1. Reden wir miteinander ...

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Sozialpädagogen anwesend? Ich hab da ein paar Fragen...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Sameljo, 12 März 2007.

  1. Sameljo

    Sameljo Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab vor in einer WOhngruppe mit Kindern und Jungendlichen zu arbeiten. Ich war dort schnuppern und bin jetzt a bissal hin und hergerissen...Die Sozialbetreuer fahren mit den Kindern teilweise ein Programm dort, dass ich zusammenzuckt bin. Ich weiss schon durch meine Ausbildung, dass man am Anfang konsequent sein muss und Regeln explizit einfordern muss, aber ich hatte da schon oft das Gefühl, dass die Kinder dort ab und zu getritzt werden...

    z. B. Junge läuft vom Hof in den Gang des Wohnraumes und hat vergessen die Stiefel auszuziehen. Betreuerin ruft ihm nach...Stiefel ausziehn!!
    Er sagt: "Ja glei" Sie holt ihn zruck und sagt " Stiefel anziehn...Stiefel ausziehn...Stiefel anziehn...Stiefel ausziehn...Stiefel anziehn....Stiefel ausziehn......" und das sicher 10 mal...und der Bub macht das und dann sagt sie "Nächstesmal hörst gleich auf mich und tust was ich sag"
    Ich weiss net..sind das wirklich so gängige Methoden mit denen man Kindern Respekt beibringt?
    Da waren noch ein paar solcher Situationen...zb. auch, dass die Betreuer mit den Kindern immer gleich schreien, wenn sie was falsch machen...

    Was sagt ihr dazu? Bin etwas hilflos im MOment......
     
  2. amji

    amji Gast-Teilnehmer/in

    Puh, jetzt nur als Kindergärtnerinn und Mutter würde ich das jetzt anders handhaben, aber es ist sicher schwer für dich,
    als Neue im Team hier große Veränderungen anzubringen-außer ihr habt genügend Teamsitzungen und du überzeugende Argumente.

    ...ich glaub eh, dass du selbst spürst, dass diese Methoden nicht sehr pädagogisch sind, oder? :wave:
     
  3. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    ich hab keine ahnung, von den betroffenen situationen und grundsätzlich ist so ein verhalten sicher nicht ok. ich geb' aber zu bedenken, daß viele kinder von ihren herkunftsfamilien schon so abgestumpft sind, daß sie auf "normale methoden" nicht reagieren. also wenn du vor hast, in diesem beruf zu arbeiten, kannst du nicht damit rechnen, daß das pädagogische einmaleins, das beim eigenen kind vielleicht gut wirkt, da umlegbar ist.

    im gegenzug gibts auch viele pädagogen, die abstumpfen, betriebsblind werden... und letztendlich gibts noch einen (meiner meinung nach grossen) qualitativen unterschied zwischen den verschiedenen trägern UND sogar zwischen den verschiedenen gruppen in den verschiedenen heimen. das team macht da alles aus.
     
  4. Sameljo

    Sameljo Gast-Teilnehmer/in

    Zur Situation: die Kinder sind sicher ein wenig abgestumpft, weil sie aus zerüttetenen Elternhäusern kommen...teilweise vom Jugendamt weggenommen oder freiwillig von den Eltern "abgeschoben"...
     
  5. Sameljo

    Sameljo Gast-Teilnehmer/in

    Würd mich über noch ein paar Meinungen freun...
     
  6. findefuxmama

    findefuxmama Gast-Teilnehmer/in

    Die älteste Schwester unseres großen findefuxes wohnt in einer Wg, wir waren sie einige Male besuchen, damit die Kinder sich nicht ganz verlieren.
    Von daher kenn ich diese Situation in den Wgs ein bisserl, aber beachte bitte, daß diese Teens meist in den Jahren davor oft keine Regeln kennengelernt haben, sich niemand um deren "was ist richtig und was ist falsch Verständnis" gekümmert hat, sie ja oft nicht verstehen können WAS den die leiblichen Eltern bitte überhaupt falsch gemacht haben könnten.
    Oft gibt es an Wochenenden noch unbegleiteten Besuchskontakt mit der Herkunftsfamilie, einige Kids dürfen sogar bei den Eltern schlafen ( in dem Fall von der besagten Schwester JEDES Wochenende).
    Da wird schon von Seiten der leiblichen Mutter klargestellt, daß sie die Mutter ist, die Bezugsbetreuer nichts zu sagen haben ect.
    Es ist die einzige Mutter die dieses Kind ( mittlerweile ein Teen) jemals kennengelernt hat, sie stellt das Verhalten dieser Frau nicht in Frage weil sie es nicht anders kennt, die Sozialarbeiter habens da schon um einiges schwerer.

    Darum verstehe sich diese strengen, fast ein bisschen unmenschlich aussehenden Regen, können sicher je nach Charakter und Verhalten des jeweiligen Kindes unterschiedliche angewendet werden !!!

    Als ich das Haus der damaligen WG das erste Mal verlassen habe, sind mir die tränen bächeweise übers Gesicht gelaufen und mir war klar, daß wir auch dieses Kind ( damals 8 !! Jahre alt) zu uns nach Hause holen müssen, ging dann aber aus verschiedensten Gründen nicht, und hätte auch nicht funktioniert, und heute ist wissen wir, daß es gut so war und ist wie es eben ist.
     
  7. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

    Ach Mädchen, ich kenne das aus einer Wiener WG für Kinder und Jugendliche.
    Es herrschen dort strenge Regeln, die auch mir die Haar aufstellen hat lassen.
    In meiner Ausbildung habe ich auch in WG´s gearbeitet, allerdings in Holland, wo ein ganz anderes Klima herrscht.
    Falls du genaueres besprechen willst, gerne PN.
    lg
    whoopie
     
  8. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

    @findefuxmama

    Natürlich sind Regeln wichtig.
    Aber mir hat einfach die Zuwendung und Liebe gefehlt.
    Die Betreuer üben sehr viel Macht aus und mir hat es einfach traurig gemacht.
    lg
    whoopie
     

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