habe ich übersehen. :eek:
     
  13. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt eine langjährige Demonstrationskultur in Deutschland und eigentlich ist auch bekannt, daß der Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas NICHT zur Deeskalation beitragen. Die Reaktion der Polizei war mMn äußerst unprofessionell.

    Zum Bauprojekt an sich: Ich kenne den Stuttgarter Bahnhof sehr gut und es stimmt schon, daß infrastrukturelle Verbesserungen notwendig sind. Und aus persönlicher Sicht ist ein Kopfbahnhof als Umsteigender sehr stressig.
    Auf der anderen Seite sind jetzt in den letzten Woche sehr viele Ungereimtheiten wie fragwürdige Vergabepraktiken und Zweifel an verschiedenen Studien bezüglich eines zusätzliches Nutzens oder Verbesserungen aufgetaucht. Es geht ja bei dem Bauprojekt auch nicht nur um den Bahnhof an sich, sondern auch um einen Ausbau der Strecke Stuttgart - Ulm, die direkt durch die Schwäbische Alb führt.
     
  14. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Zumal sie während einer angemeldeten Schülerdemo (!) stattfand. Wie dämlich kann man sein?

    [ame="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720844,00.html"]"Stuttgart 21"-Demonstration: Polizeichef traute eigenen Beamten nicht - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/ame]
     
  15. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Eine Rechtfertigung für das Eingreifen war u.a. auch, daß es eben NICHT eine angemeldete Demo war.

    Bloss, erstens müssen in Deutschland Demo nicht angemeldet werden und zweitens ist rund um den Bahnhof derzeit eigentlich ständig eine Demo und somit auch permanente Polizeipräsenz. Von daher wirkt das auf mich äußerst unglaubwürdig, wenn der Eindruck vermittelt werden soll, daß sich da völlig überraschend eine Horde gewaltbereiter Demonstranten versammelt haben.
     
  16. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

    Meine Stimme für den Bauherrn, da ich Stimmungsdemokratie für sehr gefährlich halte u. S21 nach allen Maßstäben des dt. Rechtsstaats legitimiert ist. Was wäre das für ein Zeichen, wenn der Einzelne nicht mehr auf bestandskräftige Verwaltungsakte nach Erschöpfung des Rechtswegs vertrauen dürfte?

    Außerdem, wer am lautesten schreit, hat nicht zwangsläufig die Mehrheit hinter sich.
     
  17. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt aber schon einen Unterschied zw. friedlichem Protest und strafbarer Nötigung (Blockade-Rspr. des BVerfG).
     
  18. Hm, ist der Bauherr nicht der deutsche Staatsbürger?
    "Lediglich" die Vertreter der deutschen Staatsbürger haben dieses Projekt beschlossen und in dem Fall ist ein Teil der deutschen Staatsbürger mit dem Bau nicht einverstanden.

    Muss ein Staatsbürger alles hinnehmen nur weil es die Bürgervertreter so so beschlossen haben?

    Hier kann ich nur anmerken, dass der Rechtsweg leider nicht immer ein vertrauenswürdiger ist.
    Leider geht es oft um Geld, Macht und um Denkmäler die sich einzelne Personen setzen möchten.
     
  19. bluegrass

    VIP: :Silber

    Demonstrieren tut nicht weh. Man ist höchstens falsch angezogen, wenn man sich mit Stuttgarter Bullen anlegt-ein Sturzhelm ist da schon empfehlenswert.
    1981 habe ich im Schloßpark auf der Durchreise genächtigt und meine Nachtruhe wurde durch freundliche Nierentritte und ein noch freundlicheres Schäferhundemaul vor meinem Gesicht rüde unterbrochen.
     
  20. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

    Wer ist DER deutsche Staatsbürger? Ich kenne eine Menge deutscher Staatsbürger, die für dieses Projekt sind und in Stuttgart, Ulm und nicht betroffenen Bundesländeren leben.

    Die Väter des Grundgesetzes haben bewusst nach 1945 das neue Deutschland auf den Grundpfeilern der repräsentative Demokratie aufgebaut, um die Fehler der Weimarer Republik zu vermeiden. Und nein, ein Staatsbürger muss nicht alles hinnehmen, nur weil es die Bürgervertreter so beschlossen haben, aber er muss sich in den Grenzen des Grundgesetzes halten und hierfür gilt, dass Blockaden strafrechtliche Nötigung ist und daher nicht akzeptabel.

    Ja, nur gibt es nicht den Demonstraten das Recht, sich strafbar zu verhalten.
    Hier geht es doch gar nicht wirklich um "Recht", der Protest um S21 steht doch eher f. Instrumentalisierung und Hysterie im Kampf um die Regierungsverantwortung und Wiederauflebung der APO.
     

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