1. Reden wir miteinander ...

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Sprachtabus

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Juergen35, 21 August 2009.

  1. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    Ich hatte gestern eine Diskussion mit einer Sozialpädagogin über Worte, die man versuchen sollte zu vermeiden, da sie auf untrügerische Weise eine negative Haltung vermitteln und daher mehr oder weniger kontaktfeindlich sind, darunter z.B. harmlos wirkend

    aber: wertet das Gesagte des Gegenübers sofort ab, ich könnte auch gleich sagen, "das interssiert mi einen Schmonzes, ich möcht was sagen"

    Immer: Ist angeblich zu unkonkret, näheres wurde darüber nicht diskutiert

    usw.

    Ich hatte mal Kontakt zu jemandem, der pro Tag mindestens 100x das Wort "aber" ihn den Mund genomen hat. Abgesehen von der akustischen Nervigkeit war diese Kommunikation der reinste Albtraum. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?:wave:
     
  2. berlin-twinmom

    berlin-twinmom Gast-Teilnehmer/in

    Ganz im allgemeinen: Füllwörter. Leere Hülsen und Phrasen, die versuchen, das Gesagte besser dastehen zu lassen, als es in Wirklichkeit ist.

    Super.. Mega.. so was in diese Richtung.
     
  3. sumsi

    VIP: :Silber

    ich war mit einem abersager verheiratet. "ja aber" war wie das amen im gebet.
    nach zwei jahren konnte ich es echt nimmer hören und machte mich teilweise schon agressiv. abgewöhnt hat er sichs nie...

    jetzt arbeite ich mit jemandem zusammen, der sehr oft "verstehst was ich meine" sagt. auch sehr mühsam.
     
  4. Juergen35

    Juergen35 Gast-Teilnehmer/in

    :D:D
    2 Jahre hast das ausgehalten?? Wahnsinn. Bei mir wars eine etwa 6 Monate dauernde, eher Telefonbeziehung und ich hab das aber Syndrom öfters angesprochen, bin aber hierbei nicht auf Verständnis gestoßen, sondern mußte mir noch ausführlich die Bedeutung dieses wichtigen Wortes erklären lassen.
    Verstehst was ich mein :eek:vermittelt offensichtlich eher Unsicherheit als negative Einstellung, ist aber mindestens genauso nervig
     
  5. LiloundStitch

    LiloundStitch Gast-Teilnehmer/in

    Ich versuche es, negative und aggresive Wörter zu vermeiden, da sie viel Energie verbrauchen.

    Wenn ich etwas kritisieren möchte, versuche ich es positiv zu formulieren
     
  6. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    hmmmmm

    ist aber wirklich ein wort, dass das gegenüber abwertet?
     
  7. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ich hatte eine arbeitskollegin, welche immer gesagt hat: also ich sags dir jetzt ganz ehrlich (mir schoß dann immer durch den kopf: und sonst lügst mich an:D?)

    mit der zeit hab ich panikartig bemerkt, dass ich diese blöde floskel auch mal übernommen hab. :eek:
     
  8. Enola

    Enola Gast-Teilnehmer/in

    :eek:biggrin:
     
  9. sumsi

    VIP: :Silber

    nun. "verstehst was ich mein" kann auch vermitteln, dass man es dir nicht ganz zutraut etwas zu verstehen. so auf die art, "kannst du mir überhaupt folgen" ;)
     
  10. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ja besser ist, hab ich mich verständlich ausgedrückt (denn dann gibst nur zu, selber begrenzt zu sein....:D)
     
  11. Was helfen "positive" Worte, wenn der Rest negativ daherkommt?

    Für mich reiner Psychoschmonzes. Ehrlich! ;)
     
  12. krabbelino

    krabbelino Gast

    Aber Sprache ist ein mächtiges Mittel zur Manipulation. Dürfte also für dich doch mehr sein als - Schmonzes? Schmonzes.
     
  13. Die Einhaltung gewisser "No no's" ist sicher nicht das Mittel der Beeinflussung.

    Anders formuliert: Was hilft die schönste Rede, wenn sie nichts zu sagen hat?
     
  14. krabbelino

    krabbelino Gast

    Ja, das sagst du.

    Andere Frage: WEM hilft sie, und was ist ihr Zweck? - Denn sie hilft.
     
  15. krabbelino

    krabbelino Gast

    Nicht der Beeinflussung, aber der Ermöglichung einer zielgerichteteren Kommunikation (wo notwendig).
     
  16. Indem ich bestimmte Worte vermeide?

    Beispiel: Manager, unsympathisch, beinhart.
    Im Vergleich der Manager, der sich mit einer tollen Karriere in der Firma raufgearbeitet und einen guten Stand bei den Mitarbeitern hat.

    Rede vor der Belegschaft: "Aus Gründen der Wirtschaftskrise und ihrer Folgen müssen wir 200 Mitarbeiter einsparen."

    Beide verwenden die selben Worte.

    Und jetzt rate mal, wie welche Botschaft rüberkommt.
     
  17. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Doch: Sprache schafft Bewusstsein.

    Ich denke zum Beispiel, dass trotz aller Rückschläge und noch immer bestehender Ungleichbehandlung, die Genderisierung der Sprache (Stichwort: HIS-story, SHE-story, Binnen-I und /innen) eine gewisse Senisbilisierung bebracht hat.

    Was ich nicht mag: MAN Man sagt/macht ... Wer? Du und alle, die Du kennst, oder wer? Das finde ich zu unkonkret.
     
  18. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Was ich noch nicht mag: Die euphemistische Umschreibung eines Problems mit Herausforderung. Ich bin da immer noch dafür, das Ding beim Namen zu nennen.
     
  19. Die Genderisierung derer ist sowieso der grösste Unsinn der deutschen Sprache in den letzten Jahrhunderten.
     
  20. krabbelino

    krabbelino Gast

    Ja, unter anderem indem ich bestimmte Worte vermeide. Unter anderem, indem ich andere bewusst einsetze. Mich juckt es in den Fingern, dir Literatur dazu zu empfehlen.

    Ganz genau.
     

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