1. Reden wir miteinander ...

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stetig sinkende Geburtenrate - Warum?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Knofihex, 15 Januar 2012.

  1. Knofihex

    VIP: :Silber

    Habt ihr euch schon mal gefragt, warum in den westlichen Ländern die Geburtenrate stetig sinkt? Ich schon oft. Meine persönliche Erklärung liegt darin, dass der Mensch immer egoistischer wird und das "persönliche Glück", die Freiheit, die finanzielle Unabhängigkeit und die Karrieregeilheit dem Kinderkriegen im Weg stehen.
    Mit anderen Worten: Kinder passen nicht mehr in das Lifestile-Leben des Partyvolks. Oder: Stehen Kinder der Selbstverwirklichung entgegen?

    Dazu hab ich eine interessante Studie von über 1.000 Frauen und Männern aus Deutschland gefunden.
    http://www.eltern.de/kinderwunsch/zum-glueck-familie/zum-glueck-familie-studie.html

    Was meint ihr? Was ist der Grund warum sich heute - im Gegensatz zu vor 30-40 Jahren - immer mehr Leute gegen Kinder entscheiden?
     
  2. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    weil jedes Kind das Risiko zu verarmen hebt
    weil jedes Kind bei fast allen, eine zumindest zeitweise deutliche Reduktion des Lebensstandards bedeutet
    weil Kinder nicht karriereförderlich sind, was in einer materiell ausgerichteten Welt natürlich als Nachteil gesehen wird.
     
  3. Donaunixe

    Donaunixe Gast

    Wir wollen (noch) nicht, ganz einfach. Uns fehlt (noch) nichts, wir haben keinen Grund Kinder zu bekommen.
     
  4. bergie

    VIP: :Silber

    Was vor 30, 40 Jahren war, weiß ich nicht.
    Meine Großmutter (Jahrgang 1911) hatte 9 Kinder geboren und mir, als ich 17 war, mal erzählt, dass sie uns Frauen beneidet, dass wir Verhütungsmittel haben. Denn sie hätte nur 2 Kinder gewünscht. Nicht, dass sie die anderen nicht geliebt hat, aber sie brachten Sorgen und sie merkte auch, dass sie nicht allen gerecht werden kann, sie hatte einfach nicht genug Zeit, Aufmerksamkeit, Fördermöglichkeiten und zuletzt viel zu wenig Geld für so viele Kinder! Sexuelle Abstinenz als Verhütung hat sie übrigens als unrealistisch abgetan.
    Also hätte sie letztendlich genauso viel Kinder gewünscht, wie ich heute habe. Soweit in dem speziellen Fall also einstellungsmäßig kein Unterschied. Die fehlenden Verhütungsmittel machten den Unterschied.
     
  5. Knofihex

    VIP: :Silber

    Das sind immer die Extrempole: Kein Kind vs. 9, 10, 11... Kinder.

    Es geht hier dezidiert darum überhaupt Kinder zu kriegen.
     
  6. Alex3

    VIP: :Silber

    Weil für Frauen Kinder + Karriere nach wie vor die Quadratur des Kreises bedeutet.
    Selbst bei guten externen Betreuungsmöglichkeiten lässt dich als durchschnittliche Mutter die Sorge um den Nachwuchs nicht los. Und wenn sie dich als Mutter gar nicht brauchen, fehlt auch etwas...;)

    Man hat also im Grunde nur die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen. Und, naja, die Wünsche und Ziele sind nicht bei allen die gleichen.
     
  7. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Es muss doch nicht einmal Karriere sein - es reicht schon ein existenzsicherndes Einkommen bei einer Arbeitszeit von 30-40 Stunden pro Woche. Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich.

    LG,
    Glueckskatze
     
  8. spacedakini3

    VIP: :Silber

    *grübel*
    Meine Oma , Jahrgang 1920 hat nur ein Kind...ich werde sie bei gelegenheit vorsichtig fragen, ob und wie sie verhütet hat...
     
  9. catfeeder

    catfeeder Gast-Teilnehmer/in

    was heißt Karrieregeilheit???? das ist wieder sehr negativ formuliert nur weil man als Frau nicht zuhause sitzen will.

    und es geht nicht um die finanzielle Unabhängigkeit, aber ich merke jetzt dass Kinder eine finanzielle Großbelastung sind - für 2 Kinder KIGA-Plätze bei uns heißt ganztags Pro Monat EUR 700,-!!!! und das ist ein Betrag den man erstmal stemmen muß... da muß man es sich überlegen wenn man das halbe Monat nur für den Kindergarten arbeitet. und gar nicht arbeiten ist halt bei den derzeitigen Lebenserhaltungskosten auch fast nicht möglich.
     
  10. bergie

    VIP: :Silber

    Ja, frag' sie! Meine Oma war damals ganz glücklich, dass sie mit mir drüber sprechen konnte, mit ihren Kindern hätte sie das nicht gekonnt. Und ich kann mir auch vorstellen, dass ich mal als alte Frau froh bin, wenn sich jemand für meine Alltagsgeschichten von früher interessiert.
     
  11. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Auch Kind Nr.1 ist früher meist ungeplant entstanden ;)...und dann wars eh scho wurscht, weil dann hast eh schon heiraten "müssen", regelmäßig Sex gehabt, noch immer keine gscheite Verhütung...

    Heute gibts gute Verhütung, aber noch immer oft keinen idealen Zeitpunkt fürs Kinderkriegen, der wird, weil mans ja nicht rückgängig machen kann, lieber noch verschoben....zuerst Ausbildung, Haus bauen, schöne Reisen, Auto, und erst dann, irgendwann, 1 Kind.
     
  12. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    jap meine großmutter auch, ob´s und pille.;) das hat frauen wirklich, wirklich viel selbstbestimmung gebracht.
     
  13. Knofihex

    VIP: :Silber

    Sodala, ganz verrückte Idee: Wenn die Frau eine gute Ausbildung hat und Karriere machen will, warum bleibt nicht einfach der Mann daheim???

    Steht es irgendwo in Stein gemeißelt, dass immer die Frau die Kindererziehung übernehmen muss?
     
  14. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    laut meiner oma wurde ihre mutter nur vom anschauen schwanger, nach zwei kindern entzog sie sich offenbar meinem urgroßvater (das ist halt die version meiner oma). die weit grausigere version erzählte mir mein stiefvater, seine oma hätte mal gesagt "na wenn ich nicht schwanger sein wollte, bin i so lang vom kucheltisch gehupft, bis die sach erledigt war" :(
     
  15. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    nope, realität ist aber noch immer, dass die akademikerinnequote niedriger ist, frauen in spitzenpositionen seltenst sind und die gehaltsschere eben auch da ist. es stellt sich oft aus finanziellen gründen gar nicht die frage. außerdem hinkt Ö schon ein wenig nach, sowohl von der gesetzeslage als auch der mentalität.

    mein lg wäre gern in karenz gegangen, allerdings hätte er nur eine job aber keine abteilungsgarantie bekommen. somit war das finanziell vollkommen uninteressant für uns.

    abgesehen davon gibts noch immer den nicht unwesentlichen faktor stillen.;)
     
  16. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich kann dir nur aus ganz persönlicher Sicht sagen, dass ich mein Studium abgebrochen und einen kürzeren Ausbildungsweg eingeschlagen habe, als ich mit meinem Mann zum dem Schluss gekommen bin, dass wir Kinder möchten. Er war bereits auf dem "Karriereweg" und die Frage, wer von uns im Fall des Falles daheimbliebe, hat sich gar nicht gestellt.
    Dafür waren wir beide viel zu sehr in Traditionen verhaftet - wurden aber auch beide glücklich damit.
     
  17. edelfee

    edelfee Gast

    wieso bin ich karrieregeil, wenn ich nicht nur als Hausfrau und Mutter mein Glück finde, sondern mir wünsche und für das Gebären von Kindern erwarte, daß sich mein beruf und eine Familie vereinbaren lassen? :rolleyes:

    ich habe eine andere These: frauen sind heute unabhängiger, dürfen mehr ihre lebensvorstellungen verwirklichen, was ca. 20.000 jahre nur den männern vorbehalten war. während man frauen früher durch das verbot von schulen, unis, ausbildung, jobs, etc. klein halten konnte und ihnen verunmöglicht hat, lebensträume und vorstellungen zu verwirklichen, ist das heute bedauerlichweise nicht mehr möglich.

    nur - die neuen möglichkeiten der frauen halten nicht mit den gesellschaftlichen rahmenbedingungen für ein vereinbarkeit von beruf und familie mit. frauen wollen einen beruf und familie haben. viele frauen sind nicht mehr in der rolle der hausfrau und mutter glücklich, sondern wollen mehr, genauso wie männer in den letzten 1000 jahren.

    und weil unsere gesellschaft und die wirtschaft diese vereinbarkeit nicht ermöglichen, entschließen sich viele dafür entweder keine oder weniger kinder zu bekommen.

    mit karrieregeilheit hat das nüsse zu tun. sondern damit, daß man es frauen immer noch wesentlich schwerer macht, ihre lbeensentwürfe zu realisieren als den männern und sie darauf mit gebärstreik reagieren.

    außerdem hat das modell der familie mit mehr als 3 kinder schon weitgehend ausgedient, weil das nicht mehr dem zeitgeist entspricht (abgesehen davon, daß wir ohnedies eine überbevölkerung haben).
     
  18. Donaunixe

    Donaunixe Gast

    Wir haben z.B. beide eine gute Ausbildung und ich würde von ihm nicht erwarten, was ich mir für mich selbst nicht vorstellen kann.
     
  19. edelfee

    edelfee Gast

    nein, aber viele männer wollen nicht und für viele männer sind die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen rahmenbedingungen für eine karenz ähnlich schwierig wie für eine frau die vereinbarkeit.

    im übrigen - wieso sollte überhaupt einer (bis halt auf 1-2 jahre) zu hause bleiben müssen? es sollten beide elternteile arbeiten gehen können, wenn sie wollen (mit karrieregeilheit hat das noch nix zu tun) und kinder haben können.

    da müßte sich aber unsere wirtschaft und unser arbeitsmarkt wesentlich familienfreundlicher gerieren als er jetzt tut.
     
  20. edelfee

    edelfee Gast

    stimmt nicht. wir haben in österreich mehr weibliche uni-absolventen als männliche.

    und das stillen ist nach 6-12 monaten auch kein hindernis mehr. ;)
     

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