Sterbehelfer - Könntet ihr das?

Ich denke schon

 

Macht Herr Puppe das umsonst?

 

Nein ich könnte das auf keinen Fall!

 

nein.

 

habe den Fall verfolgt, als ein todkranker Mann in der Schweiz nicht in der Lage war, den Todescocktail selbst zu sich zu nehmen.
Die Anwesenden boten ihm dann einen Strohhalm an und auch das ging nicht, weil der Mann so schwach war.

Ich hätte mich wahrscheinlich ganz schlecht gefühlt, aber ich hätte ihm geholfen, dass Getränk zu sich zu nehmen

 

ich denke, dass für viele menschen das leid und die schmerzen leichter zu ertragen wären, wenn sie wüssten, dass sie ihr leben beenden können, wenn sie das wollen.
"helfen" zu sterben könnte ich wohl nur einem sehr sehr nahestehenden menschen, dessen leidensweg und verfall mir augenscheinlich ist und den ich so sehr liebe, dass ich für ihn dieses tabu brechen würde, wenn das der einzige weg ist.

 

nein, ich könnte das nicht.

 

Nein.

 

ja, ich könnte das.

allerdings müsste dem ein ganz langer prozess vorangehen um meine akzeptanz nach erlösung zu wecken. basis wäre ein langes mitgehen des leidenweges des sterbewilligen. kenntnis seiner person, seiner psyche. das wissen, dass es keine möglichkeit auf linderung oder heilung seines leidens gibt. und ich habe hier eher das bild eines alten, gebrechlichen menschen vor augen.

und weil ich gerade "ein ganzes halbes jahr" gelesen habe...in einem solchen fall täte ich mir ganz ganz schwer...

 

ich könnte es schon, aber dazu müsste ich wahrscheinlich noch 20-30 jahre älter sein als jetzt.

bei der sterbehilfe seh ich aber die selben problematiken wie bei der abtreibung.
einerseits ist es bei beidem gut und auch wichtig, dass menschen legale möglichkeiten haben, selbst über ihren körper zu entscheiden. andererseits (und das kommt beim thema abtreibung sehr stark zur geltung) haben liberale bestimmungen, und die damit einhergehende gesellschaftliche akzeptanz, auch die schattenseite, dass die erwartung an personen wächst, anderen die geringste arbeit zu machen.
heutzutage bekommen frauen und mädchen oft vorwürfe, in schwierigen situationen, wo sie auf gesellschaftliche,finanzielle oder familiäre hilfe angewiesen sind, nicht abzutreiben.
bei der sterbehilfe befürchte ich das selbe problem. dass der druck auf kranke, ihren angehörigen oder dem "system" nicht zur last zu fallen, wachsen wird. und menschen schließlich in die situation kommen, dass sie ein schlechtes gewissen bekommen, noch etwas länger zu leben, weil sie damit ja mehr arbeit und geldkosten verursachen. das wäre dann auch keine echte wahlfreiheit und selbstbestimmung.

 

ich hätte es für meine oma gemacht, wenn ich gedurft hätte, denn es war immer ihre grösste angst dement und ans bett gefesselt vor sich hin zu siechen.
in lichten momenten hat sie oft gesagt "bitte, i mog nimma ... es soll endlich zend gehn"
dieser verzweifelte schmerz hat mir das herz zerissen .... ich hätte sie so gerne gehen lassen

 

Vieler kranker Menschen ist der einzige Wunsch nicht durch Medikation länger am Leben sein zu müssen. Sterben, und das schmerzfrei...Ich habe mit so einem Menschen die Erfahrung gemacht, und ich bin so stolz darauf, daß wir es geschafft haben diesem Menschen zu Hause ein schmerzfreies Sterben ermöglicht zu haben. Und ja, ich glaube, ich würde es tun.
Seitdem interessiere ich mich sehr für Palliativ und Hospiz.
Und wieder kann ich das Buch "über das Sterben" hier empfehlen. Sehr interessant.