Stereotype in Endzeitszenarien

Wenn ich jetzt schreibe "Die Realität ist viel banaler!" bin ich ein Spielverderber, oder?

Wenn die Apokalypse bevor steht, höre ich Wagner (vor dem mir sonst eher graust) und wundere mich über die hypergeschäftigen Leute rund um mich, die glauben die Menschheit last minute retten zu können.

Wäre das aber eindeutig ein Film, will ich unbedingt der Regisseur sein und du müsstest das Drehbuch machen!

 

Bin heute zu geistig derangiert für scharfsinnige Bemerkungen, aber bedanke mich schon mal für einen Thread der anderen Art, wurde Zeit.

 

ach, für mich ist das einfach. es fehlt
"interessierter zuschauer"
meist männlich, fürchtet sich nicht, tut auch nichts im wissen, daß die chancen eh schlecht stehen, aus den disaster raus zu kommen. also lehnt er sich zurück und schaut erste reihe fußfrei dem untergang zu.

 

Ich find ihn toll und beeindruckend, deinen Thread und deine scharfe Beschreibungsgabe.

Dann lass mich doch der von allen unterschätzte Taxifahrer sein, der weit über sich hinauswächst, wegen der blöden Apokalypse einen wirklichen Rappel bekommt (es hat sich eh schon lange aufgestaut in ihm!) und endlich mit dem gesamten Mist der Welt aufräumt! Aber das klappt nur, weil die zufällig im Taxi sitzende pinksträhnige Blondine den Grips hat, ihm ausgerechnet bei allen Fragen, in denen er wirklich ansteht, den besten Ausweg zu zeigen.

Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass der Taxifahrer im Laufe der Handlung selbstverständich dem kleinen Mädchen, das die Welt mit anderen Augen sieht, rechtzeitig ausweicht, wenn sie zu ihrem pinken zweirädrigen Gaul läuft.

Kurz vor dem (dank dem Taxifahrer) negativen Ausgang der Apokalypse, als das Taxi gleich in den unendlichen Abgrund zu stürzen droht und die Blondine leider vom Gurt am Rausspringen gehindert wird, zückt er seinen roten Nothammer und durchtrennt den Gurt zur verdammt knappen Rettung der Blondine. Die muss ihm dann natürlich dann um den Hals fallen und alle 7 Milliarden Menschen der Erde leben mit einem glücklichen Gesichtsausdruck weiter, bis sie aus einem anderen Grund sterben.

 

Hier scheint mir noch ein Typ (besser: eine Typin) zu fehlen:
Die Hilflose: kreischt Dinge wie "Oh mein Gott, was sollen wir nur tun?!" bis die Blitzbirne kommt und das Denken übernimmt. Sieht naturgmäß gut aus und ist eigentlich aus solchen Szenarien nicht wegzudenken, entweder als Deko oder, in früheren Werken, als weibliche Hauptfigur.

Meine Rolle wäre wahrscheinlich die der "Kassandra". Ergeht sich in düsteren Andeutungen, wird gebraucht, um Spannung zu erzielen. Überlebenschancen wurscht für die Dramaturgie.

 

Meine Rolle ist die des Aliens. Ich schlage sofort vor die Erde zu verlassen, um endlich heimzukommen und steige entschlossen ins nächste Raumschiff (zum Mars möchte ich aber nicht, dort wartet nur Curiosity auf mich).

 

Wie fast immer hast du recht.
Aber mir fällt jetzt immer nur Shaun of the Dead ein

 

der besserwisser:
stinkfaul, beobachtet aber die aktionen der wenigen helden und des taxifahrers und gibt gute ratschläge, die er selber jedoch nie umzusetzen gedenkt. seine kommentare bringen sogar die aliens dazu, die nerven zu verlieren und in die mehr oder weniger kopflos herumrennende menge zu ballern.
das ist der moment, wo auch der coole taxifahrer die contenance verliert und dem besserwisser eine scheuert, daß dieser bis zur rettung der menschheit durch den coolen taxifahrer im reich der träume verweilt.

 

Ansonsten bin ich die jugendliche Naive, dies euch immer schon gesagt hat.

 

jung? naiv? ach so, dann bin ich vielleicht im falschen film

 

eindeutig die friedensstifterin

 

ich wäre sehr gerne die heldin, die stark ist, immer weiss was zu tun ist ... ein taffe frau
aber im realen fall eines postapokalyptischen szenarios würde ich wohl vor angst erstarren, versteckt in den trümmern leben und hoffen, dass ich irgendwie überlebe

aber vielleicht sind gerade solche extremsituationen notwendig, um die besten seiten eines menschen hervorzubringen .... genau so wie leider auch die allerschlimmsten seiten

 

Ich bin der Überraschungsgast. Zuerst muss ich nämlich einen Babysitter organisieren, bevor ich die Welt (mit-)retten kann, und da kann es schon sein, dass ich mich verspäte und erst im 2. Drittel der Handlung dazustoße. Aber dann! liefere ich den entscheidenden Hinweis, wie man das Übel abwenden kann. Und natürlich gehe ich dabei nicht drauf, denn die Drecksarbeit machen andere.
Zum Schluss kriege ich den Superhelden, bitte.

 

Der Mitläufer
Hält sich aus allem raus und immer an die, die die besten Überlebenschancen zu haben scheinen.
Daher ist diese realtiv groß

 

der esoteriker
der hat es immer schon geahnt bzw. sein guru prophezeite es. auch wenn die angekündigten untergänge bisher nicht eintrafen, glaubte er dem duru und sieht sich jetzt bestätigt. er kleidet sich in sack und streut asche auf sein haupt, wandert mit vielen gleichgesinnten o gott o gott rufend in die einöde und wartet darauf, endlich mit dem o gott rufen aufhören zu können.
da die retter der menscheit jedoch erfolgreich sind ist auch diesmal die prophezeiung des gurus das, was es immer war: schall und rauch.

 

Ich bin eindeutig die, die durchdreht.
Die vor lauter Panik in die falsche Richtung läuft,wie bei Horrorfilmen, und somit den Aliens direkt in die Arme.