Sollen Sozialleistungen

(Abgesehen davon, dass auch die Mittelschicht den geförderten Wohnbau, Kindergeld und viele andere tolle Sachen in Anspruch nimmt)................

.......ist das sicher eine Idee, die Zukunft hat. Das Wohnen ist ja noch viel zu billig, veranlagt, spekuliert und gezockt wird noch viel zu wenig, vor allem angesichts der segensreichen Auswirkungen auf der ganzen Welt sollte man das wirklich noch fördern.
Um für Anleger noch attraktiver zu werden sollten wir vielleicht das Hochquellwasser an irgendwelche Multis verkaufen und fortan aufbereitetes Grundwasser aus der Gegend um Korneuburg trinken, ein paar beliebte Schigebiete und interessante Bergmassive veräussern, und, und, und.

 

Erst nachdem wir komplett ausgenommen sind.

 

Ganz nebenbei - irgendwo hab ich kürzlich gelesen, dass sich 90% zur Mittelschicht rechnen.
Darum ist ja das "Argument" diverser Politiker sehr beliebt, die "Mittelschicht" entlasten/fördern/sonstwas zu wollen.
Jeder meint, er gehört dazu. Die noch nicht ganz furchtbar Armen (wohl aus Selbstschutz) genauso wie die, die nicht mehr wirklich wissen, wohin mit dem Geld. Die halten sich nur für wohlhabend, nicht für stinkreich - das sind nämlich wiederum die anderen.

 

Aus meinem Weltbild heraus - niergends.

 

Ja, da ist ein ordentliches Gedränge in der Mitte.

 

das kommt drauf an, würde ich meinen.

ich sage, sozialleistungen müssen besser kontrolliert werden.
natürlich soll das wohnen speziell für junge leute und jungfamilien billiger werden.
die mittelschicht gehört auch entlastet.

 

Da bin ich ehrlich gesagt spontan nicht dafür.
Wir zählen uns auch zur Mittelschicht.
Mit beiden Einkommen, FBH und KBG kommen wir mal besser, mal schlechter über die Runden.
Es geht uns nicht schlecht, große Sprünge können wir natürlich auch nicht permanent machen.

Allerdings stelle ich mir gerade eine Familie vor, die 2 mittelmäßige Einkommen haben, evtl. 2 Kinder.
Denen würde dann bei der FBH ein Brocken wegbrechen. Wird einer arbeitslos kann das dann ganz schön ins Aug gehen, wenn auch da noch mehr gekürzt wird.
Ich rede da von Menschen die zu 3 oder 4 ein Einkommen um die 2000 Euro haben.
Mir stellt sich die Frage ob die Steuerentlastung die Kürzung effektiv aufhebt oder verbessert.

Daher von mir ein klares Nein (bis ich Zahlen kenne )

 

Würde man das Wort "Mittelschicht" für tabu erklären, hätten etliche Parteien ein Problem, ihr Programm anzubringen.

Ganz abgesehen von diesem gewissen Bauchpinsel-Effekt, wie bei Haiders "Braven und Anständigen".

 

kennst du den preisunterschied von geförderten und nicht geförderten (frei finanzierten) wohnungen?
kannst du mir bitte erlöären, was für dich mittelschicht bedeutet?
wem nützt es, wenn ausländer bei uns ihr geld in immobilien anlegen?

drei einfache fragen, wen du sie beantwortest, antworte ich auf deine fragen.
(ich weiß, auf fragen mit gegenfragen zu antworten ist unhöflich, aber in diesem fall scheint es mir angebracht).

 

ich hätte da eine frage.
wo ist finanziell die mittelschicht angesiedelt?
welches monatseinkommen wird da gerechnet?

 

Ich bin für die Abschaffung von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Waisenrente für Studierende, Mindestsicherung und Mindestpension, für die Reduktion auf eine Krankenkasse für alle und für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens für alle in der Höhe von 1000 Euro ab einem Alter von 18 Jahren, bei Jugendarbeitslosigkeit oder Vollwaisen natürlich entsprechend früher.
Wenn man man es mal schafft, ein Richtwertmietzinssystem einzuführen, dass tatsächlich am Markt auch vollzogen wird, dann braucht es ebenso keine Mietzinsbeihilfen mehr, d.h. wir hätten ein stark vereinfachtes System und durch das ersparte Geld wäre das bedingungslose Grundeinkommen für alle auch finanzierbar.

 

ich finde, einkommen in form von fahrbahren untersätzen sollten ordnungsgemäß versteuert werden.

 

Solange man den Sozialstaat nicht braucht kann man ihn leicht kürzen.

Die Familien/Kinder Förderungen haben ja den Sinn das mehr Kinder auf die Welt kommen bzw. das Familien finanziell entlastet werden.

 

wobei der sozialstaat extrem ungerecht angesiedelt ist.
mein sohn war nach seiner gesellenprüfung arbeitslos.
die firma hat die burschen nicht übernommen, arbeit gabs auch keine, weil ja alle zum heer oder zivildienst mussten.
als war er kurzfristig arbeitslos gemeldet.
er hat vielleicht 200 -300€ bekommen.
was ja sehr wenig ist.
bei einer mindestsicherung wird das einkommen von der ganzen familie dazu gerechnet.
was ja unverständlich ist. wir haben alle ein einkommen, der große hat damals auch noch da gelebt, dessen gehalt wäre auch dazugerechnet worden. daher gabs für den kleinen keine mindestsicherung.
er hat sich eine arbeit gesucht und ging bis zum zividi. arbeiten und macht das jetzt auch noch.
der andere fall.
die jungen leute haben sich eine wohnung genommen, das amt bezahlt miete und mindestsicherung.
obwohl dessen eltern sicher wohlhabend sind.
der fährt auch einen neuen, geleasten audi.
seine motivation arbeiten zu gehen, ist äußerst gering.
verstehst?
das ist mMn ungerecht und auch hirnrissig, weil der sozialbetrug immer größer wird.

 

auch wenn du viel googlst, du wirst keine eindeutige antwort finden. für manche zählt zur mittelschicht nur ein selbständig erwerbtätiger, ander zählen bereits beamte ab "B" zur mittelschicht. andere sagen wieder, bei einem frei verfügbaren einkommen ab 2500 euro gehörst zur mittelschicht. ich denke, die definition von mittelschicht hängt einfach davon ab, welches politische klientel gerade bedient werden soll.

der rote politiker hat eine andere sichtweise als ein blauer und dieser eine andere als der schwarze.

 

Und jetzt zu den Fakten

• Alleinstehende, Alleinerzieherinnen oder Alleinerzieher: 794,91 Euro
• Paare (pro Person): 596,18 Euro
• Kinder (pro Kind): 214,63 Euro

Bei volljährigen Personen ist darin ein Grundbetrag zur Deckung des Wohnbedarfs enthalten. Dieser beträgt im Jahr 2013 für Alleinstehende, Alleinerzieherinnen oder Alleinerzieher 198,73 Euro und für Paare (pro Person) 149,05 Euro.

Also man bekommt keineswegs die gesamte Miete bezahlt. Solche Schauermärchen von reichen MindestsicherungsbezieherInnen im Audi kurisieren genauso hartnäckig, wie sie in Wahrheit eine Verhöhnung der Realität sind.
Zudem wirft man immer nur einen Blick von außen auf die Menschen, was dahinter ist, ob diese Menschen z.B. psychisch krank und gar nicht arbeitsfähig sind, erkennt man überhaupt nicht.
Es gibt klarerweise immer auch Mißbrauch, jedoch fällt der im kleinen Rahmen kaum auf im Vergleich zu den Summen die durch Korruption im großen Stil verbrannt worden sind. Witzigerweise regen sich darüber kaum Personen auf, was mir persönlich ein Rätsel ist.
Don DeLillos Fazit in Cosmoplis, dass sich alle viel näher am Reichtum wähnen oder wenigstens dorthin kommen wollen und darum damit viel mehr Sympathie hegen, auch mit Korruption im großen Stile, während sie die Armen bekämpfen und ihnen das wenige Geld noch neidig sind, weil man daran nicht anstreifen will, aber in Wirklichkeit viel näher an den Armen dran ist und niemals auch nur in die Reichweite derer kommen wird, die reich sind, hat an Aktualität noch immer nichts verloren und zeigt wie hirnverbrannt die Denkweise der Menschen und das System selbst ist, in dem wir uns befinden.

So lange man den Neid derart perfekt instrumentalisieren und Leute/Interessensgruppen gegeneinander ausspielen kann, wird der Staat/die Politik die gewünschte Macht haben und das gewohnte Übel erhalten bleiben. Gratulation, auch du bist eine Systemerhalterin.

 

Achja und hier noch das geniale Zitat von Don DeLillo:

“No. Your crime has no conscience. You haven't been driven to do it by some oppressive social
force. How I hate to be reasonable. You're not against the rich. Nobody's against the rich. Everybody's
ten seconds from being rich. Or so everybody thought. No. Your crime is in your head."

 

Wie immer, wenn der Eiertanz um die Mittelschicht losgeht, möchte ich auf die trefflich Analyse von Ulrike Herrmann
hinweisen.
Hurra wir dürfen zahlen - Ulrike Herrmann - Westend Verlag GmbH
Es wird dort auch darauf hingewiesen, daß bei der Verfolgung von Steuerbetrug bei Wenigverdienern unverhältnismäßig hoher Aufwand getrieben wird.