1. Reden wir miteinander ...

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Straßennamenänderungen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kinderstube, 10 Juli 2013.

  1. Man will jetzt immer mehr Straßennamen ändern, weil die Namensgeber angeblich im Krieg eine Nähe zu Hitler hatten.
    Ich finde den Weg total falsch und überzogen.
    Wenn man bedenkt, wie grausam die Zeit damals war, weiß man, dass viele Menschen gar keine
    andere Möglichkeit hatten, als sich mit den Nazis gut zu stellen.
    Wäre man damals schon kritisch gewesen, wäre man sicher deportiert worden.
    Natürlich gabs genug Anhänger, aber diese Aktion ist total überzogen und kostet viel Geld.

    159 Straßennamen historisch belastet - wien.ORF.at

    was heißt historisch belastet?
    das ist unsere Geschichte und die Vergangenheit dieser Stadt.
     
    #1 Kinderstube, 10 Juli 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10 Juli 2013
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  2. Neon

    Neon Gast


    Das hab ich schon von mehreren Leuten gehört die den Krieg miterlebten.
     
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  3. ich pack das gar nicht.
    natürlich gabs schlimme nazis, aber viele musste auch den mund halten, weils angst hatten.
     
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  4. Ich finde es keine gute Idee, eine Epoche völlig ausradieren zu wollen. Nicht alles in unserer Geschichte war gut und rosaplüschig, deswegen jetzt wegen Horst Tappert und Co. so zu handeln und Straßennamen zu ändern, find ich lächerlich.
     
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  5. das stimmt, man erreicht damit gar nichts.
    host tappert war jahrelang ein fixer bestand am TV himmel und plötzlich ist er ein nazi.:no:
    das ist ja auch mehr als krank.
     
  6. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Du findest es lächerlich?

    Ich empfinde es als eine absolut notwendige Geste gegenüber all den vielen Millionen(!) systematisch ermordeten Menschen (nicht bei Kriegshandlungen!), die unter bewusster oder auch unbewusster Mithilfe dieserart "geehrter" Menschen grauenvollst umgekommen sind.

    Es wäre absolut unakzeptabel, wenn auch nur ein einziges dieser Schilder oder Denkmäler stehen oder hängen bleiben würde. Es wäre ein Zeichen extremer Respektlosigkeit und Ignoranz.

    Nein, man kann diese "Epoche" leider nicht ausradieren. Und man soll sie auch nicht vergessen. Aber auch nur der Hauch einer Ehrung oder Hervorhebung eines an diesem Völkermord direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst beteiligten Menschen ist mehr als nur absolut unangebracht und eine Schande, dass es so etwas in Österreich überhaupt noch gibt.
     
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  7. chikinki

    chikinki ist guter Hoffnung :-)

    es gibt auch noch immer den tobi-reise-preis sowie eine tobi-reiser straße in sbg.
     
  8. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Danke, danke, danke!
    Und genau aus diesem Grund, weil Geschichtsverharmlosung in Österreich immer noch gang und gäbe ist (so sagt man dann z.B. Krieg statt Holocaust oder Schoa), muss aufmerksam gemacht werden - und auch die Straßennamen geändert werden.
     
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  9. es ist ein unterschied, ob man aktiv als nazi tätig war oder genötigt wurde.
    früher konnten viele menschen nicht entscheiden, was sie wollten oder nicht wollten.
    eine wessely jetzt durch den dreck zu ziehen, ist furchtbar.
    sie hat jüd. schauspielerin geholfen jobs zu bekommen.
    sie hat auch bei einem propagandafilm mitgemacht, weiß jemand obs freiwillig war?
    auch ihr mann attila hörbiger ist für mich kein typischer nazi.
     
  10. 0xym0r0n, bitte bleib unsichtbar.:wave:
     
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  11. natürlich. :oschreck: jetzt wird jeder harmlose künstler zum nazi, weil er einmal einen braunen die hand geschüttelt hat.
    man macht damit nichts ungeschehen und verbessert auch nichts.
     
  12. Neon

    Neon Gast


    :roflmao: :roflmao: Sag bloß die Blockierung war aufgehoben, damit er das hier sieht? :roflmao:
     
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  13. jawohl, das nenne ich rückgrat. :headbang:
     
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  14. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Entschuldige mal, die Paula Wessely ist in einem der ärgsten Nazipropagandafilme die Hauptrolle gespielt. Das musste sie ganz und gar nicht. Und der Attila Hörbiger war ein Vollnazi. Hast Du Mephisto von Klaus Mann gelesen? Ganz abgesehen davon, dass es ein wunderbares Buch ist, passt es super dazu.
    Viele Menschen konnten vielleicht nicht entscheiden, was sie wollen, man kann aber IMMER entscheiden, ob man ein Mensch sein will.
     
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  15. aber man hatte früher auch angst.
    meine oma habens mitgenommen, eingesperrt, weil sie sich weigerte *HH* zu sagen.
    ihnen war wurscht, was mit der familie passiert.
    die haben nicht lange gefackelt, gegner wurden deportiert und weg waren sie.
    das sollte man auch dazu schreiben.
    vielleicht würdest du dich stellen und sagen, das mach ich nicht.
    ( ich glaubs zwar nicht)
    aber damals gabs andere gesetze und viele menschen haben das nur geduldet, damit die familie überleben kann.
     
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  16. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Liebe Kinderstube, ich weiß nicht, ob Du den Film, um den es hier geht ("Heimkehr", 1941) gesehen hast. Mit "Jud Süß" ist er wohl einer der ärgsten Nazipropagandafilme, die während des Nationalsozialismus gedreht wurden. Das ist keine "harmlose Künstlerin". Übrigens hat auch Heinrich Himmler Juden gerettet, echt (!), war der dann auch kein Nazi? Was ich damit sagen wollte: Es geht nicht darum, dass jemand nicht auch persönliche Kontakte zu Jüdinnen und Juden hatte und diesen, weil er/sie kannte, auch geholfen haben kann, es geht hier um Menschen, die sich AKTIV für ein Regime gearbeitet haben, dessen erklärtes Ziel war, die jüdische Bevölkerung auszurotten. Und die Roma und Sinthi gleich mit und und und. Und ich glaube, das ist schon ein Unterschied.
     

  17. Dann müsstest du aber sämtliche Epochen durchgehen, weil nicht nur in dieser Zeit sind grauenvolle Dinge passiert... und warum es noch immer Leute gibt die nach so langer Zeit darauf rumreiten und es immer wieder hervorkramen. Es ist Geschichte, es ist leider passiert, es sollte nie wieder soweit kommen, aber dieses ewige Nach hinten schauen, nervt langsam schon nur mehr.... schau nur mal nach Ägypten, ist das toll, was dort mit den Menschen passiert, Palästina, Bosnien- Herzegovina vor Jahren. Diese ganzen Leute dort schauen nach vorne, und bemühen sich, es besser zu machen, nur wir Österreicher sudern noch immer beim Holocaust herum.
     
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  18. Paul Hörbiger – Wikipedia

    paul hatte auch vielen menschen geholfen, damit sie nicht sterben müssen.
    eine mitgliedschaft kann ein reiner selbstschutz gewesen sein.
     
  19. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf Du hinauswillst. Ich würde nie von mir behaupten, dass ich, insbesondere wenn ich Angst um mein Kind habe, zur Widerstandskämpferin geworden wäre. Hier geht es auch nicht um irgendwelche Menschen, sondern um eine berühmte Schauspielerin, die die Hauptrolle in einem Propagandafilm der grässlichsten Sorte gespielt hat. Ganz ehrlich, die hatte keine Sekunde Angst, deportiert zu werden. Das zu behaupten wäre schon etwas infam, wenn ich das sagen darf.
     
  20. besser kann man es gar nicht schreiben.:thumbsup:
     

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