Stundenlanges Pfoten lecken?

Hallo!

Meine Hündin kommt aus einer Tötungsstation und seit wir sie haben leckt und kaut sie übermäßig an ihren Pfoten. Sie betreibt diesen Kult wenn man sie lässt auch 2 Stunden am Stück. Sie ist dann richtig benebelt, wenn ich sie rufe reagiert sie erst beim 2. oder 3. Mal und sieht mich dann aus verträumten Schlitzaugen an. Wüßte ich es nicht besser, ich würde sagen sie ist total high!

Ich habe dieses Verhalten bisher nicht großartig unterbunden, sporadisch schon mal wenn es mir neben dem Fernseher oder wenn ich schlafen wollte einfach gereicht hat mit dem Geschmatze und Genuckel.

Vor einer Woche ist mir aufgefallen dass sie an einer Pfote seitlich eine kleine Kruste hat. Die ist auch gleich abgefallen. Die Haut darunter war ok, also dachte ich mir nicht viel dabei. Gestern habe ich eine Zweite Kruste direkt über dem Ballen festgestellt die vorher nicht da war. Der Hund nagt richtig daran, schleckt viel. Auch diese Kruste war schon lose und ging runter. Die Haut darunter ist gerötet, die unter der alten mittlerweile auch, das Fell ist etwas undicht dort.

Ich habe die Pfotenleckerei mal beim TA angesprochen (aus Sorge sie könnte einen Pilz oder so haben). Da war aber nichts und der TA meint dass es eine Art Verhaltensstörung sein könnte die oft bei Hunden mit viel Stress oder Hunden die Früh von der Mutter getrennt wurden vorkommt.

Über die ersten 4-5 Lebensmonate meiner Hündin weiß ich nichts, gehe aber davon aus, dass Stress und vielleicht auch frühe Trennung ein Thema gewesen sein könnten.

Was mach ich denn nun? Bisher hat es mich nicht gestört aber wenn sie jetzt so lang leckt bis die Pfoten wund sind geht das ja auch nicht. Kann man langfristig etwas tun? Sollte ich es konsequent unterbinden? Wenn ich es Abends auf dem Sofa nicht zulasse wirkt sie sehr unruhig und gestresst. Bleibt dann nicht mehr liegen sondern versucht einen anderen Liegeplatz zu finden wo sie weitermachen kann.

Unter Tags kann ich es ja auch nicht verhindern.

Bisher hab ich mir keine Sorgen deshalb gemacht, aber langsam werde ich unsicher. Ich hab nicht das Gefühl dass es schlimmer wird, aber warum ist sie plötzlich offen?

Der Hund ist zwar unter Tags allein daheim, hatte aber nie Probleme damit und wird Abends sowie am Wochenende ausreichend beschäftigt und gefordert.

LG
Leon

 

Naja so 6-7 Stunden, Freitags 4-5. War aber wie gesagt noch nie ein Problem, sie verschläft die Zeit wohl (merkt man wenn man zufällig mal früher heim kommt, dann pennt sie auch).

PS: Als wir sie genommen haben war mein Mann 1 Jahr zu Hause, da hat sie das auch schon gemacht, ich denke nicht dass es vom "allein sein" kommt.

Nur falls das wieder in die Richtung gehen soll: Oh Gott wie kann man den Hund nur soooo lang allein lassen...

LG
Leon

 

Sehr schlau, danke!

Ich meinte eher warum es wohl plötzlich offen ist, schließlich betreibt sie dass schon seit wir sie haben, also fast 5 Jahre. Offen war sie noch nie.

LG
Leon

 

danke, werd mal reinschaun.

LG
Leon

 

War klar,...

Ich habe das Thema wie oben beschrieben bereits mit dem TA besprochen und der meinte man könne nichts machen, ist so ein Verhalten erstmal fest verankert hören sie meist nicht mehr auf. Was ich auch aus anderen Situationen (nicht meinen Hund betreffend) bestätigen kann.

Ich meine nicht, dass es dem Hund an etwas fehlt. Ja er ist unter Tags einige Stunden allein daheim, wie 100te andere Hund auch. Ja sie hat sichtlich ein Trauma aus ihrer Vergangenheit.

Sie wird aber liebevoll behandelt, überall mitgenommen wo möglich, ausreichend beschädtigt und gefordert. Ich behaupte ganz frech: Der Hund hat ein schönes Leben.

Und wie gesagt, dass allein sein ist wohl nicht der Auslöser, sie tut es auch wenn wir daheim sind (Urlaube) und tat es auch in gleichem Ausmaß als mein Partner tagsüber daheim war.

Ich würde mich aber trotzdem über einen Lösungsansatz freuen.

EDIT: Was ich sagen möchte: Ich wüßte nicht was ich am Alltag des Hundes verbessern könnte. Mir geht es darum wie ich mich verhalten soll wenn sie wieder zu lecken beginnt.

LG
Leon

 

Hallo!

Ich hab mir jetzt den Link durchgelesen, interessant.

Ich wüßte aber nicht was bei uns der Auslöser für dieses Verhalten sein könnte. Der Hund bekommt viel Aufmerksamkeit und ist meiner Meinung nach wieder gestresst noch in irgend einer Form "vernachlässigt".

LG
Leon

 

Sorry, ich bin vielleicht auch etwas rasch hoch gegangen weil ich dachte es käme mal wieder ein Vortag über: Wenn man berufstätig ist darf man keinen Hund haben. Bin da schon etwas übersensibel, sorry!

Wir haben vor einigen Jahren in der Hundeschule auch mit dem Trainer dort darüber gesprochen und der meinte man soll den Hund ablenken wenn er das tut. Ist nur im Alltag schwer umzusetzen da sie zu einem hohen Prozentsatz spät Abends oder wenn wir schlafen gehen damit beginnt.

Kauknochen als Alternative habe ich versucht, leider hat sie kein großes Interesse daran. Lungenpops und Co nimmt sie schon, dass ist allerdings relativ flott verputzt (und das Schmatzgeräusch direkt neben meinem Bett um nichts besser )

LG
Leon

 

Ja sie hat es schon gemacht als wir sie bekommen haben. TA meinte sie wäre vielleicht zu früh von der Mama weg gekommen oder wäre in der Tötung vielleicht stark unterdrückt und gestresst worden und hat dadurch dieses "Ersatzverhalten" als Stressventil begonnen. Sie sagt oft beginnen Welpen die zu früh getrennt werden oder Handaufzuchten die Angewohnheit sich selbst zu lecken und zu säubern.

EDIT: Ich denke das Verhalten ist bereits tief verankert, sie hat bei uns sicher keinen Stress zu erleiden, tut es aber trotzdem.

LG
Leon

 

Hallo!

Nein, sie macht es nicht zu bestimmten Jahreszeiten. Es ist auch sonst keine Verbindung zu irgendwelchen Handlungen oder Situationen zu finden. Bevorzugt macht sie es Abends wenn wir gemütlich auf dem Sofa sitzen oder wenn wir schon schlafen gehen. Liegt sie bei mir im Bett unter der Decke tut sie es eher nicht, liegt sie auf ihrem Platz dann schon oft.

Unter Tags weiß ich nicht ob/wann sie es macht. Am Wochenende fällt es aber auch eher Abends auf. So lang es draußen hell ist und wir uns auch aktiv im Haus bewegen tut sie es selten. Wenn alles ruhig wird beginnt sie oft.

@link: Aha, na das wäre einen Versuch wert. Zu mindest um es einzuschränken und zu unterbinden bis die Pfote heil ist.

LG
Leon